De dicto

Sonntag, 6. Dezember 2009

"Die Bertelsmann Stiftung weist in der Studie auch auf den langfristigen volkswirtschaftlichen Nutzen der Krippenbetreuung hin. (...) Die Autoren der Studie beziffern das Mehreinkommen auf mehr als 21.000 Euro inklusive der Arbeitgeberbeiträge an die Sozialversicherungen.
Ein Kind für etwa 15 Monate in der Krippe zu betreuen, koste aber nur rund 8000 Euro. Der "Nettonutzen" eines Krippenbesuchs betrage damit mehr als 13.000 Euro je Kind. Auch, dass die Eltern arbeiten gehen könnten, während ihr Kind die Krippe besucht, sei volkswirtschaftlich von Nutzen."
- Tagesschau am 3. Dezember 2009 -
Zum Gesagten sei angemerkt: Jener vielarmige Tintenfisch, der qua seiner Körperbeschaffenheit in alle Ritzen des Bildungssystems hineinfingert, offenbart mit seiner Studie seine gesamte Philosophie. Kinder als ökonomische Faktoren, an denen herumgerechnet wird, die in Krippen gesteckt werden sollen, nicht weil es der leidigen Notwendigkeit des ökonomischen Zwangs zu verübeln ist, sondern weil sich Krippe angeblich rechnet, weil ein Krippenbesuch vom finanziellen Vorteil für die zukünftige Gesellschaft sein könnte.

Der Bertelsmann Stiftung wird nicht erst seit gestern vorgeworfen, mit aller Macht ins Bildungswesen zu drängen, dort Einfluss zu nehmen, ganze Unterrichtspläne vorgeben zu wollen. Anhand jener Studie wird einmal mehr erkenntlich, wes Geistes Kind die Okkupatoren des Bildungswesens sind. Das Kind ist eine volkswirtschaftliche Verrechnungseinheit, noch in Windeln wird an künftigen und fiktiven Löhnen gefeilt, Mehreinkommen berechnet, der ökonomische Wert oder Unwert des kleinen Menschen abgewogen. Wie Nettonutzen zu erzielen ist, wertet die Stiftung anhand solcher Studien aus, ohne auf die Interessen von Kind und Eltern Rücksicht zu nehmen, ohne die Lebensphilosophie solcher Eltern zu beachten, die ihr Kind lieber nicht in einer Krippe unterbringen, um es selbst zu betreuen. Was der Bertelsmann Stiftung generell als Kinderfeindlichkeit ausgelegt werden kann, reiht sich momentan vortrefflich in die Tagespolitik: Krippenbetreuung bringt Nettonutzen, daher ist das Betreuungsgeld für Eltern, die ihr Kind selbst versorgen, als Minusgeschäft einzustufen. Ein finanzielles Minusgeschäft natürlich, denn ob es womöglich ein Plusgeschäft für die Seele von Kind und Eltern sein könnte, steht überhaupt nicht zur Diskussion.

Immer dann, wenn man beginnt mit Menschen Rechenaufgaben anzustellen, ist äußerste Skepsis angebracht. Gerade dann, wenn die Existenzen von Menschen mit finanziellen Bezahlbarkeiten verbunden werden. Es erinnert in fataler Weise an jene Rechenexempel, die einst an Kinder gerichtet wurden, die von Schwachsinnigen handelten und ihren Kosten für die ethisch reine Gesellschaft. Die Aversion gegenüber solchen politischen Rechenschiebereien ist wohl keine moderne, der Geschichte des letzten Jahrhunderts geschuldete, sondern findet sich in ähnlicher Weise bereits im Talmud, in dem es heißt, man dürfe Menschen nicht einmal mit einer Zahl versehen, um sie zu zählen. Mensch und Zahl seien nicht gleichsetzbar und daher ist die Zahl als Namensersatz für den Menschen unwürdig.

Als unwürdig müssen wir es ebenso betrachten, wenn heute selbsterklärte Bildungsstürmer auflaufen, unsere Kinder wirtschaftlich abwägen und durchrationalisieren, sie auf Nettonutzen und Mehrwert trimmen, dabei aber nicht ein einziges Mal fragen, was unsere Kinder, was Eltern wollen, welche Träume sie haben, wohin sie zu gehen gedenken. Studien wie jene sind nicht dazu gemacht aufzuklären, sie sind Mosaiksteinchen der Unfreiheit, weil sie die rein profit- und wettbewerbsorientierten herrschenden Kreise dazu auffordern, sich für den Nettonutzen einzusetzen, ohne Rücksichtnahme auf das Wollen von Kind und Eltern. Eine Unfreiheit, die Bertelsmann als Art von Charity verkauft, aufgeschminkte Wohltätigkeit als Feigenblatt für schleichende Gleichschaltung und Abschaltung individueller Lebensvorstellungen.

23 Kommentare:

Anonym 6. Dezember 2009 um 21:16  

Erinnert mich irgendwie an die Rechenaufgaben in der Nazi-Zeit:

Ein Behinderter kostet die Volksgemeinschaft 100 Reichsmark pro Monat.

a) Wieviel kosten 500 Behinderte die Volksgemeinschaft in einem Jahr ?

b) Eine Flasche Zyklon B kostet 50 Reichsmark. Wieviele Flaschen benötigt man, wenn eine Flasche für 150 Menschen reicht ?

