Können Sie von Ihrem Weingut leben?

Freitag, 11. Mai 2012

oder: ein offener Brief an Günther Jauch.

Am letzten Sonntag nahmen Sie Johannes Ponader, den politischen Geschäftsführer der Piratenpartei, arg in die Mangel. Geschehen und gesehen in der Sendung, die so heißt, wie Sie heißen. Aufdringlich stellten Sie ihm die Frage, ob er von Hartz IV lebe - Ponader ist Theaterschaffender und lebt von Aufträgen, die ihm der Kulturbetrieb zuschustert. Wenn die nicht ausreichen, stockt er sein Salär mittels Arbeitslosengeld II auf. Seine Tätigkeit bei den Piraten ist (noch) ehrenamtlich. Ponader wich auch gar nicht aus, antwortete beharrlich, er würde von seiner Kunst leben und auch von Sozialleistungen. Das reichte Ihnen nicht, Sie bohrten penetrant nach: Leben Sie von Hartz IV? Er erklärte geduldig nochmals - dazu ist übrigens zu sagen, dass die Mehrzahl der Künstler in Deutschland zusätzlich von Sozialleistungen lebt. Nachfragen bei der Künstlersozialkasse ersparen manche Recherchearbeit. Ihnen reichte das freilich abermals nicht: Leben Sie von Hartz IV? Ponader wiederholte und Sie meinten, mit Ihrer typisch spitzbübisch-zynischen Art: Sozialleistungen sind doch Hartz IV, oder nicht? Arbeitslosengeld II würde das korrekt heißen, verbesserte Sie Ponader. Dass Sie, Herr Jauch, den Begriff Hartz IV, diesen Kampfbegriff von BILD und aus dem RTL-Nachmittagsprogramm nutzen, wirft ein Licht auf Ihre journalistische Genauigkeit - andererseits unterstreicht das nur, welcher Sender Sie jahrelang protegiert hat.

Mit Lindner von der FDP, der ebenso zugegen war, redeten Sie ganz anders. Was Sie bei Ponader so brennend interessierte, nämlich wie der seinen Lebensunterhalt bestreitet, das kümmerte Sie bei Lindner nicht. Es war Ihnen egal, dass Lindner mindestens 18.500 Euro im letzten Jahr an Nebentätigkeiten zu seinen Mandatsbezügen aufzuweisen hatte. Wahrlich ein kleines Licht in seinen Kreisen - aber für 18.500 Euro können bedürftige Künstler, wie eben jener Ponader, jahrelang aufgestockt werden. Linders Tätigkeiten in Körperschaften und Anstalten, in Vereinen, Verbänden und Stiftungen, sind da noch gar nicht mitgezählt. Und dass Lindner mit Kollegen bereits einen Förderkredit in Höhe von 1,2 Millionen Euro verbraten hat, davon wollten Sie auch nichts wissen. Der Kreditanstalt für Wiederaufbau ging das Geld verloren - und damit jenen öffentlichen Kassen, die Lindner heute vor den Schmarotzern schützen möchte. Und dass Sie mit Lindner über Kubicki sprachen, nicht aber über dessen "Nebentätigkeiten", beispielsweise die Beratung der liechtensteinischen Regierung, um die Steuerflucht deutscher Millionäre weiterhin krisenfest zu gestalten, macht auch stutzig. Der glänzende Wahlsieger Kubicki, der mit seiner Partei nur ein Minus von knapp sieben Prozent gemacht hatte, sollte keinen Kratzer bekommen, um Lindner als nächsten Wahlsieger nicht zu gefährden.

Sie, Herr Jauch, stammelten etwas davon, dass Ponader von der Gesellschaft lebe - und nun wolle er und seine Partei die Gesellschaft verändern. Die Unverfrorenheit, die Sie zwischen den Zeilen sagten, war: Die beißen die Hand, die sie so satt ernährt. Anders gesagt, weniger freundlich: Wer Arbeitslosengeld bezieht, der hat seinen Mund zu halten, hat nicht zu meckern, sondern Leistung zu zeigen, was soviel heißt wie: Geld haben! Dann kann man mitreden! Politische Teilhabe und Arbeitslosengeld beziehen: Das scheint sich für Sie auszuschließen - wer Almosen bezieht, der sollte wohl andere Sorgen haben, als die Politik. Was für ein elitärer Snobismus, Politik als den Sport saturierter Gestalten sehen zu wollen! Die, die in Ihrer Runde Geld hatten, die haben sie prompt gar nicht zu ihrem Lebensunterhalt befragt. Sie selbst äußern sich ja zu Ihren Bezügen auch nicht - dass Sie dick im Geschäft sind, das ahnt man, weiß man auch, wenn man halbwegs rechnen kann. Aber die Transparenz, die Sie Ponader abringen wollten und die er ja gar nicht verweigerte, die lassen Sie schön verhüllt, wenn es an Ihren Wohlstand geht. Man möchte nicht wissen, wie pampig Sie geworden wären, hätte man Sie dergestalt bloßgestellt. Man erinnere sich bloß mal, welches Theater Sie machten, als man von Ihrer Hochzeit berichtete - die Hand die Sie füttert, die wollten Sie nicht mit einer romantischen Homestory entschädigen.

