De auditu

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Der Einheimische kehrt zurück. In der Berichterstattung aktueller Stunde, in der man sich den "Türken und Arabern" widmet, um diese nichtintegrierten "Kopftuchmädchen-Produzenten", die überallem auch noch "ökonomisch nutzlos" sind, dreht sich alles um den Zwiespalt zwischen Migranten und Einheimischen. Möglicherweise vertreten die Medien die Ansicht, man dürfe in diesem speziellen und berechtigt emotionalen Falle, nicht mehr vom Deutschen sprechen, müsse den verbalen furor teutonicus an die Leine nehmen. Das ist der Augenblick des Einheimischen, der Deutsche wird einheimisiert, wird dem ausländischen Mitmenschen in solcher Weise gegenübergestellt.

Wie erwähnt, das mag einen rücksichtsvollen Impuls geschuldet, ein ultimativer Rest von verantwortungsvoller Zurückhaltung sein, in Tagen, in denen die Medien feurig mithetzen, nicht die Inhalte des Agitators aufgreifen, sondern nur die Form seiner Auslassungen anmahnen. Oder aber, wird der Einheimische als Begriff gegenwärtig bemüht, weil er eindeutige Aussage besitzt? Wo uns einheimische Bevölkerung - als Begrifflichkeit gebraucht - entgegenlächelt, da stehen nämlich auf der anderen Seite Bevölkerungsschichten, die nicht einheimisch sind. Menschen, die zwar hier leben, arbeiten, Freundschaften pflegen, die aber nicht einheimisch sind, die also kein Heim haben. Dabei sind nicht Menschen gemeint, die erst seit einigen Monaten hier sind, sich also noch gar nicht heimisch fühlen können; es sind alle Menschen gemeint, die nicht "deutschen Blutes" sind, Menschen, die bereits seit zwanzig, dreißig, vierzig Jahren in deutschen Landen wohnen. Nach Jahrzehnten unterstellt man ihnen immer noch, nicht einheimisch zu sein, kein Heim zu haben, ohne Heim-at zu sein. Die begriffliche Abgrenzung des Einheimischen von dem, der es nicht ist, fördert die Tendenz, un-heim-liche Fremde zu erzeugen.

An anderer Stelle wurde dargelegt, dass auch Menschen, die dreißig und mehr Jahre in Deutschland lebten, selten ein Gefühl von Daheimsein hatten. Insofern hätte die Begrifflichkeit natürlich recht, denn sie benennt nur, was entsprechend Realität ist. Doch so einfach darf man die kreativen Köpfe der Meinungs- und Begriffsbildung nicht entkommen lassen. Indem sie den Begriff nämlich nutzen, unabhängig von Tatsachen, topfen sie die Splitterung der Bevölkerung in den Köpfen ein. Sie lassen den Eindruck entstehen, dass der Einheimische eine andere Sorte Mensch ist, anders wie derjenige, dem man hier ganz offenbar kein Heim gestattet. Man baut auf die traurige Wahrheit auf, zugezogenen Menschen selbst nach Jahren und Jahrzehnten keine Heimat bieten zu können, erweitert diesen maroden Bau aber um die Legitimierung dieses Mißstandes. Verantwortungsvoller Umgang mit Sprache, die als Basis jeden Tuns immer und überall als metaphysischer Urgrund herhalten muß, würde bedeuten, Deutsche und Ausländer gleichermaßen als Einheimische zu bezeichnen. Man hätte deutlich machen können, dass es tragisch sei, dass sich viele Ausländer nicht heimisch fühlen können, aber dennoch seien sie einheimisch, weil ihr Heim in diesem Lande errichtet wurde. Weil sie Menschen dieses Landes unter Menschen dieses Landes sind.