Die Bertelsmann Stiftung ist ein Fall für den Verfassungsschutz !

Mich kotzt es so an, dass Menschen nur noch nach ihrem Nutzen für die Wirtschaft beurteilt werden. Ob ein Kind in einer Krippe glücklicher ist als bei den eigenen Eltern wage ich - als ehemaliges Krippenkind - sehr zu bezweifeln ! Aber um das Glück geht es ja gar nicht - Kinder sind Lernmaschinen und keine Menschen mehr. Und Frauen haben sofort nach der Entbindung wieder ihrem Sklavenhalter zur Verfügung zu stehen ! Muttergefühle - so ein Schwachsinn. Muttergefühle bringen schließlich keine Steigerung des Bruttosozialprodukts - also weg damit... Außerdem versuchen glückliche Menschen nicht, die Leere im Inneren mit übersteigertem Konsum zu kompensieren.

Das Traurige ist, dass Frauenrechtlerinnen und sogar der Kinderschutzbund es nicht wagen, sich diesem Wahnsinn in den Weg zu stellen, um nicht als reaktionär zu gelten. Bischof Mixa (dem ich ansonsten nicht sonderlich wohlwollend gegenüberstehe) hatte vollkommen recht damit, das Frauen in Zukunft zu reinen Gebärmaschinen degradiert werden sollen.

Frauen macht die Beine breit - die Wirtschaft braucht billige Arbeitskräfte und genügend Arbeitslose um die Arbeitnehmer unter Druck setzen zu können !

Die Welt steht auf dem Kopf - ich weiß nicht, was das noch werden soll.

Anonym 6. Dezember 2009 um 21:25  

Bei der Bertelsmannschen "Milchmädchenrechnung" sollte auch bedacht werden, dass durch die vielen Mütter ein zusätzliches Angebot an Arbeitskräften besteht. Da Angebot und Nachfrage die Löhne regeln braucht sich dann keiner in der BRD über niedrige Löhne wundern. Da ist Bertelsmann der Erfüllungsgehilfe der Wirtschaftsverbände. Und wenn Michel solchen Unsinn ständig medial eingetrichtert bekommt, ja dann glaubt er das und manches mehr irgendwann!

Steffino 6. Dezember 2009 um 22:07  

ausspucken möchte man, bah

klaus baum 6. Dezember 2009 um 22:11  

dieses denken ist völlig pervers. wird zeit, dass man diesen leuten mal aufs ....

landbewohner 6. Dezember 2009 um 22:59  

zu:anonym
und nicht zu vergessen: soldaten braucht das land!!!!

ja es ist einfach nur erstaunlich, wer da den bertelsmännern so auf den leim geht. kinder gehören spätestens 2 stunden nach der geburt in staatlichen gewahrsam, alle mütter verwirklichen sich bei lidl selbst und nach dann 22-24 jahren rundherumbetreuung bzw - erziehung hat man dann den vollkommen blöden staatsbürger hinerzogen. und ich dachte schon eine steigerung zu heute sei kaum noch möglich.

Manul 7. Dezember 2009 um 01:31  

Das ist die Krux an dem heutigen Begriff der Kinderbetreuung, die grundsätzlich wichtig und richtig ist. Hier geht es allerdings nicht darum, dass die kleine Hatice und der kleine Mehmet in den Kindergarten gehen, damit sie schon als Kinder gut sozialisiert werden. Hier geht es auch nicht darum Millionen von Frauen ein Leben ausserhalb von Kindern und Küche zu ermöglichen und sie damit zu wirklich gleichberichtigten Mitgliedern dieser Gesellschaft zu machen. Nicht nur die Kinder werden bei dieser Rechnung ökonomisch durchgerechnet, sondern auch die Frauen, die im Sinne der maximalen gesellschaftlichen Ausbeutung als vollwertige Arbeitskräfte bereit zu stehen haben. Die Hungerlöhne, die gezahlt werden haben auch ihrerseits dafür gesorgt, dass es heute kaum noch möglich ist mit einem einzigen Gehalt auszukommen, so dass sich für viele Familien diese Frage gar nicht mehr stellt wer arbeiten geht.

Mir leuchtet allerdings nicht ein, was ein Krippenbesuch nun positives bringen soll. Ich war in einer Krippe, klüger bin ich dadurch sicherlich nicht, meine Mutter weiss aber von vielen Krankheiten und Infekten zu berichten, die ich wahrscheinlich so zu Hause nie bekommen hätte. Vielleicht liegt es aber daran, dass man in meinen Kindertagen die Kinder einfach mal Kinder sein liess...

Ralf-zwei.null 7. Dezember 2009 um 04:42  

Es ist doch nur die konsequente Vollendung der Ökonomisierung des gesamten Lebens. Der Mensch als Kostenfaktor. Von der Wiege bis zur Bahre: des Menschen Leben ist ein Ware...

