Das Lächeln der Schlachtbank
Samstag, 4. April 2009
Wir sind eine europäische Blindengesellschaft, taub noch dazu. Unsere Wahrnehmung scheint begrenzt, Sinneseindrücke spärlich, gar nicht mehr dazu tauglich, daraus einen rationalen Akt zu entwickeln. Immer wieder starren wir der Sophisterei und der Hinterlist in die Augen, fixieren das uns friedvoll Anlächelnde, sich kurz darauf ins Fäustchen Lachende, erkennen aber nicht, woran wir sind; wir vernehmen Worte, die vielleicht sogar Einzug in Gehirnwindungen finden, aber keinerlei Reflexe auslösen, keine Denkprozesse anstoßen. Wir sind blind und taub, wir sind behindert durch jahrelange Konditionierung seitens einer schrillen Unterhaltungsmedienwelt, die Farben und Spektakel liefert, aber das Denken nicht fördert und anstößt, das Denken sogar abstellt.
Der Präsident der Vereinigten Staaten tritt auf. Er polarisiert die Jugend dieses Kontinents, läßt sie zu ihm pilgern wie zu einem Propheten. Für sie ist er ein Messias, die Offenbarung einer medienlasziven Zeit, in der nicht politische Inhalte und Ideale maßgeblich sind, sondern oberflächliche Betrachtungsweisen. Er ist die Offenbarung einer Zeit, die von sich selbst behauptet, sie hätte die gröbsten Rassismen der menschlichen Gesellschaftsentwürfe überwunden, um gleichzeitig einen Präsidenten nur deshalb zu feiern, weil er schwarzer Hautfarbe ist. Der am Teint gemessene Präsident läßt die Kindlein zu sich kommen, tritt vor europäischen Jugendlichen auf, hält enthusiastische Reden für sie, reißt sie mit, wird seinem Ruf als lebende Ikone gerecht. Stunden warteten die jungen Menschen auf ihn. Europäische Jugendliche mit Geduld, die Parolen aus einem konzern-amerikanischen Wahlkampf nachbeten, als seien es die Weltverbesserungsformeln schlechthin, als sei dieses Gemisch aus Schlagworten und Worthülsen das Amen unserer Zeit.
Die jungen Menschen sind begeistert. So haben es sie die Medien gelehrt: stets begeistert sein, wenn eine Veranstaltung, ein Happening, bunt, emotional und schrill ist. Bodyguards, endlose Kontrollen, Wachpersonal und Polizei, dazu ein ausufernder Medienapparat – das alles beeindruckt junge Menschen, und aus einer schalen Zeremonie für Europas Jugend wird urplötzlich ein gigantisches Mega-Event, etwas Begeisterndes, was man nicht kritisieren kann, weil der Protz und die Gloria jeden kritischen Verstand erschlagen haben, jede negierende Kritik des sinnlich Wahrgenommenen verbietet. Nach dem Muster, das aus jedem zum Protz aufgeblasenen Casting- und Realityshow-Gossenhauer etwas ebenso Erhabenes und Unberührbares macht, etwas Sakrosanktes, das ebenso über jede Negation erhaben ist.
Und gleichzeitig lehnt sich jener Messias aus dem Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten weit über seine Kanzel, und bittet um Europas Jugend, bittet um mehr Soldaten vom alten Kontinent, um weiterhin den Mittleren Osten okkupieren, eine effektivere Besatzungsmacht darstellen zu können. Dabei jubeln sie ihm zu, diese Schafe; unkritisch blöken sie, und er wetzt schon das Messer oder Beil, will einige dieser Lämmchen auf die Schlachtbank führen, deren Blut zumindest theoretisch-möglich opfern; dieses Blut, das so heiß in Wallung geriet, als er europäischen Boden betrat und damit Europas johlende Zukunft um den Verstand brachte. Seines Vorgängers Egozentrik, dessen rücksichtsloses Cowboy-Gebaren entschuldigt er dezent, bittet Europa um Annäherung, bittet die NATO um Rückhalt, obwohl es der nicht gewählte Amtsvorgänger war, der sich um NATOs Ansicht wenig kümmerte. Nicht die USA alleine müßten heranrücken, sondern auch alle anderen; nicht die USA müßten die Alleingänge des Vormaligen mit Annäherung an die einst Stehengelassenen bezahlen, sondern die Stehengelassenen sollen sich gefälligst auch bewegen. Die Reue einer Weltmacht bereuen meistens jene, die vormals nicht reuig genug waren, jeden Irrsinn bis zum bitteren Ende mitzutragen.
Und so einem Sophisten händigen wir unsere Kinder aus, so einem Scharlatan, der Europas Jugend einlullt mit seinem Propagandasprüchen, mit seinen Wahlkampfparolen, mit seinem Image als Präsident aus einer Minderheit, der er niemals angehört, in deren Wohngegenden er niemals gelebt hat. Einem Charmebolzen mit der Gabe des herzergreifenden Lächelns treiben wir die jungen Menschen zu, damit er ihnen Märchen von einer besseren Welt erzählt, die aber nur dann entstehen könne, wenn erstmal noch mehr westliche Uniformen in Weltgegenden herumlaufen, in denen sie nichts zu suchen haben. Er führt sie ganz ungeniert auf seine Schlachtbank und sie schreien ihm zu, dass sie es könnten, yes we can! – und er kann es auch, und wie! Er kann und macht das, was er schon vor seiner Präsidentschaft verkündete, wovon die Medien des alten Europa aber nichts mehr wissen, wovon sie komischerweise nicht mehr berichten: er verlagert die US-amerikanischen Interventionen auf den europäischen Steuerzahler. Und was noch viel schlimmer ist: er verlagert die US-amerikanischen Weltkontrollgelüste auf Europas Jugend. Sie soll ihm erst andächtig zuhören, bevor sie in fernen Ländern bluten darf.
Wir sind blind und taub, wir sind an unserem Harmoniebedürfnis erblindet, es behindert uns. Die Eliten aus den Industrieländern dieser Welt, führen ständig Menschen auf Schlachtbänke, lullen sie davor ein, ködern sie mit Versprechen. Am Ende erkennt man noch kurz das heranrauschende Beil, nun hektisch um sich blickend auch noch einige lächelnde, wohlwollende Gesichter, die das Beil leugnen, es ignorieren und zur Sorglosigkeit aufmuntern, es würde schon alles gut gehen. Aber irgendwann spürt man instinktiv, dass da ein Beil im Nacken droht, aller erzwungenen Gelassenheit zum Trotz. Die Frage ist nur, wann man diesem Instinkt traut – Europas Jugend hoffentlich nicht zu spät. Aber solange Springer und Konsorten lächelnd am Schafott stehen, fällt es den jungen Blutopfern freilich schwer, hinter einem Lächeln eine Teufelstat zu vermuten.
Der Präsident der Vereinigten Staaten tritt auf. Er polarisiert die Jugend dieses Kontinents, läßt sie zu ihm pilgern wie zu einem Propheten. Für sie ist er ein Messias, die Offenbarung einer medienlasziven Zeit, in der nicht politische Inhalte und Ideale maßgeblich sind, sondern oberflächliche Betrachtungsweisen. Er ist die Offenbarung einer Zeit, die von sich selbst behauptet, sie hätte die gröbsten Rassismen der menschlichen Gesellschaftsentwürfe überwunden, um gleichzeitig einen Präsidenten nur deshalb zu feiern, weil er schwarzer Hautfarbe ist. Der am Teint gemessene Präsident läßt die Kindlein zu sich kommen, tritt vor europäischen Jugendlichen auf, hält enthusiastische Reden für sie, reißt sie mit, wird seinem Ruf als lebende Ikone gerecht. Stunden warteten die jungen Menschen auf ihn. Europäische Jugendliche mit Geduld, die Parolen aus einem konzern-amerikanischen Wahlkampf nachbeten, als seien es die Weltverbesserungsformeln schlechthin, als sei dieses Gemisch aus Schlagworten und Worthülsen das Amen unserer Zeit.
