Beistand statt Gefechtsstand
Dienstag, 27. August 2013
Noch einige Gedanken zu Syrien und zum Westen bevor es losgeht.
Der nun womöglich beabsichtigte Waffengang des Westens in Syrien scheint vermessen. Seit Monaten bekommt der Westen nur vage Nachrichten aus jener Gegend geliefert. Nichts Genaues wusste man nicht. Das ist in Bürgerkriegsgegenden üblich. Der mögliche Einsatz chemischer Waffen reiht sich ein in diese nebulösen Ereignisse. Es gibt nun Stimmen, die Assad den Einsatz in die Schuhe schieben und andere, die ganz sicher sein wollen, dass er Giftgas nicht angeordnet hat. In jedem Falle sind das aber Spekulationen. Auf so einer Basis sollte man nicht intervenieren - und schon gar nicht parteiisch intervenieren.
Zudem gesellt sich eine westliche Doppelmoral hinzu. Man hat den Einsatz chemischer Waffen stets als "rote Linie" bezeichnet. Würde sie übertreten, könnte sich der Westen unter Führung der Vereinigten Staaten vorstellen, in Syrien militärisch tätig zu werden. Der Einsatz solcher Waffen, die der Zivilbevölkerung kalkuliert schaden sollen, gilt als unerträglich. Gleichzeitig heißt es nun aber, dass ein etwaiger Militäreinsatz sich auf Angriffe aus der Luft beschränken sollte. Eine Methode also, die erfahrungsgemäß auch vor allem der Zivilbevölkerung schadet und kaum strategische Ziele trifft.
Ein Militärschlag ist kaum nützlich, um den Bürgerkrieg in die Schranken zu weisen. Mehr als 100.000 Tote hat es in den letzten zwei Jahren gegeben. Wer sagt denn, dass Luftangriffe über geraume Zeit hinweg diese Zahl nicht verdoppeln? Und pragmatisch und realpolitisch gefragt: Wen will der Westen dort unterstützen? Assad oder die Rebellen? Und was, wenn man sich auf jene Seite schlägt, die das Giftgas in den Krieg holte? Man kann heute nicht wissen, wer die "rote Linie" überschritt. Offizielle US-Kanäle beteuern bereits jetzt, dass man womöglich nie erfahren wird, wer das Gas einsetzte. Hier wird schon vorgebaut.
Natürlich könnte man auch keine der beiden Seiten unterstützen und eine dritte Partei entwerfen, aufbauen und finanzieren. Das ist aber unrealistisch, verschärft das Konfliktpotenzial nur. Man braucht für ein geplantes nation building entweder die Funktionseliten Assads oder andere Führungspersonen aus Reihen der Rebellen, die man mal irrtümlich als Demokraten angesehen hat, bis auch deren offenbare Greuel öffentlich wurden.
Man muss in Texten zur Lage in Syrien immer "offenbar" oder "offensichtlich" voransetzen. Man weiß ja so wenig von dem Vielen, was man so hört und liest. Das ist das wesentliche Problem. Was wenn man die Rebellen zur "Nordallianz Syriens" macht und man dann herausfindet, dass sie das Giftgas benutzten, um es Assad in die Schuhe zu schieben? Nicht, dass dann die Glaubwürdigkeit einer westlichen Koalition verloren wäre. Die ist heute schon verloren. Niemand in der islamischen Welt glaubt auch nur ansatzweise, dass es dem Westen je um edle Motive gegangen wäre, um Humanitas oder ethische Normen etwa. Der Islam begreift den Westen als krämerisches Gemeinwesen, das sich über Profite und Handelsinteressen definiert.
So hart das aus menschlicher Sicht klingen mag: Bürgerkriege kann man nicht von Außen beenden. Man muss sie zwangsläufig toben lassen. Der "humanitäre Einsatz" ist die Lebenslüge jener Generationen des Westens, die sich nach den Studentenunruhen der Sechzigerjahre in die Institutionen begaben, um dort neue Wege zu beschreiten, neue Praxen zu installieren. Diese scheinbar aufgeklärte Position der Fürsorge und Hilfe durch Waffengang und Versorgungsleistung, hat sich oftmals als Entfacher neuer Probleme und Verschärfer von Krisen erwiesen. In Afghanistan oder dem Irak herrscht noch immer Krieg, der aber geschickt hinter Zuständen verborgen wird, die suggerieren, es gehe alles den geregelten Lauf seiner Dinge.
