Im Glaskasten
Dienstag, 4. August 2009
Gelegentlich komme ich auf Adolf Eichmann zu sprechen. Nämlich meist dann, wenn es um stupide, nur an Gesetze und Regeln angelehnte Charaktere geht, die sich ihres oft unmenschlichen und kühlen Handelns damit zu entschuldigen versuchen, alles auf ihre Dienstvorschriften abzuwälzen, gerade so, als hätten sie keinen eigenen Kopf, der sie des Denkens befähigt, so als litten sie an einem sozialen Mangel, an einer Art Sozialphobie, die sie zu solch entmenschlichten Werkzeugen werden läßt. Für diesen gewagten Vergleich wurde ich neulich gerügt. Es sei übertrieben mit Eichmann gleichsetzen zu wollen. Ich hätte es nicht nötig, mich zu solch drastischen Vergleichen hinreißen zu lassen. Dazu bezog ich Stellung und werde es nun mit folgenden Zeilen erneut tun. Zu diesem Zweck werde ich Auszüge der Stellungnahme, die per elektronischer Post abgegeben wurde, zitieren.
Wer weiß, wie es mit Eichmann seinen Anfang nahm, nämlich nicht damit, Menschen in Bahnwaggons stecken zu lassen, sie in den Tod zu schicken, sondern sie zu schikanieren, sie auszuweisen, zum Verlassen des Landes zu drängeln etc., der weiß also auch, wo die eichmännische Vorstufe beginnt. Aber darum geht es mir nicht. Eichmann und Tibbets, jener unselige Pilot, der die Atombombe auf Hiroshima abwarf und nachher sein Leben lang verkündete, dies sei richtig gewesen, stehen für mich als Beispiele des kritiklosen Gehorsams. Wer unbedacht und im Namen einer angeblich höheren Idee (der Nation beispielsweise) agiert, und zwar so agiert, dabei Menschen zu Schaden zu bringen, der begibt sich auf Pfade, die jene beiden Herrn im 20. Jahrhundert furchtlos beschritten haben. Ich habe einmal geschrieben, dass Eichmann und Tibbets explizite Gestalten des 20. Jahrhunderts sind, denn vormals wäre ein gewissenloses Handeln wie jenes, kaum denkbar gewesen - der Mut des Neinsagens hatte mit den großen Ideologien und Nationalideen - oder beides zusammen - aufgehört zu existieren. Ethische Instanzen waren abgestellt, hatten aufgehört zu wirken, weil man die einzige Moralität in der Ideologie begründet und verankert wußte - jedenfalls glaubte man das zu wissen.
Ich ängstige mich, dass dieser Typus Mensch, der im 20. Jahrhundert seine Kontur annahm (nicht umsonst schrieben große Visionäre des 20. Jahrhunderts ihre Dystopien - Huxley und Orwell beispielsweise), mit ins 21. Jahrhundert rübergeschwappt ist. Wir sollten meinen, dass uns die Geschichte solche Mahnmäler wie Eichmann und Tibbets dafür gegeben hat, um daraus zu lernen, um von diesen Kerlen durch deren Negativbeispiel zu erfahren, was Zivilcourage eigentlich heißen soll, wie wichtig es wäre, Nein zu sagen. Ich ahne aber, dass wir die Eichmänner erst noch erleben werden. Lassen wir die Krise doch in unseren Gedanken einmal weiterlaufen, Kassen werden leer sein, Sozialausgaben gekürzt. Ein Blick in die Tageszeitungen ersetzt uns Phantasterei, dort können wir fein säuberlich, als Berichterstattung getarnt lesen, was uns blühen wird. Ich frage mich dann, wer aus dem Heer der Büttel aufstehen, wer von denen Nein sagen wird. Sie werden ohne Hinterfragen Hunger verordnen, Tod austeilen, Siechtum verschenken; sie werden alle ihren Dienst tun, sie werden auf das Gesetz deuten und ihre Unschuld beteuern, werden darlegen, dass sie so handeln mußten, werden damit ganz ähnlich wie jener, zum armseligen Hanswursten im Glaskasten. An dieser Stelle zitiere ich gerne Thoreau, eine Passage aus seiner "Pflicht zum Ungehorsam gegenüber dem Staat": "Das Gesetz hat die Menschen nicht um ein Jota gerechter gemacht; gerade durch ihren Respekt vor ihm werden auch die Wohlgesinnten jeden Tag zu Handlangern des Unrechts."
Das ist die Wurzel meines Denkens, meines Schaffens. Ich übertreibe, wenn ich es denn tue, nicht willentlich; ich denke, dass nicht das fehlende Gesetz uns zu Bestien macht, sondern das bestehende. In dem Kammerspiel "Ein ganz gewöhnlicher Jude", ein Monolog eines Juden, der sich an seinem Jüdischsein abarbeitet, findet sich eine Passage, die sinngemäß so lautet: Wenn er - der Jude - auf ein deutsches Amt geht, dem dortigen Beamten begegnet, der naturgemäß unfreundlich ist, dann erinnert er sich an jene Zeit, in der er zwar selbst noch gar nicht gelebt habe, an die er sich dennoch erinnern könne. Es gäbe eben Orte und Zeiten, an und in denen man nie war und trotzdem könne man sie sofort wiedererkennen. Freilich, beschwichtigt er, es sei ungerecht, den Beamten mit einem von damals zu vergleichen. Aber es sei eben genauso ungerecht, dass er sich an damalige Zeiten erinnert fühle, wenn er die Amtsstube aufsuchen müsse. Was uns wiederum an Adorno erinnern läßt, an seinem Ausspruch, dass es nach Auschwitz nicht mehr möglich wäre, Gedichte zu schreiben, der verknappt nichts anderes sagen wollte als: nichts kann mehr so betrachtet werden wie vorher.
Bürokratie gab es vorher, vor dem Dritten Reich auch schon, aber seit jener Zeit bedeutet sie etwas anderes. Man ist sensibilisiert, nimmt nicht mehr alles so hin, wie man es dem Bittsteller vor die Füße wirft. Sieht man eine Polizeistreife, die einen Passanten bittet, seine Taschen zu leeren, sich mit gespreizten Beinen an eine Wand zu lehnen, kann man ähnliche Maßnahmen bürokratischer Pflichtversessenheit, die damals stattfanden, gar nicht mehr ausblenden. Sie kommen einem unwillkürlich in den Sinn. Ist das nicht ungerecht? So ungerecht, wie wenn man einem braven Büttel heute unterstellen würde, er sei eichmännisch inspiriert? Es gibt demnach ein Leben vor Eichmann und Tibbets, wie es eines danach gibt. Man kann sich unsere heutige Form des Totalitarismus, der scheinbar ein freiwilliger ist, ein freiheitlicher, nicht mehr ohne Eichmann vorstellen. Der heutige Totalitarismus ist ein Kind Eichmanns, weil das eichmännische Treiben des freiheitlich wirkenden Totalitarismus dringend solche Bürokratie-Automaten benötigt, dringender als eine Diktatur, die Gehorsam mit militärischer Waffengewalt erzwingt.
All diese Hintergründe, die mein Denken rege beeinflussen, müssen berücksichtigt sein, wenn ich den Eichmann hervorhole. Denn ich könnte genauso gut den Tibbets hervorholen, nur dann würde man wieder mit Fragen zu ringen haben, wer denn dieser Tibbets eigentlich sei. Und dann gäbe es ja noch genug solcher Sorte, genug Eichmänner und Tibbets mit anderem Namen. Vielleicht muß ich es anders erklären: Der Eichmann, der ab und an als Begriff in meinen Texten auftaucht, ist weniger die historische Person, er ist vielmehr die Inkarnation des kritiklosen Beamtentums, der devoten Buckelei vor der Macht. Mich interessiert Eichmann selbst wenig, Arendt versuchte über ihn zu schreiben, aber er war ihr so banal, dass zur Person selbst, nur wenig Interessantes herauskam. Aber Eichmann als Sinnbild des Paragraphenreiters, des sich in Unschuld waschenden Pflichterfüllers der Massengesellschaft, muß erlaubt sein - so wie Machiavelli für politische Hinterlist und Verschlagenheit oder Ludwig XIV. für Dekadenz und Prahlerei oder Wallraff für engagierten Journalismus (im Schwedischen existiert ja sogar das Wort "wallraffa", das diesen investigativen Recherchestil bezeichnen soll) stehen.
Arendt fand ja, dass es schockierend war, wie das Böse so banal und stupide vor sich hinbrabbelte. Sie hatte wohl, wie viele ihrer Zeitgenossen auch, erwartet, dass da ein speicheltropfender Fiesling säße, der sich pausenlos hämisch die Hände reiben würde, wenn er die Bilder toter Juden sähe. Dabei war es diesem gefühlskalten Idioten einerlei, ob man ihn mit Bildern toter Menschen, mit Kadavern und menschlicher Leidenserfahrung traktierte oder mit Fotos von Käsekuchen, Kastanienbäumen oder Geschirrtücher. All das waren für ihn Gegenstände; Menschen wie Dinge, alles tote Materie, die er am Schreibtisch sitzend durch Europa hetzte. Es war nur Pflicht! Derart behandeln sehr viele Beamte und Beamtenähnliche heute auch noch ihre sogenannten Kunden. In dieser Weise treten auch beispielsweise Bahnschaffner auf, die Kinder aus dem Zug werfen, weil diese keine Karte gelöst hatten. Sogar die abendliche Dunkelheit konnte den Vorschriftsjünger nicht zur Menschlichkeit drängen - wir wissen ja, Regeln und so, Vorschriften, man muß ja so handeln, gibt keine Ausflucht, Vorschrift ist Vorschrift ist Vorschrift.
