Weiter so!
Montag, 28. September 2009
Gott sei Dank! Was müssen wir doch froh sein, letztes Jahr noch die Reißleine gezogen zu haben. Das war haarscharf, wäre beinahe im Desaster geendet. Aber wir haben die Zeichen der damaligen Zeit erkannt, haben umgehend gehandelt und eine unliebsame Entscheidung gefällt. Wir sind froh, und wir wissen heute, es war die einzig richtige Maßnahme. Gott sei Dank, haben wir Kurt Beck vor etwas über einem Jahr aus der Verantwortung genommen. Dieser peinlichste aller Parteivorsitzenden hätte beinahe die Sozialdemokratie zertrümmert. Aber wir haben weitblickend gehandelt und unseren grauen Wolf mit seiner ehemaligen Aufgabe betraut.
Man stelle sich nur mal vor, wir hätten den Pfälzer auf der Parteiklausur damals nicht aus seinen Sessel geputscht. Nicht auszudenken! 23 Prozent wären mit ihm utopisch gewesen. Die hätten wir nie erreicht. Wir hätten ein "Projekt 18" ins Leben rufen müssen, nur damit wir am Wahlabend ernüchtert festgestellt hätten, dass nicht einmal dieses Ziel erreicht wurde. Der graue Wolf, unser Kaiser Franz, hat uns wichtige Prozentpunkte gesichert. Ohne ihn hätte es einen vollendeten Unglücksfall gegeben. Wenn wir ihn nicht eingesetzt hätten, würde es uns möglicherweise gar nicht mehr geben. Nur diese Ypsilanti ließ sich ewig nicht unterbuttern. Doch wir haben es ihr gerade noch rechtzeitig ordentlich gezeigt. Hätte es diese Lügenbaronesse nie gegeben, wir hätten sicherlich zwei, drei Prozentpunkte mehr eingesackt. Unsere vier Helden sind wahrscheinlich etwas zu spät in den Widerstand gegangen. Dennoch sind wir stolz auf sie, auch ihnen gehört ein kleiner Anteil am gestrigen Resultat. Durch ihr Engagement und Gewissen, konnte sich die Sozialdemokratie doch noch festigen.
Deswegen verstehen wir die ganze Aufregung nicht. Die Wahl war vielleicht kein haushoher Sieg, das ist schon wahr. Aber wir müssen doch mal die Kirche ins Dorf stellen, müssen uns die Situation vor Augen führen. Müntefering, im Verbund mit Steinmeier, hat eine Partei übernommen, die vollkommen am Ende war. Es war ein hartes Stück Arbeit, der Partei die Rolle als zweitstärkste Fraktion im Bundestag zu sichern. Das sollte man anerkennen, so wie wir Sozialdemokraten es anerkennen. Es gibt beim besten Willen keinen Grund für Personalwechsel. Auch eine Neuausrichtung ist uferlos. Als Beck damals bereit war, die Sozialdemokratie in plumpen Kommunismus zu verwandeln, da haben wir ja gesehen, wo es endete. Nein, die Menschen, unsere Wähler, wollten eine standfeste Partei, die zu ihren Prinzipien steht. Und es hat gefruchtet, wieder zielstrebig Kurs zu halten. Wir sind die zweitstärkste Partei, wir sind Vizegewinner, haben diese becksche Krise völlig überwunden.
Wir lassen uns aber von Außenstehenden nicht beeinflussen. Und diese Horde nerviger Sozialdemokraten von der Basis, die in ihren Ortsvereinen herumnöhlen und kein gutes Haar an unserer Partei lassen, können ja austreten. Wir wollen keine Mitglieder, die nicht auf Linie liegen. Nein, wir sind nicht erpressbar. Wir machen weiter so! Weiter so, denn das ist der richtige Weg. Der Erfolg bekräftigt uns. Es fällt uns natürlich schwer, unseren Erfolg zu beweisen, schließlich können wir schlecht eine zweite Zeitlinie offenhalten, in der Kurt Beck weiterhin Vorsitzender geblieben wäre. Könnten wir das jedoch, so würden wir gestern eine Partei bei 14 oder 16 Prozent gesehen haben. Unser Problem ist nicht, dass man uns unsere 23 Prozent madig macht, unser Problem ist, dass uns Raum und Zeit nicht erlauben, das satte Plus zu beweisen, welches wir beim Vergleich zwischen Beck-Linie und realer Müntefering-Linie eingefahren haben. So muß man das sehen! So müßte man es jedenfalls sehen, wenn es denn technisch ginge.
