... we are living in a material world
Donnerstag, 30. Juni 2016
Linker Protest gegen Rassismus, Homophobie oder rechte Alternativen ist gut und sicher notwendig. Es ist ist bloß zu wenig, wenn linker Geist sich in Gegendemonstrationen erschöpft. Die Krise der Linken ist ihr Idealismus.
Klar muss man den Anfängen wehren, gar keine Frage. Einerseits. Andererseits beschleicht einen das Gefühl, dass linker Zeitgeist heute mehr oder weniger eine Sache ist, die sich in symbolischen Protesten gegen Anschauungen richtet, die man selbst weder pflegt noch duldet. Position beziehen, nennt man das dann. Den Faschisten keinen Fußbreit. Das sind die Parolen, die pathetisch klingen, im Kern richtig sind, die mich aber ratlos zurücklassen. Wenn sich linker Geist bloß daran erschöpft, sich als Angebot einer Gegendemonstration in Szene zu setzen, dann reicht das nicht aus, um wieder politische Deutungshoheit zu erlangen. Es ist nicht grundsätzlich etwas dagegen zu sagen, gleichwohl werden ökonomische Gegenkonzepte aus dem linken Lager nicht so beseelt auf die Straße getragen, wie all diese Anti-Rechts-Initiativen. Idealistisch läuft, materialistisch hinkt es.
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