Im Second Life der Redakteure?

Mittwoch, 6. Februar 2013

Was treibt eigentlich Zeitungen und TV-Anstalten dazu, fast täglich mit dieser Feststellung um sich zu werfen, ganz Deutschland diskutiere über dies oder jenes? Aktuell diskutiere dieses Land nämlich über Sexismus oder über die Frage, was Mann noch darf. Verwechselt man da in aller Bescheidenheit nicht Agenda Setting mit "ganz Deutschland"? Oder ist Deutschland nur noch das, was in den Zeitungen gedruckt und bei Jauch und Maischberger in Sprechhülsen gewickelt wird?

Wenn im Feuilleton, in Kommentarspalten und in einigen Weblogs über ein Thema fabuliert wird, wenn etwaige Fernsehsender ihre Talkmaster auf ein Thema ansetzen, das zuvor ebendort schon abgehandelt wurde, dann soll das schon ein ganzes Land in Diskussion sein? Das muss aber ein kleines Land sein. Oder es haben die, die es unter "ganz Deutschland" schon nicht mehr machen, die sich solche Aufmacher ersinnen, einfach nur ein sehr kleines Wahrnehmungsspektrum. Ist das repräsentativ für ein Land, wenn mögliche 300 Kommentatoren, das vielleicht Fünffache an Bloggern und eine Handvoll Talker mit jeweils vier bis acht Gästen über ein Thema quatscht?

Gehören die Leute im Bus, die neben mir sitzen, gehören meine Kollegen und Nachbarn, all die Eltern im Fußballverein meines Kindes, nicht auch auf irgendeine nicht näher zu definierende Weise zu Deutschland? Komisch nur, dass bislang keiner darüber in meiner Gegenwart diskutiert hat. Selbst der Zeitungsleser im Bus, der seine Zeitung weglegte, just ein Bekannter zustieg, quasselte von Fußballergebnissen und Opel, nicht aber vom Sexismus, obwohl er sicher kurz davor noch davon gelesen hatte - mindestens den übergroßen Bericht zu diesem Thema musste er doch wahrgenommen haben.

Was ist dieses Deutschland, das da als eine Verwaltungseinheit voll gleichgeschalteter Diskussion beschworen wird? Findet es noch im real life statt oder ist es schon völlig in seinen Kommentarspalten und den Denkmustern von Redakteuren und Meinungsmachern aufgegangen? Ist das Agenda Setting der Medien nichts weiter, als die festgesteckte und vorgefertigte Realität, in der dieses Land sich organisiert und diskutiert? Wenn ganz Deutschland diskutiert, wer bedient mich eigentlich beim Bäcker und wer hat neulich die Sparkasse ausgeraubt? Wie finden die Leute nur die Zeit, zwischen all den Diskussionen auch noch etwas Gewerbliches zu machen? Im Seniorenstift, in dem meine Großmutter lebt, scheint mir keine Diskussion zu was auch immer, je heftig entbrennen zu können. Wahrscheinlich liegt es nicht in Deutschland?

Gibt es Deutschland noch oder ist es mittlerweile schon das Second Life von Gazetten und Broadcast? Autosuggestionen irgendwelcher Hauptschriftleiter? Besteht dieses Deutschland nur noch im virtuellen Rundgang und ist bevölkert von Avataren, die sich von Redaktionsstuben aus einloggen? Ist denn überhaupt, man muss diese Frage bei all diesen Disharmonien zwischen Wirklichkeit und Anspruch mal stellen, das gemeinte Deutschland das, in dem auch ich lebe? Oder meint man damit durch die Blume gesagt, dass man gerne hätte, das alle das diskutieren, was gerade eine publizierende Minderheit als diskutabel festschreibt? Ist der verwendete Begriff "Deutschland" vielleicht gar nur eine Metapher für "Kommentarspalten, Kolumnen, Talkshows"?

Die Welt als Wille und Vorstellung? Oder wo ein Wille ist, ist auch eine Diskussion? Ich habe den Namen Brüderle nie im Bus gehört, nie beim Einkaufen, nicht beim Fußball oder unter Kollegen - sie kommen ohne ihn und dem angeblichen Tatbestand seiner Anmache aus. Viele von denen fühlen sich als Teil von Deutschland. Manchmal viel zu sehr für meinen Geschmack. Bekommen sie die deutsche Staatsbürgerschaft moralisch aberkannt, weil sie nicht diskutieren, was sie laut Redaktionen aber sollten? Und ist die Aussage am Schanktisch, "Haste das vom Brüderle gehört - je oller, je doller!" schon Diskussion? Definiert sich dieses Deutschland durch einen Diskussionspatriotismus, mittels dem Diskussion an Diskussion gereiht wird?