Wir haben alles richtig gemacht vor einem Jahr! Darauf sind wir stolz. Wir haben keine Verluste eingefahren, wir haben ordentlich zugelegt, seit dem Wechsel an der Parteispitze. Uns blieb nur zu wenig Zeit, unsere Ziele zu vermitteln. Außerdem hat der becksche Ausrutscher Misstrauen gefördert, das haben uns viele Wähler noch nicht verziehen. Wir machen jetzt erstmal so weiter, feiern nächstes Jahr ausgelassen den siebzigsten Geburtstag unseres Vorsitzenden, wir haben ja schließlich ordentlich Zeit, um bis zu den nächsten Wahlen unsere Vorstellungen an die Wähler heranzutragen. Absteigender Ast! Das ist doch eine böswillige Unterstellung. Seit September 2008 geht es aufwärts. Und wir haben auch nicht vor, dass sich das ändert. Als Schröder 1998 Kanzler wurde, hat er mit der Partei ein Plus von knapp fünf Prozent im Vergleich zu 1994 eingefahren. Keine fünf Prozent! Unser Steinmeier hat zwischen sieben und neun Prozent mehr eingefahren, als jener Steinmeier in der beckschen Zeitlinie! Selten hatten wir einen erfolgreicheren Kandidaten. Das müssen wir schon mal betonen, damit man erfassen kann, wie stark aufwärts es mit uns doch geht. Wir werden unser bestes Pferd doch nicht aus der Partei boxen!
Weiter so! Das ist das Gebot der Stunde. Ab 2013 werden Müntefering und Steinmeier der stärksten Fraktion des Bundestages vorstehen. Gott sei Dank, haben wir Kurt Beck damals vor die Tür gesetzt! Kaum auszudenken, welches Szenario uns geblüht hätte...
Man stelle sich nur mal vor, wir hätten den Pfälzer auf der Parteiklausur damals nicht aus seinen Sessel geputscht. Nicht auszudenken! 23 Prozent wären mit ihm utopisch gewesen. Die hätten wir nie erreicht. Wir hätten ein "Projekt 18" ins Leben rufen müssen, nur damit wir am Wahlabend ernüchtert festgestellt hätten, dass nicht einmal dieses Ziel erreicht wurde. Der graue Wolf, unser Kaiser Franz, hat uns wichtige Prozentpunkte gesichert. Ohne ihn hätte es einen vollendeten Unglücksfall gegeben. Wenn wir ihn nicht eingesetzt hätten, würde es uns möglicherweise gar nicht mehr geben. Nur diese Ypsilanti ließ sich ewig nicht unterbuttern. Doch wir haben es ihr gerade noch rechtzeitig ordentlich gezeigt. Hätte es diese Lügenbaronesse nie gegeben, wir hätten sicherlich zwei, drei Prozentpunkte mehr eingesackt. Unsere vier Helden sind wahrscheinlich etwas zu spät in den Widerstand gegangen. Dennoch sind wir stolz auf sie, auch ihnen gehört ein kleiner Anteil am gestrigen Resultat. Durch ihr Engagement und Gewissen, konnte sich die Sozialdemokratie doch noch festigen.