Aber das ist ja auch etwas anderes, nicht wahr? Sie verdienen Ihr Geld selbst, gehen auf keine Behörde bittstellen. Ein selbstbestimmtes Leben mit selbst erarbeiteten Wohlstand im selbst erschufteten Heim, oder nicht? Dass Ihr Studium von der Gesellschaft finanziert wurde - geschenkt! Aber Sie arbeiten bei der ARD sicher nicht ehrenamtlich. Die GEZ bucht bei der Gesellschaft ab, um Ihnen ein nettes, für Sie wahrscheinlich aber wenig relevantes Sümmchen überweisen zu können. Öffentliche Gelder... Ihre Sendung ist, wenn wir das mal deutlich sagen, ein subventioniertes Programm; Sie sind, wenn wir es noch deutlicher machen wollen, ein von der Gesellschaft subventionierter Moderator. Jedenfalls bei der ARD - bei RTL ist es anders. Und auch nicht anders! Auch dort sind Sie eine Kreatur der Gesellschaft, von der Gnade der Massen in Ihren Status erhoben; einer Masse, die Sie für einen duften Typen befindet. Ohne diesen Zuspruch wären Sie auch nur ein Niemand und tingelten moderierend durch Kaufhäuser oder wären freiberuflicher Journalist - müssten also aufstocken gehen, um die spärliche Auftragslage zu ergänzen. Sie wären eben ein Ponader. Kurz, etwas vereinfacht, gesagt: Sie beziehen Ihr Geld auch durchweg von der Gesellschaft - und das ohne Antragsstellung, ohne Fallmanagement, ohne Offenlegung des Vermögens - für die einen ist das SGB zuständig, für die anderen RTL. Abbreviaturen regeln die Zuwendungen der Gesellschaft hüben wie drüben...

Seien wir doch mal forsch: Was verdienen Sie? Wieviel verdienen Sie bei solchen Auftritten, wie jenem im Hasso-Plattner-Institut? Gut, das ist ungerecht, Sie fragten ja auch nicht, was Ponader an Hartz IV bekommt - das konnte man sich bloß ausrechnen; da haben Sie ohne gänzlich direkt zu fragen, ganz direkt Ponaders monatliches Einkommen offengelegt. Also anders gefragt, quid pro quo: Könnten Sie alleine von solchen Auftritten leben? Nicht in einem Lustschlösschen vielleicht, aber doch in einer Eigentumswohnung? Würfe Ihr Weingut ein gutes Leben ab? Ist der Produzent Jauch unterhalts- und lebensfähig? Brauchen Sie die ARD-Einnahmen eigentlich? Das geht uns etwa so viel an, wie Sie Ponaders Einkünfte etwas angehen.

Was wird man über Sie dereinst sagen, wenn auch Ihre Sendung im Orkus gestorbenen politischen Gequatsches verschwunden ist? Journalistisches Geschick wird man Ihnen kaum nachsagen; zu oft haben Sie nur Stichwort gegeben für die Selbstdarstellung der (wirtschafts-)politischen Marionetten. Werden Sie einen Verdienst für die Nachwelt aufweisen können? So wie der ansonsten so politisch unbedarfte David Frost Verdienstvolles hinterließ, als er Nixons Arroganz bloßstellte? Wohl kaum! Ihr politisch größtes Verdienst wird sein, dass Sie die Einkünfte und somit den Lebensstandard des Geschäftsführers einer kleinen Partei offengelegt haben. Nicht durch Recherche, sondern durch Quengelei, durch infatiles Wiederholen einer Frage, deren Antwort Sie gar nichts anzugehen hatte. Und dies auch nicht, um zu informieren, sondern um den Mann mundtot, ihn lächerlich und unglaubwürdig zu machen.

Ein offener Brief. Eigentlich eine hirnverbrannte Idee - gleichwohl die einzige Möglichkeit, jemanden wie Sie, der so glitschig und geübt im Entkommen ist, überhaupt auch nur zu touchieren. Sie werden jedoch so aufdringlich schweigen, wie Sie sich Ponader sonntags aufdrängten...



48 Kommentare:

Anonym 11. Mai 2012 um 08:40  

Ich als Bücherfreak und Radio- und Fernsehhasser, habe die große "Ehre" ab 2013 JAUCH per GEZ-Gebühren finanziell zu unterstützen. Ich werde zangsweise verdonnert, Gebühren an den staatlichen Propaganda-Apparat zu entrichten.

Aber das ist genau das Prinzip des Staates (oder das "Prinzip Mafia". Stichwort "Schutzgelderpressungen"). So funktioniert ein Staat. Genauso wie ich, ab 2013 dieses perverse Fernsehprogramm finanziell unterstützen muss, müssen bildungsferne Schichten, sofern sie Arbeit haben, für die Uni-Bildung der Mittelschicht aufkommen, obwohl sie Bildung hassen. Genauso zahlt man als Kriegshasser, wie ich es bin, für den AFG-Krieg usw. usw. usw.

Man zahlt für Dinge, die man nicht haben will bzw. die man sogar abgrundtief haßt.
Ganz anders funktioniert die Wirtschaft. Ich bin ein Autohasser, werde aber nicht von VW oder BMW oder Mercedes usw. gezwungen ein Auto zu kaufen, KfZ-Gebühren zu entrichten oder ähnliche Sauereien. Ich sage einfach, frei nach MELVILLEs Bartleby, "Ich möchte lieber nicht" (I would prefer not to) und die Typen lassen mich in Ruhe.