Immer wenn ich das höre, sehe ich den Glaskasten vor mir. Das geht manchmal so weit, dass ich selbst bei Familienmitgliedern, die mit diesen flotten Sprüchen ihrer Unschuldsbeteuerung daherkommen, das blanke Grausen kriege. Ja, da weiß ich dann, der Glaskasten kann uns alle ereilen. Und je kälter und unmenschlicher diese Gesellschaft wird, desto eher enden wir in einem solchen Kasten. Dann bleibt den letzten, die sich weigern mitzumarschieren nach stupiden Plan, nach Regeln und Gesetzen, die Wahl, eine finale Wahl, die diesen Namen gar nicht verdient: entweder Glaskasten und Einrücken ins Glied der Mitmacher und Jasager - oder Holzkasten und Abdanken, hinunter ins kalte Grab. Das kalte Grab darf man nervösen Gewissens metaphorisch nehmen, man muß nicht tot sein, kaltgemacht werden, um kaltgestellt zu sein. Auf irgendeine geschickte Weise, auf demokratische Legitimität bauend, eine Demokratie eichmännischer Reglementierter, wird man dafür sorgen, dass das Unangepaßte verschwindet. Nicht mit Gas oder solchen Schweinereien - das geht heute kultivierter, man hat ja Zeit, man sperrt Bezüge, verunglimpft, macht einem das Leben widerlich, animiert ihn dazu, sich ein Seil um den Hals zu legen.
Der Faschismus neuer Prägung hat etwas, was der alte nie hatte: Massenmedien, die scheinbar unabhängig daherkommen. Massenmedien, die nicht mehr dazu da sind, Eichmänner zu kaschieren, sondern für sie zu berichten. Es lebe die Pressefreiheit! Bevor wir uns nochmals mißverstehen: Faschismus! Fasces, das Bündel. Denn darauf läuft es hinaus, auf eine Bündelung jeglichen Partikularinteresses, -meinungen, -vorhaben, um so zu tun, als gäbe es eine Gesellschaft der Klassengegensätze nicht, als würden wir alle an einem gemeinsamen Seil ziehen, einem Ziel entgegen. Dazu muß jeder mitziehen, jeder eigentlich Arbeitsunfähige irgendeinen Rest an verwertbarer Arbeit tun, jeder Halbblinde auf seinen Blindenstock verzichten, jede arme Sau das essen, was beim Reichen von der "Tafel" fällt. Und für wen das alles? Für Nation, für unsere Kinder, für eine bessere Zukunft? Ja, sicherlich, das sagt man, manches kann zufällig sogar zutreffen - aber "für die Dividende" wäre ehrlicher. Solange wir alle irgendwo mitziehen, gibt es keine bessere Welt. Wie ich kürzlich ja schrieb: Die Liberalen lehren uns seit Ewigkeiten, dass liberal zu sein bedeutet, alles so zu belassen wie es ist.
Abschließend: Ich halte es indes für gefährlich, wenn man bei Vergleichen mit der NS-Zeit glaubt, man müsse da ganz zaghaft zu Werke gehen, um keine Gefühle zu verletzen. Eben nicht! Die Geschichte gibt uns die Möglichkeit, dieses Extrem heranzuziehen, um die Gegenwart vor einem Abgleiten in neue Barbareien zu bewahren, wenigstens um sie davor zu warnen. Darüber schrieb ich auch vor einigen Monaten, wenn ich mich recht entsinne. Es ist nicht unsachlich, den Zeitgeist bei den Hörnern zu packen, um seine Schnauze ins Geschichtsbuch zu drücken. Es ist notwendig und sinnvoll. Möge sich ein Soldat, dem ich eichmännische Pflichtversessenheit unterstelle, verunglimpft fühlen, dann sei das gut so. Dies soll ihn zum Nachdenken anregen, denn drastische Worte betätigen drastische Denkvorgänge. Ob es zu kühn ist, dort Denkvorgänge zu erhoffen, möchte ich nicht bewerten. Wer aus Geldgründen in Kriegsgebiet ausschwärmt, wer zu seinem finanziellen Vorteil Menschen abknallt, bei dem dürfte jede philosophische Schule chancenlos sein. Was nicht heißt, wie ich kürzlich auch erfahren durfte, als mich ein Soldat anschrieb, dass jeder Soldat zum Strohkopf verdammt ist.
Wer weiß, wie es mit Eichmann seinen Anfang nahm, nämlich nicht damit, Menschen in Bahnwaggons stecken zu lassen, sie in den Tod zu schicken, sondern sie zu schikanieren, sie auszuweisen, zum Verlassen des Landes zu drängeln etc., der weiß also auch, wo die eichmännische Vorstufe beginnt. Aber darum geht es mir nicht. Eichmann und Tibbets, jener unselige Pilot, der die Atombombe auf Hiroshima abwarf und nachher sein Leben lang verkündete, dies sei richtig gewesen, stehen für mich als Beispiele des kritiklosen Gehorsams. Wer unbedacht und im Namen einer angeblich höheren Idee (der Nation beispielsweise) agiert, und zwar so agiert, dabei Menschen zu Schaden zu bringen, der begibt sich auf Pfade, die jene beiden Herrn im 20. Jahrhundert furchtlos beschritten haben. Ich habe einmal geschrieben, dass Eichmann und Tibbets explizite Gestalten des 20. Jahrhunderts sind, denn vormals wäre ein gewissenloses Handeln wie jenes, kaum denkbar gewesen - der Mut des Neinsagens hatte mit den großen Ideologien und Nationalideen - oder beides zusammen - aufgehört zu existieren. Ethische Instanzen waren abgestellt, hatten aufgehört zu wirken, weil man die einzige Moralität in der Ideologie begründet und verankert wußte - jedenfalls glaubte man das zu wissen.
Ich ängstige mich, dass dieser Typus Mensch, der im 20. Jahrhundert seine Kontur annahm (nicht umsonst schrieben große Visionäre des 20. Jahrhunderts ihre Dystopien - Huxley und Orwell beispielsweise), mit ins 21. Jahrhundert rübergeschwappt ist. Wir sollten meinen, dass uns die Geschichte solche Mahnmäler wie Eichmann und Tibbets dafür gegeben hat, um daraus zu lernen, um von diesen Kerlen durch deren Negativbeispiel zu erfahren, was Zivilcourage eigentlich heißen soll, wie wichtig es wäre, Nein zu sagen. Ich ahne aber, dass wir die Eichmänner erst noch erleben werden. Lassen wir die Krise doch in unseren Gedanken einmal weiterlaufen, Kassen werden leer sein, Sozialausgaben gekürzt. Ein Blick in die Tageszeitungen ersetzt uns Phantasterei, dort können wir fein säuberlich, als Berichterstattung getarnt lesen, was uns blühen wird. Ich frage mich dann, wer aus dem Heer der Büttel aufstehen, wer von denen Nein sagen wird. Sie werden ohne Hinterfragen Hunger verordnen, Tod austeilen, Siechtum verschenken; sie werden alle ihren Dienst tun, sie werden auf das Gesetz deuten und ihre Unschuld beteuern, werden darlegen, dass sie so handeln mußten, werden damit ganz ähnlich wie jener, zum armseligen Hanswursten im Glaskasten. An dieser Stelle zitiere ich gerne Thoreau, eine Passage aus seiner "Pflicht zum Ungehorsam gegenüber dem Staat": "Das Gesetz hat die Menschen nicht um ein Jota gerechter gemacht; gerade durch ihren Respekt vor ihm werden auch die Wohlgesinnten jeden Tag zu Handlangern des Unrechts."
Das ist die Wurzel meines Denkens, meines Schaffens. Ich übertreibe, wenn ich es denn tue, nicht willentlich; ich denke, dass nicht das fehlende Gesetz uns zu Bestien macht, sondern das bestehende. In dem Kammerspiel "Ein ganz gewöhnlicher Jude", ein Monolog eines Juden, der sich an seinem Jüdischsein abarbeitet, findet sich eine Passage, die sinngemäß so lautet: Wenn er - der Jude - auf ein deutsches Amt geht, dem dortigen Beamten begegnet, der naturgemäß unfreundlich ist, dann erinnert er sich an jene Zeit, in der er zwar selbst noch gar nicht gelebt habe, an die er sich dennoch erinnern könne. Es gäbe eben Orte und Zeiten, an und in denen man nie war und trotzdem könne man sie sofort wiedererkennen. Freilich, beschwichtigt er, es sei ungerecht, den Beamten mit einem von damals zu vergleichen. Aber es sei eben genauso ungerecht, dass er sich an damalige Zeiten erinnert fühle, wenn er die Amtsstube aufsuchen müsse. Was uns wiederum an Adorno erinnern läßt, an seinem Ausspruch, dass es nach Auschwitz nicht mehr möglich wäre, Gedichte zu schreiben, der verknappt nichts anderes sagen wollte als: nichts kann mehr so betrachtet werden wie vorher.