Deswegen verstehen wir die ganze Aufregung nicht. Die Wahl war vielleicht kein haushoher Sieg, das ist schon wahr. Aber wir müssen doch mal die Kirche ins Dorf stellen, müssen uns die Situation vor Augen führen. Müntefering, im Verbund mit Steinmeier, hat eine Partei übernommen, die vollkommen am Ende war. Es war ein hartes Stück Arbeit, der Partei die Rolle als zweitstärkste Fraktion im Bundestag zu sichern. Das sollte man anerkennen, so wie wir Sozialdemokraten es anerkennen. Es gibt beim besten Willen keinen Grund für Personalwechsel. Auch eine Neuausrichtung ist uferlos. Als Beck damals bereit war, die Sozialdemokratie in plumpen Kommunismus zu verwandeln, da haben wir ja gesehen, wo es endete. Nein, die Menschen, unsere Wähler, wollten eine standfeste Partei, die zu ihren Prinzipien steht. Und es hat gefruchtet, wieder zielstrebig Kurs zu halten. Wir sind die zweitstärkste Partei, wir sind Vizegewinner, haben diese becksche Krise völlig überwunden.
Wir lassen uns aber von Außenstehenden nicht beeinflussen. Und diese Horde nerviger Sozialdemokraten von der Basis, die in ihren Ortsvereinen herumnöhlen und kein gutes Haar an unserer Partei lassen, können ja austreten. Wir wollen keine Mitglieder, die nicht auf Linie liegen. Nein, wir sind nicht erpressbar. Wir machen weiter so! Weiter so, denn das ist der richtige Weg. Der Erfolg bekräftigt uns. Es fällt uns natürlich schwer, unseren Erfolg zu beweisen, schließlich können wir schlecht eine zweite Zeitlinie offenhalten, in der Kurt Beck weiterhin Vorsitzender geblieben wäre. Könnten wir das jedoch, so würden wir gestern eine Partei bei 14 oder 16 Prozent gesehen haben. Unser Problem ist nicht, dass man uns unsere 23 Prozent madig macht, unser Problem ist, dass uns Raum und Zeit nicht erlauben, das satte Plus zu beweisen, welches wir beim Vergleich zwischen Beck-Linie und realer Müntefering-Linie eingefahren haben. So muß man das sehen! So müßte man es jedenfalls sehen, wenn es denn technisch ginge.
Wir haben alles richtig gemacht vor einem Jahr! Darauf sind wir stolz. Wir haben keine Verluste eingefahren, wir haben ordentlich zugelegt, seit dem Wechsel an der Parteispitze. Uns blieb nur zu wenig Zeit, unsere Ziele zu vermitteln. Außerdem hat der becksche Ausrutscher Misstrauen gefördert, das haben uns viele Wähler noch nicht verziehen. Wir machen jetzt erstmal so weiter, feiern nächstes Jahr ausgelassen den siebzigsten Geburtstag unseres Vorsitzenden, wir haben ja schließlich ordentlich Zeit, um bis zu den nächsten Wahlen unsere Vorstellungen an die Wähler heranzutragen. Absteigender Ast! Das ist doch eine böswillige Unterstellung. Seit September 2008 geht es aufwärts. Und wir haben auch nicht vor, dass sich das ändert. Als Schröder 1998 Kanzler wurde, hat er mit der Partei ein Plus von knapp fünf Prozent im Vergleich zu 1994 eingefahren. Keine fünf Prozent! Unser Steinmeier hat zwischen sieben und neun Prozent mehr eingefahren, als jener Steinmeier in der beckschen Zeitlinie! Selten hatten wir einen erfolgreicheren Kandidaten. Das müssen wir schon mal betonen, damit man erfassen kann, wie stark aufwärts es mit uns doch geht. Wir werden unser bestes Pferd doch nicht aus der Partei boxen!
Weiter so! Das ist das Gebot der Stunde. Ab 2013 werden Müntefering und Steinmeier der stärksten Fraktion des Bundestages vorstehen. Gott sei Dank, haben wir Kurt Beck damals vor die Tür gesetzt! Kaum auszudenken, welches Szenario uns geblüht hätte...