Dass selbst die "aufgeklärten Marschierer durch die Institutionen" einem eurozentristischen Überlegenheitskult anhaften, dürfte wohl eine der schlimmsten Erfahrungen der politischen Linken Europas in den letzten Jahren gewesen sein. Die Bereitschaft, den "rückständigen Völkern" eine Demokratie nach europäischen Zuschnitt zu verpassen, hatte ja auch Kreise erfasst, die sich noch Jahre zuvor als progressiv und links einstuften. Die Forderung der Grünen, die Burka wegzubomben, um die Frauen in der islamischen Welt zu befreien, ist wohl der exemplarische Kleingeist, der die regional begrenzten Resultate westlicher Tradition und Kultur als gesinnungsterroristischen "Weltethos für alle" umdeutet.
Diese Haltung darf nicht erneut in ein Abenteuer führen. Syrien befindet sich im Bürgerkrieg. Durch die Parteinahme für eine Seite schafft man sich dann möglicherweise ein Regime, das dann erneut Proteste und Frühlingsgefühle erzeugen wird, neue Revolten entfacht. Manchmal kann man nur zusehen. Helfen zwar, NGOs unterstützen und Asylverfahren erleichtern. Aber sonst ist nicht viel zu machen.
Eine internationale Asylpolitik, die ihren Namen verdient, die nicht in Drittländer verschiebt und Asylmotive leugnet, wäre ein probates Mittel gegen Kriegseinsätze. Die junge Bundesrepublik, die ihre Bundeswehr noch als Verteidigungsarmee begriff, übernahm internationale Verantwortung, indem sie ein relativ großzügiges Asylrecht gewährte. Bis zu dem Punkt, da man wieder mit Knobelbechern an den Füßen wer in der Welt sein, deutsche Interessen in zentralasiatischen Gebirgen vertreten wollte. Die Neuausrichtung der Bundeswehr und die Verschärfung der Asylpraxis sind nicht voneinander zu trennen, sondern gehören inhaltlich zusammen.
Der beliebte Vergleich mit der Koalition gegen Hitler zieht nicht. Denn bringt man immer, wenn man belegen möchte, dass eine "Koalition der Willigen" durchaus Erfolg haben könne. Doch Hitlerdeutschland war aus demselben Kulturkreis wie jene Anti-Hitler-Allianz. Das "andere Deutschland" war greifbar und kulturell verständlich für die späteren Siegermächte. Daher gelang die Demokratisierung Deutschlands dann auch. Eine demokratische Grundstruktur nach westlichen Gesichtspunkten gab es ja vorher schon. Es war also eine Koalition gegen eine Aggressor desselben Kulturkreises. Ein Einsatz in anderen Kulturkreisen bedarf aber stets einer Definition von dem, was Demokratie sein könnte. Die westliche kann andernorts jedenfalls nicht in Frage kommen. Bereits hier scheitert das Konzept "Frieden schaffen, durch Einsatz von Waffen". Das ist eine Frage geschichtlicher Entwicklungsprozesse.
Es sind dieselben Einwände, die man schon wegen Afghanistan und dem Irak vorbrachte. Dieselben, die damals schon nichts brachten. Mit jedem Einsatz des Westens in anderen Weltregionen, sei er auch noch so sehr ideell aufgeladen und im Namen der Menschenrechte bestritten, verstärkt man das Gefühl anderer Kulturen, in eine Weltdiktatur der westlichen Nationen und ihrer ökonomischen Lehre gestoßen zu werden.
Eine friedliche Koexistenz der Kulturen läßt sich als globaler Idealfall nur ermöglichen, wenn man auch etwaige Bürgerkriege nicht instrumentalisiert, sondern ihnen ergebnisoffen von Außen beisteht. Entscheiden sich die Menschen dann für ein Gesellschaftskonzept, das nicht völlig laizistisch ist, sondern dem politischen Islam geschuldet, so muss der Westen das tolerieren und pragmatisch damit umgehen. Nur so läßt sich Koexistenz herstellen.