Die jungen Menschen sind begeistert. So haben es sie die Medien gelehrt: stets begeistert sein, wenn eine Veranstaltung, ein Happening, bunt, emotional und schrill ist. Bodyguards, endlose Kontrollen, Wachpersonal und Polizei, dazu ein ausufernder Medienapparat – das alles beeindruckt junge Menschen, und aus einer schalen Zeremonie für Europas Jugend wird urplötzlich ein gigantisches Mega-Event, etwas Begeisterndes, was man nicht kritisieren kann, weil der Protz und die Gloria jeden kritischen Verstand erschlagen haben, jede negierende Kritik des sinnlich Wahrgenommenen verbietet. Nach dem Muster, das aus jedem zum Protz aufgeblasenen Casting- und Realityshow-Gossenhauer etwas ebenso Erhabenes und Unberührbares macht, etwas Sakrosanktes, das ebenso über jede Negation erhaben ist.
Und gleichzeitig lehnt sich jener Messias aus dem Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten weit über seine Kanzel, und bittet um Europas Jugend, bittet um mehr Soldaten vom alten Kontinent, um weiterhin den Mittleren Osten okkupieren, eine effektivere Besatzungsmacht darstellen zu können. Dabei jubeln sie ihm zu, diese Schafe; unkritisch blöken sie, und er wetzt schon das Messer oder Beil, will einige dieser Lämmchen auf die Schlachtbank führen, deren Blut zumindest theoretisch-möglich opfern; dieses Blut, das so heiß in Wallung geriet, als er europäischen Boden betrat und damit Europas johlende Zukunft um den Verstand brachte. Seines Vorgängers Egozentrik, dessen rücksichtsloses Cowboy-Gebaren entschuldigt er dezent, bittet Europa um Annäherung, bittet die NATO um Rückhalt, obwohl es der nicht gewählte Amtsvorgänger war, der sich um NATOs Ansicht wenig kümmerte. Nicht die USA alleine müßten heranrücken, sondern auch alle anderen; nicht die USA müßten die Alleingänge des Vormaligen mit Annäherung an die einst Stehengelassenen bezahlen, sondern die Stehengelassenen sollen sich gefälligst auch bewegen. Die Reue einer Weltmacht bereuen meistens jene, die vormals nicht reuig genug waren, jeden Irrsinn bis zum bitteren Ende mitzutragen.
Und so einem Sophisten händigen wir unsere Kinder aus, so einem Scharlatan, der Europas Jugend einlullt mit seinem Propagandasprüchen, mit seinen Wahlkampfparolen, mit seinem Image als Präsident aus einer Minderheit, der er niemals angehört, in deren Wohngegenden er niemals gelebt hat. Einem Charmebolzen mit der Gabe des herzergreifenden Lächelns treiben wir die jungen Menschen zu, damit er ihnen Märchen von einer besseren Welt erzählt, die aber nur dann entstehen könne, wenn erstmal noch mehr westliche Uniformen in Weltgegenden herumlaufen, in denen sie nichts zu suchen haben. Er führt sie ganz ungeniert auf seine Schlachtbank und sie schreien ihm zu, dass sie es könnten, yes we can! – und er kann es auch, und wie! Er kann und macht das, was er schon vor seiner Präsidentschaft verkündete, wovon die Medien des alten Europa aber nichts mehr wissen, wovon sie komischerweise nicht mehr berichten: er verlagert die US-amerikanischen Interventionen auf den europäischen Steuerzahler. Und was noch viel schlimmer ist: er verlagert die US-amerikanischen Weltkontrollgelüste auf Europas Jugend. Sie soll ihm erst andächtig zuhören, bevor sie in fernen Ländern bluten darf.
Wir sind blind und taub, wir sind an unserem Harmoniebedürfnis erblindet, es behindert uns. Die Eliten aus den Industrieländern dieser Welt, führen ständig Menschen auf Schlachtbänke, lullen sie davor ein, ködern sie mit Versprechen. Am Ende erkennt man noch kurz das heranrauschende Beil, nun hektisch um sich blickend auch noch einige lächelnde, wohlwollende Gesichter, die das Beil leugnen, es ignorieren und zur Sorglosigkeit aufmuntern, es würde schon alles gut gehen. Aber irgendwann spürt man instinktiv, dass da ein Beil im Nacken droht, aller erzwungenen Gelassenheit zum Trotz. Die Frage ist nur, wann man diesem Instinkt traut – Europas Jugend hoffentlich nicht zu spät. Aber solange Springer und Konsorten lächelnd am Schafott stehen, fällt es den jungen Blutopfern freilich schwer, hinter einem Lächeln eine Teufelstat zu vermuten.
43 Kommentare:
Lieber Roberto,
als ich diesen Beitrag las, entstand vor meinem geistigen Auge ein Bild, in dem die Bücher - 1984, Schöne neue Welt und Fahrenheit 451 - zu EINEM Buch wurden. Auch tauchten ganz deutlich düstere Bilder aus vergangenen Zeiten auf.
Vor zwei Tagen las ich auf "Hinter den Schlagzeilen" eine Seite von Konstantin Wecker, den Beitrag von Roland Rottenfußer, "Mein Vater und ich." Darin ist zu lesen, was sein Vater, welcher Anfang 1945 als 17jähriger an die Front musste und in russische Gefangenschaft kam erlebte und wie sich diese Erlebnisse auf sein späteres Leben auswirkten.
Es gibt sicherlich viele solcher Berichte und viele Zeitzeugen wollten und wollen darüber reden, nur leider hört keiner wirklich hin und mir scheint, dass viele Menschen dabei denken: ´Ja, ja red` du mal, das ist doch alles kalter Kaffee.`
Ich wuchs in einem Heim auf und war ungefähr 13 Jahre, als mensch mich mit dem Film, "Der gelbe Stern", - welcher uns bei einer der seltenen Filmvorführungen - gezeigt wurde, konfrontierte. Dieser Film hat sich in meine Seele eingebrannt und noch Heute erfasst mich das blanke Entsetzen, wenn ich Berichte und Filme dieser Art - egal aus welcher Zeit diese stammen - lese, höre oder sehe. Es ist mir unbegreiflich wie es möglich ist, dass Menschen sich so verhalten.
Ja, sie lassen sich wieder verführen "zu marschieren" und hinterher war keiner dabei und will auch gar nicht mehr wissen, wie es dazu kam.
Geschichte wiederholt sich eben doch, natürlich nicht im Detail 1:1. Sie wird sich solange wiederholen, bis wir endlich Sehen, Hören, Fühlen und Begreifen WOLLEN.
Sehr nachdenkliche Grüße
Margitta Lamers
PS.: Die Nonne bei der ich damals in Obhut war und mit welcher ich seit einigen Jahren sehr gut befreundet bin, erinnert sich an diesen Film nicht mehr, wie sie auch mach anderes aus dieser Zeit vergessen hat. Ich konnte auch nie in Erfahrung bringen, wie es den anderen Kindern dabei ergangen ist.
Einfach bombe der Text!
Ja, zu dem Inhalt - nichts Neues: Einfach perfekt.
Aber der Stil, na ja, auch nichts Neues: Trotzdem ist es (zumindest mir) immer wieder schwierig zu begreifen, dass es so etwas überhaupt geben kann.