12 Kommentare:
Köstlich diese Glosse, einfach köstlich! Ein echter De Lapuente. Hab's gleich in meine beiden Internetportale verlinkt.
Bernd Kudanek alias bjk
Fantstischer Artikel! Mein Kompliment Roberto!
Wenn man bedenkt wie Beck runtergemacht wurde wegen Umfragenwerten die von Münte und Steinmeier jetzt in ein Wahlergebnis umgewandelt worden. Ja Ja der böse Beck dieser "Kommunist"
Müntes Kopf ist allerdings schon gerollt. Läuft gerade über alle Ticker.
Steinmeier will sich aber schnell morgen zum Fraktionschef wählen damit auch ja in der Opposition keine Abkehr vom Agenda Kurs stattfindet. Und 2013 tritt die Flasche dann wahrscheinlich nochmal als Kanzlerkandidat an und schließt selbstverständlich eine Koaltion mit der Linken aus.
Ich hoffe ja immer noch, dass es so ablaufen wird:
"[...]Ich denk da immer an gewisse Comic-Szenen, wo jemand rief »Beim Belenus Obelus werd‹ wieder zu Obelix« – Analog müßte man heute den Grünen und der SPD zurufen »Um Gottes, oder wen auch immer, Willen SPD und Grüne werdet wieder sozial und demokratisch«.
Ich bin sicher, bei einer starken Opposition haben die FDP- und CDU/CSU-Kanallien einen schweren Stand, und können nicht durchdrücken was die immer den Menschen als »Reform« aufdrücken wollen.
Natürlich nur vorausgesetzt, und dies ist meine Befürchtung, Grüne und SPD verschließen sich nicht – kindischer Weise – immer noch jeder weiteren Zusammenarbeit mit der Linkspartei, d.h. die Grünen werden wieder pazifistisch, ökologisch und links und die SPD folgt ihnen auf dem Fuße.
Optimistischer
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
[...]"
Soll heißen fünf vor zwölf merkt Obelus, dass er eigentlich Obelix ist, und die Römer sind enttäuscht, weil sich nun für Obelix und Asterix alles zum Guten wendet, und zum miesen für die Römer = FDP/CDU/CSU.
Mit 23 Prozent liegt die SPD jetzt ziemlich genau im Durchschnitt der sozialdemokratischen Ergebnisse bei den Reichstagswahlen in der Weimarer Republik. Vielleicht ist es mehr als eine Koinzidenz, und uns blühen solche Verhältnisse bald wieder.
Strategie von Steinmeier/Müntefering ist es jetzt sicherlich, der schwarz-gelben Regierung eine möglichst angenehme und schwache Opposition zu bieten. Wenn die SPD-Mitglieder das so hinnehmen sollten, waren 23 % vielleicht immer noch zu viel.
He he, na Roberto, wenns nicht so eine Lachnummer wäre, würde ich weinen. Ich denke ich nehm mir ein Beispiel an dir.
Was bleibt schon übrig. Sorry, kein guter Kommentar ich weiss. Ich entschuldige mich dafür. Aber dank dir bleibt mirs Lachen mal nicht im Hals stecken. Danke dir.
Zur Wahl
Gewonnen hat das Große Geld (GG) und neoliberale Gier.
Verloren haben die Menschen mit ihrem GG (Grundgesetz) und dessen Sozialstaatsprinzip.
'Gesiecht' hat die Propaganda der Habenden.
Verloren hat die Demokratie, der Diskurs, die verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit Gegenwart und Zukunft.
Abgewendet haben sich die 'Habenichtse', die nichts von einer wie auch immer gearteten Demokratie in unserem Land erkennen konnten.
Die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler sieht sich offenbar nicht mehr durch diese Staatsform vertreten. Die größte Partei ist die der Nichtwähler: ein Menetekel für alle Institutionen, die sich demokratisch nennen.
Denen, die nun die Regierung bilden werden fehlt die moralische Legitimation. Die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler steht unzweideutig nicht hinter ihnen.
