Wer die Rechten beim falschen Namen nennt ...

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Die Neonazis und Rechtsextremen, die am Wochenende gegen den Salafismus wüteten, fanden in den Medien lediglich als »Hooligans« statt. Klar, diese Kundgebung fand unter diesem Namen statt. Aber muss man das kopieren? Von der NPD spricht doch auch keine Sau von »Nationaldemokraten«.

Ein Hooligan ist fürwahr keine niedliche Figur. Aber wenn man Neonazis als Hooligans bezeichnet, dann ist das sehr wohl eine Verniedlichung. Denn klassische Hooligans sind keine politisierte Gruppierung, sondern das sind Raufbolde, die ihre Gewaltbereitschaft zelebrieren und einen eigenbrötlerischen Kult um Schlägereien leben. Wenn man nun also liest, dass da am letzten Sonntag Hooligans marodierten und durch die Straßen Kölns wüsteten, dann stellt man sich eine Bande von Gestalten vor, die ohne politisches Motiv zu martialischen Mitteln griff. Die einfach feste drauf haut, ganze ohne weltanschauliche Ambitionen. Blödmänner eben, die um der Gewalt willen gewalttätig in Erscheinung treten. Keine ideologisch verblendeten Glatzköpfe aber, die rassistisch und ausländerfeindlich vorgeprägt sind.

2 Kommentare:

Anonym 30. Oktober 2014 um 19:00  

"[...]Man kann ja durchaus Facebooker und Rechter sein; und Hooligan und Neonazi. Wer diese Leute also immer noch »Hooligans« nennt, der trägt zum Unglück in diesem Lande bei.[...]"

Lieber Roberto J. de Lapuente,

was erwartest du in einem .de wo einem Verwandte, Freunde und Bekannte immer wieder vorkäuen, dass man den Nazismus ja spätestens seit dem (untoten) Hitler erledigt hat?

Frei nach dem Motto:

Wer sich für die (Neo-)Nazis interessiert ist eben ein "Ewiggestriger"....

Diese Ignoranz unserer Mitmenschen hier in .de ist schon fast kriminell zu nennen.

Tja, vielleicht wacht ja doch einer mal auf und merkt, dass heutige Nazis eben nix mehr mit Hitler am Hut haben, aber deswegen nicht weniger rassistisch, menschenverachtend und gewaltverherrlichend sind, und die Nazis kein Phänomen längst vergangener Zeiten sind, sondern hochaktuell?

Ich weiß, dass Prinzip Hoffnung (Bloch) läßt grüßen....

Traurige Grüße
Bernie

Anonym 31. Oktober 2014 um 17:52  

Es war so Anfang dieses JT (Bsp kenne ich von 2003, 2004, 2005) als sich NPD Kader unter die Hools mischten (in ihren Kneipen) und anfingen, zu streuen, zu säen und zu rekrutieren. Einer meiner Bekannten verliess die Hools Szene in Berlin 2005, weil er sich weigert, der NPD beizutreten. (Das hat ausserdem einen extremen Wandel in ihm verursacht, superfriedliebend der Gute heute)

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