So aber wird gespalten, der Einheimische bekommt eine Art Gastgeberrecht, so als wäre er Mensch mit Mehrwert, nur weil seine Ahnen ihr Schlafzimmer zufällig auf deutschen Boden errichtet hatten. Weil er hier ein Heim hat, so muß man annehmen und viele unbedarfte Betrachter nehmen es ganz sicherlich so an, weil also hier sein Haus steht, ist er der Hausherr, der einheimische Kapo, der denen, die so un-heim-lich unter uns verweilen, Befehle und Marschrichtungen, Anleitungen und Leitkulturen erteilen darf. Die rücksichtsvolle Sprache der neuen deutschen Medien, derjenigen Medien, die sich dem Versmaß christlich-sozialer Realitäten angepasst haben, ist in Wirklichkeit mehr denn je eine rücksichtslose.

12 Kommentare:

Maverick 8. Oktober 2009 um 09:54  

EIN ZUHAUSE IST KEIN PLATZ. ES IST EIN GEFÜHL.
EIN TEIL VON DIR, DEN DIR NIEMAND NEHMEN KANN.

(Chinesische Weisheit)

Was aber tun, wenn dieser Teil von dir ganz langsam verödet (wird),
wenn einem dieses Gefühl trotzdem genommen wird,
oder erst gar nicht aufkommen will, soll und/oder darf?
Pech gehabt? Dumm gelaufen?

Anonym 8. Oktober 2009 um 10:29  

Lieber Roberto,
dazu fällt mir ein Lied von Grönemeyer ein: Keine Heimat mehr

"Die Seele verhökert, alles sinnentleert, keine Heimat, keine Heimat mehr".

Gruß

E. Bonacker

Anonym 8. Oktober 2009 um 13:13  

Selbst als reinrassiger Deutscher fühle ich mich hier auch nicht mehr so richtig heimisch. Immer mehr Menschen werden irgendwie ausgegrenzt und diffamiert.
Es scheint Methode zu haben, die Bewohner dieses Landes zu isolieren und wenn möglich als schlecht, faul, doof usw. hinzustellen.
Diejenigen, welche mit dem goldenen Löffelchen (Geld und Macht) geboren wurden sind das natürlich nicht. Die sind alle klug, toll, erfolgreich usw.

klaus baum 8. Oktober 2009 um 17:38  

Die Einheimisch-keit ist eine Chimäre, da menschliche Beziehungen, betrachtet man sie qualitativ, sich nicht danach richten, ob jemand mein Nachbar ist, ob er der gleichen Nation entstammt, ob er die selbe Hautfarbe hat, ob Deutsch seine Muttersprache ist. Zwischen vielen meiner Bekannten, die alle als Deutsche bezeichnet werden könnten, gibt es keine wirkliche Verbindung, keine wirkliche Hilfsbereitschaft, sondern eher Egozentrizität, Autismus, Gleichgültigkeit. Ich bin mir sicher, dass meine deutschen Nachbarn, wenn Männer in langen, schweren Ledermänteln mich abholten, mit Ignoranz reagieren würden, also gar nicht. Ich habe mich nur als Kind einheimisch gefühlt, einheimisch, aber nicht glücklich. Und auch nicht geborgen.
Es ist unmöglich, unter tauben Nüssen einheimisch zu sein, egal welche Nationalität sie ihr eigen nennen. Adorno, der die Erfahrung der Emigration macht, sagt in der Minima Moralia: Es gehört zum guten Ton, bei sich selbst nicht zu Hause zu sein.
Man ist ein Fremder, sogar unter Freunden.