Bürokratie gab es vorher, vor dem Dritten Reich auch schon, aber seit jener Zeit bedeutet sie etwas anderes. Man ist sensibilisiert, nimmt nicht mehr alles so hin, wie man es dem Bittsteller vor die Füße wirft. Sieht man eine Polizeistreife, die einen Passanten bittet, seine Taschen zu leeren, sich mit gespreizten Beinen an eine Wand zu lehnen, kann man ähnliche Maßnahmen bürokratischer Pflichtversessenheit, die damals stattfanden, gar nicht mehr ausblenden. Sie kommen einem unwillkürlich in den Sinn. Ist das nicht ungerecht? So ungerecht, wie wenn man einem braven Büttel heute unterstellen würde, er sei eichmännisch inspiriert? Es gibt demnach ein Leben vor Eichmann und Tibbets, wie es eines danach gibt. Man kann sich unsere heutige Form des Totalitarismus, der scheinbar ein freiwilliger ist, ein freiheitlicher, nicht mehr ohne Eichmann vorstellen. Der heutige Totalitarismus ist ein Kind Eichmanns, weil das eichmännische Treiben des freiheitlich wirkenden Totalitarismus dringend solche Bürokratie-Automaten benötigt, dringender als eine Diktatur, die Gehorsam mit militärischer Waffengewalt erzwingt.
All diese Hintergründe, die mein Denken rege beeinflussen, müssen berücksichtigt sein, wenn ich den Eichmann hervorhole. Denn ich könnte genauso gut den Tibbets hervorholen, nur dann würde man wieder mit Fragen zu ringen haben, wer denn dieser Tibbets eigentlich sei. Und dann gäbe es ja noch genug solcher Sorte, genug Eichmänner und Tibbets mit anderem Namen. Vielleicht muß ich es anders erklären: Der Eichmann, der ab und an als Begriff in meinen Texten auftaucht, ist weniger die historische Person, er ist vielmehr die Inkarnation des kritiklosen Beamtentums, der devoten Buckelei vor der Macht. Mich interessiert Eichmann selbst wenig, Arendt versuchte über ihn zu schreiben, aber er war ihr so banal, dass zur Person selbst, nur wenig Interessantes herauskam. Aber Eichmann als Sinnbild des Paragraphenreiters, des sich in Unschuld waschenden Pflichterfüllers der Massengesellschaft, muß erlaubt sein - so wie Machiavelli für politische Hinterlist und Verschlagenheit oder Ludwig XIV. für Dekadenz und Prahlerei oder Wallraff für engagierten Journalismus (im Schwedischen existiert ja sogar das Wort "wallraffa", das diesen investigativen Recherchestil bezeichnen soll) stehen.
Arendt fand ja, dass es schockierend war, wie das Böse so banal und stupide vor sich hinbrabbelte. Sie hatte wohl, wie viele ihrer Zeitgenossen auch, erwartet, dass da ein speicheltropfender Fiesling säße, der sich pausenlos hämisch die Hände reiben würde, wenn er die Bilder toter Juden sähe. Dabei war es diesem gefühlskalten Idioten einerlei, ob man ihn mit Bildern toter Menschen, mit Kadavern und menschlicher Leidenserfahrung traktierte oder mit Fotos von Käsekuchen, Kastanienbäumen oder Geschirrtücher. All das waren für ihn Gegenstände; Menschen wie Dinge, alles tote Materie, die er am Schreibtisch sitzend durch Europa hetzte. Es war nur Pflicht! Derart behandeln sehr viele Beamte und Beamtenähnliche heute auch noch ihre sogenannten Kunden. In dieser Weise treten auch beispielsweise Bahnschaffner auf, die Kinder aus dem Zug werfen, weil diese keine Karte gelöst hatten. Sogar die abendliche Dunkelheit konnte den Vorschriftsjünger nicht zur Menschlichkeit drängen - wir wissen ja, Regeln und so, Vorschriften, man muß ja so handeln, gibt keine Ausflucht, Vorschrift ist Vorschrift ist Vorschrift.
Immer wenn ich das höre, sehe ich den Glaskasten vor mir. Das geht manchmal so weit, dass ich selbst bei Familienmitgliedern, die mit diesen flotten Sprüchen ihrer Unschuldsbeteuerung daherkommen, das blanke Grausen kriege. Ja, da weiß ich dann, der Glaskasten kann uns alle ereilen. Und je kälter und unmenschlicher diese Gesellschaft wird, desto eher enden wir in einem solchen Kasten. Dann bleibt den letzten, die sich weigern mitzumarschieren nach stupiden Plan, nach Regeln und Gesetzen, die Wahl, eine finale Wahl, die diesen Namen gar nicht verdient: entweder Glaskasten und Einrücken ins Glied der Mitmacher und Jasager - oder Holzkasten und Abdanken, hinunter ins kalte Grab. Das kalte Grab darf man nervösen Gewissens metaphorisch nehmen, man muß nicht tot sein, kaltgemacht werden, um kaltgestellt zu sein. Auf irgendeine geschickte Weise, auf demokratische Legitimität bauend, eine Demokratie eichmännischer Reglementierter, wird man dafür sorgen, dass das Unangepaßte verschwindet. Nicht mit Gas oder solchen Schweinereien - das geht heute kultivierter, man hat ja Zeit, man sperrt Bezüge, verunglimpft, macht einem das Leben widerlich, animiert ihn dazu, sich ein Seil um den Hals zu legen.
Der Faschismus neuer Prägung hat etwas, was der alte nie hatte: Massenmedien, die scheinbar unabhängig daherkommen. Massenmedien, die nicht mehr dazu da sind, Eichmänner zu kaschieren, sondern für sie zu berichten. Es lebe die Pressefreiheit! Bevor wir uns nochmals mißverstehen: Faschismus! Fasces, das Bündel. Denn darauf läuft es hinaus, auf eine Bündelung jeglichen Partikularinteresses, -meinungen, -vorhaben, um so zu tun, als gäbe es eine Gesellschaft der Klassengegensätze nicht, als würden wir alle an einem gemeinsamen Seil ziehen, einem Ziel entgegen. Dazu muß jeder mitziehen, jeder eigentlich Arbeitsunfähige irgendeinen Rest an verwertbarer Arbeit tun, jeder Halbblinde auf seinen Blindenstock verzichten, jede arme Sau das essen, was beim Reichen von der "Tafel" fällt. Und für wen das alles? Für Nation, für unsere Kinder, für eine bessere Zukunft? Ja, sicherlich, das sagt man, manches kann zufällig sogar zutreffen - aber "für die Dividende" wäre ehrlicher. Solange wir alle irgendwo mitziehen, gibt es keine bessere Welt. Wie ich kürzlich ja schrieb: Die Liberalen lehren uns seit Ewigkeiten, dass liberal zu sein bedeutet, alles so zu belassen wie es ist.
Abschließend: Ich halte es indes für gefährlich, wenn man bei Vergleichen mit der NS-Zeit glaubt, man müsse da ganz zaghaft zu Werke gehen, um keine Gefühle zu verletzen. Eben nicht! Die Geschichte gibt uns die Möglichkeit, dieses Extrem heranzuziehen, um die Gegenwart vor einem Abgleiten in neue Barbareien zu bewahren, wenigstens um sie davor zu warnen. Darüber schrieb ich auch vor einigen Monaten, wenn ich mich recht entsinne. Es ist nicht unsachlich, den Zeitgeist bei den Hörnern zu packen, um seine Schnauze ins Geschichtsbuch zu drücken. Es ist notwendig und sinnvoll. Möge sich ein Soldat, dem ich eichmännische Pflichtversessenheit unterstelle, verunglimpft fühlen, dann sei das gut so. Dies soll ihn zum Nachdenken anregen, denn drastische Worte betätigen drastische Denkvorgänge. Ob es zu kühn ist, dort Denkvorgänge zu erhoffen, möchte ich nicht bewerten. Wer aus Geldgründen in Kriegsgebiet ausschwärmt, wer zu seinem finanziellen Vorteil Menschen abknallt, bei dem dürfte jede philosophische Schule chancenlos sein. Was nicht heißt, wie ich kürzlich auch erfahren durfte, als mich ein Soldat anschrieb, dass jeder Soldat zum Strohkopf verdammt ist.
40 Kommentare:
"Faschismus! Fasci, das Bündel. Denn darauf läuft es hinaus, auf eine Bündelung jeglichen Partikularinteresses, -meinungen, -vorhaben, um so zu tun, als gäbe es eine Gesellschaft der Klassengegensätze nicht, als würden wir alle an einem gemeinsamen Seil ziehen,..."
Da macht uns anscheinend mal wieder dasselbe Thema zur selben Zeit zu schaffen, natürlich konnte ich es nicht so hervorragend treffen wie du Roberto und ich danke dir erneut für deine Worte.
Nur zu den Kontrollettis die Kinder aus der Bahn werfen...
Man las immer, das Mitreisende protestierten!
Für mich sind diese alle mitschuldig wenn dem Kind etwas geschieht.
Ich habe 2 Kinder groß bekommen und mir geschworen, dass in meiner Anwesendheit kein Kontrolletti ein Kind nachts rauswerfen wird!
Das keiner bei einer Messerstecherei dazwischen geht kann ich nachvollziehen, aber bei sowas ist das ein MUß!
Bei solch einer Aktion ist gut abzulesen wo wir stehen. 80% der Mitfahrer haben ein Handy in der Tasche und könnten (und sollten) die Polizei anrufen. Aber 80% ist es wichtiger Mami/Papi anzurufen und zu sagen das sie jetzt an der oder der Station sind - wo sie auch gestern - wo sie auch vorgestern - wo sie auch vor vor gestern - usw. usw - waren !!!