Einfach: Danke!
Lieber Systemfrager,
ich muß gestehen, dass ich nicht genau weiß, worauf Du hinauswillst.
@ Roberto
Sagen wir es so: In den Naturwissenschaften werden logische und empirische Beweise geliefert. In den Sozialwissenschaften Argumente. In den Naturwissenschaften kann man sich schon ziemlich trottelig ausdrücken, wird einfach übersehen, in den Sozialwissenschaften ist (muss nicht immer sein) eine gute Sprache schon mal die halbe Miete. (Ich weiß wovon ich spreche.) Das war das wahre Geheimnis des Neoliberalismus: Eine armselige, defekte und manipulierte Logik und Mathematik mit viel Sprachkünste hochzustilisieren. Und wenn ich merke, dass es auch Sprachgenies gibt, die diesen Schurken und Ganoven Paroli bieten können, freue ich mich einfach (wie ein kleines Kind). Dann passiert mir, dass ich ein Kompliment abliefere - darf doch entschuldigt werden!
"obama küsst deutschland"
ich muß schon sagen, diese leute wissen ganz genau, wie man den sack zumacht.
wenn man mit verzweiflung argumentiert, und das versuche ich tunlichst zu vermeiden, kommt nix gutes dabei raus.
auch für mich sind diese "blogs" eine oase des verstandenwerdens. aber ich, in mir drin, weiß, das die schlacht verloren ist. es kommt keine revolution, wie immer die auch aussehen mag, es kommt keine gegenbewegung, alles ist von denen bis ins kleinste detail vorprogrammiert. warum tut niemand was? warum bewegt sich nix? weil die meisten menschen da draussen nicht mal ansatzweise den schmerz spüren, den wir spüren. sie können nicht mal ansatzweise zwischen gut und schlecht, geschweige denn den schattierungen dazwischen, entscheiden.
selbst in meinem umfeld werde ich als "spammer" beschimpft, wenn ich mal wieder einige texte von dir oder texte der "nachdenkseiten" weiterleite. ein grund für mich, diese kontakte zu beenden, weil ich denke, wer nicht bereit ist, sich das mal durchzulesen, hat es auch nicht verdient, mit mir was auch immer zu sein.
ich habe die schnauze voll von faulen kompromissen, nur weil es bequem ist, nicht zu lesen oder sich zu beschäftigen, mit dem was wichtig ist.
und natürlich wird der staat wieder menschen rekrutieren, wohlweislich habe ich meinen bescheid vom zivildienst aufgehoben, obwohl ich so alte sachen immer entsorge, aber vielleicht hilfts, oder es ist dann auch egal..
Natürlich, wollte ich auch gar nicht unterbinden. Ich verstand es nur nicht...
Gestern bin ich in die Tagesschau reingezappt und und dachte "Oh ist Palmsonntag?" Die Berichterstattung über Barrack Obama Superstar ist einfach nur noch bizarr. Das der Besuch etwas völlig anderes ist, hast du eindrucksvoll beschrieben. Kompliment auch von mir. Gruß & Schönes WE
Willi
Mich wundert die Obama-Begeisterung der Jugend überhaupt nicht. Sie haben nie gelernt zu denken. Für sie ist die ganze Welt ein einziges Event. Dieselben Leute, die zu Obama pilgern und ihm zujubeln,
pilgern auch zum Papst, auch er ist für sie ein Event und ist doch nichts als ein Inquisitor. Und das ist gewollt von den politischen "Eliten". Nur so nämlich sind wir auch bereit, ihren Interessen zu dienen, nicht nur die Jugend, der es an Erfahrung fehlt. Wie viele ältere Menschen, die den Krieg als Kind erlebt haben, wählen heute mit großer Bereitschaft die Parteien, die uns in neue Kriege treiben. Wir haben verlernt, uns zu erinnern, wir haben verlernt, unsere Schlüsse zu ziehen, ich glaube gar, wir haben schon verlernt zu denken.
@ Anonym 4. April 2009 11:08
Wieder einmal, wie bei vielen anderen Kommentaren habe ich das Gefühl, da ist ein Mensch, welcher wie hypnotisiert dasitzt und darauf wartet, dass ihn die "Welle der Veränderung" erfasst und er davon mitgerissen wird.
JA, ich kenne diese Situation sehr gut, habe ich doch selber lange, lange Zeit in selbiger Lage festgesteckt. Immer auf der Suche nach neuen Informationen über die Misstände dieser unserer Welt, um diese dann den Menschen in meinem Umfeld unter die Nase zu halten mit der Aufforderung doch endlich mal wach zu werden und was dagegen zu tun. Fast immer war das Ergebnis mangelhaft bis ungenügend.
Da mich das sehr frustrierte und ich mich immer unverstanden fühlte, zur Resignation jedoch unfähig bin, machte ich mich auf den Weg zu erkunden woran das wohl lag.
Ich ging in mich und vernahm eine ganz zaghafte Stimme die da sagte: "Schau dir doch mal an WIE du deine Informationen an andere weitergibst". Lange habe ich diese Stimme ignoriert, doch sie wurde lauter und lauter und immer fordernder, bis ich nicht mehr daran vorbeihören konnte. Ich lies mich also darauf ein und was ich dann erlebte und was mit mir passierte, war einfach phänomenal.
Heute gehe ich die Dinge ganz anders an und es macht mir mittlerweile sehr viel Spaß, mich in meiner Weiterentwicklung zu beobachten.
"Die Reise beginnt mit dem ERSTEN Schritt", habe ich irgendwo mal gelesen. Dass dem so ist, wird jeder bestätigen können.
Mein Wunsch ist, dass viele Menschen IHREN ersten Schritt finden und gehen und dann vielleicht auch so phänomenale Erlebnisse haben wie ich.
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sich dadurch unsere so aus den Fugen geratene Welt wieder "HEILEN" lässt und gesund wird.
Hoffnungsvolle Grüße
Margitta Lamers
PS.: Sie lieber Anonym, haben mir den Mut gegeben diese Zeilen zu schreiben. Vielen Dank dafür.
Naja, ganz so einfach gehen die Deutschen dem amerikanischen Rattenfänger ja doch nicht auf den Leim. Ich erinnere nur an die Rede Obamas im Spätsommer 2008 in Berlin. Freilich, da kamen viele Neugierige zum Gucken. Und als Obama ankündigte, er wolle als Präsident mehr zuhören und die anderen Staaten bei der Entwicklung von Lösungsansätzen stärker einbeziehen, gab es starken Applaus. Als Obama aber mehr deutsche Soldaten für Afghanistan forderte, war der Beifall äußerst verhalten. ;)
Die Basis zur Kritikfähigkeit liegt in der Unkultur unserer Schulen. Wo, wenn nicht da, soll die Grundessenz echter Demokratie erzeugt werden?
Statt dessen ist auf den wirtschaftlichen (Un)Ernst des Lebens vorzubereiten. Und die Wirtschaft ist Krieg, militärisch, also alles andere als demokratisch.
Wer erzieht unsere Erzieher und Lehrer im Geiste einer Demokratie?
@margritta.
danke für deinen kommentar,
mir bezüglich.
das bin aber mitnichten.
ich sitze nicht wie paralysiert herum und warte bis mich eine welle "mittreibt".
ich gebe meine nachrichten nicht als "die wahrheit" weiter, so dass die menschen sich gestört fühlen. ich denke, es ist genauso wie überall, die menschen, nehmen sich raus, was sie brauchen. und manche brauchen nicht einmal denkanstöße, sondern sind froh über "spiegel online" und konsorten.
und manchmal bin ich sehr skeptisch, ob sich das alles noch "heilen" läßt. ich hoffe es aber genauso wie du!