Die sozialdemokratische Geisterfahrt wurde beendet. Gut so! "Heute trauert die SPD, morgen die Bevölkerung", trotzt darob ein Abgeordneter der Verliererpartei. Ach was, die rote Rostlaube taugt nicht mal mehr zum Abwracken, höchstens als grüner Blumenkübel!
Die Linke hat prozentual am deutlichsten gewonnen. Und das ist auch gut so. Das ist sogar sehr gut. Das ist einfach prima.
Spitze ist das!
Trotz aller Hetze, trotz aller Häme auf allen Kanälen und in allen anderen Medien hat die Linke ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt.
So. Und jetzt warten wir gespannt auf die Steuersenkungen der kommenden Regierung.
Wir warten ....
Ist da noch jemand?
Hallo!
Gell, von Steuererhöhungen war aber nie die Rede.
Oder haben wir da was falsch verstanden?
Das, in der Tat, wäre nichts Neues.
Eben der alte Trott.
Geh, geh fort!
Ja, der pummelige Problembär Kurti Beck aus der Pfalz und diese Jeanne d'Ypsilanti aus dem Hessenland haben dieser ursozialdemokratischen Volkspartei sehr arg zugesetzt. Der klare Kantenzieher Müntefering, der charismatische Oberlehrer Steinmeier und der kühle Rechner Steinbrück, um nur mal einige zu nennen, sind da schon aus anderem Holz. Wenn es auch unter der Oberfläche schon am Faulen ist, so konnte man doch erkennen, daß es sich mal um eine Krüppelkiefer handelte.
Gott sei Dank - hat die Evolution es so eingerichtet, daß Verfaulendes die Grundlage von neuem Entstehen ist. Ich wünsche der ehemaligen SPD den reinen Samen des Neuanfangs. Dieses CDU/CSU, FDP und Grünen-genmanipulierte und verseuchte Saatgut ehemaliger Jahre gehört als Sondermüll geschröd(d)ert.
Jetzt aber mal den alten Pessimismus beiseite:
Der ewig junge Münzhering könnte jeden Tag als Gipser klare Kanten ziehen, Steinmeier könnte sich in Altenheimen als Geschichtenvorleser einbringen und Steinbrück könnte Erbsen zählen. Wenn sie nur die Finger von der Rest-SPD lassen, ist mir alles recht.
Der Erfinder der Evolution sei mit der SPD - und falls das nicht hinhaut, dann sei wenigstens seine Gnade mit uns.
absolut genialer satire-beitrag. treffender hätte man dies nicht formulieren können. hab dank, schreiber.
man sollte parallelwelten walten lassen können. eine mit "kurt beck muss nicht weck" und eine mit münti. es wäre interessant gewesen, zu sehen, dass mit beiden der "erfolg" genau gleich herausgekommen wäre.
dass die spd auch immer solche weisshaarige liebenswerte grossväter als kanzlerkandis aufstellen lässt.
wie hiessen die doch alle: steinmeier, rau, vogel, ...
einzig der schröder war mal ne abwechslung.
"[...]Die Linke hat prozentual am deutlichsten gewonnen. Und das ist auch gut so. Das ist sogar sehr gut. Das ist einfach prima.
Spitze ist das!
Trotz aller Hetze, trotz aller Häme auf allen Kanälen und in allen anderen Medien hat die Linke ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt.
[...]"
...mich anschließ, und übrigens, die Meinungsmache - Siehe "Hart aber Fair" gestern geht munter weiter.
Sahra Wagenknecht wurde von Didi Hallervorden als "Stalin-Verehrerin" diffamiert - Ich glaub's nicht, dieser Vorwurf hat Frau Wagenknecht schon vor Jahren relativiert, aber Herrn Plasbeck kam er gerade recht.
Didi, ich war mal ein Fan von dir, aber seit gestern biste bei mir als Antikommunist, und zwar Betonkopf-, unten durch.