Deshalb ist mir inzwischen sehr wichtig geworden bei schwachsinnigen Gesetzen und Vorschriften bürgerliches Ungehorsam zu üben und diese bewusst zu missachten, auch auf die Gefahr hin, dass es eine Strafe nach sich zieht. Sicher, ich mag schon immer ein gewisses Problem mit Authoritäten gehabt haben, aber dieser Verbotswahn der letzten Jahre ist einfach unerträglich geworden und es gibt keine bessere Art dagegen zu protestieren. Ich wünschte daher, es gebe mehr Menschen, die statt sich an Gesetzeswerken festzuhalten, öfter mal ihre eigene Moral und Freiheitsgefühl befragen, bevor sie Gesetzen und Verboten folgen, die die Freiheiten anderer unnötig einschränken.
ich denke nicht alle "pflichterfüller" - egal in welcher institution sie ihr unwesen betreiben - sind seelen- und hirnlose "(un)menschliche" automaten, die stur und mit scheuklappen versehen ihren dienst tun. die im öffentlichen dienst verpflichtend abgelegte treueformel wird gerne als ausrede benutzt, um jegliche verantwortung für das persönliche handeln zu negieren, und dienst wohl auch als placebo; zusammen mit "deröffentlichen =veröffentlichen meinung damit die übeltäter ihr handeln vor freundes- und bekanntenkreis als normal verkaufen können. 4 bekannte von mir, die ihre sicheren und gut dotierten jobs bei arge, arbeitsamt und ausländerbehörde aus gewissensgründen aufgegeben haben, berichteten immer wieder von dumpfbraunen sprüchen und gedankengut in diesen behörden.
und was den vergleich von neoliberalismus und faschismus, bzw. die angebliche unvergleichlichkeit, anbetrifft: der vorgang, ein neofaschistisches system zu installieren, ist ja ein schleichender und auf die parallelen muss hingewiesen werden, auch wenn es noch graduelle unterschiede gibt. schon seit den 80ern kann man eine immer mehr zunehmende stigmatisierung und verfolgung der von da an zunehmenden arbeitsloen beobachten. wenn erst die arbeitslager eingerichtet und der sozial verträgliche massentod von unnützem humankapital organisiert worden ist, dann kommt der protest oder widerstand zu spät.
Dies ist der Beweis, dass Deine ohnehin lesenswerten Texte immer noch an Qualität gewinnen. Was allerdings sehr viel schwerer wiegt, ist der Inhalt. Schlüssig benennst Du genau jene wesentlichen Themen beim Namen, wo andere entweder einen Graus haben, auch nur daran zu denken oder aber viel zu zaghaft damit umgehen. Darin sehe ich Dich als Vorreiter und Mutmacher.
Ohne generell zu verdächtigen - dieser Text (u.a.) gehört als Flugblatt/Flyer in jede Amtsstube dieser BRD, zuallererst in die Einrichtungen wo ganz direkt über Menschen entschieden wird.
Fakt ist, sollte es tatsächlich zu Entwicklungen in diese Richtung kommen, dann weilen die potentiellen neuen Josef Kramers und Irma Greses im Taschenformat bereits unter uns.
Es liegt an uns allen, ob wir solche Auswüchse erneut zulassen werden oder nicht...
Klasse!
Hat sich was geändert zwischen damals und heute?
Zwischen damaliger Diktatur und heutiger Demokratie.
Zwischen damligem Rechtstaat und heutigem.
Wurde nicht gar behauptet, was damals Recht war, kann doch heute kein Unrecht sein?
Hat sich der Bürokrat nicht alleweil an seine Gesetze gehalten, damals wie heute?
Oder auch nicht, falls es die politische Führung erwartet und gedeckt hat?
Haben die Menschen nicht mehrheitlich immer geschwiegen und weggesehen, wenn sie Unrecht begegneten?
Ja, die Propaganda, die funktioniert heute wahrlich perfekter als damals - ganz ohne Propagadaminister!
Lug und Trug regiert.
Geändert hat sich nichts.
Worte, Begriffe wurden gewechselt ...
... und alles bleibt wie es ist.
Mist!
Die anmerkung die du am rande einwirfst; „das der heutige totalitismus dringend solche automaten wie eichmann benötigt“, beschäftigt mich schon immer, wer weiss warum …
Ich würde dazu tendieren zu behaupten ( ganz allgemein ) das regeln zum miteinander dazugehören.
Allerdings Regeln die auf persönlichen erfahrungen basieren und von allen beteiligten zusammen ausgearbeitet werden, auf die jeweilig individuellen bedürftnisse zugeschnitten sind, und jederzeit wieder in frage gestellt werden können, regeln die eben nicht die intimsten bereiche berühren, die von menschen ausgelebt werden ( müssen ).
allerdings bin ich auch für regeln, die allgemeine gültigkeit haben, die zb die würde und die unversehrtheit des menschen betreffen.
Solchen regeln kann ich mich ohne probleme unterordnen, doch graut es mir davor, mich regeln unterwerfen zu müssen, die gegen die menschen bzw gegen mich und meine wünsche gerichtet sind.
die frage die ich mir dabei stelle;
ist es vom gesetzgeber so gewünscht, und wenn ja, warum ?
Ich schätze, solche regeln werden nur aus einem grund erschaffen;
um als repressionsmittel zu dienen, um den willen zu brechen und vielleicht sogar die hoffnung zu tilgen, die ein jeder mensch hat, den wunsch nach einem gerechten und erfüllten leben.
Gesetze wie die, die es einem arbeitgeber ermöglichen, wegen einer lapalie die nichteinmal bewiesen werden muss einen unerwünschten mitarbeiter fristlos vor die tür setzen zu können, und vor gericht noch recht zu bekommen, werden obwohl sie nach ungerechtigkeit gradezu himmelhoch schreien eben nicht zurückgenoommen, da es leute gibt die davon profitieren, zb arbeitgeber die nur geringe löhne zu zahlen gewillt sind.
Und darüber sind sich meiner meinung nach die meisten menschen einig, nur ändert dies die aktuelle gesetzgebung nicht.
Sein/ihr recht muss sich jeder einzelne meist vor gericht erkämpfen, siehe auch die hohe anzahl von gerichtsverfahren die arbeitslose gegen die arge führen müssen.
Deshalb wurden die gerichtskostenhilfen ja auch reduziert.
Das erzeugt druck, ( das ist zwar nötigung, aber staatlich anerkannte ) und das zwingt den einen oder anderen in ein präkeres beschäftigungsverhältniss.
Und, Irgentwo muss ja auch die 25%ige kapitalrendite herkommen.
auch dafür sind gesetze gut, und menschen die sich diesen unterordnen, aus welchen gründen auch immer, machen sich leider mitschuldig am leid, auch wenn sie sich schlimmstenfalls auf das system eichmann berufen mögen ...
nun stellt sich mir wieder die frage:
was tun …
nun ja, man kann wählen, auch wenn es kaum etwas gibt was wählbar ist, bzw am ende positive richtungsänderungen erzwingen wird ( meine persönliche einschätzung ) .
Zudem berichten unsere sogenannten unabhängigen medien meist zu einseitig, da muss also was passieren.
man kann versuchen seine meinung weiterzugeben ( zb wie roberto ) im privaten wie auch in kneipen und im garten usw, auf das dies zumindest einen kleinen kreis berührt und vielleicht etwas im denken der beteiligten bewirkt.
Vielleicht wäre es sogar richtig, sich aktiv der politik zuzuwenden, in eine passende partei einzutreten oder eine zu gründen, um veränderungen hervorzurufen.
Mein wunsch wäre es ja, eine demokratie ( und gesetzgebung ) aufzubauen, die weniger zentralisiert ist, und von vielen kleinen gruppen und bewegungen mitbestimmt wird, damit nicht nur die sogenante mehrheit regiert, sondern jeder einen kleinen einfluss hat.
Für's erste wäre ich schon zufrieden, wenn sich einige menschen die gut bei kasse sind, sich zusammenschliessen und einen haufen anwälte beschäftigen die sich nur darum kümmern, zb. verstösse gegen das grundgesetz unserer regierung aktiv verfolgen zu lassen, oder fragwürdige machenschaften dieser klientel öffentlich zu machen …
dann,
ja dann würde ich morgens auch mal mit einem lächeln aufwachen …
lg,
e
"Das darf nie wieder passieren" - mit diesem Satz wuchs ich auf. Er sollte signalisieren: schaut, alle sind wachsam. Seid beruhigt, macht einfach weiter, alles ist in Ordnung.
Leider hatte ich schon damals das zweifelnde Gefühl, dass dieser Satz ein anderes Ende hat. Heute weiß ich es. "Es darf nie wieder passieren, nicht so offensichtlich!" Und ich bin sicher, jeder der wollte konnte diesen Zusatz hören. Warum? Es hat sich nichts verändert! Ein wenig Schuld, ein wenig Wohlstand und viel Verdrängung haben die Strukturen und Charaktere überdauern lassen, unverändert.
Jetzt werden die alten Geister wieder wach, der inszenierten Angst folgt bald die nackte Furcht - wir brauchen Feindbilder für unseren Lebenshass, nur so können wir das weiter machen, was wir Leben nennen.
Danke, dass sie nicht nur auf die alte Wunde zeigen, sondern sie auch offen legen.
Ich erlaube mir mal einen manuellen Trackback:
http://www.franktireur.de/wordpress/2008/11/11/eichmann-lebt/
Eichmann lebt. Habe ich im Nov. 2008 geschrieben, als sich die Meldungen mit Bahnbediensteten häuften, die Kinder aussetzen.
Das lockte einen Kommentator an, der sehr hartnäckig war und dauernd was von Strafrecht faselte wegen meines Vergleichs.