Im Erwachsenenstadium ist der Mensch ein Kostenfaktor und wird nicht mehr an seinen Leistungen gemessen, sonder daran, was er dem Unternehmen kostet (ich sag nur mal "Schlecker" ...); und später, wenn er dann mal pflegebdürftig ist und ins Heim muss, ist er wieder nur ein Kostenfaktor. Da spielen sich zum Teil menschenunwürdige Szenen ab in den Pflegeheimen.

Wieso also sollte gerade die Kindheit ausgeklammert werden in einem vollkommen durchökonomisierten Leben?

Völlig logisch, dieses Ansinnen. Und völlig krank ist eine Gesellschaft, die so was zulässt...

maguscarolus 7. Dezember 2009 um 08:11  

Seit geraumer Zeit verfolge ich die Aktivitäten dieser "Steuer-Spar-Stiftung", aufmerksam gemacht durch die Nachdenkseiten und die Bücher von A.Müller.

Die Rolle dieser Organisation für das deutsche Schul-und Hochschulsystem kann man gar nicht als ernsthaft genug einschätzen, denn es ist deren oberste Maxime, getarnt als Sorge um unser Bildungswesen, dieses als einträglichen Markt für private Investoren zu öffnen. Ziel dabei ist jenes "Elite-Denken", das nur eine Elite kennt, nämlich die des Geldes. Kinder aus der Mittel-oder Unterschicht sind in diesem Szenario nur dann von Bedeutung, wenn sie rechtzeitig als Hochbegabte erkannt und dann durch Stipendien gefördert werden können, um sie zu wohlfeilen, dankbaren Stützen des Systems abzurichten.

Die Mittelstandsfamilie soll doch eine Hypothek auf ihr Haus aufnehmen, wenn ein Kind studieren soll, das kein Stipendium erhält, und die Unterschicht . . ? Was brauchen wir Bildung in der Breite. Die Leute werden nur aufmüpfig, wenn man sie zum selbständigen Denken erzieht, und müssen am Ende noch auf den Straßen erschossen werden, was wieder nichts als Kosten verursacht.

Die Bertelsmann-Mafia weiß das alles und hat auch schon unsere politische Kaste in der Tasche.

Anonym 7. Dezember 2009 um 09:16  

Es wird glaub ich mal Zeit zu prüfen, was die liebe Bertelsmannstiftung schon so alles an Volksmitteln verbrannt und vernichtet hat. Allein ihre Verdienste bei den Löhnen haben die Deutsche Binnennachfrage auf einen ungeahnten Tiefpunkt geführt.

Wie ein Unternehmen (und nichts anderes ist diese sogenannte Stiftung), das so viel öffentliche Werte zerstört sich auch noch (steuerbegünstigt) gemeinnützig nennen darf, schlägt dem Fass den Boden aus.

Deshalb: Enteignet Bertelsmann!

Anonym 7. Dezember 2009 um 13:50  

Auch wenn ich mit meiner Meinung sicher Widerspruch bekomme, es gibt Eltern die ihre Kinder nicht richtig erziehen KÖNNEN. In den Fällen ist es für Kinder besser in einer Krippe betreut zu werden.

Denn wie Eltern ihre Kinder so erziehen, dass sie zu aufrechten Erwachsenen werden, wird nicht gelehrt.

Hesse hat es in "Unterm Rad" beschrieben, der Drill in der (nicht nur dort) US-Armee, Menschen erst zu brechen um sie dann neu zu "Formen" und "Aufzubauen", alles das hat seinen Sinn für die Herrschenden.

Wo kämen wir denn hin, wenn alle Menschen politisch mündige Bürger wären, das muss mit allen Mitteln verhindert weden, damit die Mehrklassengesellschaft nicht ins Wanken gerät.

Ein früherer Arbeitgeber hat vor vielen Jahren mal gesagt, da war ich 23, man müsse mich mit so viel Arbeit überhäufen, damit ich icht zum Nachdenken käme, als ich mich für die Rechte der Beschäftigten eingesetzt habe. Und in meinen Zeugnissen steht, "schwerer Brocken für Vorgesetzte", natürlich verschlüsselt.

Inzwischen stehe ich kurz vor der Rente. Aber ich habe mich nie gebeugt oder brechen lassen.

Leider gab es die "geistig moralische Wende" des Bimbeskanzler, wohin diese Wende geführt hat, kann jeder vernunftbegabte Mensch erkennen. Aber auch Vernunft will gelernt sein, somit schliesst sich der Kreis. Wer die Bildung beherrscht, schafft sich die Art von Untertanen die er braucht um an der Macht zu bleiben.

Und aus Bequemlichkeit lassen sich das zu viele Menschen gefallen.

Anonym 7. Dezember 2009 um 19:45  

Eines der Probleme in der Krippenbetreung ist die heute durch die Bindungstheoretischen Modelle größeren Schwierigkeiten eine vernünftige Bindung an die Mutter aufzubauen, die nichts anderes im Sinn hat als ihrem Arbeitsauftrag und der Selbstverwirklichung gerecht zu werden. Innerhalb dieser Fremdbestimmung und Abschaffung mütterlicher Fürsorge ist ein enormes künftiges Gewaltpotential zu vermuten. Dies ist einer der Eckpfeiler für die Kritik, die auch Eva Hermann in ihren Büchern an der Krippenpraxis geäußert hatte, die leider oft als rückschrittliche Familienideologie ausgelegt wurde.