Anonym 8. Oktober 2009 um 18:03  

Genau - auch in der Tagespresse tobt sich das Feuilleton aus, wie dieser polemische unwahre und verleumderische Beitrag zeigt.
Quelle.taz
Als die Türkei auch in unser Land kam,war ich noch tolerant. Das urbane Akademiker-Milieu der Fischer-Wohlfühlpartisi mochte die Türkei, weil die Türkei sonst abgeschoben worden wäre. Aber das durfte nicht passieren, 79 % der Wählerstimmen kamen von der Türkei. Also bewohnte die Türkei das Erdgeschoss und fühlte sich dort sehr wohl. Besonders Herr Türkei hatte den ganzen Tag Zeit und war meist mittags schon betrunken. Dann rumpelte er durchs Haus, rutschte über Frau Türkei, und so kamen erst Murrat und dann noch Fidan in unser Haus. Bald war die Türkei zu viert und lud ihre Verwandten zum Hammelschächten und Knoblauchgrillen ein.
Die Verwandten der Familie Türkei waren so viele, wie es Sterne am Himmel gibt, und sie hatten alle Schnurrbärte und Schrebergärten. Weil es bei uns fließendes Wasser gab und die Türkei keine Nebenkosten bezahlen musste, da sie ja von Abschiebung bedroht war, kamen die Verwandten mit Leiterwagen und Kanistern und füllten Trilliarden Liter Wasser für die Bewässerung ihrer Schrebergärten und ihrer Schnurrbärte ab. Das war jedes Mal ein großes Fest, bei dem das Fladenbrot vor Freude im Teller rotierte und der Knoblauch an die Decke sprang.
Manchmal sprach Herr Türkei meine Mutter an, wenn seine Frau gerade nicht greifbar war. "Du putz Katoffl!", sagte er dann und zeigte mit seinem behaarten Finger auf den Boden. "Da", sagte er "du putz!", und fuchtelte herum. Meine Mutter zeigte ihm dann mit ihrem Finger den Vogel, und Herr Türkei verstand die Welt nicht mehr.
Frau Türkei war da ganz anders. Sie schrubbte immer mit viel Wasser die alten Holzdielen unseres Hauses und schwitzte in ihr Kopftuch. Herr Türkei schlug ihr dafür oft ein blaues Auge oder auch zwei, trat sie und schrie im Haus herum: "Üsümülüüü hürüjlüükatüüü güllüühüllüü!" Wenn mein Vater davon aufwachte und nachts im Treppenhaus stand, sagte Herr Türkei die wenigen Vokabeln, die er in der neuen Sprache sagen konnte: "Schlaff weida, aldes Kamel." Für mich als Kind war es erstaunlich, dass man meinen Vater "aldes Kamel" nennen durfte. Ich merkte mir das für später.
Herr Türkei durfte überhaupt sehr viel. Rülpsen und furzen, saufen und sich im Ramadan den Bauch vollschlagen, wenn seine Verwandten im Schrebergarten waren und ihre Schnurrbärte wässerten. "Scheise Hunga", sagte er dann.
Einmal hatte Herr Türkei Sperrholz zum Heizen bestellt. Ein Laster kam und kippte himalayagroße Berge von Holz in die Einfahrt. Dort lag das Holz ein halbes Jahr und versperrte alles. Herr Türkei sagte: "Ascheloch, schlaf weiter, altes Kamel" zu meinem Vater und schlug seine Frau. Die betete zu Allah. Der war groß und mächtig.
Sein Sohn Murrat wuchs prächtig heran. Ein feiner Sohn. Frau Türkei stopfte ihn voll mit Hammelfleisch, Knoblauch und Schafskäse. Dicke Beine und dicke Arme bekam Murrat, dicke Backen und einen dicken Bauch. Schon mit drei war er die Türkei in Person. "Ascheloch, hau ab!", würde er bald sagen. Herr Türkei war sehr stolz auf seinen Sohn. Auf seine Tochter Fidan nicht. Die verhungerte, bis sie fast tot war. "Fidan gut, hau ab, Ascheloch!", sagte Herr Türkei zu meinem Vater, bis der Krankenwagen kam. An meinem Vater lag es jedenfalls nicht, dass ich ein Schnauzevolldeutscher mit preußischem Hintergund geworden bin.

Anonym 8. Oktober 2009 um 19:58  

Den Text der Taz kannte ich schon. Es ist diese typisch dumme Klischeeisierung, die durchaus mit realen Beispielen aufwarten kann. Aber was kann die Türkei dafür, das es auch in Deutschland Arschlöcher gibt? Die gibts in jedem Land und wer sich von Arschlöchern zum Arschloch machen läßt, hat verlernt Mensch zu sein. Das Gefährliche ist ja diese Suche nach den realen Beispielen und diese als den Status Quo darzustellen. Die Ausgrenzung bewirkt erneute Abgrenzung, der verachtete Einwanderer verachtet seinerseits DEN Deutschen, der verachtet um so mehr den verächtlich auf Deutsche blickenden Einwanderer.
Dämlich, kindisch und gefährlich.

