Leistung wird sich lohnen
Montag, 5. Oktober 2009
Selbstverständlich gebe ich geradeheraus zu, bei der letzten Bundestagswahl vor zwei Jahren, die FDP gewählt zu haben. Darf man doch, ist doch kein Verbrechen! Nur weil ich seinerzeit arbeitslos war? Natürlich hat man mich deshalb öfters sonderbar angestarrt, wie eine Attraktion aus einem Kuriositätenkabinett, wie eine bärtige Jungfrau. Wie konntest du nur, haben sie mich alle gefragt. Dabei konnte ich nicht nur - ich mußte! Es erschien mir die einzige Möglichkeit, irgendetwas an meiner damaligen Situation zu ändern.
Ob es genutzt hat? Sagen wir so: es hat nicht geschadet. Und merken wir an: wenn die Union die Auflösung des Kündigungsschutzes nicht torpediert und verwässert hätte, dann hätte ich mehr davon gehabt. Aber immerhin, der erste Schritt ist getan. Wenn nun erst die Steuern gesenkt sind, werden die entlasteten Leistungsträger auch wieder dafür sorgen, dass derzeitige Minderleister wieder Leistung zeigen dürfen. Die erhöhten Mehrwertsteuersätze allerdings, das muß ich leider so erklären, machen mir arg zu schaffen. Nein, das ist keine Kritik. Die Erhöhung war notwendig, schauen Sie doch nur mal ins Ausland, da sind die Mehrwertsteuersätze teilweise noch höher. Es gab doch keine Alternative. Wäre damals, nach dieser entscheidenden Bundestagswahl, der Mindestlohn gekommen, ich wäre chancenlos auf dem Arbeitsmarkt gewesen.
Wie meine Chancen heute stehen? Ob ich in Lohn und Brot bin? Ja, könnte man so sagen. Gut, es ist keine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit, das gestehe ich ein. Aber zumindest bin ich beschäftigt, habe etwas zu tun, muß nicht mehr faul auf meinem Hintern hocken. Ich stehe jeden Tag kurz vor 5:00 Uhr auf, durchstreife den Stadtpark und die Straßen in der Kneipengegend, durchwühle Mülleimer, zwänge mich in Sträucher, klappere jeden Gehweg ab. Sie werden nicht glauben, wieviele Pfandflaschen man da findet. Vorallem sonntags, nach den großen Samstags-Sausen und den Besäufnissen. Feiertagsarbeit lohnt sich halt doch. Bin meist bis gegen 9:00 Uhr auf den Beinen. Wenn ich dann danach in meiner Küche sitze und Kaffee schlürfe, dann weiß ich was ich getan habe, dann bin ich stolz, dass ich etwas zu meinem Lebensunterhalt beigetragen habe. Gut, es ist keine Vollzeitbeschäftigung, aber doch besser als gar nichts.
Wenn Sie mich jetzt also fragen, ob ich es bereue, damals FDP gewählt zu haben, dann betone ich, dass ich es nicht bereue. Im Gegenteil. Ich bin wieder beschäftigt, die hohe Mehrwertsteuer zwingt mich geradezu, meinen Arsch jeden Tag aus dem Bett zu schieben. Die Liberalen haben erkannt, dass es nur mit Druck funktioniert, mit der Hungerkeule. Da kriegt man den faulsten Sack wieder in Beschäftigung. Wobei ich froh wäre, diesen Druck gäbe es nicht, denn die Heere von Flaschensammler wachsen fast wöchentlich an und den Menschen ist das Geld mittlerweile so knapp, dass sie Pfandflaschen nicht mehr einfach unbedacht in die Landschaft werfen. Meine Plastiktaschen werden von mal zu mal leerer, man findet immer weniger. Aber das ist unerheblich, denn es geht darum, dass ich beschäftigt bin. Die FDP hat im Wahlkampf erklärt, dass sich Beschäftigung wieder lohnen muß. Und es lohnt sich, denn ich habe mehr als so ein Faulpelz, der sich morgens nochmal ins selten gewaschene Bettzeug kuschelt.