Ohne Bindung an die Mutter entstehen häufig Defizite in der kindlichen Entwicklung. Das gilt natürlich insbesondere nur für jene, die dafür empfänglich sind und deren Eltern sich nicht darauf vorbereiten. Mit einer entsprechenden Aufklärung in diesem Bereich, mit genügend gut ausgebildetem Personal mit genügend Rat für berufstätige Eltern kann hier eine Menge präventiv erreicht werden. Nur es muss eben erlaubt sein mehr zu tun als nur öffentlich zu rechnen. Es muss auch erlaubt sein die Defizite der Krippenbetreuung anzusprechen und die mangelhafte Personal Besetzung in deutschen Krippeneinrichtungen. Insbesondere sehr kleine Kinder bedürften bestenfalls einer Betreuer/in. Maximal zwei bis vier Kleinkinder sollten pro aktivem Mitarbeiter versorgt werden. Real sind bis zu 20 und dies ist mehr ein Verwalten denn ein Betreuen der Kinder.
Leider kann zu dem Thema an dieser Stelle nicht alles geschrieben werden. Eltern sind aufgefordert sich hier kundig zu machen und dem Kreislauf schadhahafter Erziehungsmodelle zu entkommen.

willi 8. Dezember 2009 um 10:08  

Ich kann mich im Prinzip dem ersten Kommentar anschließen und mir fällt zu Berechnungen nur eins ein: Barbarei. Wann reden wir wieder über Euthanasie?

Amelia 8. Dezember 2009 um 14:53  

Was mich (und viele andere Frauen) an Eva Herman auf die Palme bringt, ist, dass sie zumindest in den Texten, die ich von ihr gelesen habe, fast ausschließlich Frauen kritisiert und nicht die insgesamt herrschenden Verhältnisse. Ihre Vorstellungen von guter Mutterschaft lassen sich in unserer Welt eben nur verwirklichen, wenn man sich als Frau brav einen gut verdienenen Ernährer sucht und damit lebt, dass man gesellschaftlich marginalisiert wird. Und auch dies funktioniert seit der Änderung des Unterhaltsrechts nur noch, solange diese Frau jung und knackig ist. Eine 50-Jährige, die nach 20 Jahren Hausfrauenschaft gegen die 25-jährige Sekretärin eingetauscht wird, "darf" sich auch wieder bei Schlecker an die Kasse setzen, wenn Herr Schlecker sie denn dann überhaupt noch einstellt (http://www.br-online.de/bayern2/notizbuch/unterhalt-unterhaltsrecht-scheidung-ID1248081105967.xml). Einverdiener-Ehen haben in dieser Hinsicht einige Ähnlichkeit mit dem heutigen Arbeitsmarkt, scheint mir: In jungen Jahren das Ringen und Buhlen vieler Frauen um wenige gut verdienende potenzielle Partner, und wenn Ehefrauen alt und lästig werden, werden sie ohne großes Federlesen in Hartz IV "entsorgt".

Männern, die mir permanent einreden wollen, es wäre doch "so schön", als Frau reich zu heiraten und sich anschließend nur noch der Familie zu widmen, begegne ich daher mit ziemlichem Misstrauen. Warum wollen sie selber nicht Hausmänner werden? Weil Frauen und Männer angeblich von Natur aus so unterschiedlich sind, wie sie behaupten? Oder doch, weil unsere Gesellschaft letzten Endes nur wirtschaftliche "Leistung" ernst nimmt?

Und die Väter? In den 50er Jahren mussten Kinder auf Zehenspitzen durchs Haus schleichen, um den anwesenden Ernährer nicht zu stören. Heute soll es Manager geben, die vor ihrem brüllenden Nachwuchs ins Hotel flüchten, um ihren "Leistungsschlaf" zu halten. Sie "sourcen" die Kinderbetreuung an ihre Frau aus, so wie sie alle Tätigkeiten auslagern, die sie als lästig empfinden und die ihrer Karriere nicht dienen. Und das sollen dann die "richtigen" Leute sein, um Kinder zu bekommen???

Mir scheint, dass es in der öffentlichen Diskussion nur noch zwei Modelle gibt, Kinder zu haben: Einmal das oben beschriebene der "hauptberuflichen" Hausfrau und Mutter, und dann das derjenigen Mutter, die nach sechs bis zwölf Monaten ihr Kind in Vollzeit-Betreuung gibt (sofern verfügbar) und beruflich weitermacht wie bisher. Im ersten Fall ist die Mutter die Verliererin, im zweiten Fall die Kinder. Wenn das eine oder das andere Modell kritisiert wird, ist die Konsequenz immer, das Mütter gegen Kinder ausgespielt werden. Hauptsache, man schadet dabei den wirklich "wichtigen" Menschen nicht, den gut verdienenden Vätern nämlich, die natürlich alles richtig machen, solange sie einen Haufen Geld nach Hause schaffen.