Viele können nicht damit umgehen, merke ich. Umso besser, nun hier von dir einen ähnlich gelagerten Artikel zu finden.
Gruß
Frank
Hi Roberto,
Beim Faschismus ist dir ein kleiner Fehler unterlaufen (denke mal Flüchtigkeit). Zuerst mal heißt das Bündel "fasces". Und mit Bündelung an sich hatte es nichts zu tun. Wie du wahrscheinlich weißt, trugen die Liktoren (~ Leibwächter von Machthabern) im alten Rom Rutenbündel, in denen eine Axt versteckt war. Faschismus kommt also ursprünglich von dieser nur schwach versteckten Machtdemonstration. Insofern passt es auch wieder gut zum Artikel: Die Axt muss keine Köpfe spalten, sie erzeugt auch ohne expliziten Einsatz die Schere im Kopf. Ergo wird lieber gekuscht und der Weg Richtung Glaskasten eingeschlagen.
Ansonsten klasse Artikel.
Danke, ein sehr persönlicher Artikel, mit viel "Humankapital", wenn ich das mal so nennen darf.
Bei der Schlussbemerkung fröstelt mich etwas... ohne mich hier als Advocatus Diaboli ins Spiel bringen zu wollen, nur ein Querverweis: bei Hunden, deren Inhalt sich auf den Teppich verirrt hat, drückte man früher die Schnauze rein. Macht man heute nicht mehr, weil a) Hunde auch nur Menschen sind und b) man gesehen hat, dass die Hunde davon keineswegs einsichtig werden, sondern nur traumatisch. Wen man bestrafen will, dem muss man auch gleichzeitig die Hand reichen, sonst kommt dabei so etwas wie Guantanamo heraus. Glaube auch, dass die Strohköpfigkeit von Soldaten im 21. Jh. nicht aus Pflichtversessenheit herrührt, sondern aus einer vagen Mischung aus gefühlter Verantwortung, Ohnmacht gegenüber Vorgesetzten, schlichter Scheißangst und dem Mangel an Ideen, was man sonst noch so machen könnte. Geldgründe? Im Kongo sehr wahrscheinlich, aber Nato, Blauhelme, ISAF & Co? Das müsste man ernsthaft untersuchen.
Möchte auch daran erinnern, dass wesentliche Eichmannsche Eigenschaften nicht ungewöhnlich sind, sondern jedem von uns mehr oder weniger innewohnen. Sie sind auch nicht von sich aus grausam, sondern es ist der persönliche und historische Kontext, der ihr destruktives Potenzial begünstigt und zur Entfaltung bringt. Nicht ohne den freien Willen, versteht sich.
Ich halte es für möglich, dass Eichmann nicht primär aus der Bereitschaft zu Gehorsam und Unterordnung gehandelt hat - auch wenn seine spätere Ausrede dies impliziert - sondern aus der schlichten Freude an "sauberen" Lösungen für "schmutzige" Probleme (bitte Anführungszeichen beachten), also etwas, das jeden einigermaßen brauchbaren Ingenieur oder Programmierer auszeichnet. Kurz, dass er nicht handelte, weil er sollte, sondern weil er konnte und durfte - und das ist etwas, was wir alle tagtäglich tun.
Dies nur, um dem Herrn Eichmann das Besondere zu nehmen und unsere Unschuld a priori in Frage zu stellen. Merkwürdig ist, dass die Psychologie den Schalter nicht zu fassen kriegt, der in der Lage ist, vor dem Eindruck technologischen Erfolgs den gesamten empathisch-moralischen Komplex auszublenden. Möglicherweise ist das ein reines Männerproblem. Möglich auch, dass hier die Psychatrie zuständiger ist als alles andere.
Und wir müssen uns davor hüten, im Zorn des vermeintlich Gerechten die uns umgebenden Menschen in Eichmänner und Nicht-Eichmänner einzuordnen. Denn damit ist das Problem nicht gelöst, dass sich Technik von Moral und Empathie abkoppelt, sondern wir schaffen nur ein neues Problem, nämlich wohin wir die modernen Eichmänner entsorgen sollen, wenn sie denn nach unserem Willen nicht Teil der Gemeinschaft sein dürfen. Und das klingt nun überhaupt nicht gut. Es wird also nichts anderes übrig bleiben, als wie bisher nachzuforschen, warum Menschen solche Laufbahnen einschlagen, und durch welche Art von Erziehung und Bildung auch problematisch veranlagte Charaktere eine umfassende, vielfältige Humanität entwickeln können, die nicht aufgezwungen ist, sondern ihre eigene.
Das ist nicht einfach.
Bei Terminus Fasces ist mir tatsächlich ein Fehler unterlaufen. Allerdings bezogen auf die Bündelung weniger. Natürlich hast Du recht, das Rutenbündel steckt dahinter. Ich habe mal, lange ist es her und ich weiß nicht mal mehr genau wo, geschrieben, wie ich Faschismus definiere. Es gibt eigentlich nur schwammige Formulierungen. Aber überall dort, wo Partikularinteressen gebündelt werden, damit sie einem großen gemeinsamen Ziel entgegengeführt werden, wo also Bündelung einzelner Gruppen, Interessen, Meinungen, Ansichten stattfindet, da fühle ich mich wie im Faschismus.
Das Bündel ist also zweideutig zu sehen. Was Mussolini als Rückgriff auf Rom beschwor, kann heute darauf angewandt werden, als Vereinnahmer und Verwalter einzelner Positionen zu gelten. Eine Gesellschaft, die Interessen, die nicht die meinen sind, als meine Interessen verkauft, ist zumindest im Wesen faschistoid, weil sie meine Interessen gar nicht erst gelten läßt, sich darüber hinwegsetzt.
@Roberto J. de Lapuente
Ist nicht schon Faschismus, wenn ein Staat in die privatesten Lebensbereiche von Menschen eingreift? Ich bin zwar kein HartzIV-Empfänger, aber wenn man hört was die sich alles an Eingriffen in ihr Privatleben gefallen lassen müssen, und wie die vom Staat bevormundet werden, dann könnte man sagen aus dem einstigen Wohlfahrtsstaat ist ein faschistoider Kontrollfreak geworden.
Interessant ist übrigens auch das Schüren von Vorurteilen gegen Arbeitslose, dass man so - als Vorstufe (z.B. der Parasitenbegriff eines Herrn Clement) eigentlich wortwörtlich nur von Faschisten an die Adresse von Juden und sogenannten "asozialen Elementen" hörte. Die BA rudert nun zurück, und meint, dass die Arbeitslosen eben wegen Vorurteilen beim Bewerben benachteiligt sind - Ist schon lustig, die selbe BA, die via Dienstanweisung den Mythos vom "faulen Arbeitslosen" prägte tut sich nun als Tugendwächter auf, und jammert von den Vorurteilen, die die BA selbst durchsetzen half - im Auftrag von neoliberal-faschistoiden Politikern.
Fehlt bloß noch, dass Gerhard Schröder (SPD) nun auf ein Recht auf Faulheit plädiert, und die Volksvera.... ist perfekt.
Zur Erinnerung:
Gerhard Schröder (Ex-Kanzler der SPD) war es, der mit der Rede über "Es gibt kein Recht auf Faulheit" die Hatz auf Arbeitslose eröffnet hat, die mich stark an die Anfänge der Judenverfolgung in Deutschland erinnert hat. Wichtig ist das Wort "an die Anfänge", denn heute kommt niemand mehr auf die Idee den Arbeitslosen einen Stofffetzen in die Hand zudrücken, ein großes "A", dass diese sich auf die Kleidung zu heften hätten, um weit als Arbeitslose sichtbar zu sein. Soweit werden wir, hoffentlich, nie wieder gehen, wenn auch sonst die Ausgrenzung stark an Faschismus erinnert.
Wer es selbst nicht erlebt hat, wie ich, der kann es nicht nachvollziehen, da bin ich mir fast sicher ;-)
Ich habe, noch zu Zeiten der alten Arbeitslosenhilfe, solche faschistoide Außendienstler des Arbeitsamtes selbst erlebt, und konnte nur mit tatkräftiger Hilfe einer Arbeitslosenselbsthilfegruppe meine Leistungen weiter erhalten.
Mir wurde angekreidet, dass ich meinen Lebenslauf kaschiert habe, weil ich im elterlichen Betrieb mithalf - und angeblich die 15 h Grenze überschritt - Nach einem Vorstellungsgespräch beim Arbeitsamt (Hab heute noch den Verdacht, die wollten nur meine Arbeitsbereitschaft testen, und anstatt mich einzustellen kamen die eben mir so einer linken Nummer).
Mein Vater, und ein Freund von ihm, waren Zeugen. Sein Freund war im Krieg in der Sowjetunion, als Elsässer, und als die fort waren kam sofort seine entrüstete Bemerkung: "Das sind ja Gestapo-Methoden".
Schlagartig wurde mir klar, dass die Arbeitsämter eben auch Faschisten beherbergen. Entsetzt war ich als genau solche Typen, dank Agenda 2010 noch mehr Rechte erhielten....
Faschismus pur eben, Roberto und von dir sehr treffend analysiert....
Gruß
Nachdenkseiten-Lesre
(Der echte!)
