Die "Einstellung"

Donnerstag, 8. August 2013

Mein Vater war ein spanischer Gastarbeiter. Er hatte es mit Verachtung im Alltag zu tun und regelmäßig fragte ein Zeitgenosse überdosiert höflich, ob er denn mit Eintritt in die Rente wieder heimgehe. Er litt zuweilen sehr darunter. Nach über dreißig Jahren in Deutschland verwehrte man ihm immer noch, dass er Deutschland als seine Heimat ansehen durfte. Damals sei die Einstellung gegenüber Gastarbeitern eben so gewesen, entschuldigt man Kohls einstiges Vorhaben zur Türkenhalbierung.

3 Kommentare:

Anonym 8. August 2013 um 13:37  

Der beste Text zum Thema.

Anonym 8. August 2013 um 16:49  

Ich bin als Kind deutscher Eltern in Frankreich aufgewachsen. Sich in eine andere Kultur zu integrieren ist kein Geheimnis für mich.

Worüber ich mich immer herzlich lustig machen konnte und immer noch kann:
Ein bescheidenes Völkchen, dass Emigranten nach 200 Jahren immer noch dafür bewundert, und schätzt, weil diese ihrer Kultur und Sprache treu geblieben (aber wie) sind, und deren Nachfahren aus der xten-Generation sehr schnell wieder die Staatsangehörigkeit gewährt. So ein Völkchen kann ich und will ich gar nicht ernst nehmen.
Also ihr Leitkulturanhänger aufgepasst: Bescheidenheit, dass ist die Eigenschaft, die ihr noch entwicklen müsst.

Anonym 9. August 2013 um 06:43  

Die "Einstellung" ist ein gut gewählte Umschreibung. Hüsch nannte die "Einstellung" das "Phänomen"
http://www.youtube.com/watch?v=JJQARGDux6o

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