Anton Reiser

Anonym 11. Mai 2012 um 08:52  

Großartig! Mehr gibt es nicht zu sagen.
Gruß
Mada

shepstone 11. Mai 2012 um 09:01  

Vielen Dank, Herr de Lapuente. Ist diese sonntägliche Talk-Jauche sowieso nur mit einem Hang zum Masochismus zu ertragen, so war dieser penetrante Versuch Jauchs, den Piraten als Hartz-Schmarotzer zu diskreditieren, schon von besonderer Widerwärtigkeit. Seit Tagen versuche ich meinen Abscheu in Worte zu fassen. Das hat sich jetzt erledigt, denn Sie haben meinen unsortierten Gedanken die richtige Form gegeben.

Momo 11. Mai 2012 um 09:13  

Finde ich gut. Ich hoffe, Sie haben diesen Offenen Brief Jauch auch zur Kenntnis gebracht?

Uwe Schöne 11. Mai 2012 um 09:18  

Toller Artikel. Könnten Sie bitte noch im Zusammenhang mit Herrn Jauch(e) "verdienen" mit "bekommen" ersetzen?

Anonym 11. Mai 2012 um 09:25  

...die Frage, ob Jauch von seinem Weingut leben könnte, ist schwierig.....bei seinem Lebensstil eher wohl nichts......und ob er ohne seinen Bekanntheitsgrad seine Weine überhaupt zu den Preisen vermarkten könnte, ist auch fraglich.....aber es stehen ja genug Dumme jeden Morgen auf und möchten halt die EWeine von Jauche-Günther.....er kennt und erkennt sie ja noch nicht selber...so geschen, glaube in Mainz, als er einen Wein als Fusel bezeichnete...dummerweise sein eigner.....

Svenson 11. Mai 2012 um 09:25  

Danke!

Anonym 11. Mai 2012 um 09:36  

Fantastisch geschildert! Und das gepfeffert. -

So eine üble Aufdringlichkeit, die Jauch dort geboten hat, ist wohl kaum zu überbieten.
Ponader vor einem Millionen Publikum dermaßen vorzuführen, bzw.bloßzustellen, das offenbart doch den wahren Charakter von Jauch.
Und das Publikum suhlt sich in solchen Sendungen....

Hartmut

Anonym 11. Mai 2012 um 09:44  

Man könnte jeden Tag eine neue sau durchs Dorf treiben. Nur was bringt es. Die größte Transparenz nützt nichts wenn die mentalen Gedanken des Bürger auch in die Richtung tendieren……“Ich möchte auch mal so wie der „ und sich tierisch freut wenn er den Staat um einige Euros steuern beschissen hat .Solange ihm das ein gutes Gefühl gibt wird er sich nicht empören. Dieser Selbstbeschiss ist hier Teil des Systems

Anonym 11. Mai 2012 um 10:34  

Das ist eine adäquate Replik und ich würde freiwillig 1000 Euro für eine Schaltung dieses o.B. in deutschen mainstreammedien spenden.

Anonym 11. Mai 2012 um 11:26  

Danke. Wie wahr. Bleibt zu hoffen, dass dieser Brief beim Potsdamer Großvillenbesitzer auch ankommt. Gruß Michael Hess

Anonym 11. Mai 2012 um 11:26  

Habe gerade folgendes an die jauch-Redaktion geschickt. Wenn jeder, der dem Artikel oben zustimmt, das selbe tut, hat es Wirkung:

Während der letzen Sendung wurde einer der Gäste während der Sendung von Herrn Jauch gegängelt, weil er wegen der niedrigen Entlohnung in seiner Branche auf staatliche Unterstützung angewiesen ist. Der Aussage in folgendem Artikel möchte ich mich anschließen:
http://ad-sinistram.blogspot.de/2012/05/konnen-sie-von-ihrem-weingut-leben.html

Anonym 11. Mai 2012 um 11:42  

Hat der Breischleimmaulmensch (ich möchte die quakenden Frösche nicht beleidigen - Jauch kann man nicht beleidigen....) eine Re-e-mail tippen lassen?

@Anton Reiser,

sorry - ich muss dich enttäuschen, sobald du auch nur einen Cent Mehrwertsteuer bezahlst - fließt ein Teil davon in Subventionen und die Irrsinnsinfrastrukturprojekte unserer Hochleistungswahnsinningen.

Beispiel Porsche: darf auf 100 Millionen hoffen für ein Werk in Leipzig - das Beispiel find ich so süß, da diese Autos ja so extrem relevant sind - vor allem das Gehalt vom Winterkorn 17 Mio - könnte man praktisch durch die Subventionen schön aufstocken - warum nicht gleich die 100 Mio nur hierfür - oder würde ohne Subventionen kein Werk in Leipzig gebaut? Ach ja, dann lagert man nach China aus - bitte, bitte - macht das doch!

Claro, hirnverkürztes Trollgetippe... die eloquenten, gecoachten, resilienten und intelligenten Typen in den Chefetagen - die richten es schon.

Die Typen lassen uns nur in Ruhe, wenn wir uns total ausgrenzen - und unter einer Brücke die Kartonvilla bauen - uns selbst da nerven sie noch mit bezahlten Platzwarten, die uns verjagen.

Vor 80 Jahren musste man willig helfen - oder krepieren im KZ - heute muss man willig helfen - oder
sich verstecken und ausweichen - wird man erwischt - darf man wenigstens weiter Versteckspielen.