Zudem gesellt sich eine westliche Doppelmoral hinzu. Man hat den Einsatz chemischer Waffen stets als "rote Linie" bezeichnet. Würde sie übertreten, könnte sich der Westen unter Führung der Vereinigten Staaten vorstellen, in Syrien militärisch tätig zu werden. Der Einsatz solcher Waffen, die der Zivilbevölkerung kalkuliert schaden sollen, gilt als unerträglich. Gleichzeitig heißt es nun aber, dass ein etwaiger Militäreinsatz sich auf Angriffe aus der Luft beschränken sollte. Eine Methode also, die erfahrungsgemäß auch vor allem der Zivilbevölkerung schadet und kaum strategische Ziele trifft.
Ein Militärschlag ist kaum nützlich, um den Bürgerkrieg in die Schranken zu weisen. Mehr als 100.000 Tote hat es in den letzten zwei Jahren gegeben. Wer sagt denn, dass Luftangriffe über geraume Zeit hinweg diese Zahl nicht verdoppeln? Und pragmatisch und realpolitisch gefragt: Wen will der Westen dort unterstützen? Assad oder die Rebellen? Und was, wenn man sich auf jene Seite schlägt, die das Giftgas in den Krieg holte? Man kann heute nicht wissen, wer die "rote Linie" überschritt. Offizielle US-Kanäle beteuern bereits jetzt, dass man womöglich nie erfahren wird, wer das Gas einsetzte. Hier wird schon vorgebaut.
Natürlich könnte man auch keine der beiden Seiten unterstützen und eine dritte Partei entwerfen, aufbauen und finanzieren. Das ist aber unrealistisch, verschärft das Konfliktpotenzial nur. Man braucht für ein geplantes nation building entweder die Funktionseliten Assads oder andere Führungspersonen aus Reihen der Rebellen, die man mal irrtümlich als Demokraten angesehen hat, bis auch deren offenbare Greuel öffentlich wurden.
Man muss in Texten zur Lage in Syrien immer "offenbar" oder "offensichtlich" voransetzen. Man weiß ja so wenig von dem Vielen, was man so hört und liest. Das ist das wesentliche Problem. Was wenn man die Rebellen zur "Nordallianz Syriens" macht und man dann herausfindet, dass sie das Giftgas benutzten, um es Assad in die Schuhe zu schieben? Nicht, dass dann die Glaubwürdigkeit einer westlichen Koalition verloren wäre. Die ist heute schon verloren. Niemand in der islamischen Welt glaubt auch nur ansatzweise, dass es dem Westen je um edle Motive gegangen wäre, um Humanitas oder ethische Normen etwa. Der Islam begreift den Westen als krämerisches Gemeinwesen, das sich über Profite und Handelsinteressen definiert.
So hart das aus menschlicher Sicht klingen mag: Bürgerkriege kann man nicht von Außen beenden. Man muss sie zwangsläufig toben lassen. Der "humanitäre Einsatz" ist die Lebenslüge jener Generationen des Westens, die sich nach den Studentenunruhen der Sechzigerjahre in die Institutionen begaben, um dort neue Wege zu beschreiten, neue Praxen zu installieren. Diese scheinbar aufgeklärte Position der Fürsorge und Hilfe durch Waffengang und Versorgungsleistung, hat sich oftmals als Entfacher neuer Probleme und Verschärfer von Krisen erwiesen. In Afghanistan oder dem Irak herrscht noch immer Krieg, der aber geschickt hinter Zuständen verborgen wird, die suggerieren, es gehe alles den geregelten Lauf seiner Dinge.
Dass selbst die "aufgeklärten Marschierer durch die Institutionen" einem eurozentristischen Überlegenheitskult anhaften, dürfte wohl eine der schlimmsten Erfahrungen der politischen Linken Europas in den letzten Jahren gewesen sein. Die Bereitschaft, den "rückständigen Völkern" eine Demokratie nach europäischen Zuschnitt zu verpassen, hatte ja auch Kreise erfasst, die sich noch Jahre zuvor als progressiv und links einstuften. Die Forderung der Grünen, die Burka wegzubomben, um die Frauen in der islamischen Welt zu befreien, ist wohl der exemplarische Kleingeist, der die regional begrenzten Resultate westlicher Tradition und Kultur als gesinnungsterroristischen "Weltethos für alle" umdeutet.
