Ein Leben...

Freitag, 4. Mai 2012

Vielleicht bedeutet Lokalpatriotismus weitläufig nur, die Unerträglichkeiten, die sich offenen Auges aufdrängen, mit heimatörtlichen Romantizismen auszugestalten.

Ich hatte ein Leben in Ingolstadt. Das liest sich schwülstig und schwermütig, klingt, als trauere ich nach. Klingt so, wie sich Karen Blixen jenseits von Afrika ihrer verlorenen Farm grämte. Ich hatte keine Farm in Afrika, ich hatte ein Leben in Ingolstadt - Feststellung, nicht Schwermut.

Ich hatte ein Leben in Ingolstadt. Geboren im Zentrum dieses Ortes, in einem Krankenhaus, das zum Seniorenstift wurde. Das summierte sich beiläufig zum Running Gag, wonach ich einmal in dem Zimmer sterben würde, in dem ich geboren wurde. Hat sich erledigt - das Stift ist ja mittlerweile auch stiften gegangen. Groß geworden, als Sohn eines Gastarbeiters, den es an die Donau verschlug. An jene Donau, die er sich schön und blau vorstellte, weil Strauss es so walzerte. Braun war sie, trüb floss sie Richtung Wien, wo sie vielleicht schöner, weil blauer war, wo sie zu Schöne blaue Donau-Walzer inspirieren mochte. Mit Strauss im Kopf, noch nicht mit Strauß in der Landespolitik - als mein Vater ankam, da war letzterer, der eszettige, noch Starfighter-Beauftragter der Bundesregierung.

Hier besuchte ich die Schule, hier bildete man mich aus und ich mir in jungen Jahren zuweilen viel ein. Erste Lieben, geschmäht meist - eine Ehe, glücklich an die Wand gefahren. Eine Tochter. Hier wuchs ich auf als Kind eines Spaniers, als Kind einer Bayerin. Glückliche Kindheit - wahrscheinlich. Was Glück so ist. Merkt man meist erst danach, wenn es weg ist. Miefig war es in den Achtzigern noch mehr als in den Neunzigern. Spießig - ausländerfeindlich - islamophob. Erstaunlicherweise mehr als heute. CSU-Landesparteitage und das Gift und die Galle von deren Parteisekretären mal abgesehen.
Ingolstadt mein Dreh- und Angelpunkt. Hier sah ich zu, wie der örtliche Fußball fünf- und sechsklassig kickte, bis ein Leiharbeitstycoon Millionen in einen fusionierten Verein steckte - Geld, das er für seine Leiheigenen nicht haben wollte. Ich hätte Eishockey auf höchsten Bundesniveau sehen können, wenn es mich interessiert hätte. In der Stadtbücherei wuchs ich geistig. Und ich wuchs körperlich und die Stadt räumlich - kulturell wuchs sie wenig, meist reduzierte es sich lediglich auf Konsumtempelei. Großstadt wurde man - Selbstherrlichkeit der örtlichen Kommunalpolitik inklusive. Ingolstadt, durch das sich herrlich die Donau, sei sie auch bräunlich versuppt, schlängelt - Ingolstadt, durch das sich traurig Menschen bei der Tafel schlängeln. Traurige Stadtteile gibt es da - und Villen. Viele arme Gestalten - und mit Seidenschal garnierte Doppelkinne. Der Suff bindet die gesellschaftlichen Schichten - am Zentralen Omnibusbahnhof säuft der Pöbel, auf Stadtfesten die Granden. Die einen bezahlen den Rausch von Geld, das sie nicht haben - die anderen bewirtet man gratis. Man ist, um es kurz zu sagen, bayerische Großstadt.

Ich hatte ein Leben in Ingolstadt. Dort war ich unzugehörig. Kreisler kommt mir in den Sinn. Der sang mal von jemanden (von sich?), der durch die Welt reist, überall Chancen, gutes Leben für ihn - obgleich singt er, dass er sich dort dennoch nicht zuhause fühle. Am Ende kam er in "sein geliebtes Stätel" zurück. Dort meidet man ihn, tritt und drückt ihn - hier fühlte er sich zuhause, singt er, denn hier kann man ihn benützen, hier geht er zugrund'. Dort war ich unzugehörig, dort war ich heimisch. Ohne jetzt sagen zu wollen, dass dort, wohin ich mein Leben verschleppt habe, ich nie unzugehörig heimisch werden kann, weil ich gehörig unheimisch behandelt würde.

