In eigener Sache

Dienstag, 22. Dezember 2009

oder: es hat sich ausgebloggt!


Nun also, mitten in der Tristesse und Unzulänglichkeit dieser Welt, hat sich ein lange stiller, später leise geäußerter Traum erfüllt. Endlich halte ich ein Buch in Händen, von dessen Deckel nicht fremde Namen schimmern, sondern mein eigener, mein spanischer Name, De Lapuente, gedruckt ist. Ob er indes schimmert, wird sich herausstellen, noch, so möchte ich in aller Bescheidenheit feststellen, glänzt er lediglich matt. Möglich, dass ich in einiger Zeit ebenso bescheiden festhalten darf: Manchmal schimmerts, ganz zaghaft, ganz schüchtern, aber immerhin.

Und natürlich beschwingt so ein gedrucktes Etwas, peitschen Seiten, die man, wenn nicht selbst gedruckt, so doch selbst geschrieben hat, vorzüglich auf Zukünftiges ein. Bücher sind nicht selten Mutmacher - manchmal für die Leser, häufiger jedoch für den Schreibenden selbst. Doch gebloggt wird fortan
nicht mehr. Das heißt, ich habe mich sowieso nie als Blogger gesehen, denn einen Blog zu betreiben hieß für mich immer, in der Langeweile zu bohren. Ich war heute beim Zahnarzt! oder Im Urlaub war es schwül! oder Meine Hämorriden wuchern heftig! - das war für mich das, was man heute so lapidar bloggen nennt. Nein, ich blogge nicht weiter, was soviel heißt wie: ich fange erst gar nicht an zu bloggen. Oder, nochmal anders, von hintenrum erklärt: Ich mache weiter wie bisher, mal schlecht, mal recht, jedenfalls immer bemüht. Das soll gar kein reißerischer Showeffekt sein, sondern ein Bekenntnis. Buch und diese Seiten, die den Namen ad sinistram tragen, entflossen derselben Feder. Dennoch will der Verfasser beides für sich, säuberlich getrennt verstanden wissen. Sicher, die Texte des Buches sind auch Produkt dieser Seiten, allerdings überarbeitet, erweitert, stichhaltiger formuliert. Das Buch soll keine Erweiterung von ad sinistram sein, es steht für sich im Raum, besser noch: in einem Regal - nachdem es gelesen wurde. Dem Verfasser, mir - sprechen wir nicht in dritter Person, das wäre mir selbst gegenüber unfreundlich - ist es wichtig klarzustellen, dass da kein Blogger in gedruckter Form erscheint, sondern jemand, der immer schon gern gedruckt worden wäre, sich aber mit einem sogenannten Blog ausgeholfen hat, weil er an sich und seinen vergossenen Buchstaben zweifelte, zu schüchtern war, seine Texte an berufene Stellen zu verschicken. Diese tägliche Arbeit, die Passion des Schreibwütigen, ist nicht mehr wegzudenken. Jedoch blogge ich nicht, denn das, was leger als Blog tituliert wird, ist nichts anderes wie die Fortführung des Buchschreibens mit anderen Mitteln.

Das Buch ist im Renneritz Verlag erschienen und ebenda bestellbar. Der Titel lautet "Unzugehörig - Skizzen, Polemiken & Grotesken". Über den Autor selbst sei hier nichts mehr erzählt, denn er kennt sich selbst nicht gut genug. Wen er aber kennt, das sind diejenigen, denen er zu Dank verpflichtet ist. Und diejenigen kennen den, der hier herzlichst dankt.

26 Kommentare:

Unknown 22. Dezember 2009 um 14:00  

Uff, einen Moment lang dachte ich wirklich du machst Schluss! War dem Herzkasper nah. Muss mich beruhigen. Brauche Luft! Die Stromrechnung für den Defibrillator kommt dann per Post.

Georg Jonathan Precht 22. Dezember 2009 um 14:03  

Lieber Roberto

Gratuliere!
Werde es gleich bestellen und weiterempfehlen!

Gruss Georg

Anonym 22. Dezember 2009 um 14:08  

Der angemessene Lohn mühseliger Denkarbeit.
Sobald dieses verdammte Jahr Geschichte ist- und ich wieder etwas Geld habe- werde ich mir dein Werk besorgen.
Bis dahin wünsche ich dir erstmal ruhige Feiertage und ein hoffentlich erfolgreiches und erfülltes neues Jahr.

Frank Benedikt 22. Dezember 2009 um 14:14  

Na, da gratuliere ich mal freundlich und warte weiter auf den Postboten ;-)

Unknown 22. Dezember 2009 um 14:36  

Hallo Roberto,

ich habe mir Ihr Buch bestellt. Da ich hier schon länger lesend auf Ihren Seiten verweile, ist das wohl eine überfällige und angemessene Form der Darstellung meiner Dankbarkeit. Dankbarkeit für Ihren unermüdlichen Einsatz und Ihre hervorragende Gabe, die Wut, die Ungläubigkeit, den Frust und andere negativ besetzte Emotionen in schriftliche Formen zu giessen und den Finger auf die Wunden in unserer Gesellschaft zu legen.