Diese Haltung darf nicht erneut in ein Abenteuer führen. Syrien befindet sich im Bürgerkrieg. Durch die Parteinahme für eine Seite schafft man sich dann möglicherweise ein Regime, das dann erneut Proteste und Frühlingsgefühle erzeugen wird, neue Revolten entfacht. Manchmal kann man nur zusehen. Helfen zwar, NGOs unterstützen und Asylverfahren erleichtern. Aber sonst ist nicht viel zu machen.
Eine internationale Asylpolitik, die ihren Namen verdient, die nicht in Drittländer verschiebt und Asylmotive leugnet, wäre ein probates Mittel gegen Kriegseinsätze. Die junge Bundesrepublik, die ihre Bundeswehr noch als Verteidigungsarmee begriff, übernahm internationale Verantwortung, indem sie ein relativ großzügiges Asylrecht gewährte. Bis zu dem Punkt, da man wieder mit Knobelbechern an den Füßen wer in der Welt sein, deutsche Interessen in zentralasiatischen Gebirgen vertreten wollte. Die Neuausrichtung der Bundeswehr und die Verschärfung der Asylpraxis sind nicht voneinander zu trennen, sondern gehören inhaltlich zusammen.
Der beliebte Vergleich mit der Koalition gegen Hitler zieht nicht. Denn bringt man immer, wenn man belegen möchte, dass eine "Koalition der Willigen" durchaus Erfolg haben könne. Doch Hitlerdeutschland war aus demselben Kulturkreis wie jene Anti-Hitler-Allianz. Das "andere Deutschland" war greifbar und kulturell verständlich für die späteren Siegermächte. Daher gelang die Demokratisierung Deutschlands dann auch. Eine demokratische Grundstruktur nach westlichen Gesichtspunkten gab es ja vorher schon. Es war also eine Koalition gegen eine Aggressor desselben Kulturkreises. Ein Einsatz in anderen Kulturkreisen bedarf aber stets einer Definition von dem, was Demokratie sein könnte. Die westliche kann andernorts jedenfalls nicht in Frage kommen. Bereits hier scheitert das Konzept "Frieden schaffen, durch Einsatz von Waffen". Das ist eine Frage geschichtlicher Entwicklungsprozesse.
Es sind dieselben Einwände, die man schon wegen Afghanistan und dem Irak vorbrachte. Dieselben, die damals schon nichts brachten. Mit jedem Einsatz des Westens in anderen Weltregionen, sei er auch noch so sehr ideell aufgeladen und im Namen der Menschenrechte bestritten, verstärkt man das Gefühl anderer Kulturen, in eine Weltdiktatur der westlichen Nationen und ihrer ökonomischen Lehre gestoßen zu werden.
Eine friedliche Koexistenz der Kulturen läßt sich als globaler Idealfall nur ermöglichen, wenn man auch etwaige Bürgerkriege nicht instrumentalisiert, sondern ihnen ergebnisoffen von Außen beisteht. Entscheiden sich die Menschen dann für ein Gesellschaftskonzept, das nicht völlig laizistisch ist, sondern dem politischen Islam geschuldet, so muss der Westen das tolerieren und pragmatisch damit umgehen. Nur so läßt sich Koexistenz herstellen.
16 Kommentare:
....wir sollten uns ghanz einfach mal daran gewöhnen, dass solche Länder und Staaten sich nicht nach unseren Maßstäben messen lassen....sollen sie sich doch gegenseitig die Hälse anschneiden....
Wenn ich an Libyen denke, wie Gaddafi dämonisiert wurde und das Land bombardiert wurde, angeblich aus humanitären Gründen, so wird mir heute noch übel. Heute steckt Libyen im Chaos und alles ist schlechter geworden.
Hinzu kommt noch, dass die rumliegenden Waffen, Raketen, Panzer etc. noch für Generationen vor sich hin strahlen, weil sie mit angereichertem Uran bestückt waren http://de.wikipedia.org/wiki/Uranmunition.