Alle anderen Personen werden ignoriert. Keine Männer, die wenig verdienen und trotzdem eine Familie haben wollen. Keine Männer, die gerne weniger arbeiten würden, um bei ihren Kindern zu sein, aber Angst haben, dann beruflich weit im Abseits zu landen. Keine Frauen, die einen wenig verdienenden Partner haben und trotzdem viel Zeit mit ihren Kindern verbringen möchten. Alleinerziehende gelten als "Unfälle" der Gesellschaft, die man höchstens kritisiert, aber ansonsten nicht beachtet. Die Unterschicht ohnehin nicht, denn die sollte angeblich ja sowieso keine Kinder bekommen, und wenn doch, dann sollte sie sie am liebsten für den größten Teil des Tages an fremde Betreuer abgeben. Angeblich schaden diese Menschen ihren Kindern ja nur. Wie viele Kinder aus reichen Familien verkorkst sind, drogensüchtig werden, nach kriminellen Aktionen von elterlichen Anwälten herausgepaukt werden müssen etc., darüber spricht natürlich auch wieder niemand.

Michel 8. Dezember 2009 um 17:07  

Die Rechnung ist FALSCH!!!!!

Bei der Bertelsmann-Rechnung wurde vermutlich nicht von einem kleinen Verhältnis Kinder-Betreuerin ausgegangen, sondern vermutlich von einem recht großen.

Wenn man ein Verhältnis von ca 4-5 Kindern pro Betreuerin anlegt und dieser nicht nur einen 1-€-Lohn bezahlt, dann liegen die Personalkosten samt Sozialversicherung und Verwaltungskosten und die Fixkosten (Miete, Heizung) so hoch, dass man genausogut jeder Mutter, die zu Hause bleibt, gut 1.500€/Monat zahlen könnte und das wäre dann trotzdem noch billiger als ein Krippenmodell. Bei dieser Rechnung wird sogar der Fall berücksichtigt, dass die 5 Mütter der 5 Krippenkinder arbeiten gehen!

Also: 5 arbeitende Mütter "erwirtschaften" volkswirtschaftlich gesehen nicht genug (=nicht genug Steuern), um einen sozialversicherungspflichtigen, halbwegs anständig bezahlten, pädagogisch angemessenen Platz in einer Kinderkrippe bezahlen zu können!

Der einzige Vorteil von Kinderkrippen für die Berufstätigkeit von Müttern liegt vor für alleinerziehende Mütter und für eine nur geringe Unterbrechung der Berufskarriere einer jungen Mutter.

Beides nur sehr kleine Vorteile.
Beides nicht unbedingt Verhältnisse, die auf eine große Gruppe von Müttern zutrifft. (Ernsthaft, Krankenschwestern, Verkäuferinnen, Lehrerinnen usw. haben wenig "Probleme", wieder einzusteigen, oft eben auch mit Teilzeit, bei anderen Jobs sieht es natürlich viel schwieriger aus.)

Ich bin trotzdem für pädagogisch gut geführte Krippen (= wird teuer), um alleinerziehenden Müttern unter die Arme zu greifen.
Leider werden wohl Krippen kommen, die pädagogisch unter aller Sau sind, bei denen aber vor allem alleinerziehende Mütter ihre Kinder abliefern werden, während die berufstätigen Karrierefrauen ihre Kinder in pädagogisch besseren Krippen abgeben werden, die neben staatl. Förderung hohe Beiträge von den Eltern abkassieren.

Das ist dann die von der FDP vielbeschworene Wahlfreiheit trotz Gleichheit für den Bürger:

Scheiße für Arme, Kaviar für Reiche.

Anonym 9. Dezember 2009 um 12:55  

Hallo Amelia.

ICh kann nur empfehlen die Bücher von Frau Hermann einmal zu lesen und dabei auf den versöhnlichen Ton zu achten. Es geht ihr mitnichten darum, Frauen zu schelten. Sie schreibt, daß Frauen eben genau wie Sie das darlegen in eine Rolle gedrängt werden, die sie nach Meinung Frau Hermanns in den meisten Fällen nur unter Verlusten ausfüllen kann. Wenn eine Frau das wirklich möchte, ist es ihr überlassen. Aber genau diese Wahlfreiheit gibt es nicht für die meisten Frauen in diesem Lande, oder sie zahlen den Preis beruflich an den Rand gedrängt zu werden, wie Sie das auch richtig erkannt haben. Weiterhin ist die NUR-MUTTER heute eine Unperson geworden, eine die sich vor den Aufgaben drückt, die das moderne Leben ihr abverlangt.
Es soll nach der Kernaussage einfach den Frauen wieder ein echtes Konzept geboten werden, das zwischen Karriere und Familie zumindest von der Anerkennung gleichwertige Lebensentwürfe gestaltet. Sie forderte z.b. auch, das Mütter, die eben keinen Krippenplatz in Anspruch nähmen, den Kostenbetrag eines durchschnittlichen Platzes als Einkommen erhalten sollten. Warum nicht?
Die Berechnung von Bertelsmännern und Frauen zeigt es deutlich.