Ich kann mich jedenfalls nicht beklagen, auch wenn ich heute sparsamer leben muß als noch vor einigen Jahren. Meine Wahlstimme hat mir Beschäftigung gebracht. Mehr ist bis dato nicht drin. Aber ich weiß, dass die FDP zu einer wachsenden Bewegung wird. Das macht Hoffnung. Dann geht es weiter aufwärts. Beschäftigt bin ich schon mal, der Rest kommt, wenn die Liberalen noch stärker geworden sind. Nein, beklagen kann und darf ich mich nicht. Genug Menschen geht es viel schlechter. Schauen Sie doch mal nach Burundi, in den Sudan, in die Favelas von Rio. Oder klingeln Sie mal gegenüber bei meinem Nachbarn. Der würde ja gerne mitkommen auf meine morgendlichen Raubzüge, alleine seine Arthrose erlaubt es nicht. Der kann sich nichts dazuverdienen, der arme Kerl. Und der Typ, der direkt unter mir lebt, der hätte gesunde Füße, bleibt aber lieber bis 8:00 Uhr im Bett, jammert mich dann aber voll, dass es ihm so schlecht ginge, dass ihm das Geld hinten und vorne nicht reiche, dass am 18. jedes Monats das Geld aufgebraucht ist. Er nennt es "aufgebraucht", meint aber "versoffen". Verdammt nochmal, von nichts kommt doch auch nichts. Wer nichts leistet, der hungert eben mehr als jemand, der Leistung erbringt. Das ist doch ganz normal, das war immer so, das ist in der Natur verankert.
Natürlich vernehme ich Meldungen wie jene, man wolle die Regelsätze ein klein wenig nach unten anpassen, nicht mit großer Freude. Schließlich würde es mich dann auch treffen. Ich kann es aber verstehen, dass solche Forderungen gestellt werden. Wäre ich Leistungsträger, ich würde auch nicht dauernd Schwächlinge an mein Bein geheftet haben wollen. Es ist ganz natürlich, sich den Ballast abschütteln zu wollen. Jeder gesunde Mensch würde solange schütteln, bis das Hemmnis schwachgeworden herunterfällt. Ja, ich kann es gut verstehen. Und wenn ich dann um mich blicke, viele meiner Freunde und Nachbarn betrachte, die arbeitslos geworden sind und dahinvegetieren, ihr Hinterteil nicht mehr hochkriegen, dann muß ich sogar bekennen, dass die Forderung wahrscheinlich vernünftig ist. Wie spornt man denn solche Leute sonst an? Wenn sie wirklich hungern müssen, dann werden sie wieder leisten wollen. Sicher, auch das macht mir Angst. Es können nicht alle Flaschen sammeln gehen, zuviel Druck auf Faulenzer macht mir mein spartanisches Geschäft kaputt. Aber richtig wäre es in jedem Falle schon, endlich mal die Schlinge fester zu ziehen. Auch wenn es mich betreffen würde, auch wenn ich den Gürtel nochmals enger schnallen müßte, es ändert sich daran nichts, dass angezogene Zügel richtig wären. Da bin ich objektiv.
