… die Witwe, die verhindert hat, dass hier ein Schwarzer einziehen kann

Donnerstag, 2. Juni 2016

Der AfD-Vize lag falsch. Dummerweise eben aber auch nicht. Was stimmt: Es gibt eine verlogene Haltung in dieser Gesellschaft. Wenn man dem Land »als Exot« nutzt, dann ist man wer. Falls nicht, dann nicht.

Die Leute finden Boateng also als Fußballspieler gut. Als Nachbarn hätten sie Schwarze nicht so gerne. So äußerte sich Gauland, der stellvertretende Vorsitzende der AfD, in der Sonntagszeitung der FAZ. Die Aufregung war groß. Der dunkelhäutige Nationalspieler würde missbraucht zur »rassistischen Stimmungsmache«, schrieb die Frankfurter Rundschau. Dergleichen sei schließlich »niveaulos und inakzeptabel«. Ja, natürlich, man weiß ja wer es gesagt hat. Der Mann, der sich auch von Kinderaugen nicht erweichen lassen würde. Ein Sachwalter der neuen deutschen Kälte. Und trotzdem muss man gelegentlich aufgreifen, was diese besorgten Bürger mit selbstgemalten Parteibuch da absondern. Der Auftrag aus dem konservativen Lager lautete seit Anbeginn der Radikalisierung ja, dass man halt auch mal gucken müsse, woher dieser Hass komme. Er habe ja schließlich Ursachen und man müsse auch mal zuhören können und sich die Thesen zu Herzen nehmen. In einigen Dingen hätten diese Leute nämlich durchaus recht. Das trifft zwar kaum zu, aber diesmal hat der Mann etwas von sich gegeben, das gar nicht so falsch zu sein scheint.

1 Kommentare:

Braman 2. Juni 2016 um 21:26  

Nein Roberto, die Mitte ist nicht offen für rechte Perspektiven. SIE IST DIE RECHTE.Sie war es schon immer. Dabei darf man allerdings nicht das, was als MITTE bezeichnet wird, auch die Mehrzahl der Bürger ist.
Die Mehrzahl der Bürger ist wohl bei bestimmten Themen wie "andersartig" mehr oder weniger rechtslastig, um nicht zu sagen 'rassistisch'. Dies wird bei den Meisten dann durch die viel beschworene 'Toleranz' kaschiert, wobei 'Toleranz' nicht gleich 'Akzeptanz' bedeutet (Toleranz = Missbilligende Duldung).
Gauland hat, wie Du ja sehr treffend schreibst, genau diesen Punkt der verlogenen 'Toleranten' getroffen. In diesem Punkt ist die AFD (und die CSU) wenigstens ehrlich und zieht eben auch Leute an die meinen 'Links' zu sein, die aber nicht verstanden haben, das 'Links' sein eben auch beinhaltet, das alle Menschen eben Menschen sind und Unterschiede eigentlich zum -Teile und Herrsche- Prinzip gehört.
Warum, frage ich mich, weist 'Die Linke' auf solche Zusammenhänge nicht hin?

MfG: M.B.

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