Anonym 9. Dezember 2009 um 14:05  

Offen gestanden finde ich die meisten Kommentare nach diesem Post erschreckend. Sie scheinen davon auszugehen, dass es erste und "vornehmste Pflicht" einer Frau sei, sich zu Hause um die Kindererziehung zu kümmern. Das offenbart ein Bild von Mutterschaft und Arbeit das historisch nur in den fünziger und sechziger Jahren und vielleicht noch in den dreißigern überwiegend als umgesetzte Realität existierte.
Mütter als hauptberufliche Erzieherin und Managerin des Haushaltes einzusetzen, kam ansonsten nur in der oberen Mittelschicht und darüber in Betracht. Und da das "Managen" des Haushaltes in der Regel einen ganzen Stab von Dienstboten und häufig das Ausrichten gesellschaftlicher Ereignisse verlangte (von dem ganz anderen Zeit- und Kraftaufwand bei alltäglichen Verrichtungen mal ganz abgesehen), wurden gerade dort zusätzlich Gouvernanten als Erziehungspersonen eingesetzt. Als zukünftige Erben wurde entsprechend gut auf sie geachtet.
In den Schichten darunter wurden Kinder anders behandelt.
In der Landwirtschaft lief die Erziehung nebenbei, sobald die Kinder in der Lage waren, Hühner zu füttern, Kühe zu melken oder eine Mistgabel zu halten, wurden sie zur Arbeit herangezogen.
In den Städten sind die meisten Frauen ebenfalls arbeiten gegangen (in der Produktion, als Dienstmädchen, usw.), während die Kinder entweder von den Großeltern; Onkeln oder Tanten oder älteren Geschwistern erzogen wurden oder (vielleicht noch unter den wachsamen Augen der Nachbarn, die gerade nicht arbeiten waren) ganz einfach sich selbst überlassen wurden, falls sie nicht selber in der Produktion gearbeitet haben.
Die Mütter dieser Kinder haben alle selber den ganzen Tag geschuftet; hätten also für eine Erziehung wie sie heute als romantisiertes Ideal hingestellt wird, gar nicht die Zeit oder die Kraft besessen. Bedauerlicherweise besteht der Geschichtsunterricht in erster Linie aus der Analyse (oder dem schlichten Auswendiglernen) von Kriegen, Schlachten und Staatsverträgen, weniger in der Betrachtung des "ganz normalen Lebens" der Bevölkerung. Nur so ist zu erklären, dass die kurze Episode der "Vater-Mutter-Kind"-Familie in der Version "Ernährer-Versorgerin/Haussklavin-Anhängsel" als gottgegeben und/oder "natürliches Verhalten" betrachtet wird.
Das allein wäre ja nicht weiter tragisch, würde die damit verbundene Rollenerwartung nicht jene Frauen zu "Rabenmüttern" abstempeln, die in der Erziehung ihrer Kinder und dem Schaffen eines geordneten Haushaltes nicht ihre Erfüllung finden; und - dies sei hinzugefügt, jene Männer als "Waschlappen", die genau das tun. Wie wäre es mit weniger Ideologie und mehr Toleranz für andere Lebensentwürfe - gerade von Kommentatoren diese Blogs?

Amelia 9. Dezember 2009 um 16:09  

@Anonym, 9. Dezember 2009 14:05: Das Problem ist für mich eher, dass niemand Kindererziehung als wirklich respektable gesellschaftliche Aufgabe betrachtet. Hausfrauen werden immer noch als "Bittstellerinnen" angesehen, die vom Geld ihres Mannes "schmarotzen", die hübsch sein und
sich bei ihm beliebt machen sollen, um dieses "Privileg" zu erhalten. Warum, wenn sie eine so wichtige Aufgabe erfüllen? Wenn man Kinder hat, sollte man ja eigentlich Zeit mit ihnen verbringen wollen (sowohl als Mutter als auch als Vater), und wenn man das nicht möchte, ist es vielleicht die klügste und menschlichste Entscheidung, keine zu bekommen (so wie ich).

Wenn uns die Kinder so wichtig sind - was sie eigentlich sein müssen - warum wird diejenige, der sich um sie kümmert, dann so niedrig bewertet? Warum soll sich die Hausfrau als "Angestellte" ihres Mannes betrachten?

Dieses Hierarchie-Verständnis zwischen Ernährer und Hausfrau dürfte eigentlich nicht sein, wenn beide Aufgaben als gleichwertig aufgefasst würden. Und warum lehnen Arbeitgeber so oft Bewerber(innen) ab, die mehrere Jahre lang bei ihren Kindern daheim waren? Haben die wirklich kein Können gezeigt, oder beweist das mal wieder nur die unterschiedliche gesellschaftliche Bewertung der Lebensweisen?

Ich glaube, wenn es anders wäre, würden auch mehr Männer Hausmänner sein wollen - und nicht auf Argumentationslinien aus dem Arsenal des Rassismus ausweichen, um sich dagegen zu wehren ("die Natur der Frau ist ja so viel anders als die des Mannes", "Männer haben schließlich keine Gebärmutter", etc. etc.).