Nicht nur objektiv, sondern auch eigennützig. Denn wenn erstmal alle guten Willens sind, erkennen das auch die Unternehmen und werden munterer einstellen. Natürlich auch, weil der Kündigungsschutz ein gutes Stück abgebaut wurde, weil man Steuern gesenkt hat, weil die Menschen wieder bereit sind, für weniger Lohn zu arbeiten. Wenn die FDP kleinere Regelsätze will, dann will sie das, damit es den Leuten am Ende besser geht. Das verkennen viele Menschen leider. Deshalb kann ich mit Kürzungen leben, auch wenn ich mich nicht darüber freue, weil sie erstmal schmerzen. Außerdem bin ich einer, der gerne Leistung erbringt, den man nicht zwingen muß. Man bestraft mich für andere, wenn man den Regelsatz kürzt. Deshalb ist es wichtig, dass Arbeitlose sich nicht mit jedem ihres traurigen Standes solidarisieren, sondern nur die fleißigen Erwerbslosen als Ihresgleichen ansehen. Wollen Sie mal einen Arbeitslosen sehen, mit dem ich nicht in einem Boot sitzen will? Dann klingeln Sie mal unter mir, fragen Sie den mal, was der vom Flaschensammeln hält. Sie werden begreifen, warum ich solche Leute nicht leiden kann. Gehen Sie ruhig, klingeln Sie mal unten, ich muß sowieso zu Bett, muß morgen gegen 5:00 Uhr aus dem Haus. Die Arbeit wartet, oder besser gesagt: sie wartet nicht, die Konkurrenz schläft auch nicht länger.
Ob es genutzt hat? Sagen wir so: es hat nicht geschadet. Und merken wir an: wenn die Union die Auflösung des Kündigungsschutzes nicht torpediert und verwässert hätte, dann hätte ich mehr davon gehabt. Aber immerhin, der erste Schritt ist getan. Wenn nun erst die Steuern gesenkt sind, werden die entlasteten Leistungsträger auch wieder dafür sorgen, dass derzeitige Minderleister wieder Leistung zeigen dürfen. Die erhöhten Mehrwertsteuersätze allerdings, das muß ich leider so erklären, machen mir arg zu schaffen. Nein, das ist keine Kritik. Die Erhöhung war notwendig, schauen Sie doch nur mal ins Ausland, da sind die Mehrwertsteuersätze teilweise noch höher. Es gab doch keine Alternative. Wäre damals, nach dieser entscheidenden Bundestagswahl, der Mindestlohn gekommen, ich wäre chancenlos auf dem Arbeitsmarkt gewesen.
Wie meine Chancen heute stehen? Ob ich in Lohn und Brot bin? Ja, könnte man so sagen. Gut, es ist keine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit, das gestehe ich ein. Aber zumindest bin ich beschäftigt, habe etwas zu tun, muß nicht mehr faul auf meinem Hintern hocken. Ich stehe jeden Tag kurz vor 5:00 Uhr auf, durchstreife den Stadtpark und die Straßen in der Kneipengegend, durchwühle Mülleimer, zwänge mich in Sträucher, klappere jeden Gehweg ab. Sie werden nicht glauben, wieviele Pfandflaschen man da findet. Vorallem sonntags, nach den großen Samstags-Sausen und den Besäufnissen. Feiertagsarbeit lohnt sich halt doch. Bin meist bis gegen 9:00 Uhr auf den Beinen. Wenn ich dann danach in meiner Küche sitze und Kaffee schlürfe, dann weiß ich was ich getan habe, dann bin ich stolz, dass ich etwas zu meinem Lebensunterhalt beigetragen habe. Gut, es ist keine Vollzeitbeschäftigung, aber doch besser als gar nichts.
Wenn Sie mich jetzt also fragen, ob ich es bereue, damals FDP gewählt zu haben, dann betone ich, dass ich es nicht bereue. Im Gegenteil. Ich bin wieder beschäftigt, die hohe Mehrwertsteuer zwingt mich geradezu, meinen Arsch jeden Tag aus dem Bett zu schieben. Die Liberalen haben erkannt, dass es nur mit Druck funktioniert, mit der Hungerkeule. Da kriegt man den faulsten Sack wieder in Beschäftigung. Wobei ich froh wäre, diesen Druck gäbe es nicht, denn die Heere von Flaschensammler wachsen fast wöchentlich an und den Menschen ist das Geld mittlerweile so knapp, dass sie Pfandflaschen nicht mehr einfach unbedacht in die Landschaft werfen. Meine Plastiktaschen werden von mal zu mal leerer, man findet immer weniger. Aber das ist unerheblich, denn es geht darum, dass ich beschäftigt bin. Die FDP hat im Wahlkampf erklärt, dass sich Beschäftigung wieder lohnen muß. Und es lohnt sich, denn ich habe mehr als so ein Faulpelz, der sich morgens nochmal ins selten gewaschene Bettzeug kuschelt.