So werden in Afghanistan, im Umkreis dieser verrottenden Waffen, mit steigender Tendenz, Kinder mit Gen-Schäden und Missbildungen geboren. Aber die Kriegstreiber streiten diesen Zusammenhang ab. Ein ähnliches Schicksal wird auch Libyen, in punkto Missbildungen, erleiden und im Falle eines Angriffs der Nato auf Syrien, wird ein weiteres Land ins Elend gestürzt.
Mit Krieg kann man keine Probleme lösen, man verschärft sie nur. Dieselben Leute, die für einen Angriff auf Syrien sind, verweigern auf der anderen Seite Flüchtlingshilfe. Da solch ein Angriff mit den heutigen hochtechnisierten Waffen Unsummen an Geldmitteln verschlingt, wäre es um ein Vielfaches wirksamer, wenn dieses Geld in Verhandlungen und in Flüchtlingshilfe investiert würde.
--- Und nach dem Krieg müssen sowieso Verhandlungen geführt werden, warum dann nicht vorher, zur Kriegsvermeidung. ----
Aber die Kriegstreiber müssen ja vorab ihre Profite abklären, um danach ihren „humanitären“ Angriff zu starten. Im Falle Syriens sind nicht, wie in Libyen, so viele Ölvorkommen und kein riesiges Wasserreservoir vorhanden, was das bisherige Zögern der Westmächte erklärt.
Der Krieg als Konfliktlösung ist ein patriarchal-kapitalistisches Paradoxon, bei dem es nicht um den Schutz von Menschenleben geht, sondern um Macht und Profit.
http://drones.pitchinteractive.com/
http://www.informationclearinghouse.info/
http://www.uranmunition.net/artikel,genozid.html
Von einem Bürgerkrieg in Syrien kann wohl keine Rede sein. Das ist die offizielle Sprachregelung und somit eine Verzerrung der Tatsachen. Bekannt sollte wenigstens sein, dass zuhauf ausländische Terroristen nach Syrien einsickerten und einsickern, um dort das Geschäft des Westens zu verrichten.
Einer friedlichen Koexistenz zwischen den Völkern/Nationen und innerhalb der Völker stehen, auf unabsehbare Zeit, gezielt/bewußt trennende ökonomische und/oder religiöse Interessen/Ideologien entgegen.
Ein Auszug aus "Die Propagandalüge" eines unbekannten Verfassers:
"Ich hetze jedes Volk zum Morden
auf`s Schlachtfeld - doch ich kann noch mehr:
Ich mache aus vertierten Horden
ein sittenstrenges Kreuzzugsheer.
Ich bin die Propagandalüge,
die jeder kaufen kann - für Geld.
Ich fälsche, lüge und betrüge
seit Anbeginn der ganzen Welt!"
@ Gisela Weber
Kriege sind unbestritten kapitalintensiv, generieren längerfristig aber ein mehrfaches an Rendite durch Wiederaufbau, Land- und/oder Ressourcenraub.
Dass diese Kriegsgewinne mehrheitlich ("traditionell") Großkonzernen und Kapitalanlegern/-gebern zugute kommen, ist unguter Lauf der jüngeren Menschheitgeschichte und gleichzeitig das Motiv für weitere okkupatorische Bestrebungen.
Dass diese vordergründig als human, emanzipatorisch und demokratiebringend daherkommen, ist unübertrefflicher Zynismus.
Es ist dasselbe Spiel wie im Irak. Wo keine Gründe existieren, werden sie erzeugt.
Die Medien fahren auf den ganzen Hype ab wie Schnitte und nahezu durch die Bank wird ohne stichhaltige Beweise der mögliche Einsatz des Giftgases von mutmaßlichen Regierungstruppen Assads als fixe Tatsache suggeriert.
Die Varianten "false flag" oder dritte Partei werden trotz des dünnen "Beweismaterials" ausgeblendet.
Die geplante!!! Art der westlichen Kriegsführung besteht dann im bombastischen Gießkannenprinzip ohne Einmarsch von Bodentruppen, die im Neusprech bezeichneten "Kollateralschäden" an der Zivilbevölkerung und die damit wachsende Zuneigung zu Europa und den USA sind praktisch bereits inbegriffen.