Schöne Feiertage !

Geheimrätin 22. Dezember 2009 um 14:36  

Congratulations Roberto und herzlichen Glückwunsch! Warte ja schon lange auf ein Buch von dir und ich war mir absolut sicher, dass es kommen wird. Nun gehts also ans Bestellen, mile grazie und alles Gute
herzlichst
G.

Anonym 22. Dezember 2009 um 14:57  

"oder: es hat sich ausgebloggt!"...Beim Lesen dieser 5 Worte stockte mir der Atem. Und das kurz vor Weihnachten. Danke lieber Roberto, dass Du auch hier weitermachst.

Rolf

Frank Benedikt 22. Dezember 2009 um 16:04  

Nachdem Du mit "ausgebloggt" wohl mehr Leser erschreckt hast, nochmals das, was Du von Margitta und mir auch schon privat zu hören bekommen hast: Damit treibt man keine Scherze, denn Dein Blog bedeutet einigen von uns eine ganze Menge! Derartige Schocks sind zumindest für die Älteren von uns nicht sehr bekömmlich ;-) Also ...

LiGru
Frank

Frank Benedikt 22. Dezember 2009 um 16:35  

Endlich ist es da und wird mir, wenn ich die ersten Zeilen so lese, die Nacht versüssen. Auch wenn Christian ja eine kaum zu überbietende Rezension geschrieben hat, werde ich es wohl nicht lassen können, Dir auch meinerseits noch ein "Geleitwort" auf den Weg zu geben ;-)
Allen Freunden und Lesern von Roberto sei dieses Buch wärmstens empfohlen!

Bernd Kudanek 22. Dezember 2009 um 16:43  

Lieber Roberto,

mögen soviele Exemplare Deines ersten Buches verkauft werden, daß Dir beim zweiten die Verleger die Bude einrennen! ;)))

Und bitte erschrecke uns nicht wieder mit solchen Horror-Ankündigungen, Du würdest aufhören und so.

Ansonsten wünsche auch ich Dir schon mal entspannte Feiertage und einen guten Rutsch!

Anonym 22. Dezember 2009 um 16:48  

Lieber Roberto,

na endlich gibt es Deine wundervollen Artikel als Buch. Schon bestellt.

Ich musste mir schon eine neue Drucker Patrone kaufen, weil ich bisher alles ausdruckte- um in Ruhe auf dem Sofa alles zu lesen.

Herzliche Grüße und DANKE
Margareth Gorges

Anonym 22. Dezember 2009 um 17:07  

Lieber Roberto J. de Lapuente,

auch wenn wir hier nicht immer einer Meinung gewesen sind, ich freue mich, dass Sie ein Buch veröffentlicht haben und habe es sofort unter meinem echten Namen bestellt.
Ich freue mich schon drauf, und wünsche dem Buch weite Verbreitung.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser

Heinzi 22. Dezember 2009 um 17:32  

Schluß machen tut dem Fanboy in der Seele weh, egal wer aufhört seine Kunst zu verbreiten.
Ob es das stumpfe Musikeridol junger Männer ist, oder das Prinzessinnenpendant gleichaltriger Frauen und Mädchen. Ob Serienkult, Filmstar oder in deinem Falle der politische Texter mit goldener Schreibkunst: Abdanken? Aufhören? Ein Aufschrei der Entrüstung, zutiefst verletzte Fans, versteinertes Unverständnis wäre die Folge. Sinnlos wäre gar die Flatrate in vielen Fällen ohne ad sinistram. Wozu wurde denn das Internet sonst erfunden?
Verloren in der Tristess gängiger Zeitungsartikel ohne den Kritizismus eines Lapuente? Verelendung unter den Fans, Flucht in die Drogen, Selbstmorde, Gewaltexzesse. Tragische Folgen wenn Roberto nicht mehr in die Tasten haut.
Unseren täglichen Lapuente gib uns heute...
Nein, ok das reicht. Ja, ich übertreibe ein wenig :-) So wie Sie Ihren Spass mit den Gefühlen Ihrer Leserschaft sich erlauben... da zuckt doch gleich der Finger den ironischen Faden aufzugreifen.

Bleiben Sie gesund und schreiben Sie weiter! Alles andere wäre unverantwortlich von Ihnen :-)

Heinzi

epikur 22. Dezember 2009 um 17:41  

Hehe. Robertos "fishing for compliments"-Operation ist gelungen. Von wegen "ausgebloggt"...jaja ;-)

Ich freu mich für Dich und Dein Erstlingswerk! Hast es Dir verdient und kannst stolz drauf sein! Trotzdem auf dem Teppich bleiben, mein lieber Roberto ;-)

Anonym 22. Dezember 2009 um 20:03  

Lieber Roberto,

darüber macht man keine Witze - "ausgebloggt", also ehrlich! Ich hab mich so erschrocken!!!