Ich kann mich jedenfalls nicht beklagen, auch wenn ich heute sparsamer leben muß als noch vor einigen Jahren. Meine Wahlstimme hat mir Beschäftigung gebracht. Mehr ist bis dato nicht drin. Aber ich weiß, dass die FDP zu einer wachsenden Bewegung wird. Das macht Hoffnung. Dann geht es weiter aufwärts. Beschäftigt bin ich schon mal, der Rest kommt, wenn die Liberalen noch stärker geworden sind. Nein, beklagen kann und darf ich mich nicht. Genug Menschen geht es viel schlechter. Schauen Sie doch mal nach Burundi, in den Sudan, in die Favelas von Rio. Oder klingeln Sie mal gegenüber bei meinem Nachbarn. Der würde ja gerne mitkommen auf meine morgendlichen Raubzüge, alleine seine Arthrose erlaubt es nicht. Der kann sich nichts dazuverdienen, der arme Kerl. Und der Typ, der direkt unter mir lebt, der hätte gesunde Füße, bleibt aber lieber bis 8:00 Uhr im Bett, jammert mich dann aber voll, dass es ihm so schlecht ginge, dass ihm das Geld hinten und vorne nicht reiche, dass am 18. jedes Monats das Geld aufgebraucht ist. Er nennt es "aufgebraucht", meint aber "versoffen". Verdammt nochmal, von nichts kommt doch auch nichts. Wer nichts leistet, der hungert eben mehr als jemand, der Leistung erbringt. Das ist doch ganz normal, das war immer so, das ist in der Natur verankert.
Natürlich vernehme ich Meldungen wie jene, man wolle die Regelsätze ein klein wenig nach unten anpassen, nicht mit großer Freude. Schließlich würde es mich dann auch treffen. Ich kann es aber verstehen, dass solche Forderungen gestellt werden. Wäre ich Leistungsträger, ich würde auch nicht dauernd Schwächlinge an mein Bein geheftet haben wollen. Es ist ganz natürlich, sich den Ballast abschütteln zu wollen. Jeder gesunde Mensch würde solange schütteln, bis das Hemmnis schwachgeworden herunterfällt. Ja, ich kann es gut verstehen. Und wenn ich dann um mich blicke, viele meiner Freunde und Nachbarn betrachte, die arbeitslos geworden sind und dahinvegetieren, ihr Hinterteil nicht mehr hochkriegen, dann muß ich sogar bekennen, dass die Forderung wahrscheinlich vernünftig ist. Wie spornt man denn solche Leute sonst an? Wenn sie wirklich hungern müssen, dann werden sie wieder leisten wollen. Sicher, auch das macht mir Angst. Es können nicht alle Flaschen sammeln gehen, zuviel Druck auf Faulenzer macht mir mein spartanisches Geschäft kaputt. Aber richtig wäre es in jedem Falle schon, endlich mal die Schlinge fester zu ziehen. Auch wenn es mich betreffen würde, auch wenn ich den Gürtel nochmals enger schnallen müßte, es ändert sich daran nichts, dass angezogene Zügel richtig wären. Da bin ich objektiv.