Ich habe gestern, obgleich ich in Deutschland war, keinen Gedanken an das Thema verschwendet, an dem ganz Deutschland gerade kaut. Bin ich noch in diesem Land oder ist es bereits weitergezogen? Habe ich mich aus dem Second Life, das Redaktionen wahrscheinlich mit der Wirklichkeit verwechseln, ausgeloggt? Haben sich die Menschen meines Umfeldes zur autonomen Region erklärt, weil sie offensichtlich nicht diskutieren?



22 Kommentare:

Drahtwerker 6. Februar 2013 um 07:57  

Schön, dass das ausser mir noch jemand so wahrnimmt.
In die gleiche Ecke passen auch die unsäglichen Werbeaktionen ("Deutschland testet dies und das", Deutschland wechselt (Rasierapparate, Handyverträge oder sonstwas) und natürlich die "Mutter" aller "Deutschland"-Parolen: "Deutschland sucht den Superstar".
Aber das passt ja alles sehr gut zu dieser unsäglichen "Du bist Deutschland"-Kampagne von Bertelsmann und Konsorten, ganz nach dem aktuellen Selbstbeweihräucherungswahn, der offensichtlich von all dem ablenken soll, was im Lande falsch läuft. Es beruhigt den Konsumenten und gibt ihm das Gefühl, dass "die da oben" alles richtig machen und gaaanz toll für "Deutschland" sorgen. Ist ja klar: "Wir" sind Exportweltmeister, "Wir" sind die "Konjunkturlokomotive" in Europa und überhaupt die besten, die den faulen Anderen zeigen, wie es "richtig" gemacht wird.

Ismirübel.

Hartmut 6. Februar 2013 um 09:39  

Prima Artikel !

Was sich dahinter verbirgt wird sich uns oder einigen von uns immer erst im nachhinhein offenbaren.

Jedenfalls liegt hier eine manipulitive, propagandistische Sprachverunstaltung zugrunde,
womit alles persönliche, subjektive a priori ausgelöscht werden soll.

In meinen Ohren hat dieses komischerweise den Nachhall "Deutschland,Deutschland über alles...."

Letztendlich zielt dieses Sprücheklopfen auf den vielleicht bei einigen noch bekannten Propagandaspruch hinaus: "Du bist nichts, dein Volk ist alles."

Banana Joe 6. Februar 2013 um 11:18  

Ähnliche Gedanken beschäftigen mich, wenn von der "Beliebtheit" bestimmter Politiker die Rede ist. In welchem Land, Kontinent, Planeten oder Universum wurden die angeblichen Umfragen gemacht?

Im Bekanntenkreis habe ich z.B. noch nie davon gehört, dass Frau Merkel beliebt sei...

...Zweifel sind also angebracht.

Ansonsten stellt der Artikel zahlreiche nachdenkenswerte Fragen.

maguscarolus 6. Februar 2013 um 11:31  

Es ist doch nichts anderes als das "virtuelle WIR" der BILD-UnZeitung.

Es wird ein vollkommen ungerechtfertigter Anspruch erhoben mit dem Ziel der Erzeugung einer bestimmten Meinungslage, um Mehrheiten für die Anliegen der üblichen Interessengruppen in Stellung zu bringen. Das Problem dabei ist, den Leuten in diesen erwünschten Mehrheiten die Tatsache vor zu enthalten, dass es sich um Anliegen handelt, die ihren eigenen Interessen diametral zuwider laufen.

Mittlerweile kann man die "normale" Bevölkerung in zwei Gruppen einteilen:

Solche die gemerkt haben, in welch ungeheuerlichem Ausmaß sie verarscht werden, und solche, die das immer noch nicht kapieren (wollen?).

baum 6. Februar 2013 um 12:56  

sag ich doch seit längerem: nur das existiert, was in den medien ist.

Anonym 6. Februar 2013 um 13:24  


Ist doch klar worum es geht.Jeder Tag an dem WIR nicht auf die Strasse gehen ist ein gewonnener Tag für die 0.001%.