Natürlich werde ich Dein Buch auch kaufen - wahrscheinlich sogar mehrfach, man braucht ja immer wieder mal ein Geschenk für liebe Menschen...

Alle guten Wünsche für ein schönes Weihnachtsfest und glückliches und nunmehr auch literarisch erfolgreiches neues Jahr!

Saby

Klingelhella 22. Dezember 2009 um 20:39  

"nicht reißerisch" ... schon klar
Te felicito por tu primero libro y te deseo mucho excito con ello!!

Ne schöne Textprobe auch; warum geht der Link bei Renneritz nicht direkt auf dein Blog ;) ?

Lesefuchs 22. Dezember 2009 um 21:38  

Da merkt man wie sich Dinge ins Leben einbrennen. Auch wenn es so "banale" sind wie ein Blog.
Da hätte mir wirklich was gefehlt. Werde das Buch jetzt bestellten. Möge Dir Dein Fleiß, auch der an dieser Stelle, zumindest finanziell vergütet werden.
Schöne Feiertage aus Brandenburg!
Bleib uns erhalten!

Anonym 22. Dezember 2009 um 21:52  

Lieber Roberto,
so Sätze wie "Ich war heute beim Zahnarzt" und ähnlicher kontextloser Mist gehören eh nicht mehr in die Blogosphäre sondern in die hektisch-eitle Kurzzeichen-Wahnwelt von Twitter.
Ein Blogger bist du trotzdem, (unter anderem, weil Du würdest wahrscheinlich auch schreiben, wenn es kein Internet geben würde; allein dadurch hebt sich "ad-sinistram" schon von anderen virtuellen Publikationen ab).
Wie dem auch sei: ein eigenes Buch in den Händen zu halten (sprichwörtlich) muss ein gutes Gefühl sein. Herzlichen Glückwunsch! Es ist ein Dokument, im übrigen. Die virtuelle Welt ist im Vergleich dazu eigentlich immer noch ein eher seltsames Medium - ähnlich dem des Fernsehens.
Und da ich nun mal selbiges gerade benutze hier noch ein Link, der Kommentar eines anderen Bloggers über die Blogosphäre, den ich einfach posten musste:
http://philgeland.wordpress.com/2009/10/26/schwarzes-loch-ohne-strahlung/
Wie dem auch sei: ich bin gespannt auf das Buch!!

Anonym 22. Dezember 2009 um 21:53  

@Klingelhella
O link funciona sim. Tente novamente.

fletcher2 22. Dezember 2009 um 22:33  

Gott sei Dank - ad sinistram wird für mich nie zur Pflichtlektüre werden! Erst das freiwillige und das gerne Lesen dieser hervorragenden Beiträge macht dieses Blog (für mich) so wertvoll. Und das wird so bleiben. Ich hoffe, daß das Buch - auch - ein wirtschaftlicher Erfolg für Sie wird. Vom menschlichen her muß es einer sein - anderes ist wohl kaum denkbar.

jtheripper 22. Dezember 2009 um 22:55  

Hallo Roberto,

das eigene Werk in den Händen zu halten, ist schon was schönes. Ich gratuliere dir ganz herzlich!

Julian

Anonym 23. Dezember 2009 um 07:03  

Lieber Roberto,

alles Liebe für Dich und schöne Feiertage.

Gruß

E. Bonacker

landbewohner 23. Dezember 2009 um 12:48  

also, wie man schrecken und spannung erzeugt; das weisst du auch. von wegen "ausgebloggt".
gratulation natürlich und allerdings auch leichter tadel. hättest dich ja etwas mehr beeilen können. da ich nur bücher verschenke, die ich auch gelesen habe, komm ich nun noch in vorweihnachtsstress.
und vom marketing her - 14 tage eher hätten die verkaufszahlen bestimmt verdoppelt.
trotzdem: freu mich riesig auf das teil.

Anonym 23. Dezember 2009 um 16:29  

kann man sich das Buch auch in einer Buchhandlung bestellen lassen oder geht das nur direkt über den Link?

ad sinistram 23. Dezember 2009 um 18:56  

Zunächst vielen Dank für die lieben Worte und die Bestellungen. Um die gestellte Frage zu beantworten: Das Buch kann sowohl über Buchhandlungen als auch über den Verlag bestellt werden.

Anonym 23. Dezember 2009 um 22:54  

Lieber Roberto J. de Lapuente,

herzlichen Glückwunsch. Ich freue mich auf das Buch und habe gleich 2 Exemplare bestellt.

Ansonsten wünsche auch ich Ihnen entspannte Feiertage und einen guten Rutsch!

Gruss C. P.

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