Noam Chomsky schrieb einmal davon, daß es da ein unverkennbares System in der Abfolge der US-Präsidenten gibt. In gewissen Abständen kommen Männer in dieses Amt, die man (weltweit) für unzurechenbar, einfältig und kriegslüstern hält, was bei dem einen oder anderen durchaus stimmen mag. Als Beispiele seien hier Eisenhower, Nixon, Reagan und Bush jr. genannt. Auf diese sehr polarisierenden Personen folgen oft Präsidenten, die charakterlich vollkommen gegensätzlich erscheinen. Strahlemänner und Sunnyboys, die gegenüber ihren Vorgängern wie Friedenstauben wirken. Obama reiht sich nahtlos in diese Linie ein, so wie einst Kennedy, Carter und Clinton.
Die Falken preschen in ihren Amtsjahren voran, schaffen Fakten und kümmern sich dabei wenig um die Außenwirkung ihrer Politik. Die "Tauben" können auf die geschaffenen Fakten ihrer Amtsvorgänger aufbauen und deren Politik konsolidieren. Dazu frißt man viel Kreide und macht ein paar kosmetische Zugeständnisse an die eigene Bevölkerung bzw. die "Partner" in Europa.
In Wahrheit unterscheidet sich die Politik der "Tauben" nur marginal von der der Falken, vor allem eben in der besseren Außendarstellung. Reagan und Bush sen. verhalfen beispielsweise dem Neoliberalismus in den USA zum Durchbruch. Aber erst der "Sunnyboy" Clinton brachte ihn in den 90ern mit seiner Politik so richtig zum Aufblühen.
Wie einfältig und medienhörig viele Menschen mittlerweile sind (oder schon immer waren?), sieht man an dem deutlichen Meinungsumschwung bezüglich der USA in den vergangenen Monaten. Das Land und seine Bewohner sind noch genau die gleichen wie 2003, nur der "Vorstandsvorsitzende" wurde ausgewechselt. Und siehe da, plötzlich finden die meisten Deutschen die USA wieder super.
Lieber Roberto J. de Lapuente,
ich oute mich einmal als "Fan" von Obama ;-)
Im Ernst:
Wäre dir ein Präsident, der George W. Bush ähnelt - McCain z.B. - lieber?
Ich denke übrigen schon, dass du richtig liegst, aber es sei angemerkt: Was erwartest du von einer "Demokratie", die nur 2 Regierungsparteien - Demokraten und Republikaner - kennt eigentlich?
Die können doch nicht anders als so wie gehabt weiter machen - in den USA fehlt eben einfach eine neue Partei - eine Linkspartei z.B.
Ich weiß, wegen McCarthy haben Linke ebensowenig wie Atheisten eine Chance in den USA eine Partei zu gründen, aber ich denke, wenn sich Obama als "Nachfolger" von George W. Bush outet dann ist auch in den USA die Zeit für eine echte revolutinäre Partei gekommen - wag ich mal einen Vorausblick.
Ich denke aber, dass Obama nicht so dämlich wie George W. Bush ist, und dies soweit übertreibt, dass trotz Antikommunismus in den USA eine starke Linkspartei entsteht.
Obama kann seine Wähler nicht verprellen, und wenn doch, dann ist in den USA die K.... auch am dampfen.
Nein, ich bleibe dabei ein Obama ist mir tausendmal lieber als George W. Bush.
Übrigens, bei deinem Beitrag dachte ich nicht an George Orwell sondern an den Film von Paul Verhoeven - "Starship Troopers".
Man sollte ihn sich einmal reinziehen, da er als satirische Parodie auf einen neuen Faschismus gedacht ist - damals noch rein utopisch, aber dein Text macht mir bange, denn er erinnert mich wirklich an "Starship Troopers", und die "Bugs" sind im realen Leben der US-AmerikanerInnen eben nicht Osama Bin Laden & Al Quaida sondern der gesamte Nahe Osten und die islamische Religion.
Im Film meint einer:
"Nur ein toter Bug ist ein guter Bug"
....ich dachte sofort an George W. Bush:
Nur ein toter "Islamist" ist ein guter "Islamist".
Hoffentlich verlassen wir diese Schiene bald, den so eine Zukunft wäre für den gesamten Planeten verheerend....incl. neuem Faschismus....
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
"[...]Naja, ganz so einfach gehen die Deutschen dem amerikanischen Rattenfänger ja doch nicht auf den Leim.[...]"
Hoffen wir, dass du richtig liegst, aber ich hab mich über unsere Medien wegen was anderem aufgeregt - es hat nur am Rande mit Obama sondern mit den Eigenschaften zu tun, die ein "Führer" der Welt mitbringen muss.
Allein die Wortwahl ließ mich Obama vergessen und hoffen, dass Deutschland nie einen "Deutschen Obama" bekommt.
Wir hatten schon einen "Führer", und wissen was dieser weltweit angerichtet hat....
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
"[...]Wie einfältig und medienhörig viele Menschen mittlerweile sind (oder schon immer waren?), sieht man an dem deutlichen Meinungsumschwung bezüglich der USA in den vergangenen Monaten. Das Land und seine Bewohner sind noch genau die gleichen wie 2003, nur der "Vorstandsvorsitzende" wurde ausgewechselt. Und siehe da, plötzlich finden die meisten Deutschen die USA wieder super.[...]"
Also ich nehme mich da aus, dank dem Fall Mumia Abu Jamal weiß ich, dass die USA auch eine positive Seite der Gesellschaft haben, und zwar ganz ohne Obamania.
Obama wurde von genau diesen Kräften unterstützt und sollte deine - vermutlich antiamerkanisch angehauchte - Prognose stimmen, dann gäbe es nur die Wahl zwischen 2 Parteien, aber die US-Gesellschaft selbst wollte den Wandel.
Ich bin sicher, die George W. Bush-Gegner beobachten Obama genau, und sollte sich dieser nur einen Fehler erlauben, dann ist Michael Moore sofort zur Stelle, und dies obwohl dieser berühmte Regisseur von clinton- und bushkritischen Filmen von Anfang an zu Obamas Unterstützern zählte.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
(der keineswegs kritiklos pro-amerikanisch eingestellt ist, aber der Kultur des Antiamerikanismus auch nicht frönen will...nicht einmal bei Obama...der wird, obwohl ich mich als "Fan" oute, schon sehr genau beobachtet - sollte Obama einen auf Schröder machen ist der "unten durch".)
Übrigens eine Aussage will ich präzisieren:
"Nur ein toter Islamist ist ein guter Islamist"....
Die Sache ist schlimmer - wir befinden uns, dank George W. Bush und Sahra Palin - im weltweiten "Krieg der Religionen Islam versus Christentum"....
....ein Ausweg daraus ist die Aussage von Obama:
"Wir hassen nicht den Islam sondern die Terroristen."
Er sollte seine Worte wahr machen, denn die US-Truppen führen einen Religionskrieg, da bei denen (noch) nicht angekommen ist, dass ein "Change" im "Weißen Haus" stattgefunden hat....
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Unter dem Titel "Alternative Meinungen" habe ich einige Gedanken zum Artikel zusammengefaßt die wegen ihres Umfangs den Rahmen hier sprengen würden - ich bin völlig gegeteiliger Meinung, Herr La Puente, dies aber ohne jeden Groll, denn freier Meinungsaustausch ist zur eigenen Standortbestimmung unabdingbar ....