Zunächst einmal möchte ich in allem Freimut "gestehen", dass ich die "Rügerin" bin, auf die Sie in Ihrem Artikel Bezug nehmen. Weiterhin möchte ich Ihnen "attestieren", dass Sie weder Zeit noch Mühe scheuen, Ihren Standpunkt umfassend zu begründen, was in Zeiten, wo Journalismus nur noch aus Schlagworten und interessengeleiteten Kampagnen zu bestehen scheint, sehr wohltuend ist. Sie gehen zwar "unerbittlich" hart zur Sache, bleiben aber dabei immer fair, was Dispute mit Ihnen, zumindest für mich, sogar angenehm machen. Natürlich, und das ist auch Ihr gutes Recht, fahren Sie zur "Stützung" Ihrer Auffassungen bzw. Ihrer Überzeugungen "schwerstes Geschütz" auf, wobei die Emotionen geradezu (heraus)zuspüren sind. Ich möchte auch noch einmal ausdrücklich betonen, dass wir im Grundsätzlichen, insbesondere was Ihre aktuellen Sorgen und Ängste anbelangen, weitgehend übereinstimmen. Ich gebe auch offen zu, dass Überzeichnungen bzw. Pauschalierungen sehr "hilfreich" sein können, wenn es darum geht, die "Dinge" auf den Punkt zu bringen. Sofern das nicht maßlos übertrieben und auch nicht zulasten der Wahrheit geht, ist dagegen wohl auch nichts einzuwenden. Allerdings habe ich bei Vergleichen mit den Verhältnissen und Personen der Jahre zwischen 33 und 45 in der Tat größte Schwierigkeiten. Aber nicht weil ich, hinsichtlich der Aktualität, zu zaghaft oder gar unkritisch bin, sondern weil jeder Vergleich auch die Gefahr einer Relativierung der unfassbaren Menschheitsverbrechen der Nazibarbarei in sich birgt, die in ihrer menschenverachtenden Abscheulichkeit, von der geistigen Planung bis zu ihrer immer noch unfassbaren Realisierung, singulär waren und deshalb auch, aus meiner Sicht, mit nichts zu vergleichen sind. Obwohl ich in den aktuellen Zeiten ähnliche Gefahren wie Sie sehe, fühle ich mich einfach nicht wohl, wenn Vergleiche (z.B. "Eichmannisierungen") mit der damaligen Zeit gezogen werden, so sehr ich Ihre Begründungen, lieber Herr De Lapuente, auch nachvollziehen kann. Außerdem, wenn schon über diese unsäglichen Zeiten vergleichsweise gesprochen wird, darf es unter gar keinen Umständen an der notwendigen Differenzierung fehlen. Was ich darunter verstehe, möchte ich an einem Beispiel deutlich machen. Gerade weil alles so ist, und sogar noch schlimmer zu werden droht, wie Sie es in Ihren Artikeln beschreiben (ich weiß sicher auch, in welch einer Welt wir leben), ist es unverzichtbar auch die Ausnahmen zu erwähnen, sogar und besonders dann, wenn es sich dabei um die rühmlichen handelt. Das heißt in unserem "Fall", auch wenn es unter einer Million Menschen 999 999 (potentielle) Eichmänner gebe, ist es ungeheuer wichtig darauf zu verweisen, dass einer eben kein Eichmann ist. Ausdrücklich erwähnt zu werden, hat schon alleine dieser eine "Nicht-Eichmann" verdient. Und auch die 999 999 müssen unbedingt wissen, dass dieser "Nicht-Eichmann" überhaupt existiert. Mein Beispiel mag zwar ungewöhnlich bzw. ebenfalls überzeichnen, ich bin aber zuversichtlich, dass gerade Sie damit, im Sinne unseres Themas, etwas anzufangen wissen.
...
... Und auch das muss erwähnt werden, wenn diese Zeiten schon als Vergleich herangezogen werden. Es hat in dieser unsäglichen Zeit, trotz der zig-millionenhaften Nazi-Volksverseuchung, auch Menschen gegeben, die schlicht und ergreifend über Anstand verfügt haben. Für die damalige Zeit, wegen der Risiken für Leib und Leben, etwas ganz Besonderes. Damit meine ich sicher nicht die so genannten "anständigen Helden" des 20. Juli. Hier möchte ich jedoch abbrechen, zumal an dieser Stelle deutlich wird, wie schwierig es ist, überhaupt die Zeit zwischen 33 und 45 als Vergleich, so intellektuell und moralisch redlich das auch gemeint sein mag, heranzuziehen. Ich kann nur hoffen, nicht falsch verstanden zu werden. Natürlich soll und muss immer wieder an die dunkelste Zeit dieses Landes erinnert werden, denn ein "jetzt ist genug" oder Ähnliches darf es nie geben. Aber direkte Vergleiche zwischen "damals" und heute, sind immer auch gefährlich, wie ich versucht habe darzulegen. Ob mir das im ausreichenden Maße gelungen ist, ist ohnehin sehr zweifelhaft, denn gerade das Thema 33 bis 45 birgt immer auch die Gefahr, so oder so oder so, missverstanden zu werden. Aus meiner Sicht ein weiterer Grund direkte Vergleiche zu vermeiden. Und wenn schon Vergleiche, dann bitte auch nie die Differenzierungen bzw. (rühmlichen) Ausnahmen vergessen zu erwähnen.
"[...]Allerdings habe ich bei Vergleichen mit den Verhältnissen und Personen der Jahre zwischen 33 und 45 in der Tat größte Schwierigkeiten. Aber nicht weil ich, hinsichtlich der Aktualität, zu zaghaft oder gar unkritisch bin, sondern weil jeder Vergleich auch die Gefahr einer Relativierung der unfassbaren Menschheitsverbrechen der Nazibarbarei in sich birgt, die in ihrer menschenverachtenden Abscheulichkeit, von der geistigen Planung bis zu ihrer immer noch unfassbaren Realisierung, singulär waren und deshalb auch, aus meiner Sicht, mit nichts zu vergleichen sind.[...]"
Mag schon stimmen, aber die Nazibarbarei hatte auch Anfänge, und genau die benennt Roberto J. De Lapuente treffend.
Wie ich schon weiter oben schrieb, es wird keiner von Arbeitslosen ein "A" als Kennzeichnung verlangen, aber die Diffamierung ähnelt doch stark der Diffamierung der Juden von Anfang an - Wer mal was über Herrn Harlans Film gesehen, oder gelesen hat, der Juden mit Ratten (=Parasiten) verglich, die vernichtet gehören, der weiß was ich meine.
Übrigens, noch zu alten Zeiten las ich in einem offiziellen Forum des Arbeitsamtes etwas unter folgender Überschrift "Alle Arbeitslosen vergasen".
Kein Witz, die unselige Seite wurde von der damaligen offziellen Arbeitsamtsredaktion erst nach vielfältigem Protest gelöscht - Dennoch ging es einige Zeit bis zur Löschung.
Das ist das Meinungsklima, dass Roberto J. de Lapuente treffend beschreibt, das leider wieder so ist, dass Menschen nur weil die zufällig aus dem Raster gefallen sind eben keine Menschen mehr sind - für neoliberale Faschisten.
Ohne nun Sie zu meinen, derartige Verbote von Vergleichen zwischen NS-Diktatur und neoliberaler Bewegung hörte ich schon aus marktradikaler Ecke.
Warum wohl? Wollen die nicht, dass ihre faschistoiden Ideen als solche erkannt werden?
Würde mich wirklich mal interessieren?
Vielleicht schreibt Roberto J. de Lapunte ja mal einen treffenden Vergleich zwischen heutigen Rechtsextremisten und Neoliberalen - Ich denke die Unterschiede sind gering.
Leider nicht mehr im Netz zu lesen, aber im Wahlprogramm der rechtsextremen REPs stand 1998 - kurz vor der Wahl Gerhard Schröders (SPD) so ziemlich alles was im Rahmen der Agenda2010 umgesetzt wurde.
Heute tun die Rechtsextremisten (NPD, DVU & Konsorten) so als wäre dies alles ganz anders, die Seiten wurden ja aus dem Netz gelöscht, wo man etwas vom Arbeitszwang für Arbeitslose, von faulen Arbeitslosen, bösen AsylantInnen die schleunigst abgeschoben gehören nachlesen konnte - alles Dinge, die die neoliberalen Regierungen der letzten 11 Jahre umgesetzt haben, angeblich um DVU, REPs und Konsorten das Wasser abzugraben.
Soll man die heutigen Rechtsextremisten nicht beim Namen nennen? Soll man Vergleiche zwischen 1933 - 1941 verbieten? Der Holocaust ist für mich übrigens das Verbrechen gegen die Menschheit, der fing aber erst 1941 an, wenn ich richtig informiert bin.
Seit ich "LTI" von Victor Klemperer gelesen habe, kommen mir einige Dinge verdächtig bekannt vor - ich verbiete mir eben auch Vergleiche zwischen NS-Diktatur und heute, aber nur was die wirklich brutalen Menschheitsverbrechen angeht (nicht allein die Vergasung der Juden, auch die der Cinti und Roma, der "Slawen" sollten einmal erwäht werden - auch heute findet man neue Opfergruppen, z.B. schwarze Kolonialsoldaten zu Beginn des Krieges gegen Frankreich) bin ich für ihr Verbot von Vergleichen.
Die Vorstufe, die kann nicht oft genug erinnert werden, zumal sogar die Vorgängerregierung Hitlers Ausgrenzungen plante, die heute so manchem modernen "Asozialen" nur zu bekannt vorkommen.
Der Antisemitismus kam erst ab 1933, dass stimmt, aber die Praktiken der Ausgrenzung - ausgeklammert die Kennzeichnung mit dem Stern und die Enteignung der Juden - kann man heute wieder sehen.