Übrigens "Didi" hat schwarz-gelb gewählt, und ich mir geschworen, ich seh mir nie wieder einen Hallervorden-Film an.
Nicht, weil Hallervorden antikommunistisch ist, sondern weil er alle in der Linkspartei - auch die WASGler, und die neue Generation 20 Jahre nach der Wende als "Honeckers Erben" diffamiert.
Plasbeck hat es gefallen, aber mit keinem Wort wurde erwähnt, dass uns eine CDU-Blockflöte namens Angela Merkel weiter als Kanzerlin regieren darf. Ganz zu schweigen von der antidemokratischen Einstellung einer FDP, die einen offensichtlich neo-faschistischen Putsch, mit vielen Folter- und Todesopfern, über eine Stiftung, in Honduras wortgewaltig verteidigt hat - über diese Stiftung.
Wäre mal eine interessante Plasbeck-Sendung, wenn man Westerwelle mit Bildern aus Honduraus, der Meinung seiner Friedrich-Nauman-Stiftung, und seinem Geschwaffel von Freiheit und Demokratie konfronieren würde, dass dank Unterstützung durch Friedrich-Nauman-Stiftung eine Ruhse und eine Freiheit der Friedhöfe werden wird.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Lieber Roberto J. De Lapuente,
hast du die SPD-Parteizentrale über "Weier so!" informiert? Kaum erschien den Text geht der Erkenntnisgewinn bei der SPD los - Den Münte wollen die nun schon loswerden, und eine gewisse Frau Nahles (?) hat gestern die Agenda2010 und HartzIV als klaren Fehler bezeichnet, der zu den Stimmenverlusten für ihre SPD geführt hat.
Ergo es tut sich was, und es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis auch Steinmeiers Kopf rollt, wobei er Macher von Nachdenkseiten Albrecht Müller schon vor der Wahl den Verdacht geäußer hat, dass die fremdfinanziert die SPD wahlverlieren lassen wollten:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=4175#more-4175
...Um Steinbrück ist es übrigens wirklich seltsam ruhig geworden. Hat er den Posten schon von Merkel erhalten? Oder geht er zu Schröders Gazprom und Steinmeier gleich mit?
Ich hatte es bei feysinn schon mal gesagt:
Tendenziell wird die Anpaasungsfähigkeit der sPD weit unterschätzt.
Das Sozial innerhalb der sPD ist nur noch eine reine Verhandlungsmasse für zukünftige Regierungsbeteiligungen. Es wird jedoch reichen, um die Linke medienunterstützt stark zu schwächen.
Sehr schöner, pointierter Beitrag!
Die niedrigen Umfragewerte waren eben zu keinem Zeitpunkt die Schuld des pfälzer "Problembären", sondern Ausdruck einer Politik gegen das eigene Wählerklientel. Für alle Leser mit etwas Erinnerungsvermögen sei an dieser Stelle der Sommer 2005 erwähnt. Auch damals sahen die Demoskopen die SPD schon bei etwa 25%. Das es dann doch noch einmal für 34% reichte, war einzig der Rampensau Schröder und seinem Wahlkampf gegen Merkel, Kirchoff und vor allem sich selbst zu verdanken.
Die Wähler sind der SPD eben nicht erst seit Kurt Beck in Scharen davon gelaufen. Dieses Märchen war 2008 entscheidender Bestandteil der Medienkampagne gegen einen zaghaften Kurswechsel der SPD (auch "Linksrutsch" genannt) und ihrer vorsichtigen Öffnung hin zur Linken (Hessen).
Vielleicht hätte die SPD noch eine Chance gehabt, wenn man vergangenes Jahr Frau Ypsilanti in Hessen und Herrn Beck im Bund hätte gewähren lassen. So hätte es dieses Jahr womöglich eine reale Alternative geben können. Da aber genau das nicht geschehen sollte, wurde eine Kampagne gegen Beck und vor allem Ypsilanti in Gang gesetzt, die in ihrer Dauer und Heftigkeit schon ziemlich einmalig war.
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