@ wvs,
ich habe Ihre "Alternative Meinung" aufmerksam gelesen und dabei kam mir die Idee, Ihnen das Buch "Ulrike Meinhof" von Jutta Ditfurth zu empfehlen.
Schade finde ich, dass Sie nur zwei ganz persönliche Einzel-Ansichten, aus dem Kontext gerissen, anführen.
Interessiert hätte mich IHRE Meinung zum Kommentar von pillo.
Pillos Ansicht, unterlegt mit dem von mir geschätzten Noam Chomsky, stimme ich zu.
Ansonsten enthalte ich mich jeglichen Kommentars bezüglich Ihrer Rückschlüsse.
Freundliche Grüße
Margitta Lamers
@wvs
Sie schreiben:
"[...]Das ist so absurd, es ist vor allem aber ein Zeichen von mangelnder Differenzierung. Obama = Hitler? Wer - unter Verkennung der Tatsache, daß es sich schon zuerst einmal um vollig verschiedene Persönlichkeiten mit völlig verschiedenen Absichten handelt - einen solchen Vergleich wählt disqualifiziert sich dadurch selbst …. mehr muß man - will ich - nicht dazu sagen.[...]"
Ich glaube nicht, dass ich mich mit Ihren Worten "selbst disqualifiziere".
Noch einmal klarer:
Ich sehe Obama auch positiv und mir ging es bei meiner Kritik - wie Sie mir unterstellen - !ausdrücklich nicht! um eine Kritik an Obama, und schon gar nicht darum aus Obama einen "zweiten Hitler" zu machen - auch eine unqualifizierte Unterstellung von Ihnen.
!!!: Mir ging es darum aufzuzeigen wie die Deutschen immer mehr zu rechtsextremen Mitbürgern mutieren - ich disqualifiziere mich damit keineswegs selbst, denn die SPD-Nahe Friedrich-Ebert-Stiftung - hier: http://library.fes.de/pdf-files/do/04088a.pdf - sieht es ähnlich.
Disqualifiziert sich die FES damit Ihrer Ansicht nach aus selbst?
Übriges, es soll Deutsche geben die sich jeden Vergleich mit Hitler verbieten - vorwiegend in rechtslastigen Konservativen Kreisen.
Dies sind Tatsachen, und darauf wollte ich mich mit meinem Einwand auf die "Obamania" bei vielen Deutschen hinweisen.
Noch einmal im Klartext:
Mir geht es nicht darum den sympathischsten Präsidenten, den die USA seit langem haben als Hitler II zu brandmarken, sondern um die Rechtslastigkeit derer, die ihm zujubeln, und eben - weitgehend in CDU/CSU/FDP-Kreisen auf einen "deutschen Obama" hoffen, der doch wieder der alte Hitler wäre.
Fein ausgedacht meine Herren, aber der Schuss geht nach hinten los!
Dafür sorgt der echte Obama schon, da bin ich sicher ;-)
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
@Margitta
Einen Hammer finde ich die Unterstellung, dass ich die Person von Obama mit Hitler vergleich.
Mir dünkt wvs hat mich nicht verstanden, aber egal, Konservative neigen ja bei jedem Thema zur Tatsachenverdrehung sobald ihre Ideologie angegriffen wird.
Was Ulrike Meinhoff angeht, dass Buch habe ich auch gelesen, hat mir gefallen. Besser als der "Stefan-Aust-Komplex", den man neuerdings auf DVD als "Baader-Meinhoff-Komplex" bestaunen kann - mit dem Hitler-Darsteller Bruno Ganz in Hitler-Pose als Hauptverfolger von Baader-Meinhoff & Co.
Irgendwie instinktlos vom Regisseur, aber aufschlussreich wie Tatsachenverdrehung angeblich unideologisch Neoliberale sogar Kinofilme, und die Geschichte der RAF, verhunzen können.
Dieser Schuß ging übrigens bei mir auch nach hinten los.
Ich sehe die ganze Terrorhysterie, und den Grundrechteabbau, seither völlig anders.
Die wahren Rechtsrücker im Land findet man bei solchen Filmemachern, den Tatsachenverdrehern im Netz und den Medien, den Wirtschaftsbossen, und allen Parteien im Berliner Reichstag - bis (noch) auf die Linkspartei.
Bevor mir nun jemand kommt ich verteidige die RAF - dies will ich keineswegs tun, da ich Terror auch verabscheue, aber man sollte auch sehen, dass die die nun als RAF-Opfer hochstilisiert werden keineswegs alle Heilige waren. Im Gegenteil - von NSDAP bis SS waren bei Schleyer & Co. alles vertreten.
Dies soll mit dem völlig absurden Vergleich Rot-Braun von eben den deutschen Rechtskurs-Betreibern verharmlost werden, und die Tatsache, dass man als Kommunist/Sozialist von 1933 an geringe Überlebenschancen in Deutschland hatte - KZs und Vernichtung drohte nämlich zuerst Kommunisten/Sozialisten, was mancher Antikommunist heute gerne vergessen machen will - mit so absurden Vergleichen wie oben erwähnt.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
@wvs
Noch was:
Du disqualizierst dich mit solchen Unterstellungen am meine Adresse selbst.
Ich sehe Obama nicht als II. Hitler sondern bin mir bei seinen Zuhörern nicht so sicher, ob die II. Hitlers sind - in Deutschland.
Siehe auch meinen Hinweis auf die Studie der spd-nahen FES.
Du kannst mir jetzt in deiner pauschalen Art "Deutschenfeindlichkeit" unterstellen, aber das würdest du dann auch der spd-nahen FES unterstellen - Stimmt's? ;-)
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Hier noch ein Hinweis, der ist wirklich schräger als Nachdenkseiten-Lesers-Meinung:
http://www.gegenstandpunkt.com/gs/08/3/gs20083067.html
@ Margitta L.
Sie möchten meine Meinung zum Kommentar von pillo wissen. Das will ich gern 'liefern':
Um die Bevölkerung der U.S.A. zu verstehen muß man eine Weile dort gelebt und gearbeitet haben - habe ich, viele Jahre. Es ist auch so, daß ich nicht in Begeisterung für den 'American way of life' zerfließe und unkritisch alle Strömungen von Zeitgeist die dort initiiert werden befürworte - ganz im Gegenteil! Von Außen zu beurteilen ist nämlich fast unmöglich, da man die zugrundeliegenden Rhythmen die dort das Leben 'gliedern' in jedwede Beurteilung eingehen lasen muß. Es reicht nicht ein paar Tage zum 'shopping' nach NY zu fliegen, ein paar Wochen nach Florida oder Californien oder auf eine Rundreise (mit deutscher Führung!) zu gehen um die sozialen und kulturellen Gegebenheiten zu verstehen ....
Allein die wirtschaftlichen/beruflichen Perspektiven in diesem Land zu erkennen dauert Jahre, wenn nicht Jahrzehnte - daher wundert es mich immer wieder Beurteilungen von Menschen zu lesen die diesen Hintergrund sicher nicht haben.
Die U.S.-Bevölkerung lebt in Vier-Jahres-Zyklen, individuell um ein, zwei oder drei Jahre verschoben. Den "Grundtakt" geben die Präsidentschaftswahlen vor, die Feinabstimmung wird durch bestimmte Feiertage geregelt, die wiederum für den akademischen Betrieb (und davon abhängend die Einstellungszyklen für neue Mitarbeiter!) maßgeblich sind. Daran orientiert sich dementsprechend das Schulsystem mit Beginn und Ende eines Schuljahres - und ganz zum Schluß steuert es auch das Leben der einzelnen Familie.