Anonym 9. Dezember 2009 um 18:05  

Vielen Stellungnahmen fehlt das Unterscheidungsvermögen Familie und moderne Lebenswelten auseinander zu halten.

Eine Familie kann sehnlichster Wunsch einer Frau sein und sie sollte selbst in sich gehen dürfen und entscheiden ob sie lieber als berufstätige oder als Mutter arbeitet.

Das Frauen Kinder erziehen ist in der modernen Bindungsforschung und anderen Psychologischen Erkenntnissen logische Folge ihrer Eigenschaften.

Es grenzt schon an eine kritische Gleichmacherei, wenn die Unterschiede und die historisch bzw. Speziesbedingten natürlichen Rahmenbedingungen nicht mehr benannt werden dürfen.
Genau das ist heute der Fall. Es ist absolut natürlich das sich die Milchspendende Mutter um die Kinder kümmer, WER DENN SONST?

Unnatürlich ist Milchpulver, Flaschenersatz und Co.

Wenn die Tatsachen nicht mehr angesprochen werden ist offensichtlich das wir es hier mit einem Tabu, mit einer gesellschaftlichen Verdrängung zu tun haben.

Beruf und Bildung für Frauen? JA! Aber genauso berechtigt muss es sein, sich nach Wunsch Vollzeit um die Kinder zu kümmen. Das gilt für Mütter und Väter, die sich so entscheiden.

Amelia 10. Dezember 2009 um 00:32  

Welcher zwingende Schluss ergibt sich denn aus sechs Monaten Stillzeit für die übrigen mindestens 17 1/2 Jahre, die ein Kind elterliche Unterstützung und Begleitung braucht? Genau das meine ich mit Argumenten, die mich, ja, sage es offen, an Rassismus erinnern. Es werden selektiv körperliche oder sonstige Merkmale herangezogen und extrem betont, um daraus ein Weltbild zu zementieren, ohne dass die dabei gezogene Schlussfolgerung (wer das Kind stillt, soll auch die gesamte übrige Kindererziehung übernehmen) ernsthaft begründet wird. Genausogut könnte man doch argumentieren, dass ein Vater besser geeignet wäre, um ein Kleinkind zu betreuen, weil man dabei oft schnell rennen und die Kinder tragen muss, wozu Männer mit ihren statistisch gesehen größeren Kräften doch prädestiniert sind (weshalb sie vielleicht weniger gestresst und deswegen liebevoller wären als körperlich überforderte Mütter!). Oder, dass der Vater noch stärker als die Mutter an der Bindung zum Kind arbeiten sollte, weil er sie eben nicht durch das Stillen automatisch hat. Nur als hypothetisches Beispiele.

Nun, natürlich ist die Mutter-Kind-Bindung stark erforscht, und man weiß, dass sie wichtig ist für die Entwicklung eines Kindes. Aber auch die intensive Betreuung durch die Mutter ist eine neuere Entwicklung, wie weiter oben schon jemand schrieb. Das heißt ja nicht, dass diese Entwicklung schlecht ist! Ich denke, die Aufwertung der Kindheit und die verstärkte Beschäftigung mit den Bedürfnissen von Kindern war auf jeden Fall eine gesellschaftliche Entwicklung zu Besseren. Aber das bedeutet nicht, dass man nun die damals kreierten Verhältnisse bis in alle Ewigkeiten unverändert fortschreiben muss. Es muss doch auch möglich sein, den Kindern gerecht zu werden, ohne Geschlechter in starre Rollen zu quetschen und die Mütter den Vätern gegenüber in eine unterlegene Position zu bringen.

Aber wer erforscht schon die Vater-Kind-Bindung? Kaum jemand, denn so etwas ist im klassischen Rollenmodell ja gar nicht vorgesehen. Der Vater spielt am Wochenende ein, zwei Stunden Fußball mit dem Sohn, liest abends eine halbe Stunde lang Geschichten vor, wenn er nach der Arbeit nicht zu müde ist, und das war's - in traditionellen Familien jedenfalls. Was gab es da schon zu erforschen? Niemand weiß, ob ein Kind nicht auch von einer engeren Bindung an einen Vater stark profitieren würde, wenn es sie denn gäbe (und, im Übrigen: auch der Vater). Zum Glück scheint es diese Bindungen heute häufiger zu geben. Vielleicht ändert sich ja mit der Zeit etwas, und vielleicht sollte man einfach dann nochmal forschen.