Jeder Tag an dem Wir still sitzen und den Schwachsinn glauben was für Bertelsmann und Springer "wichtig" ist und was nicht ist ein gewonnener Tag für die 0,001%.

And dem Tag an dem WIR wirklich wahr nehmen das es bei uns Millionen von Menschen gibt die hungern,frieren und 12 Stunden am Tag arbeiten um sich NICHTS mehr ausser essen und wohnen (dazu eventuell noch einen Flachbildschirm und günstiges Flatrate-Handy) leisten zu können und mehr von uns täglich zu dieser Masse dazu gehören UND tatsächlich mal unseren Arsch auf die Strasse bewegen..an diesem Tag ist das Spiel vorbei und WIR werden dann ja sehen über was die Bertelsmänner berichten und wie sie ihre Prioritäten setzen.

Maxim 6. Februar 2013 um 13:43  

Ähnliche Gedanken ereilen mich öfter, wenn ich z.B. zu bestimmten Themen lese "jetzt muss eine breite Debatte darüber stattfinden", was am Ende nur die Ergüsse weniger Redaktionsstuben und Kreischanfälle in Talkrunden sind.

Mit der vermeintlichen Beliebtheit von Politikern verhält es sich fast genauso: Ständige Berichterstattung über sonnige Umfragewerte führen irgendwann zu einem sich selbst tragenden Aufschwung auf der Beliebtheitsskala - Merkel ist so beliebt, weil sie so beliebt ist.

Ute Plass 6. Februar 2013 um 13:53  

Der Artikel macht deutlich, wie die national-kapitalistische Propagandamaschinerie nun mal läuft. Es gilt jedoch acht zu geben nicht in der Ohnmachtsfalle derselben hängen zu bleiben.
@Anonym - 6.Febr.2013 - 13.24 - spricht Wahres aus: Auf,auf Leute! Klagen ist das eine - den Hintern lüften um den Protest auf die Straße zu tragen, das andere!

Anonym 6. Februar 2013 um 14:22  

Die internationale,herrschende Gang der paar Multi-Milliardärs-Familien hat dazu gelernt.Wir,die einfachen Leute eben nicht.

Die herrschende Klasse weiss nun nach vielen Jahrzehnten wie sie mit modernen Medien spielen muss wie ein erfahrener Musiker weiss wie er sein Instrument spielen kann als ein Anfänger.

Wir,die einfachen Leute haben uns aber nun einmal nicht kontinuierlich mit diesem Thema auseinander gesetzt.Wir sind in diesem Fall momentan die Anfänger.

Die Frage die man dann von Lieschen Müller und und Karl-Heinz-Mustermann hört ist "warum sollten die denn alle lügen"?

Dann erklärt den mal das es mittlerweile überall,in allen Ländern nur noch 3-4 mächtige Verleger gibt die zu 99% die Print-/und TV-Medien ihrer jeweiligen Nation kontrollieren,natürlich im Sinne und vor allen Dingen im Interesse der paar Multi-Milliardäre.Selbst wenn man denen dann im quasi beweist(gibt ja genug Quellen) das z.B. der ZDF-Intendant ein Bertelsmann ist oder das Anne Will und Plasberg auf absolut jeder Versammlung und Party von Bertelsmann auflaufen um ihren Arsch zu verkaufen damit sie auf der Karriere-Leiter noch eine Sprosse erklimmen können..erst sehr langsam wird all dies klar.

Es ist eigentlich eine Art Wettlauf.

Werden Wir,die Mehrheit es früh genug schaffen uns von dieser täglichen Propaganda und Gehirnwäsche zu befreien und selbstständig auf die Beine kommen um uns zu wehren bevor es zu spät ist?Diese Frage bleibt erst mal weiter offen.

Lazarus09 6. Februar 2013 um 14:58  

Ja die ver"uns" und ver"wir"ungen sollen eben Gemeinsamkeiten suggerieren wo es gar keine gibt. Da sollen möglichst viele für die Interessen weniger ins Boot geholt werden ...und siehe da es wirkt .. Nunja inzwischen sind wir bei J.F.K.'s„Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst.“ wenn auch anders ausgelegt als von ihm seinerzeit gemeint. Weil um Gemeinsam geht es gar nicht ... es soll ja nicht "uns" gut gehen sondern nur ca.10% ... die 90% begreifen es aber nicht und laufen noch immer der Mitmach-Mitbestimm-Wohlstand für Alle - Rübe hinterher..

