Guttenbergs Brüste
Donnerstag, 13. August 2009
Es gilt Vera Lengsfeld zu verteidigen. Runzelige Brustansätze für Kameras anzuheben, damit diese den offenbaren Mangel an politischen Inhalten und Visionen freizügig bedecken, muß nicht als neuerlicher Abbau politischer Kultur begriffen werden. Zumal es an jener Kultur sowieso schon immer mehr oder minder mangelte, vorallem wenn Politik als Parteipolitik betrieben wurde. Auch andere hängen ihr Dörrfleisch in Kameralinsen, verschanzen ihre politische Nichtigkeit, ihre opportunistische und karrieristische Laufbahn hinter Fett- und Bindegewebe.
Man muß dieser Tage gar nicht lange suchen. Nehmen wir der Deutschen neuen Liebling, widmen wir uns dem adretten Freiherrn, der seinen Busen täglich ins Scheinwerferlicht rückt. Es ist zwar lediglich ein metaphorischer Vorbau, aber deswegen erfüllt er doch denselben Zweck. Guttenbergs gegelter Kopf, seine feinen Allüren, das schelmische Lächeln und seine herausgekehrte Lebensart, standesgemäß nach Knigge, diese künstlich hochgezogene Aura, dieses Gemisch aus bravem Schwiegersohn und Volkstribun: dies alles zusammengenommen glänzt als sein herausgeputztes Dekolleté. Mehr schlagende Argumente hat auch er nicht zu bieten, tiefgründigere Botschaften publiziert auch er nicht. Der Evolution sind die Füße zu küssen, dass sie Guttenberg nur metaphorische Brüste verliehen hat. Hätte er wirkliche, fleischige, üppige Konturen, er hätte sie schon lange unters Volk geworfen, er trüge schon lange aufgeknöpft bis zum Nabel.
Lengsfeld ist nicht etwa deshalb zu verteidigen, weil sie Wahlkämpfe benutzt, um der Männerwelt das Grausen zu lehren. Ebensowenig, weil sie Brüste zum Wahlkampfargument kürt. Aber wenn andere Tittytainment betreiben dürfen, dann muß das auch für diese Dame gelten. In einem bundespolitischen Bordell arangiert man seine Körperlichkeit so, dass man möglichst häufig in Stellung kommt. Es ist unwesentlich, was die Auserwählte im Kopf hat, denn die Konkurrenz glänzt nicht durch Intellekt, sondern durch üppige Oberweiten, durch parfümiertes Fleisch. In einem Wahlkampf, in dem jeder nur seine Brüste demonstriert, manchmal in guttenbergischen Stile, wenn der Wahlkämpfer den edlen Charakter vorgaukelt, manchmal einfach nur mit tumben Schlagworten und platten Parolen, die herausstellen sollen, dass der Kandidat auf der Woge der Zeit mitschwimmt, in einem solchen Brustwahlkampf also, muß sich jeder Kandidat möglichst vorteilhaft darstellen. Mit Inhalten kann man jedenfalls in einem inhaltslosen Wahlkampf nicht bestehen.
Natürlich unterstellt man ihr nun eine platte Masche, aber platt ist an der Masche gar nichts - davon kann man sich selbst überzeugen. Fehlende Inhalte sind ebenso Vorwurf - man sollte mal Lengsfelds Büstenhalter nach Inhalten fragen. Womöglich gibt es kaum Wahlkämpfer, die so inhaltsvolle Argumente liefern wie jene Dame, die ihr welkes Fleisch feilbietet. Dabei tut sie doch nur was alle mehr oder weniger tun.