Amelia 10. Dezember 2009 um 00:43  

Über die angeblichen "naturgegebenen Unterschiede" zwischen Männern und Frauen ist in den vergangenen Jahrhunderten viel geschrieben worden. Frauen waren angeblich nicht in der Lage, Lesen und Schreiben zu lernen, sie waren angeblich ungeeignet, als Lehrerinnen Kinder zu unterrichten, unfähig, zu studieren, unfähig, Mathematik zu studieren, unfähig, ein Auto zu fahren etc. etc. Nach und nach ist all dies von Frauen widerlegt worden. So viel zum Thema "naturgegebene Unterschiede". Warum soll man nun all die Behauptungen, dass Männer gewisse familiäre Aufgaben nicht oder nicht gut beherrschten, als Fakt hinnehmen? Vielleicht würde es ihnen ja auch Spaß machen (bzw. ich weiß von Männern, denen es Spaß macht) - so wie Mathematik und Auto fahren wider Erwarten ja auch etlichen Frauen Freude macht. Und wie gesagt, natürlich können Männer weder Kinder gebären noch stillen, aber die Bedürfnisse eines Kindes und die Bindung zwischen Eltern und Kind besteht aus ein bisschen mehr als nur diesen beiden Vorgängen. Und ich weiß nicht, warum Väter all dieses andere nicht auch können sollten.

Anonym 10. Dezember 2009 um 10:26  

6 Monate? Kinder können durchaus über mehrere Jahre gestillt werden. Das dies heute nicht in unserem Land passiert, ist schon einer der Belege für eine Erziehungsunkultur.

Es sind durchweg positive Erkenntnisse mit einer langen und sehr langen Stillzeit verbunden.

Amelia, Sie sind es, die in eine ideologisch verbrämte Argumentation abgleiten, nicht die vereinzelten Forderungen sich der naturgegebenen oder wenn man so will gottgewollten Erziehungsmodelle zu praktizieren.

Ein Beleg für den Erfolg IHRES Rollenmodells, des Verfalls von Familie und Elternschaft, des zerreißen der Mutter und Vaterrolle zwischen Beruf und Kinder, zwischen institutioneller Fremdbetreuung und Elternschaft ist deutlich an den Folgen entwurzelter Kinder und alleine 6-7 Millionen Ritalin-Kindern in den USA zu erkennen.

Irgendwas läuft verdammt schief, das ist offensichtlich. Die Bindungsforschung belegt eindeutig das die zerrissene Familie einen enormen Anteil hat. Natürlich sind die Ursachen auch nicht Monokausal, sondern es sind Bildungsarmut, finanzielle Armut, psychisch /(vor)belastete Eltern uvm. mitverantwortlich. Wenn dies aber in der Vergangenheit in vielen Fällen noch durch ein mehr oder weniger intaktes Familienleben und einen zu Hause befindlichen Elternteil abgefangen werden konnte, so ist dies offensichtlich heute nicht mehr möglich.

Michel 10. Dezember 2009 um 17:49  

Ich glaubs einfach nicht, dass hier noch Leute ankommen, die allen ernstes mit "das sei natürlich" und "von der Natur so vorgesehen" argumentieren!!!

Leute, die Natur hat verdammt viel Spielraum geschaffen und zwar genau soviel, dass sich Männer genausogut um die Aufzucht von Kindern kümmern können wie Frauen - vorausgesetzt, Mann will auch und verweigert sich nicht mit irgendwelchem Testosteron-Macho-Muskel-Ich-keine-Windeln-Wechsle-scheiß. Oder was glaubt ihr, warum Männer immernoch Milchproduzierende Drüsen unter den Brustwarzen haben, genau wie Frauen ;-)

Tatsache ist, dass Menschenjunge mit 2 Elternteilen bessere und größere Überlebenschancen hatten und immernoch haben. Aber was für eine Norm will man daraus denn ableiten? Dass Alleinerziehende Kriminelle sind?

Übrigens:
Nur weil ein Zustand existiert, heißt das noch lange nicht, dass das auch so sein sollte oder dass das so richtig ist.
Also: Nur weil es Vergewaltigungen gibt, heißt das noch lange nicht, dass es Vergewaltigungen geben soll.
Also: Nur weil es Morde gibt, heißt das noch lange nicht, dass es Morde geben soll.

UND:
Nur weil sich bisher in den vergangenen Jahrhunderten hauptsächlich die Frauen um die Aufzucht des Nachwuchses gekümmert haben, heißt das noch lange nicht, dass das auch immer und unter allen Umständen absolut so sein soll. Und das heißt auch nicht, dass Männer das absolut nicht können und daher nicht sollen. Es heißt eben nur, dass es halt in der Vergangenheit so war und eine Tradition ist.

Sklaverei war auch mal Tradition und die haben wir auch abgeschafft und sind noch dabei.

Anonym 11. Dezember 2009 um 09:38  

Das Problem ist doch vielschichtiger und keine Mann Frau Auseinandersetzung.
Es spielt in die Psyche und die gesellschaftlichen Anforderungen an die Frau, in den Selbstwert durch vermeintliche gesellschaftliche Anerkennung wegen der Erfüllung besimmter Lebensideale moderner Frauenideologie. Genau hier liegt aber schon eine grundsätzliche Gegnerschaft zur klassischen Frauenrolle und der Familienmutter.

Michel, wer allenernstes meint, daß eine natürliche Gegebenheit, die mehrere Jahrtausende das Leben und Überleben gesichert hat, durch eine schwache und offensichtlich einseitige und ungerechte Ideologie in wenigen Jahrzehnten ausgelöscht wird, der liegt offensichtlich weit neben der Wirklichkeit.

  © Free Blogger Templates Columnus by Ourblogtemplates.com 2008

Back to TOP