Anonym 6. Februar 2013 um 15:29  

Mit diesem "ganz Deutschland diskutiert" erklärt man seine Artikel dazu eben für relevant.
Dieser läppische "Kunstgriff" ist aber auch nicht der Rede wert eigentlich.

Anonym 6. Februar 2013 um 15:45  

Lieber Roberto J. de Lapuente,

tja, was soll ich dazu schreiben? Ich denke dasselbe wie du.

Es liegt wohl daran, dass, wie anno 1789, eben ein Teil Deutschlands sich vom Restvolk losgesagt hat, d.h. in einer Parallelwelt lebt.

Du weißt schon wie damals als man in Versailles noch am Vorabend der Revolution eine Königin sagen gehört haben soll "Wenn das Volk kein Mehl hat zum Brot backen, dann soll es eben Kuchen essen".

Dazu paßt übrigens auch die heutige Meldung auf Nachdenkseiten, die über die Semper-Oper, und Depardieu - Punkt 17 dort, und der Kommentar dazu:

http://www.nachdenkseiten.de/?p=16095#h17

...und auch die fehlende Moral von Frau Schavan, und Frau Merkel, d.h. den Anstand zurückzutreten wenn man als Doktor-Titel-Betrügerin enttarnt wurde - bei Nachdenkseiten unter Punkt 1 und die Kommentare dazu....

Ich bin wahrlich kein beinharter Moralist, aber was derzeit in Deutschland abgeht, dass wäre vor gar nicht so langer Zeit nie durchgegangen, und es scheint - unter Maggie Merkel - einen gewaltigen moralischen Verfall, sowie eine Abkapselung der "Eliten" in Deutschland zu geben, die seinesgleichen sucht....

...Obwohl? Wenn ich es recht überdenke - Gilt das nicht für die komplette EU-Elite dieser Tage?

Die Frage ist nur:

Lassen wir uns dieses unmoralische Verhalten ewig gefallen? Oder ist das nur die Ruhe vor dem Sturm?

Gruß
Bernie

maguscarolus 6. Februar 2013 um 16:33  

Es wird irgendwann wegen der sozialen Missstände zu blutigen Unruhen kommen. Irgendwo wird es anfangen – in Europa. Sicher nicht in Deutschland.

Leider werden dabei nicht die paar Hundert Superreichen, die durch ihren Einfluss den neoliberalen Kapitalismus wesentlich mit forciert und schließlich in den Ruin getrieben haben, an die Laternen kommen, sondern jeder der gerade so rum steht und so aussieht, als hätte er etwas mehr Eigentum als der Lynchmob.

Eigentlich müsste man den Lambsdorff nochmal ausgraben und öffentlich verbrennen, nicht ohne ihm vorher einen Holzpflock durch den Thorax zu treiben.

Anonym 6. Februar 2013 um 17:06  

@maguscarolus

Die "Superreichen" wandern doch eh alle nach Rußland ab - Ironie der Geschichte nenn ich dass....

Früher hieß es bei kommunismusverdächtigen "Geh doch nach drüben" - Tja, heute gehen eben kapitalismusverdächtige wie Depardieu "nach drüben".....

...Rußland ist das neue Paradies, nur diesmal eben nicht für Linke oder Kommunisten sondern für Superreiche, und deren Anhang....

Ich warte schon darauf, dass jemand den neoliberalen Taliban, und deren Anhang in der BWler-Szene, in- und außerhalb des Netzes, den Satz den ich oben erwähnt habe an den Kopf wirft...

Wäre doch mal was gewesen in Dresden - bei der Semper-Oper - Alle die draußen warten mußten, und zu den "Normalos" gehören rufen "Geht doch nach drüben.....", und meinen damit Depardieu & Konsorten.....

Amüsierte Grüße
Bernie

maguscarolus 6. Februar 2013 um 19:58  

Schutzgelder an die russischen Verbrechersyndikate zahlen ist vermutlich "sexier" als Steuern zahlen in einem westeuropäischen Land.