Ingolstadt. Ferne Heimat. So fern ist sie gar nicht. Und ich erinnere mich an eine Stadt, in der saturierte Familien den Senat einnahmen, in der sie ihre Geschäfte betreiben konnten, mit freundlicher Unterstützung der örtlichen Politik. Ich erinnere mich an ein muslimisches Fest. In und um eine sehr attraktive Moschee. Überall parkten Autos, natürlich auch im Halteverbot, halb in Wiesen, halb auf Fußwegen. Die Polizei notierte kräftig, verteilte Strafzettel. Dasselbe spielte sich zweimal im Jahr für jeweils eine Woche vor meiner Haustüre ab - ich wohnte nicht weit von der Festwiese. Und dann war zweimal jährlich Volksfest, Kirmes wie man andernorts sagt. Und auf diesen Festen hatten renommierte Familien ihre Angebote stehen: Imbisswagen, Bierzelt, Fahrgeschäfte. Die Polizei notierte nie - man wollte den Familien keinen wirtschaftlichen Schaden zufügen.


Ingolstadt. Meine letzten Tage dort waren besinnlich, waren nachdenklich. Nicht schwermütig. Ich ging durch die Stadt, hörte genau hin, beobachtete scharf. Plötzlich sah ich Dinge, die mir vorher nicht auffielen. Warum war denn kein Fenster des Ingolstädter Münsters identisch? Hat man damals schon Hundertwasser vorweggenommen? Fiel mir vorher nie auf. Ich hätte Architektur studieren sollen, kam mir in den Sinn. Und dann ist da noch die Mundart. Die nimmt man deutlicher wahr, wenn sie einem bald nicht mehr aufs Trommelfell pocht. So plump manchmal, so derb - so ehrlich, so ungekünstelt. Bis ich einigen neureichen Mittfünfzigern lauschte, die laut Mia san mia! schrien und dabei die Arroganz der zu Weltläufigkeit gekommenen Provinzialität verströmten. Bierdimpfel halt. Aber meine Bierdimpfel. Idioten halt. Aber irgendwie meine Idioten.

Es wird sicherlich eine Weile dauern, bis die Idioten, die ich in meiner neuen Heimat finde, zu den Idioten werden, die irgendwie auch meine sind. Wenn man den Widerling zwar nicht mag, ihn aber als Teil der Örtlichkeit erkennt, als etwas, das hier genauso dazugehört, wie die positiven Dinge, dann ist man unzugehörig angekommen. Das sind dann diese heimatörtlichen Romantizismen...

Ich hatte ein Leben in Ingolstadt. Das war nicht immer einfach. Erst im Rückblick, erst jetzt, da ich dieser Stadt enteilt bin, glaube ich manchmal, es sei spielend an mir vorbeigerauscht. Eine Stadt, die kein Moloch ist, die gleichwohl, so boomend sie sich auch gibt, unerträglich schien in so vielen Facetten. Arbeiterstadt - ein bayerisches Wolfsburg, allerdings mit historischen Grundlagen. Ein Oberbürgermeister, dessen Verdienst es ist, Geschäfte, noch mehr Geschäfte, immer mehr Geschäfte aus dem Boden zu stampfen - als er bei der letzten Kommunalwahl Stimmen verlor, war er entrückt genug, sich der Tyrannei der Massen ausgeliefert zu sehen. Ausgerechnet er, ausgerechnet der Schirmherr so vieler Einkaufsmöglichkeiten. Was soll er denn noch alles tun?

Ein Leben in Ingolstadt. Manches war in etwa so schön wie manches beschissen war. So kleingeistig spießig, wie mancher wohl meint, war es jedoch gar nicht. Weltoffen sicher auch nicht. Toleranz sähe etwas anders aus. Doch es war gesunde Ignoranz. Und das halte ich für besser als nichts. Es war nicht so, dass in diesem katholischen Städtchen Schwule nicht selig und Moslems unglücklich wurden - man liebte sie nicht, aber man ließ sie machen, ohne zu genau wissen zu wollen, was sie da eigentlich tun. Vielleicht ist das die Toleranz, die wir uns alle wünschen - Wegsehen nicht Hinsehen; nicht alles so genau wissen wollen, nicht Anteilnahme heucheln und homophile oder islamophile Betroffenheits- und Verständnishohelieder anstimmen. Mehr dürfte ohnehin nicht machbar sein. Mit Respekt nebeneinander leben, wenn es miteinander nicht richtig klappt.