Weiterhin muß man wissen, daß das Leben so eingerichtet ist als ob der Westen noch nicht erobert sei: Die U.S.-Bevölkerung ist im Grunde noch immer auf dem 'trail' nach Westen - nur wird dieser Westen heute durch die globale Expansion ersetzt .... diese 'Ruhelosigkeit' ist uns im kontinentalen Europa abhandengekommen, vielleicht noch in Resten vorhanden bei den Holländern und Skandinaviern - das macht sie ja auch so fremd für Viele in unserem Lande.
Als Nächstes muß man die ungeheuere Weite der Natur in U.S.A. und die dadurch so extrem dünne Besiedelung in Betracht ziehen (abgesehen natürlich von den Ballungsräumen - da herrschen aber auch sofort andere Bedingungen). Vieles was uns wegen der räumlichen Enge umtreibt ist dort unbekannt: Das geht beim Umweltschutz los und endet mit der freien Jagd und Fischerei die nahezu keiner Begrenzung unterliegen.
Eine These:
Enges Wohnen und bedrängende Nähe zwischen den Menschen fördert enge Denkstrukturen und kleinbürgerliche Veränderungs- und Ausländerfurcht - das gibt es so in der stärksten Ausprägung bei uns, den Österreichern und den Franzosen, graduell weniger in den anderen EU-Staaten. "Das Sein bestimmt das Bewußtsein" - hier ist aus meiner Sicht ein Beweis warum Amerikaner und Europäer sehr unterschiedlich denken.
Kurz gesagt:
In einem so riesigen Land mit einer herkunftsmäßig so verschiedenartigen Bevölkerung ist eine "Taktung" des öffentlichen/privaten Lebens eine Voraussetzung für ein funktionierendes Gemeinwesen.
Nach dieser etwas umständlichen Einführung will ich zuerst sagen, daß ich Chomsky als alternative Meinung sehr schätze. Ich habe viele Jahre seine sehr klugen Essays auf NPR, dem Hörer-finanzierten freien Radio, gehört - allerdings diskutiert und argumentiert er ideologisch und weniger logisch als ich es mir wünschen würde:
Das Problem mit "Ideologie" ist der Anspruch auf Ausschließlichkeit, bestes Beispiel waren (!) die Grünen hierzulande vor der ersten Regierungsbeteiligung ....
Diese Chomsky'sche Ideologie ist nicht "anti-neoliberal" sondern "elitär". Warum? Weil Chomsky aus einer sehr exponierten, finanziell und sozial abgehobenen Position heraus gut philosophieren kann, denn er ist persönlich ja von Nichts betroffen über das er nachdenkt und veröffentlicht.
Was nun seine These von der Abfolge der Präsidenten angeht ist das vordergründig schlüssig - es vernachlässigt allerdings die Verschiedenheit der Persönlichkeiten die diese Ämter bekleidet haben. Es vernachlässigt auch ein Faktum, von dem Chomsky nicht ausdrücklich spricht, von dem wir hier in den Medien nichts erfahren weil die Korrospondenten es nicht begriffen haben:
Jeder Präsident ist zuerst "Amerikaner" - und dann erst Präsident! Daher sind alle präsidialen Entscheidungen immer Amerika-zentriert, förderlich vor allem für Amerika und niemanden sonst .... das ist auch bei Obama nicht anders.
Wenn man das verstanden hat wird man auch nicht Unmögliches erwarten oder gar fordern. Man wird Kompromisse anstreben und immer vorsichtig nach den Fallstricken suchen die in Angeboten der Amerikaner stecken:
Die Euphorie, die wir sehen ist nicht etwa deswegen gefährlich weil sie Heranwachsende begeistert, sondern weil sie unsere - geistig weniger beweglichen - Politiker überrollt und in Sicherheit wiegt wo keine Sicherheit erwartet werden sollte ....
Deswegen aber Obama den Vorwurf der Demagogie zu machen ist verfehlt. Er tut das, was Amerikaner tun: Für amerikanische Werte und Vorstellungen werben, sie als das Beste darstellen was auf diesem Globus vorhanden ist. Ihm das vorzuwerfen wäre etwa so, als ob man einem Coyoten vorwirft daß er Schafe frißt ....
Anstatt aber zu demontieren wäre es angebracht zu argumentieren: Vorzubringen wie unsere Sicht der Gegebenheiten ist und Alternativen aufzuzeigen - die Amerikaner sind pragmatisch genug Widerstand zu erkennen und im äußersten Falle Kompromisse dem Scheitern vorzuziehen.
Wenn ihnen aber leichtes Spiel möglich ist nutzen sie diese Schwäche (schamlos?) aus. Es wäre also viel besser wenn de LaPuente und Andere hier unseren Politikern die Leviten läsen und dazu auffordern diese ahnungs- und planlosen Nichtsnutze wegzufegen anstatt Obama zu schelten, der wenigstens 'frischen Wind' und positive Stimmung verbreitet - schauen Sie sich doch 'mal dagegen die sauertöpfische Merkel an, da ist mir Obama schon lieber.
Ein letzter Aspekt:
Die These "Wachstum zu erreichen ist die erste Priorität" sehe ich völlig abgesetzt von meinen vorherigen Ausführungen. Ich bin nämlich überzeugt, daß es kein stetiges Wachstum wie in den vergangenen einhundert Jahren geben wird, es kein stetiges Wachstum geben kann.
Aber auch da sehe ich bei Obama Ansätze in die 'richtige' Richtung: Er setzt auf alternative und erneuerbare Energieen - mindestens da müßte doch einmal die Kritik (hierzulande) verstummen, denn was die Amerikaner anpacken mache sie zum Erfolg. Weil sie - anders als hier - schon mit der Distribution beginnen wenn die Planung erst bei 50% angekommen ist: 'in-process-evaluation-and-quality-assurance', nicht erst Planungen bis 120% wie bei uns ....
Das ist der wesentlichste Unterschied:
Amerikaner packen an und tun - wir versuchen das Optimum durch Planung zu erreichen. Seit vielen Jahrzehnten, ohne dazuzulernen: Deutsches Wesen eben, von Bürokratie und Mittelmäßigkeit werden jegliche Abweichungen 'erstickt' - das kann kein gutes Ende haben.
PS
@ Margitta L.
Ich habe ganz vergessen auf den Punkt "Ulrike Meinhof" einzugehen - als Zeitzeuge habe ich Frau Meinhof 'live' erlebt - und das was ihr Umfeld angerichtet hat.
Nicht die RAF alleine ist an den Geschehnissen schuld, auch das Staatswesen hat mindestens die gleich Schuld auf sich geladen.
Ich brauch also nicht Frau v. Dithfurt um mir zu erklären was da (incl. politischem Hintergrund) abgelaufen ist ....
Ehrlich gesagt kommt es mir bei vielen Amerikanern so vor, als seien diese oberflächlich freundlich, nett und kompromissbereit, darunter aber lauert meist nix als Eigennutz und Profitgier.
Die verkaufen einem mit einem Lächeln einen Haufen Scheiße und verlangen dafür, in Gold bezahlt zu werden.
Schande wirklich, dass Merkel so eine Umfallerin ist, die allenfalls höflich die geforderten Beiträge zu einem späteren Zeitpunkt in Aussicht stellt.
Wir haben Afghanistan nicht angefangen, wieso sollen wir dafür bezahlen oder bluten?
Lasst die Amis ihre Kotze doch selber wegwischen, dann lernen sie vielleicht, nicht soviel zu saufen.