Anonym 9. Oktober 2009 um 10:42  

Lieber Roberto J. de Lapuente,

danke für den Hinweis.

Eigentlich schade, dass solche Denkmuster wieder aufleben, aber irgendwie kein Wunder in einem Land, dem nicht einmal zwei Weltkriege eine neue Denkschiene beibringen.

Wie ich drauf komme? War sogar mir neu - Ich besuche nicht nur regelmäßig deinen Blog, sondern auch Nachdenkseiten, und einen "Humanistischen Pressedienst".

Dort stand schon vor den sozialrassistischen Äußerungen, und dem Beifall einiger Ewiggestriger dazu, des Herrn Sarrazin folgende Besprechung eines Buches, dass auf eine bedenkliche Aktualität im 21. Jahrhundert hinweisen wollte - nicht allein auf Rechtsextreme bezogen:

http://hpd.de/print/7615

Auszug daraus:

"[...]Angesichts der thematischen Spannweite der Texte kann von einem allgemeinen Ergebnis nicht gesprochen werden. In der Einleitung verweisen die Herausgeber aber darauf, man wollte erstens „größere Sensibilität für die völkischen, als solche aber unerkannten Denktraditionen in der Gegenwart wecken, indem die ihnen unterliegenden ideologisch-historischen Zusammenhänge beleuchtet werden“, zweitens „auf die Anschlussfähigkeit dieses Denkens an den international agierenden Neonazismus und Rechtsextremismus hinweisen, das durch subtile Agitation bis heute immer wieder mediale Präsenz erlangt“ und drittens „eine wissenschaftliche Auseinandersetzung anregen, die sich in einer erweiterten Perspektive völkischen Ideologemen zuwendet, die in der Gegenwart vor allem aber gerade auch außerhalb des neonazistischen und rechtsextremen Umfelds aufzufinden sind, sie systematisch analysiert und historisch einordnet, ihre Träger und Multiplikatoren benennt und deren jeweilige weltanschauliche Dispositionen transparent macht“ (S. 12f.).[...]"

Insbesondere den Absatz mit [...] auch außerhalb des neonazistischen und rechtsextremen Umfelds aufzufinden sind, [...]

trifft leider den Nagel immer noch, wieder (?), auf den Punkt.

Leider ist mir das Buch etwas zu teuer, aber dennoch halte ich es für weiterempfehlenswert, da es eben die Tatsache auf den Punkt zu bringen scheint, nach der Besprechung, dass uralte völkische Denkmuster der Grund dafür sind, dass unsere "Eliten" sozialdarwinistisch, rassistisch und ausländerfeindlich agieren, ohne entschiedenen Widerspruch zu ernten.

Insofern liegt es wohl an jedem von uns, ja auch an mir, am Hitler/Wilhelm in uns anzukämpfen.

Die Wenigsten übrigens wissen, oder wollen es wissen (?), dass der Nazismus/Faschismus eben nicht vom Himmel gefallen ist, und auch nicht aus dem Ausland eingeführt wurde sondern schon das Haus Hohenzollern (?), d.h. der deutsche Kolonialismus (z.B. Kampf gegen "Naturvölker" - Hereros etc.) der Grund waren, und sind, dass eben völkische Denkmuster zum entstehen der Nazi-Bewegung geführt haben, und leider immer noch vorhanden sind - bei vielen Deutschen wieder.

Wir sind ja wieder wer, und dürfen uns an neuen NATO-Kolonien erfreuen - könnte ich jetzt zynisch behaupten....

Irgendwie schon traurig, aber als Anhänger der alten BRD ist mir klar, dass im Gegensatz zu damals auch heute im Merkel-Deutschland der typisch deutsche Größenwahn...in der Außenpolitik....siehe designierter Außenminister Westerwelle... sein Haupt reckt und Morgenluft wittert...

Hies es nicht schon einmal "Am dt. Wesen soll die Welt genesen...."

Irgendwie klingt dies fatal nach FDP und Westerwelle....bzw. dt. Konservativen....