Deswegen verstehe ich schon was Roberto J. de Lapuente meint, schon rein aus eigener Lebenserfahrung (siehe oben).
Gruß und nix für ungut
Nachdenkseiten-Leser (Der Echte!)
Noch ein Hinweis:
"[...]20. Dezember 2006 um 10:24 Uhr
“Dieses eine Leben – Aufrecht durch dunkle Zeiten“
Verantwortlich: Albrecht Müller | Druckversion | Beitrag versenden | < zurück
Auf dieses fesselnde Buch von Gunter Haug über einen von den Nazis ermordeten Flaschnermeister bin ich von den „Anstiftern“ in Stuttgart aufmerksam gemacht worden. Bei der Lektüre ging mir bedrückend nahe, wie schrecklich viele Parallelen es zwischen der Nazibewegung und der neoliberalen Bewegung und der in ihrem Geist geprägten Realität von heute gibt: ungerecht, mit einer weiteren Spaltung von oben und unten, arbeitnehmer- und gewerkschaftsfeindlich, mittelmäßig in der Sache aber perfekt in der Propaganda, einflussreiche Netzwerke, zerstörerisch, korrupt … . Die Begründung für diese Beobachtung folgt in den nächsten Tagen.
Gestern habe ich mich mit dem Autor getroffen. Wir haben uns darauf verständigt, gemeinsame Lesungen zu seinem Buch und zu meinem Buch „Machtwahn“ zu machen, zunächst in der Heimat des 1942 Ermordeten, die auch meine ist. Von Gunter Haug habe ich eine kleine Skizze zu seinem Buch erbeten. Sie folgt und am Ende auch noch ein Bericht zu einer Winterreise.
[...]"
Quelle und kompletter Text:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=1952#more-1952
Soll man solche Bücher - authentische Biografien von NS-Opfern, die Herrn Müller fatal an heutige neoliberale Zustände erinnern - auch gleich verbieten?
In der Zeit des Political Correctness?
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Diese Gesellschaft ist oder wird nicht erst dann totalitär, wenn der 'staatlich-politische Komplex' in Krisenzeiten (wieder einmal) seine Maske fallen lässt und zu 'offenem' Zwang übergeht. Sie ist es vor allem bereits dann, wenn die demokratische Oberfläche noch intakt und sie ihre 'Sachzwänge' weitgehend unpersönlich bzw aus der Verinnerlichung der Konkurrenzzwänge und der Notwendigkeit der 'Einpassung' in den abstrakten Selbstzweck der Geldvermehrung, in die buchstäbliche Maschinisierung der industriellen Prozesse exekutiert. Von der für einen fremden Zweck eingespannten Arbeitsnomade, die ihre 'Bestimmung' verstanden und verinnerlicht hat zu einem Eichmann oder Tibbets ist es nur ein winziger und erschreckender 'logischer' Schritt... In Auschwitz wurde ja auch nur 'gearbeitet', nicht nur von den Insassen, sondern gerade auch vom 'Wachpersonal'(!).
@Peinhard
Treffend beschrieben.
Übrigens:
Ist Deutschland nicht schizophren bzw. zwiespältig?
Für die oberen Zehntausend gibt es alles Freiheiten, die diese sich nur wünschen, z.B. keine Steuern mehr in Deutschland bezahlen.
Bereits beim Mittelstand wird's kritisch, und bei der Unterschicht wird der neue deutsche - oder alte deutsche, wie man's so will - Totalitarismus voll sichtbar: Die Melkkühe der Nation, um beim Steuerthema zu bleiben, auch was Mittel- und Unterschichten angeht.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Dumm wird es erst, wenn dir eine gestande Frau/Schwester von 35 Jahren sagt "Faschismus? Ich weiß gar nicht was das ist!"
@Nachdenkseitenleser
Am 'Totalitarismus des Marktes' liesse sich, 'um beim Steuerthema zu bleiben', durch eine irgendwie andere Gestaltung derselben nichts, aber auch gar nichts ändern. Man kann vielleicht - aber auch das nur in recht engen Grenzen - etwas an der 'Verteilungsgerechtigkeit' drehen, aber die Einspannung für einen abstrakten, die tatsächlichen eigenen Bedürfnisse höchstens indirekt betreffenden Selbstzweck und an der dafür notwendigen und unausweichlichen Unterwerfung und Entfremdung würde das nichts ändern. Unterwerfung unter einen 'höheren' Zweck und Entfremdung vom eigenen unmittelbaren Empfinden aber sind genau die 'Zutaten', die es für die 'Banalität des Bösen' dann eben auch braucht.
Diesen 'Ausgangspunkt' weitestgehend ignoriert zu haben, ist auch das Versäumnis der 'Dystopiker' Huxley oder Orwell sowie auch der Theorien einer Hannah Arendt. Die Abwesenheit staatlich-politischer Unterdrückung macht eben noch lange keine 'freie' Gesellschaft...
Bei Nachdenkseiten wird der Faschismus des 21. Jahrhunderts auch dokumentiert:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=4113#h03
Punkt 3
Ich könnte wetten, dass der ein oder andere "Arbeitslose" ein Darsteller einer bezahlten Laienagentur war - Würde mich schon arg täuschen, wenn es anders wäre.
Gab ja in der jüngsten Vergangenheit schon Beispiele wo Bildblog z.B. über solche Fälle berichtet hat.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
"Die Liberalen lehren uns seit Ewigkeiten, dass liberal zu sein bedeutet, alles so zu belassen wie es ist."
Das sind Liberale, die aufgehört haben radikal zu sein und mit Staat und Krieg ihren Frieden gemacht haben, mithin jene, die in meinen Augen aufgehört haben, liberal zu sein.
Ansonsten: Bravo!
"[...]Die Abwesenheit staatlich-politischer Unterdrückung macht eben noch lange keine 'freie' Gesellschaft...
[...]"
Tja, hast auch wieder Recht - Ich denke auch, dass die heutige Version des Faschismus ohne Uniformierung sehr gut zurecht kommt.
Die Zeiten sind vorbei als Menschen wie Theaterlaiendarsteller, und Schauspieler - mit entsprechenden Posten, die Völker ver.... konnten.
Der moderne Faschismus kommt ganz anders daher, frei nach dem Motto, nicht am Aussehen sollt ihr die erkennen und nicht am Theaterdonner sondern an ihren Taten sollt ihr die neuen Faschisten erkennen - nicht an den Worten.
In diesem Sinne werden wir eben von Faschisten regiert, die sozial reden, aber asozial (=unsozial) handeln und dabei noch aussehen wie ein ganz normaler Mensch - nicht wie größenwahnsinnige Diktatoren der Vergangenheit.
Ich wage mal zu prognostizieren, dass ein wiedergeborener Hitler/Mussolini auch auftreten würde wie Angela Merkel - eben normal, und dabei die Unnormalität ihrer Agenden überdeckend.
Mit Flankenschutz von Wirtschaftsbossen, Medien und Politik, die auch "normal" daherkommen, aber faschistoide Gesetze (nicht allein HartzIV) umsetzen wollen.
Der alte (biblische?) Spruch:
"An ihren Taten (In die Tat umgesetzte Unsozialität?) sollt ihr die erkennen, nicht an ihren Worten, gilt wieder."
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
@Dominik Hennig
Ich denke auch, dass der Name "Liberale" für heutige Liberale eine bodenlose Frechheit gegenüber echten Liberalen ist, die in der Freiheit eben nicht allein die Freiheit für Geld und Geldbesitzer sahen, wie Westerwelle & Co. heute gerne hätten.
Hieß es nicht bei den liberalen Revolutionen der Vergangenheit "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit"?
Heute müßte es wohl heißen "(Un-)Freiheit, (Un-)Gleichheit und (Un-)Brüderlichkeit.
Westerwelle, Brüderle & Co. wären wohl anno 1789 - als Franzosen - auf der Gegenseite von Ludwig XVI gestanden, und hätten dafür gesorgt, wäre damals schon TV, Radio und sonstige mediale Möglichkeiten vorhanden gewesen, dass es nie eine franz. Revolution gegeben hätte?
Der Feudalstaat, dass ist das große neue Ideal der (Neo-)Liberalen, da bin ich mir (fast) sicher :-(
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
s.a. http://blog.freiheitsfabrik.de/?p=1281
[...]Die Barbarei des Nationalsozialismus ist in vielerlei Hinsicht aus damals und zum großen Teil auch heute noch ganz “normalen” und akzeptierten Ideen und Haltungen entstanden. Das Euthanasie-Programm der Nazis wurde von der us-amerikanischen psychiatrischen Gesellschaft als das “fortschrittlichste” der Welt gepriesen. J.M. Keynes schrieb im Vorwort der deutschen Übersetzung seines Buches 1936, dass die Nazis dabei seien, sein Programm umzusetzen. [...]"
Quelle:
http://blog.freiheitsfabrik.de/?p=1281
Der Blog steht den neoliberalen Ideologen nicht nahe? Keynes ein Nazi? Roosevelt etwa auch? Und sowieso jeder der Pro-Wohlfahrtsstaat ist?
Würde mich mal interessieren, wie solche abstruse Vergleiche wie oben ankommen?
Das auch Neoliberale gerne mit Nazi-Vergleichen - nur verteufeln die statt zu verharmlosen - kommen ist mir seit Götz Aly, DEM neoliberalen "Historiker", mehr als klar.
Der reinste neoliberale Kulturimperialismus, der sich im empfohlenen Blog niederschlägt, wo Pro-Sozialstaatsverfechter, wie Keynes, eben zu Hitlers werden.....