Nicht nur objektiv, sondern auch eigennützig. Denn wenn erstmal alle guten Willens sind, erkennen das auch die Unternehmen und werden munterer einstellen. Natürlich auch, weil der Kündigungsschutz ein gutes Stück abgebaut wurde, weil man Steuern gesenkt hat, weil die Menschen wieder bereit sind, für weniger Lohn zu arbeiten. Wenn die FDP kleinere Regelsätze will, dann will sie das, damit es den Leuten am Ende besser geht. Das verkennen viele Menschen leider. Deshalb kann ich mit Kürzungen leben, auch wenn ich mich nicht darüber freue, weil sie erstmal schmerzen. Außerdem bin ich einer, der gerne Leistung erbringt, den man nicht zwingen muß. Man bestraft mich für andere, wenn man den Regelsatz kürzt. Deshalb ist es wichtig, dass Arbeitlose sich nicht mit jedem ihres traurigen Standes solidarisieren, sondern nur die fleißigen Erwerbslosen als Ihresgleichen ansehen. Wollen Sie mal einen Arbeitslosen sehen, mit dem ich nicht in einem Boot sitzen will? Dann klingeln Sie mal unter mir, fragen Sie den mal, was der vom Flaschensammeln hält. Sie werden begreifen, warum ich solche Leute nicht leiden kann. Gehen Sie ruhig, klingeln Sie mal unten, ich muß sowieso zu Bett, muß morgen gegen 5:00 Uhr aus dem Haus. Die Arbeit wartet, oder besser gesagt: sie wartet nicht, die Konkurrenz schläft auch nicht länger.
11 Kommentare:
In der Lokalpresse wurde den Tafelläden in meiner Region zum 10 jährigen Bestehen gratuliert.
Es ist eine Schande das wir so etwas wie Tafelläden überhaupt brauchen. Soviel zum Spruch "Arbeit soll sich wieder lohnen"
Sehr treffend beschrieben. An der Einführung des Flaschenpfands, dass, noch von Merkel initiiert, schließlich von Rot Grün verabschiedet wurde sieht man, wie sich Umweltschutz und die Schaffung von Arbeitsplätzen kombinieren lässt. Da haben die Grünen mal gezeigt, was sie drauf haben. Natürlich ist die Agenda 2010 nicht schön, aber zumindest ist die Chancengerechtigkeit gewahrt, denn Flaschen sammeln kann jeder und es ist auch niemandem untersagt, am nächsten Castung zum Superstar beim -mittlerweile gerichtlich bestätigt- Künstler Dieter Bohlen teilzunehmen und so reich und berühmt zu werden.
Das Verstehen die wenigsten Bürger, dass der Staat die Steuereinnahmen nur Sekundenbruchteile auf seinen Konten hat.
Sie werden sofort wieder ausgegeben.
Ein grosser Teil der Ausgaben, angefangen von Bildung, Infrastruktur, Rechtssystem,... ist Vorleistung für die Wirtschaft.
Eine Mehrwertsteuererhöhung ist nicht per se unsozial. Siehe Dänemark.
Die Ausgabenstruktur des Staates macht es, ob diese mehr sozial oder unsozial ist.
Auch weniger Kündigungsschutz ist per se nicht unsozial.
Es kommt darauf an , ob Lohndumping möglich ist, ob Weiterbildung möglich ist, usw.
Da sind wir wieder bei den Vorleistungen für die Wirtschaft.
Und deren Finanzierung.
Wieso sah ich die Welt der Politik bisher immer mit den Augen eines Betroffenen anstatt sie mit dem Verstand der wirklichen Gutmenschen wahrzunehmen? Hätte ich dieses Hintergrundwissen mein Eigen genannt, wäre mir viel Frust, ungebändigte Wut und bisweilen auch Haß erspart geblieben.
Bei meinem leichten Übergewicht wird mir zukünftige Bewegung zur Freude werden; jedenfalls so lange, wie mein kranker Körper es aushält. Da ich für dieses Jahr von Zuzahlungen befreit bin, kann ich jetzt öfter zum Arzt und mir eine Spritze geben lassen. Auch Krankengymnastik werde ich probieren - müssen. Sei's drum - Arbeit wird sich wieder lohnen - wenn auch hauptsächlich nur für meinen Arzt.
Wunderbarer Artikel! Die FDP will ja auch die Bürgerechte wieder stärken. Es macht ja auch Sinn, das Recht der Bürger auf frühzeitiges Ableben zu fördern, z.B. mit dem Motto: In menschenwürde Altern - gegen ein jahrelanges vegetieren im Pflegebett! Gratis Zyankali für alle!