Gruß
Nachdenkseiten-Leser

klaus baum 9. Oktober 2009 um 11:40  

Obdachlos unter Einheimischen

http://www.zeitgeistlos.de/zgblog/2009/zum-thema-obdachlosigkeit/#more-3020

bojenberg 9. Oktober 2009 um 11:53  

ich denke, das diese konflikte von bestimmten interessengruppen bewust provoziert werden, um den bevorstehenden grossen kampf, arm gegen reich, zu verhindern. es ist da nicht nur der konflikt, (vermeintliche) deutsche gegen (vermeintliche) auslaender, welcher am koecheln gehalten wird. es werden imho auch andere gegeneinander aufgehetzt: jung gegen alt, arbeiter gegen arbeitslose, gesunde gegen kranke, usw...

als relativ "reinrassiger" deutscher eher schlichten gemuetes (handwerker, vom lande, katholisch), muss ich dir allerhoechsten respekt zollen. die ehrlichkeit und die aussagen deiner letzten artikel hat mich sehr beruehrt! btw. die skrupellosigkeit der grossen meinungsmacher hier im lande, macht einen nur noch wuetend!

Anonym 9. Oktober 2009 um 21:37  

Danke für diesen Beitrag!

Ich selbst bin hier geboren worden und dann über Nacht Bürgerin eines anderen Landes geworden - ohne je darin heimisch geworden zu sein.
Aber ich habe das Glück, dass dieses "hier" auch Berlin ist.
Diese Stadt ist in diesen Jahren der Heimatlosigkeit im eigenen Land ein Treffpunkt sovieler "Nichteinheimischer" geworden, dass diese Gemeinsamkeit schon wieder Heimat wird.

Anonym 10. Oktober 2009 um 00:09  

Ob das derzeit grassiende Ausländerbashing wohl Kalkül hat? Man erinnere sich an Roland Koch vor wenigen Jahren, der eine riesige Medienmaschinerie inkl. öffentlicher Diskussion in Gang setzte; ihm diente es als (Wahl-)Propagandaversuch, u.a. um von den tatsächlich gravierenden Problemen abzulenken sowie von seinen eigenen Fehlern.

Damals wurden viele Stimmen laut, einer würde "es endlich einmal so aussprechen, wie es ist". Und derlei Parallelen mehr...

MfG

Michel 11. Oktober 2009 um 15:12  

Tja, abgesehen von der gezielten, verabscheuenswürdigen Judenvernichtung haben die Nazis auch sehr gerne gegen Homosexuelle, Andersdenkende, und Faule/Asoziale/Schmarotzer gehetzt.

Es waren eben nicht nur die finanziellen Eliten die Schmarotzer, sondern interessanterweise angeblich auch vor allem diejenigen Arbeitslosen, die sich nicht zum Nationalsozialismus bekannten!

Ein Schelm, wer Paralellen zu heute sieht.


Zum Türkenhetze-Beitrag eines Vorposters:
- stupide Klischees, Verallgemeinerungen, Volksverhetzung, Vorurteile und Rassismus.

Zudem fällt auf, dass die Ausländer-Hetzer und Ankläger der "Integrationsverweigerer" niemals prüfen, inwieweit es hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund überhaupt ermöglicht wurde, sich zu integrieren.
Wenn der Opa, der in der Türkei geboren wurde, nie die Chance hatte, Deutsch zu lernen, dann hatten er und die nachfolgenden Generationen, wenig Möglichkeiten, sich tatsächlich zu integrieren.
Wenn Schüler mit Migrationshintergrund ständig nur auf Haupt- und Sonderschulen abgeschoben und dort auch nur mitgeschleppt und ohne Abschluss entlassen werden, dann ist es auch kein Wunder, dass die sich nicht integrieren (können).
Mangelnde Integration ist also nicht unbedingt eine Folge mangelnder Integrationswilligkeit, sondern meist eine Folge mangelnder Integrationshilfen (Sprachkurse, muttersprachliche Ansprechpartner für Migranten auf Behörden oder in Schulen im Lehrkörper etc.).

Zu soviel differenzierter Betrachtungsweise sind die heutigen Volksverhetzern aber nicht fähig.

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