[...]Wenn ihnen aber leichtes Spiel möglich ist nutzen sie diese Schwäche (schamlos?) aus. Es wäre also viel besser wenn de LaPuente und Andere hier unseren Politikern die Leviten läsen und dazu auffordern diese ahnungs- und planlosen Nichtsnutze wegzufegen anstatt Obama zu schelten, der wenigstens 'frischen Wind' und positive Stimmung verbreitet - schauen Sie sich doch 'mal dagegen die sauertöpfische Merkel an, da ist mir Obama schon lieber.[...]"
Stimme ich zu, aber mit der Einschränkung - Herr Lapuente hat sich schon des öfteren kritisch über Angela Thatcher (kein Schreibfehler - Frau Merkel bezeichnet sich doch selbst als Fan dieser neoliberalen GB-Frau) geäußert.
Sie müßte halt nur ihre Ideologie überdenken, und öfters bei Roberto J. de Lapuente vorbeischauen.
Übrigens, ich war auch mal der Meinung wir behalten Obama, und schicken Angela Thatcher nach USA.
Frage:
Wollen Sie dieses Verbrechen den US-AmerikanerInnen wirklich antun?
Amüsierter Gruß
Nachdenkseiten-Leser
PS: Ich bin übrigens, wie mir oft bestätigt - statt widerlegt wurde, schon seit Jahren der Ansicht, dass die Musik im dt. Satellitenstaat nicht in Berlin sondern in Washington spielt - in diesem Sinne hoffe ich auf einen baldigen Kurswechsel, und dem Fehlereingeständnis von Angela Thatcher, auf das die wieder zu Angela Merkel wird. *grins*
wvs praktiziert einen obama-woodoo-cult. ist nicht aus zu halten. ein gläubiger obamanianer.
"[...]Weiterhin muß man wissen, daß das Leben so eingerichtet ist als ob der Westen noch nicht erobert sei: Die U.S.-Bevölkerung ist im Grunde noch immer auf dem 'trail' nach Westen - nur wird dieser Westen heute durch die globale Expansion ersetzt .... diese 'Ruhelosigkeit' ist uns im kontinentalen Europa abhandengekommen, vielleicht noch in Resten vorhanden bei den Holländern und Skandinaviern - das macht sie ja auch so fremd für Viele in unserem Lande.[...]"
Wissen Sie eigentlich was Sie damit den Opfern des "Trail" nach Westen, der doch angeblich nach Custer unbewohnt sein sollte, antun? Die "Ruhelosigkeit" ist uns Deutschen nicht ohne Grund abhanden gekommen - die 20 Millionen Opfer in der angeblich unbesiedelten Ex-Sowjetunion können heute noch ein Lied vom deutschen "Trail" nach Osten singen, incl. Auschwitz, Sobibor und Birkenau.....
Die Welt hüte sich daher vor einer erneuten "deutschen Ruhelosigkeit" bzw. "Volk ohne Raum-Theorie" aus Deutschland....
In der Hoffnung Sie nur mißverstanden zu haben, verbleibe ich....
Nur soviel noch:
Eine solche Welt wäre nichts für mich, da ich die Shoa, die Massenmorde im Osten und die Morde an den "Native Indians" eindeutig ablehne....als Völkermord und Verbrechen gegen die Menschheit....
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Noch was, fast bemerkenswerter, und leider wegen der völligen Einseitigkeit der Mainstream-Medien in Deutschland untergegangen ist die anti-neoliberale Entwicklung - schon VOR der Finanzkrise und Obama-Wahl - in Südamerika.
Dort wurden mit Chavez und Morales 2 Präsidenten gewählt, die eine "bolivarische Revolution" vorantreiben, und zumindest einer von den beiden stellt für mich das größte Wunder, wo sogar die Obama-Wahl zweitrangig ist, dar: Morales.
Der Mann ist "Native American".
Man stelle sich vor der neue US-Präsident wäre 1. aus der Unterschicht und 2. Ureinwohner Amerikas - beides in Bolivien geschehen.
Ich weiß, dies ist ein Traum, der vielleicht - eines fernen Tages....
Wer übrigens mehr über die Entwicklung in Südamerika erfahren will:
http://www.amerika21.de/amerika21/nachrichten
...ein Land nach dem anderen will es mit dem "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" probieren.....
Die us-amerik. "Ruhelosigkeit" hat vielleicht schon die nächsten Ziele im Visier?
Man könnte wie einst "Custer" in Bolivien....
Obama sei dank passiert diese Horrorvision vielleicht nie ;-)
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
passend dazu:
schönredner obama. so falsch ist die kritik an dem nich. aber wer voreingenommen ist sieht das nich. und wer arrogant macht weil er so toll die us-seele studiert hat, der sieht das auch nich.
Klarstellung!
"Einen Hammer finde ich die Unterstellung, dass ich die Person von Obama mit Hitler vergleich."
Dieser Vergleich ist NICHT von mir. Nach meinem Empfinden könnte dieser Eindruck durchaus entstehen, da dieser Satz unmittelbar auf - @ Margitta - folgt.
Liebe Grüße
Margitta Lamers
@ wvs
Mit viel Mühe las ich Ihre Stellungnahmen. Meine Meinung dazu behalte ich für mich, da ich der Gefahr entgehen möchte nochmals etwas von mir auf Ihrer Seite zu lesen.
Nur eines möchte ich zu Ihren Ausführungen anführen: Meine Wurzeln sind väterlicherseits in den USA.
Mit der Meinungsfreiheit halte ich es wie Voltaire. Was ich jedoch auf Ihrer Seite zum Kommentar von Bommi B. fand, finde ich eine ausgesprochene Frechheit.
Meinen Kommentar zu "Alternative Meinungen" schrieb ich übrigens ganz bewusst nicht auf Ihrer Seite, da mich diese in keiner Weise anspricht.
Gruß
Margitta Lamers
"Die jungen Menschen sind begeistert. So haben es sie die Medien gelehrt: stets begeistert sein, wenn eine Veranstaltung, ein Happening, bunt, emotional und schrill ist."
Schön gesagt! ..stets begeistert sein...erinnert mich an Nietzsches Blinzeln des letzten Menschen.
Es ist schon eigenartig, wie Obama sich in Innere Angelegenheiten europäischer Staaten bzw. der EU einmischt und diese gewissermaßen als Politikfeld neben anderen ansieht und dazu eine entsprechende Strategie auffährt.
Er bewegt sich in einem werbetechnisch aufpolierten Weltanschauungsbrei aus dem american way of life, Gerechtigkeit und Marktideologie, der für eventsensitive Menschen aufbereitet ist. Die ganze Ideologie der letzten Jahre operiert mit aufgeblähten Emotionen, die sich um die Figur des in sich abgekapselten, wuchtig aus sich und nur aus sich heraus handelnden Individuums bewegen, im Vergleich zu dem Handlunsgversuche aller anderen nur stümperhafte Schattenspiele sind. Yes, we can, heißt eigentlich: Yes, I can. Dann gibts noch die Bewertungsideologie: der menschlichen Handlungsfähigkeit größtenteils entlernt worden, wird das Präsentierte der Bewertung zugeführt. Die Sofabewertung als politische Handlungsform. Sie ist bombensicher wirkungslos. So ist man dann dagegen oder dafür, nachdem man die meisten argumentativen Momente des Schlußvorganges bequem mitserviert bekommen hat. Man tut halt so lange, bis sich eine emotionale Homöostase eingestellt hat. Heraus kommen dann Fragesackgassen, wie, ob Obama ein Hitler ist. Als gäbe es in der Geschichte irgendwas zweimal? Vielleicht wascht man die Teller jahrelang gleich ab, aber einen Hitler wird es nie mehr gegen können. Wer darauf wartet, der wird blind sein für andere Gesichter des Bösen, der illegitimen Herrschaft und der Gewalt. In Deutschland scheint das Argument inzwischen ohnehin so gebraucht zu werden, dass nunmehr alles gut ist, was nicht dem Naziregime gleicht. Nun, dann kann man gleich proklamieren: wir brauchen nicht mehr zu denken.