Interessant ist auch die Ansicht von Burkhard Schröder, der ich mich nicht ganz entziehen kann:
http://www.burks.de/burksblog/2013/08/24/gleiwitz-liegt-jetzt-in-syrien-oder-grandma-died
Jedem Krieg geht eine Lüge voraus und mindestens eine hinterher!
Das Grundübel ist auch hier wieder der Kapitalismus.
Ich bin Katholikin und halte den Calvinismus für ein Werk des Teufels. Wer das Verhalten dieser verbrecherischen amerikanischen Regierung und ihrer Vasallen für christlich hält, der kann entweder nicht ganz dicht sein oder ist ein Anhänger Satans. Das ist echt die reine Blasphemie.
Solange es den Kapitalismus gibt, werden Menschen für den Profit sterben.
Ich halte dieses System inzwischen nicht mehr für reformierbar und auch nicht für "zähmbar". Insofern irrt sich auch die Linkspartei, die ich zähneknirschend wähle, weil ich mir mein Wahlrecht nicht nehmen lasse und weil diese Partei wenigstens annähernd christliche Werte propagiert.
@ Anonym 14.19
Wenn wir unter Reform die Rückkehr zum Besseren, im Zusammenhang mit dem degenerierten Finanzkapitalismus, verstehen, kennen wir zumindest brauchbare Alternativen.
Doch bedauerlicherweise wird erst der Zusammenbruch des "Systems" eine Rückbesinnung einleiten.
Die USA, die als einziges Land in einem Krieg Atombomben gezündet haben, in einem anderen Krieg chlorhaltige Entlaubungsmittel, Agent Orange; (chemische Stoffe)massenhaft eingesetzt haben, in weiteren Kriegen (Serbien und Irak) Granaten aus abgereichertem Uran abgeworfen haben, diese USA geben sich als moralische Instanz aus, und verurteilen, unbewiesen, einen Staat der unmenschlichen Kriegsführung. Gut, dass um die USA kein Glashaus steht, das laute Klirren könnte einen weltweiten Tinnitusanfall auslösen.
Anhänger des 04.08.1789
PS: Ich schäme mich zutiefst für die Politiker meines Geburtslandes Frankreich.
Schauen wir mal die Hauptschurkenstaaten nach "westlichem Konsens" der letzten Dezennien an:
Irak, Iran, Syrien, Libyen.
Sieht man mal von dem größenwahnsinnigen Führungspersonal ab, dem die Menschen in diesen Ländern unterworfen waren oder sind, dann gibt es doch Gemeinsamkeiten:
In allen diesen Ländern gab oder gibt es eine relativ selbstbewusste teils auch akademisch gebildete Mittelschicht, die das jeweilige Regime stützte oder stützt.
Alle diese Länder waren oder sind den amerikanischen "Kooperationswünschen" abhold.
Alle diese Länder wurden oder werden vom "westlichen Machtkartell" bekriegt, und überall bestand oder besteht der Verdacht auf Einsatz von Massenvernichtungswaffen (wobei nur Saddam Giftgas gegen Kurden einsetzte – wo immer es her war oder mit wessen Technologie es produziert werden konnte!)
Lieber ersetzt man die betreffenden Regimes durch korrupte, theokratische oder sonstige Diktaturen, Hauptsache, die amerikanischen (westlichen) Wirtschaftsinteressen werden bedient. (aka "stabile Verhältnisse")
Aber auch jetzt hinterfragt wieder niemand in den "Leitmedien" die wahren Interessen, welche Assads Abschaffung verlangen.
@ Anonym,
Blasphemie ist eine reine Glaubenssache, für die es keine objektiven Kriterien gibt. Wie viele Kriege hat es schon gegeben, die religiös oder ideologisch motiviert waren?
... "Der Vorwurf der Blasphemie richtet sich gegen die Abweichung von einem Glaubenssystem, das unantastbar sein soll. Eine Person, die eine andere Person der Blasphemie bezichtigt, setzt ihr eigenes Glaubenssystem absolut und leugnet zugleich den Sachverhalt, dass ihr Glaubenssystem nur eines von vielen ist. " ... http://de.wikipedia.org/wiki/Blasphemie
Religiöse Werte sind kein Garant für Frieden, wie uns die Geschichte( nach christlicher Zeitrechnung) gezeigt hat, weil (besonders) den monotheistischen Religionen der Hierarchiegedanke innewohnt. Hierarchie ist ein Mittel der Herrschaftserhaltung, aber kein Mittel zur Erhaltung des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Religiöser Fanatismus, Suprematsansprüche, Überheblichkeit, Macht, Profitgier und Größenwahn – die negativen Eigenschaften einer fehlenden Menschwerdung - verursachen Kriege und sind lebens-, natur-, erd- und menschenfeindlich.