Man muß dieser Tage gar nicht lange suchen. Nehmen wir der Deutschen neuen Liebling, widmen wir uns dem adretten Freiherrn, der seinen Busen täglich ins Scheinwerferlicht rückt. Es ist zwar lediglich ein metaphorischer Vorbau, aber deswegen erfüllt er doch denselben Zweck. Guttenbergs gegelter Kopf, seine feinen Allüren, das schelmische Lächeln und seine herausgekehrte Lebensart, standesgemäß nach Knigge, diese künstlich hochgezogene Aura, dieses Gemisch aus bravem Schwiegersohn und Volkstribun: dies alles zusammengenommen glänzt als sein herausgeputztes Dekolleté. Mehr schlagende Argumente hat auch er nicht zu bieten, tiefgründigere Botschaften publiziert auch er nicht. Der Evolution sind die Füße zu küssen, dass sie Guttenberg nur metaphorische Brüste verliehen hat. Hätte er wirkliche, fleischige, üppige Konturen, er hätte sie schon lange unters Volk geworfen, er trüge schon lange aufgeknöpft bis zum Nabel.
Lengsfeld ist nicht etwa deshalb zu verteidigen, weil sie Wahlkämpfe benutzt, um der Männerwelt das Grausen zu lehren. Ebensowenig, weil sie Brüste zum Wahlkampfargument kürt. Aber wenn andere Tittytainment betreiben dürfen, dann muß das auch für diese Dame gelten. In einem bundespolitischen Bordell arangiert man seine Körperlichkeit so, dass man möglichst häufig in Stellung kommt. Es ist unwesentlich, was die Auserwählte im Kopf hat, denn die Konkurrenz glänzt nicht durch Intellekt, sondern durch üppige Oberweiten, durch parfümiertes Fleisch. In einem Wahlkampf, in dem jeder nur seine Brüste demonstriert, manchmal in guttenbergischen Stile, wenn der Wahlkämpfer den edlen Charakter vorgaukelt, manchmal einfach nur mit tumben Schlagworten und platten Parolen, die herausstellen sollen, dass der Kandidat auf der Woge der Zeit mitschwimmt, in einem solchen Brustwahlkampf also, muß sich jeder Kandidat möglichst vorteilhaft darstellen. Mit Inhalten kann man jedenfalls in einem inhaltslosen Wahlkampf nicht bestehen.
Natürlich unterstellt man ihr nun eine platte Masche, aber platt ist an der Masche gar nichts - davon kann man sich selbst überzeugen. Fehlende Inhalte sind ebenso Vorwurf - man sollte mal Lengsfelds Büstenhalter nach Inhalten fragen. Womöglich gibt es kaum Wahlkämpfer, die so inhaltsvolle Argumente liefern wie jene Dame, die ihr welkes Fleisch feilbietet. Dabei tut sie doch nur was alle mehr oder weniger tun.
4 Kommentare:
ihre blöße bedeckt den mangel an inhalt.
hier muss dringend auf japans beitrag zur diesjährigen biennale in venedig hingewiesen werden.
http://www.kalons.net/e/news/articles_846.html
Miwa Yanagis Windswept Women.
Das sogenannte "welke Fleisch" ist das Wenigste, was mich an der Busenshow stört. Vielleicht, weil ich selber schon alt bin, und einen jüngeren Ehemann habe, der mit diesen alten Kategorien gar nichts zu tun haben will. Er findet diese Einordnungen einfach nur überholt und feindlich - egal, ob gegen ältere Männer, oder gegen ältere Frauen.
Nein, ob welk oder nicht, ob alt oder wie auch immer, das ist nicht das Problem. Das Billige ist, dass mit Sexsymbolik, mit Körperteilen statt mit Inhalten des Verstandes, sofern vorhanden, gepunktet werden soll - mit Aussehen, Noch - Attraktivität, Begehrenswertigkeiten herumgespielt wird, auf Kosten dessen, was die Wähler wirklich interressieren würde.
In diesem Zusammenhang hast Du recht, da ist der Baron genauso widerlich mit seinem männlichen angeblichen Sex-appeal, wie die Damen mit ihren Titten.
Genau das ist das Schlimme daran, dass die Politik in diesem Land zu solchen Shows mutiert und verkommen ist.
Lieber Gott mach, dass nicht alle männlichen Wähler auf diese
strunzdummen Kühe hereinfallen.
Diese Partei hat nur diese "Inhalte"
andere sind mir nicht bekannt.
Aber auch die anderen etablierten Parteien sind nicht besser,
von der "Linken" mal abgesehen.
Sie scheint im Moment jedoch das kleinere
Übel zu sein.
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