Mein Leben in Ingolstadt. Ich wurde in einer Stadt geboren, die keine 90.000 Einwohner hatte - heute sind es 130.000. Ganze Stadtbezirke wuchsen. Ich kann mich nicht mehr erinnern was einst dort war, wo später Wohnblocks oder Einkaufszentren standen. Seit Jahren passierte ich einen Kreisverkehr - seit Jahren fragte ich mich, was dort war, als es diesen Kreisel noch nicht gab. Ich müsste es wissen - doch ich habe es vergessen. Man vergisst so schnell. Man glaubt dann, es sei immer so gewesen. Ich erinnere mich, wie mein Vater nach spanischen Lebensmitteln suchte und glaubte, nur in Nürnberg, in einem Laden, der das speziell vertrieb, könne er sie bekommen. In der Provinz gab es keine jamón serrano, keine chorizo - heute gibt es sie überall. Ich erlebte die technologische Revolution in der Provinz. Dass ich heute zuweilen nicht erkenne, wie revolutionär manche Entwicklung ist, kann auch daran liegen, dass ich ein Leben in Ingolstadt führte, wo man immer etwas langsamer, etwas weniger urban, etwas weniger kosmopolitisch war.

Ein Ingolstädter Leben prägt sich durch die Unzulänglichkeit, für die beiden Metropolen, die nördlich und südlich liegen, immer nur ein Bauerntrampel zu sein. Gegenüber Münchnern und Nürnbergern ist man als Ingolstädter Bewohner eines etwas zu groß geratenen Dorfes mit Autobahnabfahrt.
Ein Ingolstädter Leben prägt sich durch die Angeberei, die man den umliegenden Dörfern und Ortschaften gnädig zukommen läßt. Gegenüber denen gibt man sich als Stadt von Welt.
Wie ein unzufriedener Feldwebel, der nach unten tritt und nach oben buckelt.

Mir ist bewusst, dass diesem Text die Kontinuität fehlt, dass der rote Faden zu einem Knäuel verwickelt ist. Er ist eine Sammlung gedanklicher Splitter. Man sehe mir das nach - lange schon bohren sich Gedanken wie Splitter in mein Gehirn, sodass ein solcher Text nur folgerichtig zu sein scheint.

Die Heimat geht mir verloren. Ich höre oft, Heimat sei Heimat, dahoam sei dahoam - ich habe gesehen, wie einem Menschen die Heimat vergeht, wenn er geht. Heimat ist nicht nur ein räumlicher Begriff - er ist es viel mehr zeitlich. Wenn man sie verlässt, so entflieht man dem Raum, gleichwohl man ihr zeitlich fernsteht. Einfach den Raum wieder einzunehmen, das macht Heimat nicht aus. Meinem Vater ging die Heimat verloren, er verließ sie - räumlich und zeitlich. Und irgendwann besuchte er das, was ihm Heimat war und stets erkannte er, auch wenn er es so nie sagte, dass ein Ort niemals ein Ort bleibt, dass er zwar materiell hier ist, dass man ihn betreten kann, dass aber der Ort das Zeitliche segnet. Die Häuser standen noch, der Geist, der in ihnen lebte, geschliffen an Stunden, Wochen, Jahren, er veränderte das Leben am Ort und damit dessen Fassade.
Ob es einen Unterschied macht, wenn man seine Heimat zugunsten eines anderen Landes, einer anderen Mentalität verlässt? Von Kulturkreis will ich nicht reden, denn von Spanien auf Deutschland ist der Schritt groß, aber nicht so, als dass sich da eine ganz andere Kultur auftäte. Bewegt man sich im nationalen Rahmen, bleibt einem die Heimat dann Heimat? Oder ist es nicht auch schon das Verlassen eines Kulturkreises, wenn man aus Bayern nach Hessen geht?