Und ich frage mich, ob religiöse und reale Menschenfeindlichkeit nicht schlimmer ist als die irreale Blasphemie?
«Auf so einer Basis sollte man nicht intervenieren - und schon gar nicht parteiisch intervenieren.»
"parteiisch intervenieren" - daß sind wir doch schon lange dabei & mittendrinsind, ist ja wirklich kein Geheimnis -
ob mit Logistik/ Bargeld, oder direkt Munition und leichten wie schweren Waffen.
dabei weiß man schon lange, mit welchen Typen es man da zu tun hat & was für "friedliebende" Leute diese Freiheitskämpfer sind...
Exekutieren von Kriegsgefangenen war von Beginn an standardmäßig,
daß die Warlords auch vor Kannibalismus nicht zurückschrecken nur der jüngste Höhepunkt
Interessant auch, daß man mit einem bewaffneten Einsatz mehr als indirekt eine von der UNO als Terror-Organisation eingestufte Truppe unterstützen würde.
...und zum Thema Giftgas:
hieß es nicht erst mal, es waren die Rebellen, die Sarin-Gas aus Lybien hatten ... ?
wie schon im Fall von Lybien:
wer nicht die LINKE wählt, wählt den Krieg!
@Gisela Weber
Setzen Sie sich am Sonntag mal in irgendeine katholische Kirche Ihrer Wahl: Sie werden nichts Menschenfeindliches hören - im Gegenteil. Jede Predigt ist ein Aufruf zur Menschlichkeit und ich bin mir sicher, dass wir auch nächsten Sonntag wieder für den Frieden beten werden.
Die Katholische Kirche positioniert sich eindeutig in der Frage, ob Krieg ein Mittel der Politik sein kann und darf und wird genau deshalb immer wieder massiv angegriffen.
Ich habe die amerikanische Politik blasphemisch genannt, weil sie im völligen Gegensatz zum Evangelium steht und trotzdem behauptet, "christlich" motiviert zu sein.
Um es mal deutlich zu sagen: Verarschen kann ich mich alleine.
Als Katholikin fühle ich mich angegriffen, wenn das Christentum ideologisch dazu missbraucht wird, anderen Menschen Schaden zuzufügen, um weiter um das goldene Kalb tanzen zu können.
@ Anonym(e Katholikin)
Sie haben ja recht, nur würde ich kaum die Predigt in "irgendeine(r) katholischen) Kirche Ihrer Wahl" als Maßstab dafür nehmen, ob diese Religionsgemeinschaft "menschenfeindlich" ist oder nicht.
JEDE Religion kann missbraucht werden und auch im Namen des Katholizismus wurden Verbrechen begangen. Dann setzen SIE sich mal in den Limburger Dom, wenn der Prunk-Bischof Tebartz van Elst predigt. Sie werden bestimmt sehr angetan sein. Und was besagt das nun?
Auch Gisela Weber hat recht, wenn ihr Ihr Blasphemie-Vorwurf sauer aufstößt. Das mag für SIE gelten, aber zu einer humanistischen Grundhaltung kann man auf vielen Wegen gelangen, nicht nur durch die Religion.
Mit vielen Grüßen
und Freude über Ihre Wahlentscheidung
ein sehr locker gebundener evangelischer "Ketzer", der schon lange links wählt.
PS:
Die Gegnerschaft zwischen Sozialisten und Christen habe ich mein ganzes Leben lang noch nie verstanden.
"aufgeklärten Marsch,Irrer durch die Institutionen"
Welche aufgeklärten Gestalten sind da gemeint? Ich habe nur Spotis an die Fleischtröge drängeln sehen. Die ihren alten Wahlspruch zur Staatsräson erhoben haben. LEGAL- ILEGALL- SCHEISSEGAL.
Das klärt aller über diese "aufgeklärten" Marschierer.
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