*Vorsicht:
Sarkasmus* Hayek, Friedman & Co. waren es natürlich nicht! Die haben nie einen faschistischen Diktator dazu bewogen ihre "Reformen" im Praxistest, gegen alle Menschenrechte, zu probieren.
Nein, der Mann hieß nicht Hitler, sondern Pinoquet, aber er hat auch Massengräber hinterlassen....
Der Vergleich Rot-Braun auf dem empfohlenen Blog ist übrigens auch hirnrisse, da die Kommunisten zwar auch Menschenverbrechen begingen, aber nie im Rahmen einer abstrusen Rassetheorie, wie unter Adolf H.
Aber egal, der neoliberale Faschismus will ja nur davon ablenken, dass ER der Faschismus des 21. Jahrhunderts ist, und da kommen ihm solche Vergleiche von "Historikern" Rot = Braun gerade recht. Stimmt's?
Man kann das Zitat zu Keynes und Hitler nicht verurteilen. Es spricht nur an, was Keynes damals wahrnahm. Für jemanden 1936 war Hitler nicht unbedingt der Kerl, der er für uns ist. Wenn wir uns heute einfrieren ließen, im Jahre 2040 wieder auftauen würden, würden prompt ein Geschichtsbuch in die Hand nehmen und nachlesen, dass ein Berlusconi Sinti und Roma in Arbeitslager gesteckt habe, wo sie bitterlich gefoltert wurden: was würde man sich als Menschn von 2009 denken? Berlusconi, ein Dreckskerl, freilich, ein Schwein, sicher - aber ein Mörder? Keynes muß also so betrachtet werden.
Und hier schließt sich der Kreis, denn Keynes sah sich im Programm der Nationalsozialisten "verwirklicht"... es war eben doch eine ganz spezielle deutsche Form des Sozialismus, die hier praktiziert wurde. Das heißt nicht, dass links und rechts gleich wären, das bedeutet, dass der Antrieb ähnlich gewesen sein kann, aber zu anderen Resultaten führte...
@Roberto J. de Lapuente
Danke für die klaren Worte.
Ich denke aber, dass hinter solchen ständigen Vergleichen eben auch keine Vergangenheit steckt, sondern die sind darauf aus uns das Denken für zukünftige Alternativen zu verbauen.
Frei nach dem Motto:
Alles was den Neoliberalismus, den wahren Faschismus des 21. Jahrhunderts der nun ein "Zombie-Kapitalismus" geworden ist, ablehnt ist selbst Faschismus, ganz besonders der Wohlfahrtsstaat und keynsche "Reformen".
Liege ich damit so falsch?
Wäre es nur Geschichte, dann würde ich mich nicht so drüber aufregen, aber die Vergleiche Rot-Braun richten sich eben nicht in die überwundene Phase, sondern in die Zukunftsdenke - jegliche Alternative zum Marktradikalismus soll so, schon in Gedanken, in die Richtung: Rot = Braun getrieben werden.
"[...]Man kann das Zitat zu Keynes und Hitler nicht verurteilen. Es spricht nur an, was Keynes damals wahrnahm. Für jemanden 1936 war Hitler nicht unbedingt der Kerl, der er für uns ist.[...]"
Volle Zustimmung, dass gilt aber für jede andere geschichtliche Persönlichkeit - über die Ideologiegrenzen hinweg - auch.
Ist wohl auch das große "Manko" heutiger "Historiker", die wollen Menschen wie Hitler, Stalin & Co. beschreiben, kommen aber leider immer wieder mit Vergleichen, die so aussehen als würden Hitler und Stalin Menschen nach heutigem Maßstab sein - nein, die waren Menschen ihrer Zeit, ebenso wie ihre Bewunderer und Gegner Menschen ihrer Zeit waren, die diese geformt hat.
Schon verstanden, Roberto J. de Lapuente - Seh's ähnlich ;-)
Kleiner Exkurs:
Es fängt ja schon bei antiken Persönlichkeiten an, die nach heutigen Maßstäben beschrieben werden, aber ganz die Menschen ihrer Zeit waren, mit Gegnern und Bewunderern auch ihrer Zeit.
Orwell wurde dazu schon weiter unten zitiert - mit der Lüge die in die Geschichtsschreibung einging, die keiner mehr hinterfragt hat, und die dann Teil der Geschichte wurde.
Wurde glaube ich auch schon einmal weiter unten erwähnt, es gibt sogar römische Kaiser, die schon zu Lebzeiten so verteufelt wurden, von ihren Gegnern, dass dies in die Geschichtsschreibung einging und noch 2000 Jahre später so wirkt als wären diese Kaiser nicht Menschen ihrer Zeit, sondern absolute Scheusale gewesen, was Hitler nicht freisprechen soll, sondern nur als Hinweis darauf dient, dass es leider wohl schon immer so war.
Seit dem Beginn der menschlichen Geschichtsschreibung wohl?
Es soll ja schon im alten Ägypten Pharaonen gegeben haben, die zu Lebzeiten Feinde hatten, die diese verteufelten, was in die Historie einging, und dazu führte, dass der Ruf dieser toten Person über Jahrtausende gelitten hat? So mal in einer Sendung über einen antiken ägyptischen Pharao gehört, der seltsam bestattet wurde, was zu Mutmaßungen.....
Wie schon gesagt, ich will jetzt keinen grausamen Diktator freisprechen, denn im Unterschied zu obigem Pharao hat Hitler selbst, und seine Schergen, siehe z.B. Raul Hilberg, einen riesigen Berg von Dokumenten hinterlassen, wo man die grausamen Taten und Morde verewigt hat.
Es ist doch etwas anderes, wenn die Geschichtsschreibung ("Historiker" - ob Anhänger oder nicht) über einem urteilt, wie wenn man selbst Mordaktien hinterläßt, die einem schwer belasten, ebenso wie die Einrichtugen der Morde (KZs, Gaskammern etc.)?
Verehrter Roberto,
dein Post spiegelt meine eigene Meinung zu Figuren wie Eichmann ziemlich treffend wieder. Nur, dass ich es bis jetzt nicht auf die Reihe gekriegt habe, es in dieser Form auszudrücken. Mein ungeteilter Neid, als jemand, der gerne schreibt, sei Dir gewiss. Alle Achtung!
Gruss von Peter
Nur zur Info: Die Freiheitsfabrikanten sehen sich dezidiert NICHT als "neoliberal", sondern radikal libertäre Anarchisten!!!
Gerade die Verfilzung und Verstrickung der Chicago-Boys (Milton Friedman & Co) mit Pinochet und Konsorten wird von Blankertz und anderen Radikallibertären immer wieder angeprangert!!!
"[...]Nur zur Info: Die Freiheitsfabrikanten sehen sich dezidiert NICHT als "neoliberal", sondern radikal libertäre Anarchisten!!![...]"
Wirtschaftsanarchismus? Kein echter Anarchismus.
"[...]Gerade die Verfilzung und Verstrickung der Chicago-Boys (Milton Friedman & Co) mit Pinochet und Konsorten wird von Blankertz und anderen Radikallibertären immer wieder angeprangert!!![...]"
Statt Märchenstunde bitte konkrete Belege für deine Behauptungen, lieber anonym.
Mit Link-Tipps - nach Möglichkeit aber seriöse Links.
Sonst glaub ich es nicht.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
(Der echte!)
http://blog.freiheitsfabrik.de/?p=1344
Über den Mißbrauch von Hayek für konservative Politikansätze (Reagan, Thatcher) siehe auch "Die Therapie der Gesellschaft" von St. Blankertz!
Left Libertarian Market Anarchists - aber sischer dat es dat jibbet:
http://c4ss.org/
Danke für die Hinweise, lieber anonym.
Hier ein Hinweis von Nachdenkseiten, wonach auch die Begründer des Neoliberalismus, zumindest einige von ihnen, als Linksextremisten durchgehen dürften - Bei Westerwelle, Brüderle & Co. von der angeblich "freiheitlichen" FDP (=Freunde Der Putschisten):
"[...]Der Alt-Neoliberale (!) Alexander Rüstow wäre heute wohl in der Einschätzung Steinbrücks ein Linksradikaler [...]"
Quelle und kompletter Text:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=4116#more-4116
Ich schrieb wo anders schon vor längerem für Angela Merkel (CDU) wäre auch ihr Amtsvorgänger Helmut Kohl (CDU) - nach heutiger Sicht - ein zweiter Honecker.
Alles "soziale" ist Sozialistisch, und gehört beseitigt, so das Credo von Maggy Merkel & Co.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
(Der echte!!!)
s.a. http://liberalaw.blogspot.com/2009/08/state-socialism-and-anarchism.html
Die FDP (=Freunde-Der-Putschisten) läßt die Katze aus dem Sack:
"Westerwelle kündigt schärfere Sicherheitsgesetze an
Im ZDF-Sommerinterview legt sich der FDP-Vorsitzende auf eine Koalition mit der Union fest
Im ZDF Sommerinterview gab FDP-Parteichef Guido Westerwelle eine eindeutige Koalitionsaussage zugunsten der Union ab und schloss eine Ampelkoalition mit SPD und Grünen kategorisch aus. Gründe dafür seien nicht "politische Antipathien", sondern inhaltliche Differenzen.[...]"
Quelle:
http://www.heise.de/tp/blogs/8/143245
Warum "Freunde-Der-Putschisten"?
Siehst du hier - Punkt 10:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=4115#more-4115
Fazit:
!Stoppt die FDP, wenn es nicht schon zu spät ist!
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
(Der echte!!!)
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