Nun, da ich diese Zeilen schreibe, habe ich Ingolstadt schon verlassen. Im Geiste wandle ich noch durch die Straßen, so wie ich es tat, bevor ich ging. Unglücklich bin ich nicht, auch wenn mancher das hineinlesen will. Man geht weg, man freut sich, man lacht, ist glücklich - man geht weg, läßt zurück, weint, ist traurig. So ist das Leben, nichts ist denkbar ohne das Gegenteil, kein Lachen ohne Tränen. Das gilt für alles, nicht nur für das Verlassen eines Ortes, an dem man gefestigt war. Man ist doch nicht unglücklich, nur unglücklich, ausschließlich unglücklich, wenn man trauert - danach und zwischendurch lacht man doch wieder. Man ist doch nicht glücklich, immer nur glücklich, wenn man einen freudigen Schritt tut - irgendwann weint man auch, sogar mittendrin weint man.

Das Leben ist anders hier; die Leute sind anders hier. Oder bin ich es, der übertreibt, der innerlich aufbauscht, der das behauptet, damit er seinen Integrationsprozess erträglicher gestaltet?

Ich lebte ein Leben in Ingolstadt. Fast vierunddreißig Jahre. Nie andernorts. Aber auch nie wirklich dort. Heimat ist, wohin man sich sehnt, lernte ich irgendwann. Spanierkind - Ausländerkind - das war ich. Ein Leben in Spanien, danach sehnte ich mich dann. Unter meinesgleichen. Was man als meinesgleichen schimpfte. Dann war ich dort. Deutscher - deutscher Cousin - das war ich dort. Heimat, das war ein Ort, wo ich unter meinesgleichen sein könnte. Ein Ort, den ich bislang nicht gefunden habe. Immer kam etwas dazwischen. Mal mehr, mal weniger. Man kann zwar irgendwo leben, braucht zwangsläufig aber keine Heimat. Heimatlosigkeit ist gerade in der Heimat schnell geschehen.

Vierunddreißig Jahre. Und aus der Ferne kommt es mir vor, als sei dort alles Honig, alles Milch. Manchmal. Wenn das Neue zu neu, das Neue zu viel ist. Die Verklärung setzt ein. Menschlich. Aber es gilt aufzupassen. Sich dagegen zu wehren. Die Internationale der Arschlöcher hat auch in Ingolstadt immer eine Botschaft besessen, ein Konsulat gehabt, eine undiplomatische Vertretung geführt. Honig gab es nicht. Milch floss wie überall spärlich. Aber die Arschlöcher, ich kannte sie, konnte sie lesen, verstehen, deuten. Das wird die Aufgabe sein, die jemand hat, wenn er den Ort seiner Geburt, seines ersten Lebensabschnitts, seiner Sozialisierung verlässt. Sich in der Exegese der ansässigen Aschlochiaden üben - dann kann ein Surrogat für eine Heimat entstehen, die einen gesund unzugehörig sein läßt.



9 Kommentare:

stefanbecker 4. Mai 2012 um 08:38  

Lieber Roberto,

suche nicht das Glück in einer Stadt oder an einem Ort.
Suche das Glück in den Menschen. Hört sich vielleicht pathetisch an, ist es bei näherer Betrachtung aber wirklich nicht. Wo es Arschlöcher gibt, gibt es auch Antiarschlöcher.

Anonym 4. Mai 2012 um 13:24  

Kann Siebenstein nur zustimmen.
Alles Gute, Roberto!
Außerdem sollte man seine eigene Deutung nicht zu hoch hängen. Man selbst ist für Andere evtl. eben auch ein Arschloch. Es ist nicht so, dass es da eine absolut gültige Einteilung gibt. Jeder legt da seine eigenen Maßstäbe an...

Anonym 4. Mai 2012 um 15:23  

Sehr schön gesagt mein bruder. Wie wahr es doch ist, wie die Menschen einen als bürger mit migrationshintergrund ansehen. Nie wirklich dazu gehört. Weder hier noch 'wo wir herkommen'.

Hier geboren. Hier auf aufgewachsen. Freunde gemacht. Gelacht und gelebt. Aber manchmal, manchmal nur, wurde es einem zu spüren gegeben, dass man doch anders ist. Aber ist man das?