Damals wie heute regiert der Wahnsinn - ich weiß nicht ob jemals etwas wie Weisheit Macht besaß - nur die Grobheit der Dummheit scheint zu variieren - da - fürchte ich - schlingern wir grade wieder in eine etwas gröbere Phase hinein.

Typen wie Jauch sind Narren der Hofschranzen - so leid es mir tut - auch ein Norbert Schramm ist ein Hofnarr - er spricht die Wahrheit an populärer Stelle aus - er spricht mir oft aus der Seele, doch er macht ebenso höflich seinen Diener vor dem feudalen Pack, so sie ihn vor ihre Reihen zwingen.

Es gibt keinen Kompromiss!

Leider gehöre ich auch zu den willigen Helfern - zu weich ist mein Arsch gepolstert, zu süß ist das Eis beim Italiener, zu gut das Bier nach dem Tennismatch, zu ....

.... ja - das Leben ist einfach zu schön um unter die Brücke zu ziehen - sorry - ich verleugne unsere Zukunft genauso wie die meisten von uns - somit bin ich kein Jota besser als ein Jauch oder ein Schramm - so sehr ich den Jauch verachte und den Schramm achte - am Ende machen wir es doch täglich - wieder und wieder - wir kollaborieren mit unseren Parasiten und lassen sie ruhig weitersaugen - ja - am Leid der Welt gemessen sind wir wohl meist selber saugende.

Drum - ist das ein offener Brief an uns alle!

Anonym 11. Mai 2012 um 11:42  

Nur mal so zum Vergleich und dem Salär im Verhältnis zur "Spitzen"-Leistung:

3.164 Euro kostet einem Bericht von "Quotenmeter" zufolge eine Sendeminute von «Anne Will». Frank Plasbergs «Hart aber fair» ist für 2.908 Euro pro Sendeminute zu haben. Im ZDF hingegen talkt «Maybrit Illner» für deutlich weniger Geld. Ihre Sendung kostet die Fernsehanstalt nur knapp 1.900 Euro pro Sendeminute. Der "Qualitätsjournalist" Jauch kostet den GEZ-Gebührensklaven rund 4.500 Euro pro Minute.

Anonym 11. Mai 2012 um 11:56  

Interessanter Kommentar - bekämen wir so viel Geld zusammen, diesen Brief in einer großen deutschen Tageszeitung zur Veröffentlichung zu geben?

Lutz Hausstein 11. Mai 2012 um 12:11  

Ich habe mir gerade einen kleinen Teil angetan. Grauenhaft.

Da sitzen 6 Parteienvertreter - 1 Pirat und 5 konkurrierende Parteien - sowie ein Moderator, welcher sich vornehmlich als Stichwortgeber GEGEN die Piraten versteht, und diskutieren hauptsächlich über die Piratenpartei. Was soll dabei bitteschön herauskommen?

Selbstverständlich beißen da die anderen Parteienvertreter die Piraten weg, erst recht, wenn sie hierbei auch noch vom Moderator so hilfreich soufliert werden. Mir kommt das Ganze vor wie ein öffentliches Tribunal, wo man die Piraten mal so richtig öffentlich vorführen wollte.

Arbo Moosberg 11. Mai 2012 um 12:24  

Eigentlich wollte ich selbst noch etwas dazu schreiben, weil mich dieser Einstieg in die Sendung tatsächlich auf die Palme brachte. Nunja, vielleicht mache ich das noch und verweise dann auf diesen vorzüglichen Beitrag hier.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob Jauch mit seiner Aktion tatsächlich nur zum Ausdruck bringen wollte, dass Ponader die Hand beißt, "die sie so satt ernährt."

Es können auch viel niedere Beweggründe eine Rolle spielen. Ich meine, Ponader wollte sich sichtbar nicht die Würde durch einen Herrn Jauch nehmen lassen. In der Art und Weise, in der Jauch ihn immer und immer wieder mit "Hartz" zu titulieren versuchte - meiner Beobachtung nach sogar angestachelt davon, dass Ponader sichtber nicht mit dem Begriff in Zusammenhang gebracht weden wollte -, belegte Jauch eigentlich nur, dass er Ponader stigmatisieren wollte. Von sowas wie Respekt war da gegenüber Ponader nichts zu spüren.

ClaudiaBerlin 11. Mai 2012 um 12:26  

Anne Will hat am Mittwoch in Sachen Arroganz von oben den Jauch m.E. noch getoppt:

* Talkshows: die Arroganz der Großverdiener – oder: Wer ist WIR bei Anne Will?

http://www.claudia-klinger.de/digidiary/2012/05/11/talkshows-die-arroganz-der-grosverdiener-oder-wer-ist-wir-bei-anne-will/

Anonym 11. Mai 2012 um 12:27  

Ponaders Lebenswandel halte ich für eine tolle Qualifikation, in die Politk zu gehen. Er hat Erfahrung als Selbständiger/Unternehmer und als Kundes des Jobcenters. Das ist bodenständig.

Jaheira

Anonym 11. Mai 2012 um 12:38  

@oberham

Toller Kommentar.
Kann ich alles nur unterstreichen, was Sie da sagen - insb. das "vor der eigenen Haustüre kehren" ist wichtig. Ich beschäftige mich intensiv mit Askese, Mystik, Spiritualität - aber bisher leider nur theoretisch. Auch wenn man das ganze perverse System haßt, fällt die Umsetzung (ich sag mal "der franziskanische Weg" des Radikalen FRANZ von Assisi) sehr schwer. Obwohl ich kein Auto habe, keine Reisen mache, keinerlei elektronische Medien besitze usw. ... schmeckt halt ein kühles Bier usw.