Hallo Nachbar,
ich bin nicht ganz so einverstanden und konzentriere mich einmal auf einen Halbatz:
"... einen Präsidenten nur deshalb zu feiern, weil er schwarzer Hautfarbe ist."
Das macht die Sache viel zu einfach. Einem Powell hätte niemand zugejubelt, und gerade du müßtest hier den Zusammenhang wahren zwischen einer Ära Bush und dem, der ihm nachfolgt. Jeder halbwegs demokratisch auftretende Kandidat hätte die Welt aufatmen lassen. Obama ist obendrein ein brillanter Rhetoriker, was eben auch seine Wirkung zeitigt. Hinzu kommt, daß er in seiner Amtszeit schon einige sehr vernünftige - und nicht zuletzt populäre - Entscheidungen getroffen hat. Obama ist in reinstem Sinne Hoffnungsträger. Was davon zu halten ist, ich weiß es noch nicht, wie ich neulich bereits schrieb.
Meine "Kinder" würde ich ihm gleichwohl auch nicht "aushändigen". Was soll er auch mit denen, der Mann soll doch arbeiten!
@romano
Stimme dir zu, aber ich vergleiche ja eben Obama nicht mit Hitler, dass wird mir nur unterstellt.
Ich vergleiche, wenn schon denn schon, seine Zuhörer mit Hitler - ich kann es nicht oft genug erwähnen:
Die Mehrheit der Deutschen ist antisemitisch, rechtsextrem, islamophob, !demokratiefeindlich!, arbeitslosenhassend....
Alles nicht von mir sondern von einer Langzeitstudie mit dem treffenden Titel: "Deutsche Zustände". Herausgeber der Soziologe Wilhelm Heitmeyer.
Du hast Recht, wir brauchen keinen Adolf Hitler - ein Sarkozy oder Berlusconi, bei dem immerhin eine Urenkelin von Mussolini in der Partei sitzt, reicht völlig.
Fazit:
Hüte dich vor Menschen, die dir beibringen wollen was "rechts" oder "links" ist, die werfen oft nur Nebelkerzen um von der eigenen - oft rechtsextrem-faschistoiden - Ideologie namens Neoliberalismus abzulenken.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Auch ich war anfangs O Bama Fan. Aber verhalten. Jeder weiß, dass Mr. Präsident in der USA nur ein kleines Glied eines riesigen Stabes ist. Zunehmend empfinde ich ihn als "Rattenfänger", wenn auch als symphatischen. Er versteht es die Situation auf der Welt, die ihm garantiert bestens bekannt ist, für das Ansehen der USA zu nutzen. Der IRAK war sowieso verloren. Wer hat noch was anderes geglaubt. Kommt aber der totale Rückzug? Nein, nur Umlagerung nach A. Jetzt die Atomwaffenende-Rede. Hört sich auf jeden Fall für das Volk toll an. Aber wenn man sich mal damit beschäftigt, wer warum und mit welcher Begründung Atomwaffen hat, wird einem Bewußt das es kaum ein Abschaffen geben wird, solange es unterschiedliche Relegionen und Staaten gibt.
Ich denke, so wird es weitergehen! Wer nicht hinter die Kulissen sieht, wird ihm blind nachrennen! So sehe ich das!
Buchtipp "Der Rechtsruck" von Cornelius Wagner - Wer die Nazistische Gefahr immer noch unterschätzt, dem ist auch nicht mehr zu helfen!
@Pankefuchs
Sehe ich ähnlich, aber mit der Einschränkung, dass ich zwar "Obama-Fan" bin, aber eben ein skeptischer.
Übrigens, als Katholik, der zum Atheisten - durch Aufheben von Denkverboten beim Thema Religion - wurde bin ich schon von Haus aus kritisch eingestellt.
Ich habe es eben nur auf den Bereich der nationalen, und internationalen, "Politik" ausgedehnt.
Ich denke ohne Lobby wäre Obama nie Präsident geworden, und solange diese Lobby - dank Finanzkrise - das Messer am Hals hat gibt sich Obama moderat. Er kann seine Wähler, der wichtigste ist der Bush-Kritiker Michael Moore, nicht verprellen, was noch ein Grund für Obamas Verhalten sein dürfte.
Sein Manko dürfte wohl sein, dass er kein eigenes Regierungsteam aufstellen darf ohne seine Konkurrention Clinton zu verprellen, und die steht für die Fortführung der Politik von Bill Clinton, was nichts Gutes verheißt - Clinton war zwar "moderater" als George W. Bush, aber im Endeffekt genauso militaristisch was Außenpolitik angeht.
Ich denke die "Welt ohne Atomwaffen" trägt Obamas Handschrift, aber die Fortführung des - nach Obama - verlorenen Krieges in Afghanistan geht auf die Kappe der Clinto-Unterstützer in Obamas Regierung.
Außerdem muss Obama, der auf "Versöhnung" setzt, und einen republikanischen Verteidigungsminister hat, wohl auch auf das George W. Bush-Team achten.
Ansonsten - da bin ich mir sicher, würde mein, und Michael Moores Wunsch, von einem Kriegsverbrecherprozeß gegen George W. Bush, Realität werden.
Ich denke, die oben beschriebenen Punkte sind Dinge, die Obama noch mächtig Probleme bereiten werden, und hoffe, dass er sich in der - vielleicht möglichen - zweiten Amtszeit von diesen Menschen loslöst - eigentlich eher noch früher, aber ich hab da keine Hoffnung.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Mir stößt in dem angeblich neuen partnerschaftlichen Verhältnis zwischen den USA und Europa jetzt jedesmal äußerst unangenehm auf, daß hier die Partner in Europa "geführt" werden sollen.
Partner führt man nicht, mit denen berät und handelt man auf Augenhöhe!
Ironisch gesehen ist Obama der grösste Marketing-Coup der letzten Jahrzehnte. Ein messianischer Salesman der politischen Arena.
@Peter
Hoffen wir, dass du falsch liegst, aber ich teile deinen Verdacht, denn Obama stammt keineswegs aus der Unterschicht bzw. mittleren Unterschicht US-Amerikas.
Das größere Wunder ist für mich, wie bereits erwähnt, die Entwicklung in Bolivien - Morales.
Man stelle sich vor ein "Indianer" politisch korrekt "American Native" als Präsident der USA.
Auf diesen "Marketing-Coup" warten wir noch bis zur nächsten Eiszeit, denn die Sklaverei ist überwunden, aber vom Völkermord an Millionen von American Natives wird sich die USA noch lange nicht distanzieren - Er gehört zum Gründungsmythos der USA, ebenso wie der "lange Weg nach Westen", der nun eben die arabischstämmigen und Araber als neue Native Americans entdeckt haben will - in Cowboy-Manier werden die einfach von den Rohstoff- und Ölquellen weggeschossen auf denen die sitzen.
Ich denke einmal, dass Obama die selbe Politik wie die Clintons & Bush-Anhänger (der Verteidigungsminister ist Republikaner) verfolgen wird - leider muss man sagen.
Bei einer evtl. zweiten Amtszeit kann es anders aussehen, aber derzeit - siehe auch die hochaktuelle Kuba-Politik - läuft die Bush-Politik halt auf moderater Sparflamme weiter.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
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