In der kneipe singst du die deutschen schlager mit. Kennst dich aus mit der geschichte und mit der kultur. Führst ein leben ganz solide. Und doch ist es wie ein splitter. Ein splitter, der dich die ganze zeit begleitet. Wie ein sandkörnchen in deinem schuh. Wie eine laufmasche im strumpf. Du bist anders.

Wünsche dir kraft lieber Roberto. Und die liebe der Menschen. Denn trotz allem- die liebe wird siegen und alles erobern. Wenn es gott so will.

Lg an alle infokrieger

Anonym 4. Mai 2012 um 19:43  

Eine Rückschau, die, wie ich sehe, von einem bisher, erfüllten Leben geprägt ist. Doch mit 33 J., so denke ich, ist Dein Zenit noch nicht erreicht.

Einen guten Start in Hettenheim, verbunden mit einer erfolgreichen Fortführung von ad sinistram und gute Verkäufe Deiner beiden, ersten Bücher, das wünsche ich Dir, Roberto, von ganzem Herzen.

Als passende Worte nun die 2. Strophe aus H. Hesses Gedicht "Stufen".

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen, Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, Er will uns Stuf` um Stufe heben, weiten. Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen; Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

LG
Hartmut

Anonym 5. Mai 2012 um 14:19  

He Roberto super Text, das Lesen hat viel Spass gemacht. Hab in vielen Teilen meine eigene Heimatstatdt wiedergefunden.

@Siebenstein und anonym wtf? ich glaube ihr habt den text nicht richtig gelesen/verstanden ?!? Was soll dieses überhebliche Gehabe, Roberto ist doch glücklich und zufrieden-schreibt er doch ;-)

The Mistaker 5. Mai 2012 um 15:49  

Wenn man wie ich, wöchentlich in Bayern arbeitet und dort etwa 10 bis 12 Kunden am Tag mit Möbeln beliefert, dann wochenends ins besinnliche Süd- Anhalt, also in den Osten der Republik, zurückkehrt, werden die von Dir beschriebenen Denkvorgänge auch wöchentlich wiederholt. Man beobachtet nämlich seine "Heimat" wesentlich genauer. Man vergleicht, versucht Unterschiede zu entdecken (zur eigenen Identitäts- oder Heimatfindung) oder Parallelen zu ziehen, um sich irgendwie bei den "Anderen" zurecht zu finden.
Es gelingt nicht. Kann es auch gar nicht. Denn Verklärung, Du schreibst es ja bereits, gehört zur Natur des Menschen. Ein nicht abzuschaltender Schutzmechanismus der menschlichen Psyche. Meine Definition von Heimat ist da etwas grober: Heimatgefühl kann nur aus positiven Erfahrungen erwachsen. Sei es Liebe, sagen wir mal zur Familie, Geborgenheitsgefühle, sagen wir mal in der Familie oder einfacher ein Sicherheitsgefühl. Heimat ist für mich also ein warmer Rückzugsort. Nicht räumlich oder gar zeitlich begrent, sondern einfach nur da, wenn man ihn braucht.

stefanbecker 6. Mai 2012 um 12:30  

@ anonym 14:19

Doch, ich habe Roberto verstanden und das aufgegriffen
was er am Ende seines Textes kolportiert. Und ich weiß und wünsche, dass es ihm gut geht und zwar ohne Arroganz.So kann ich sagen du hast mich nicht verstanden.
Ich bewundere geradezu Robertos Authentizität.

Anonym 6. Mai 2012 um 17:13  

Hallo anonym vom 5. Mai
"Roberto ist doch glücklich und zufrieden" ???
Robertos Motivation für dieses Blog ist doch gerade seine tiefe Unzufriedenheit, weshalb er gegen sein "inneres Platzen" anschreibt...
Als ob sich hier "glückliche und zufriedene" Menschen austauschen?! Manchmal frage ich mich wirklich, was in den Leuten vorgeht, die hier wie von einem anderen Stern kommentieren.

Anonym 11. Mai 2012 um 16:17  

Aktuell: Urteil Az. 4 A 18/11 des Göttinger Verwaltungsgerichts verbietet es Ausländern, deutsche Namen anzunehmen, um Diskriminierung zu entgehen. Begründung: Das deutsche Namensrecht sei nicht dazu bestimmt, gesellschaftlichen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken.

  © Free Blogger Templates Columnus by Ourblogtemplates.com 2008

Back to TOP