Wir leben in einem etatistischen Schweinesystem - ein Staatskapitalismus wie weiland Sowjetunion (86% Staatsquote, DEU: 52% Staatsquote). Eine Troika von
STAAT +
KONZERNEN +
(Staatskapitalisten, die nahezu immer "gerettet" werden, weil das so schöne Schlagzeilen produziert - Sog. "Schröder-Syndrom" - Wenn der Mittelstand z.B. insg. 50.000 Arbeitsplätze verliert, ist das keine Meldung wert.)
FINANZOLIGARCHIE +
(Zentralbanken, "Global Player"-Großbanken)
MEDIENMOGULE,
die eine Matrix-Welt für die Schlafschafe auf den Bildschirmen hinzaubern, die nahezu nix mit der Wirklichkeit zu tun hat.

Von "Kapitalismus" würde ich hier nicht sprechen wollen (deswegen "Staatskapitalismus" bzw. "Etatismus"), auch wenn das Kapitalismus-Bashing neuerdings in Mode ist.

Kapitalimus

(ERHARDs "Soziale Marktwirtschaft" verstand den Kapitalismus so. Die Freiburger ORDO-Liberalen. -
Wirtschaft läuft völlig von allein. Der Staat muss nur dafür sorgen, dass auf dem "Spielplatz" die Regeln eingehalten werden. Sicherung Vertragsrecht usw. - insb. das KARTELLAMT!!! ist gefordert. Gibt es dieses Amt überhaupt noch?)

bedeutete

Verantwortung

(Klar bei ERHARD waren die verantwortungslosen Staatskapitalisten, die ihr durch Sklavenarbeit "hart" und "redlich" verdientes Kapital [Quandt & Co.] in die BRD retteten, auch schon am Werk, aber nicht in dem Ausmaße wie heute, meine ich.)

d.h. wenn sich jmd. verspekuliert hat, ist das Geld weg gewesen.

Alle Großbanken wären seit 2008 pleite, d.h die würden nicht mehr existieren und könnten somit auch nicht mehr die Leute ausplündern (zugegeben ein Crash wäre hart für jeden geworden. Doch jeder zukünftige Crash, der zwangsweise kommen muss, wird um so schlimmer, je mehr Geldgebirge noch aufgetürmt werden.).

Aber sie wurden "gerettet", d.h. das ist meiner Meinung nach purer Sozialismus (siehe Roland BAADER: "Geldsozialismus").

Wie gegen dieses Schweinesystem angehen? Durch Wahlen? Forget it! Meiner Meinung kann man das System nur durch den "franziskanischen Weg" stürzen.

Anton Reiser

Anonym 11. Mai 2012 um 12:40  

Wo kann ich unterschreiben? Ich weiß nicht, was ich schlimmer fand, den "investigativen Journalismus" eines G. Jauch, die selbstherrliche Arroganz der übrigen Teilnehmer (ganz vorn: R. Künast)oder aber die Zustimmung der Zuschauer. Vielleicht gibt es ja demnächst eine Sendung mit dem Titel "Sollen Hartzer überhaupt wählen dürfen?"

landbewohner 11. Mai 2012 um 12:47  

von dem jauch habe bzw hätte ich auch nichts anderes erwartet.
trauriger als seine traurigen auftritte in diversen sendungen ist allerdings die tatsache, daß es leider noch zuviele mitbürger gibt, die sich einen jauch freiwillig antun.

Anonym 11. Mai 2012 um 12:53  

@Anonym 11. Mai 2012 11:26

Ich habe Ihr Mail übernommen und an die JAUCH-Redaktion geschickt, mit der Bitte, JAUCH solle sich bei Ponader entschuldigen bzw. eigentlich sollte er sich bei allen Hartz-IV-Empfängern entschuldigen.

Anton Reiser

Lutz Hausstein 11. Mai 2012 um 12:59  

Noch ein Schmankerl.

Renate Künast am Ende der Sendung: "Dann darf jeder von uns auch erzählen, dass er Homepages hat, dass wir jederzeit erreichbar sind, UND KOMMUNIZIEREN [Betonung original]."

Sicher, Frau Künast.

118 Fragen - 21 Antworten. (Stand: 11.05.2012) Quelle: abgeordnetenwatch.de

Kommunikation als einseitige Verkündungspolitik von oben, ohne nennenswerten Rückkanal.

Warum merken Politiker eigentlich nie, wenn sie Eigentore schießen?

egghat 11. Mai 2012 um 14:15  

90% Zustimmung. In Teilen etwas viel darauf rumgeritten, dass Ponader bloßgestellt wurde.

Aber 2 Anmerkungen:

a) Warum bloßgestellt? Er ist Künstler und lebt von Zuschüssen. SUPER Vorlage, um darüber zu diskutieren, dass die meisten Künstler nicht leben können. BGE.

b) Transparenz: Piraten fordern doch Transparenz der Politikereinnahmen. Also einfach machen. Ganz souverän und Diskussion zu a) rüberleiten. Oder aber verlangen, dass alle anderen in der Diskussionsrunde auch ihr Gehalt offen legen. Alternativ könnte man auch polemisch den Ball zurückspielen und darauf hinweisen, dass man kein Berufspolitiker ist und noch nicht zig Posten in den entsprechenden öffentlichen, halböffentlichen und Lobbyismus-Institutionen hat.