Gläserner Gladi 6. Februar 2013 um 22:01  

@ Bernie
"Ich bin wahrlich kein beinharter Moralist, aber was derzeit in Deutschland abgeht, dass wäre vor gar nicht so langer Zeit nie durchgegangen"

Ich denke vielmehr, durch das Netz mit Initiativen wie abgeordnetenwatch.de, den Plagiatsjägern, Wikileaks usw. ist heute eine noch nie dagewesene Transparenz erreicht, die Dinge aufdeckt, die früher gang und gäbe waren.
Dazu die omnipräsenten Handy-Kameras, die fast jeden Faux Pas eines Politikers in der Öffentlichkeit für ein potentielles Millionenpublikum dokumentieren....

Der Gläserne Gladi

Anonym 7. Februar 2013 um 08:24  

@Gläserne Gladi

Mag schon sein, aber mir ging es nicht um die gute Frau Schavan, mit der ich ebensowenig Mitleid habe wie mit jedem anderen Betrüger der sich einen Titel erschlichen hat, sondern darum, dass diese Von Zu Guttenberg als Vorbild nehmen könnte, und in Anstand und Würde zurücktreten sollte.

Tja, bei allem was ich an Zu Guttenberg auszusetzen hatte, der Adel hat - im Unterschied zu Frau Schavan - eben noch Anstand und Moral - wenigstens wenn der dabei erwischt wird seinen Doktor-Titel gefälscht zu haben.....den ich bei Frau Merkel (Kanzlerin? Ich hab die nicht gewählt, ergo ist die auch nicht "meine" Kanzlerin) und Frau Schavan eben vermisse.....

Amüsierte Grüße
Bernie

maguscarolus 7. Februar 2013 um 08:47  

..der Adel hat - im Unterschied zu Frau Schavan - eben noch Anstand und Moral - wenigstens wenn der dabei erwischt wird seinen Doktor-Titel gefälscht zu haben...

Äh ... Ironie ... hoffentlich ...

Diese "Herrschaften" haben genau so viel Anstand wie ein Stück Hundedreck, das einem am Schuh klebt und das man nur mit viel Mühe wieder los wird.

Anonym 7. Februar 2013 um 09:09  

@maguscarolus

Geb Dir recht ;-)

Ich schrieb ja selbst, es liegt mir fern Von Zu Guttenberg zu verteidigen ;-)

Gruß
Bernie

Anonym 7. Februar 2013 um 09:11  

Wie immer hervorragend geschrieben und formuliert,danke Roberto:-)
Hier finde ich immer öfter meine eigenen Gedanken niedergeschrieben,nur besser in Sätze gepackt ;-)

Anonym 7. Februar 2013 um 10:34  

@Gläserner Gladie

Und? Regst du dich auf über diese Meldung auf:

"[...]Denunziatenschutz beim Jobcenter?
Anonyme Anzeigen gegen Hartz-IV-Bezieher werden in deren Akten aufgenommen, ohne sie davon in Kenntnis zu setzen. Die Datenschutzbestimmungen der Jobcenter garantieren die Anonymität der Informanten[...]"

Quelle und kompletter Text:

http://www.heise.de/tp/blogs/8/153686

...wenn ja, ok....
...wenn nein, "geh nach drüben!"

Amüsierte Grüße
Bernie

lebowski 7. Februar 2013 um 10:39  

Um Macht zu haben braucht es nicht nur Geld, man muss auch die Sprache kolonialisieren. Aus dem Fabrikanten wurde der "Arbeitgeber". Aus dem Arbeiter der "Arbeitnehmer". Rein technisch gesehen, müsste der Arbeitgeber aber Arbeitnehmer heißen, denn schließlich nimmt(!) er die Arbeit anderer Leute in Anspruch.
Die Linke hat übrigens adäquat auf diesen liberalen Sprachimperialismus reagiert, indem sie die Schraube noch eine Runde weiter ins Lächerliche gedreht hat. Unterhalb des "Weltfriedens" machts kein Linker mehr.

Die geschändete Sprache ist ja nichts anderes als ein Spiegel der sozialen Verhältnisse.

Ich warte aber trotzdem darauf, dass Frank Plasberg eine Talksendung künftig so einleitet: "Keine Sau interessiert sich für die Altherrenwitze von Rainer Brüderle, aber da in dieser Woche nunmal nichts anderes anliegt und meine hohe Gage nur zu rechtfertigen ist, wenn die Themen, die hier behandelt werden, von angelich hoher gesellschaftlicher Relevanz sind, diskutieren wir jetzt einfach mal über diesen Sch..dreck.

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