In der zweite Runde lautet die Kampagne dann: Gegen ein Leben ohne Arbeit und ohne Menschenwürde! Gratis Zyankali für alle!
Ergebnis: Keine sozial schwachen Rentner, keine Arbeitslosen, keine chronisch Kranken und keine Armut mehr!
Die Gesellschaft wurde erfolgreich gestärkt, und am Ende bekämpft die FDP so auch noch den Hunger in der Welt. Danke Guido!
@Anonym:
Eine Lockerung des Kündigungsschutzes mag für sich genommen nicht unsozial sein, aber ceteris paribus gibt das eine Katastrophe. Und nur darum geht es doch. Wer glaubt denn wirklich, daß gleichzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um die Arbeitnehmer zu fördern (und nicht nur zu fordern)?
Die Hartz-Gesetze kombiniert mit gelockertem Kündigungsschutz, das wäre ein Festmahl für die Arbeitgeber. So kann man die Löhne munter weiter drücken. Wer meutert, fliegt - landet mit etwas Pech nach einem Jahr ALG I in Hartz 4 und dann muß er sowieso jeden Job annehmen, die Lohnhöhe ist dann seine geringste Sorge.
Zur Zeit ca. 500.000 der Agentur für Arbeit gemeldete offene Stellen (inkl. Teilzeitarbeit, Leiharbeit, Mini-Jobs, u.ä).
Tun wir nochmal 500.000 an ihr nicht gemeldeten offenen Stellen hinzu, dann sind wir bei 1 Mio. offener Stellen.
Wie hoch war noch mal die Erwerbsarbeitslosenzahl (ALG I) derzeit?! Und wieviele Menschen sind in ALG II?!
Nachtrag:
Von den zuvor genannten 500.000 der Agentur für Arbeit als offen gemeldete Stellen sind nur 300.000 nicht öffentlich gefördert.
BA vom 30.09.2009: (http://ba-jobboerse.blogage.de/)
Von allen gemeldeten Stellen entfielen 271.000 auf ungeförderte Stellen für „normale“ sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse.
Leistungsempfänger Arbeitslosengeld I:1.134.220
Leistungsempfänger Arbeitslosengeld II: 4.913.859
Nichtleistungsempfänger: 413.000
Gesamtanzahl ALG I + ALG II + Nichtleistungsempfänger: 6.048.079 + 413.000
Gesamtdeutsches ungefördertes Stellenangebot auf dem ersten Arbeitsmarkt: 708.000 (incl. Teilzeit, Strukturvertriebe auf Provisionsbasis, Minijob etc.)
http://doku.iab.de/grauepap/2009/os0902.pdf
Der arbeitslose FDP-Wähler war doch gestern bei "Anne Will", was für ein Glück man mit der FDP hat, endlich kann man sich ohne Sorgen wieder im Niedriglohnbereich prostituieren(anbieten), wo kämen wir denn hin, das ist ja DDR ohne Mauer, mit einem Mindestlohn.
Wenn vor der Wahl die Dummschwätzerei schon einen Höhepunkt erreichte, so wird die Sache mit der Massenverblödung noch weiter getrieben, auch bei "Anne Will" gestern so ein dümmlicher Laberheinie mit gelben Schlips: "Die Zukunft liegt in den Händen der FDP..." Gute Nacht Deutschland!
[quote]Eine Mehrwertsteuererhöhung ist nicht per se unsozial. Siehe Dänemark.
Die Ausgabenstruktur des Staates macht es, ob diese mehr sozial oder unsozial ist.[/quote]
*laut grins*
Dänemark .. nun Dänemark zahlt Sozialhilfesätze ohne Kinder DKK 7.919 (€ 1.065) mit Kindern DKK 10.522 (€ 1.414) plus Kindergeld
Zudem führend in Ökolebensmitteln zu erschwinglichen Preisen.
Bald hat Dänemark dann auch noch Ölquellen, was sicher noch einmal die Sätze erhöhen wird.
Absolut nicht vergleichbar mit deutschen Mehrwertsteuersätzen.
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