Schade, dass sich Ponader so festnageln liess. Dabei hätte er mit den Argumenten aus deinem Posting (die ich ja eigentlich auch nur nochmal zusammengefasst habe) TOLL reagieren können. Naja, vielleicht liesst er das ja und lässt sich beim nächsten Mal nicht so über den Tisch ziehen. Eigentlich hat er seine Sache ja gut gemacht (finde ich)

Anonym 11. Mai 2012 um 14:39  

@Anonym (1):

Ähm, Sie zahlen doch durch Steuern öffentliche Schwimmbäder. Wenn Sie Schwimmen genauso abgrundtief hassen wie Fernsehen, dann müssten doch auch diese Steuerabgaben Sie erzürnen.

mann_von_nebenan 11. Mai 2012 um 14:39  

Adam (MCA) Yauch musste mit 47
ad patres, und Günther Jauch lebt.
Muss eine Verwechslung stattgefunden haben: der liebe Gott
hat auch schon mal bessere Arbeit
geleistet.

Anonym 11. Mai 2012 um 15:01  

Man sollte sich als Privatperson nicht schämen, sich öffentliche Mittel zu Nutze zu machen.Ich würde in solchen Talkrunden immer sagen: "Ich nehme mir ganz einfach die großen Unternehmen zum Vorbild - Erstens: ich operiere nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip, also mit dem geringst-möglichen Aufwand, den höchstmöglichen Profit zu erwirtschaften, zweitens: Kosten sozialisieren und Gewinne privatisieren. Also, was werfen Sie mir vor?"

Anonym 11. Mai 2012 um 15:32  

Wer Lust und Nerven hat,kann sich ja mit einer "Eingabe" an den Rundfunkrat der ARD wenden. Da für die Ausstrahlung der Talkshow der NDR zuständig ist, wäre die korrekte Adresse; . Vorsitzender des Rundfunkrates mder NDR ist Dr. Volker Müller.

Ein Blick auf die Mitgliederliste dieses Gremiums läßt aber nicht viel Hoffnung auf eine Rüge an Jauch aufkommen.

http://www.ndr.de/unternehmen/organisation/rundfunkrat/ndr1154.html

Habe mich selber mal beim Rundfunkrat des WDR -Frau Hieronymi- (Chefin ist Monika Piehl!!!!!!!) wegen rassistischer Witze in der Kebarettshow von Dr. Ludger Stratmann ("Stratmanns") gewandt und mich über die Antwort und die Arroganz dieses Mediums nur geärgert.

Aber.........vieleicht gilt ja bei den hier angekündigen Eingaben ja auch das Prinzip "Viel hilft viel"!

Einfach ne mail schicken.

Anonym 11. Mai 2012 um 16:54  

Großartige Analyse! Jauch ging es ausschließlich um den oberflächlichen Effekt, ansonsten hätte er die Frage noch in einen weitere Zusammenhang gestellt. Da blickste im Subtext schon in tiefe Abgründe. Ganz übel!

Anonym 11. Mai 2012 um 17:48  

Danke für diese rundum treffende Analyse. Leider muss man davon ausgehen, dass sie auch als Brief nichts bewirken wird, außer vielleicht Herrn P. beim nächsten Mal besser zu wappnen.

Dass ein homo vanus wie Herr J. bei einem erheblichen Teil des Publikums nach wie vor als gebildet, wenn nicht gar intellektuell gilt und in positivem Tonfall erwähnt wird, dürfte nicht zu ändern sein. Bildung assoziiert man da mit „Rateonkel plus Millionenchance“. Sie muss sich direkt in Euro auszahlen, sonst ist es nichts damit, und dafür steht eine Person wie J. Verlogenheit und Hinterfotzigkeit sind auch nicht so seltene Persönlichkeitsnoten. Denken Sie nur daran, wie Herr J. seinerzeit bei der Abstimmung über den Ethikunterricht in Berlin groß von den Plakaten prangte und den Untergang des christlichen Abendlands beschwor.

Anonym 11. Mai 2012 um 18:36  

Wenn das breit veröffentlicht würde, käme - wetten? - als erstes Argument: Da sieht man es wieder, der reine Sozialneid ...

Anonym 11. Mai 2012 um 18:50  

Seid mir nicht sauer, aber ich finde das es genau diese Reaktionen sind, die diese Sendungen und "Moderatoren" weiter fördern. Wenn Schramm (den ich sehr schätze) über Will, Jauch, Plasberg und und und wettert,ist es durchaus zu verstehen. Aber wie viele werden erst durch diese Haßtiraden aufmerksam gemacht, denen das vielleicht vorher zu langweilig war? Solch ein offener Brief ist schön und gut, aber Jauch wird darüber lächeln. Wieder eine ganze Website mit kostenloser Werbung. Und viele haben vielleicht auch schon erkannt, dass genau die Negativwerbung am längsten hängenbleibt. Wollen wir uns nichts vormachen. Die meisten, die diese Sendungen sehen, sind nicht in der Lage hinter die Reden zu schauen und die wahren Absichten zu erkennen (z.B. Wahlkampf). Auch wenn es sehr schwer fällt. Aus meiner Sicht wäre totales Ignorieren der bessere weg. Denn wenn die Quote fällt, fallen auch diese Typen.

flavo 11. Mai 2012 um 20:14  

Der arme Jauch! Relikt vergangener MEdienmenschen, die noch meinten, gemäß Habermasscher kritischem Impetus, Medien seien die veröffeentlicher der Partialinteressen und seien die Schweissanstalt, in der die Partikeluarinteressen zum -Allgemeinwillen verschmelzt würden. Der Arbeitsdienst im Medienbereich sei demnach generell und automatisch der Auffklärung zugeordnet. Freiloch, ein bisschen Künstelei für das konservative Ichideal kann man schon nachlegen, aber dies ist nebensächlich. _jauch, der, der zur falschen Zeit die falsche -aufgabe vollführt. Er wurde eingeübt mit Idealen, die alsbald zur Lächerlichkeit verkamen. Vielleicht mekrt er es nicht, vielleicht verdrängt er es, aber er ist der unschuldige Fernsehjunge, der auch schon ins -Alter gekommen ist. Sein sensologisches Spektrum kann ihm nur mehr die Folgsamkeit gegen die Imparative des Tages nahelegen. Er ist der Fernsehmann und er ist deswegen der Fernsehmann. Er wußte nichts, der ahnte nichts, im Grunde tat er auch nichts, er schaute nicht einmal zu, er war gar nicht da, eigentlich lebte ernicht einmal, es gab ihn nie, außer als Fernsehmann.
Meine Wertschätzung für jene, die den Sinnschmerz solcher Sendungen ertragen und sie sich n der Folge zuführen können.

Margareth Gorges 12. Mai 2012 um 07:28  

siehe dazu in den NachDenkSeiten Punkt 12 http://www.nachdenkseiten.de/?p=13184#h12

" Dazu merkt unser Leser U.R. an: Seit die vormals festangestellten/freiberuflichen und bereits zu dieser Zeit sehr gut bezahlten Moderatoren der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten selbst als Produzenten mit eigener Firma und damit als Unternehmer handeln, darf man bei diesen Sendungen mit Fug und Recht von einem Unternehmerfernsehen sprechen. Maischberger, Plasberg und Will sind Kleinunternehmer wohingegen Christiansen und Jauch mittelständische Unternehmer sind:
Maischberger (Vincent TV GmbH (ca. 0,5 Mio Bilanzsumme 2010)
Plasberg (Ansager & Schnipselmann GmbH & Co KG ca. 1,0 Mio € Bilanzsumme 2010)

Will (Will Media GmbH ca. 1,4 Mio € Bilanzsumme 2010)
Christiansen (TV 21 GmbH ca. 4,8 Mio € Bilanzsumme 2010)

==>Jauch (I & U Information und Unterhaltung TV Produktion GmbH & Co. KG ca. 9,9 Mio € Bilanzsumme 2010, Jahresumsatz ca. 39,7 Mio € in 2010). Aus der Bilanz 2010: “… Im Jahresdurchschnitt [2010] standen 82 Angestellte in einem festen Anstellungsverhältnis. Daneben wurden durchschnittlich 65 Aushilfen beschäftigt. … “


Anmerkung :
Für jede Minute(!) von Merkels PR-Veranstaltung in der ARD kassiert Günther Jauch jedoch vom Gebührenzahler stattliche 4.487 Euro.
Man kann nicht oft genug darauf hinweisen: Jauch, der Ackermann der ARD, wird 10,5 Mio. Euro für jährlich 39 Stunden Sendung kassieren!!!!!!
Für die teuerste Polit-Talkshow, die das öffentlich-rechtliche TV je bot.

Flo 12. Mai 2012 um 08:42  

Ich habe selten einen so guten Kommentar gelesen! Sauber durchdacht. 1A. Mehr!

Michael 12. Mai 2012 um 11:16  

Und die CDU findest es schade, dass der Wähler und nicht die Partei wählt... gut dass wir die Möglichkeit haben, das bei der kommenden Wahl zu demonstrieren.

Anonym 12. Mai 2012 um 18:05  

Danke! +1!

Ich hatte eine Mail an die ARD geschickt und deutlich meinen Unmut über ein solch unsoziales Verhalten einem GAST gegenüber kommuniziert.

Um es deutlich zu sagen:
Jauch hat bei mir verschi__en! Seine Sendungen werde ich konsequent meiden!

Macht mit: schreibt der ARD!

Jörg B.

Granado 12. Mai 2012 um 20:05  

Bekommt Jauch eigentlich Agrarsubventionen für sein Hobby-Weingut?
@Anonym 11. Mai 2012 18:50
Die Quote wird doch nicht am tatsächlichen Einschalten gemessen, sondern von Testkonsumenten hochgerechnet?

pillo 12. Mai 2012 um 20:43  

Dank Deines 1A-Briefs an Jauch habe ich mir diesen Schund nun für ein paar Minuten zu Gemüte geführt. Ich koche immer noch vor Wut!

Schon der einleitende Satz nach dem Einspieler über Ponader ist unfaßbar demagogisch. O-Ton Jauch:"Sie haben ein 1,0er Abitur gemacht. Sie sind auch vom Staat mit Stipendien als Student gefördert worden. Hochbegabt. Nennen sich Gesellschaftskünstler. Wovon lebt ein Gesellschaftskünstler, wenn nicht von Hartz IV?"

Das ist ja nicht nur der direkte Vorwurf an Ponader, dass dieser (zumindest teilweise) von staatlichen Leistungen lebt, nein, da schwingt doch die kaum verhohlene Anklage mit, Ponader habe sein Talent und all die schönen in ihn investierten Steuergelder einfach so weg geworfen.

Ja, wie kann sich einer mit einem 1er Abitur auch nur der Kunst widmen? Leute wie Jauch werden das anscheinend nie verstehen. Dieser Ponader hätte mit seinem Abschluß nach Jauchs Meinung wohl in die Wirtschaft, besser noch in die Finanzwirtschaft, gehört. Dort hätte er mit seiner Intelligenz mithelfen können, Jauchs Vermögen zu mehren. Stattdessen verplempert er sein Talent mit dieser brotlosen Kunst.

Hier hat uns der "gute" Herr Jauch unfreiwillig einen tiefen Einblick in die Abgründe seiner kleinkarierten Krämerseele gewährt. Das man solche Gestalten auch noch per Zwangsabgabe mitfinanzieren muß, läßt den Zorn nur noch größer werden.

SalvadorArachnor 13. Mai 2012 um 03:01  

Ein ziemlich schwacher "offener Brief", dessen durchgehend positive Bewertung in den bisher vorliegenden Kommentaren ich nicht nachvollziehen kann.

1) Wer erwartet denn ernsthaft von Jauch, Will, Maischberger und Co. etwas anderes als konformistische Sendungen? Die herrschende Meinung ist die Meinung der Herrschenden.

2) Die ganze "Weingut"- Neiddebatte ist kontraproduktiv. Solange man nicht das Verhältnis von Lohnarbeit und Kapital anzugreifen bereit ist, kann man in solchen Diskursen nur verlieren.

3) Ponader hätte auch kritisiert werden müssen, weil er es nötig zu haben glaubte, Jauchs Stigmatisierungsversuch durch Wortspielerei auszuweichen, statt ihn wenigstens mit der Frage zu konfrontieren, welche Relevanz sein Einkommen denn für die Wahrnehmung von grundgesetzlich garantierten Rechten hat. Warum sich überhaupt durch Abwehrrflexe auf Labeling- Versuche einlassen, statt ein gutes Leben für alle Menschen in diesem reichen Land einzufordern?

4) Auch noch zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass Ponader ein Gesellianer und "Freigeld"- Fan ist, der in seinem politischen Umfeld einige dubiose Personen duldet, wie etwa Ralph Boes, der durch Interviews mit rechtsextremen Internetmedien auffiel. Wenn Jauch auch nur 10 Minuten mit Recherche verbracht hätte, wäre es ihm ein leichtes gewesen Ponader legitimerweise öffentlich zu filetieren.

ad sinistram 13. Mai 2012 um 08:48  

@SalvadorArachnor:

Ein ziemlich schwacher Einwand.

Zu 1.) Das versuche ich im letzten Satz des Briefes zu sagen. Ich weiß, dass es sinnlos ist - aber man muß sich Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen.

Zu 2.) Richtig und auch nicht. Wenn man einen Brief mit solchen Konstrukten beginnt, dann liest ihn keiner mehr - das ist der Duktus von Anno dunnemals, mit dem qualifiziert man sich für eine Marx-Bibelstunde. Ernst genommen wird man damit nicht...

Zu 3.) Hätte er. Aber es ist auch arrogant zu glauben, als Medienneuling könnte man so souverän ausweichen und selbst angreifen. Das Opfer, das kritisiert und vertätert werden soll - eine Dialektik, die mir schwarz dünkt.

Zu 4.) "Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen." - Das ist das Stichwort...

Anonym 13. Mai 2012 um 09:41  

Bravo!

Dana 13. Mai 2012 um 09:56  

Selten so ein großes JA im Kopf gesungen... Ich bin nicht schlau genug, in der Eloquenz hier mitzureden, wollte aber einfach mal JA dazu sagen...

Anonym 13. Mai 2012 um 11:34  

@Roberto J. De Lapuente 8:48

klares, treffsicheres und eloquentes Plädoyer. Super !


Hartmut

Anonym 13. Mai 2012 um 12:22  

Es ist paradox: Ein Mensch, dem angekreidet wird, sich daneben benommen zu haben wird in den Kommentaren beleidigt und beschimpft.

Johannes Ponader fände das nicht gut.

Anonym 13. Mai 2012 um 17:06  

Man kann übrigens auch im Forum von G.Jauch seine Meinung kundtun. Heute ist eine Elefantenrunde zu NRW angesetzt mit: Rösler, vdL, Gabriel und Trittin. !!!

Anonym 18. Mai 2012 um 14:34  

Als ich die Sendung von Jauch gesehen habe, war ich entsetzt! Warum lässt die ARD einen derart gemeinen Moderator ins Fernsehen, dem der Begriff "sozial" ein Fremdwort ist, eine politische Sendung moderieren? Mir grummelts im Magen, wenn ich mir überlege, dass ich dafür auch noch GEZ-Gebühren von meinem monatlich hart erarbeitetem Einkommen bezahle. Jauch hat nichts in der ARD zu suchen und war bei RTL besser aufgehoben. Sollte die ARD keine Konsequenzen ziehen, stellt das meiner Meinung nach die Seriösität des gesammten Senders in Frage.

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