In eigener Sache
Freitag, 19. August 2011
oder: ich bin dann mal weg.
Die letzten Monate waren nicht einfach. Familiäre Verwerfungen! In steter Anspannung harrend, dass endlich Entspannung an die Tagesordnung tritt... aber egal, nicht zu viel aus dem Nähkästchen an dieser Stelle. Es waren also, kurz gesagt, schwierige Tage, die ich verlebte. Dazu der Zweifel, der wöchentlich zu Gast ist, für was man eigentlich jeden Tag schreibt, formuliert, die Wände hochgeht.
Der letzte Zweifel geriet schnell in Vergessenheit, wenn wir schon davon sprechen... das heißt, wenn ich davon spreche und Sie mir schon zuhörend ausgeliefert sind... also, letztens rufe ich das Service-Center eines großen deutschen Unternehmens an, ich brauchte etwas, was ist egal, und buchstabiere da meinen Namen. Doraemil, Platz lassen, Ludwigantonpaula... Haben Sie einen Blog, fragte die Stimme des vorzüglich netten Mannes. Ja, sagte ich, vorzüglich überrascht. Ad sinistram? Ja, antwortete ich. Er lese mich täglich und er schätze es sehr, was ich da tue.
Schreibt man, formuliert man, geht man Wände hoch, um solche Erlebnisse zu haben? Ich tue es in erster Linie, weil ich muß, weil ich befürchte, dass es mich sonst innerlich zerreißt, weil mich die Empörung fest im Griff hat - aber wer von uns ohne Eitelkeiten ist, der werfe zuerst seinen Spiegel ein, in dem er sich narzisstisch bewundert. Natürlich sind das trotzdem Augenblicke, die aufbauen, die Mut zusprechen, die verdammt erfreuen.
Ich ufere aus, ich wollte nur sagen, dass die letzten Monate nicht sehr besinnlich waren und ich daher erstmal ein wenig urlaube. Heißt: ich werde in den nächsten zwei, drei Wochen kürzertreten. Ab und an schreibe ich was, damit es mich nicht zerreißt - aber ich weigere mich, regelmäßig zu sein, in der nächsten Zeit. Und geht die Welt in diesen Tagen auch ihrem Ende entgegen, ich schreibe nur darüber, wenn ich dazu aufgelegt bin, keine Verpflichtung, kein Muss. Die Welt braucht keinen Kommentar von meiner Seite, wenn sie sich dazu entschließt, den Freitod zu wählen.
Was mir aber an dieser Stelle aber Muss ist, ist der Dank an all jene, die mich, die ad sinistram regelmäßig unterstützen. Ich nenne keine Namen, was ich gerne wollte. Aber Datenschutz und so. Also vielen herzlichen Dank an die anonymen Unterstützer, die für mich nicht namenlos sind!
In diesem Sinne nicht wundern, ad sinistram ruht nur kurz. Ich ziehe mich nicht langsam aber sicher zurück, ich tanke nur langsam aber sicher etwas Entspannung - und das fern der Heimat, aber nicht zu fern vom Laptop. Ein bisschen auf die faule Haut leg ich mich, mehr nicht. Bin jedoch bald zurück, und ich hoffe, Sie sind es auch...
Lieber Leser, wenn Sie mögen, so dürfen Sie ad sinistram unterstützen. Entweder per Paypal (siehe rechte Seitenleiste) oder über den gewöhnlichen Bankweg. Hierzu ließe ich den Datenschutz ruhen und teilte Ihnen gerne meine Kontodaten mit.
Der letzte Zweifel geriet schnell in Vergessenheit, wenn wir schon davon sprechen... das heißt, wenn ich davon spreche und Sie mir schon zuhörend ausgeliefert sind... also, letztens rufe ich das Service-Center eines großen deutschen Unternehmens an, ich brauchte etwas, was ist egal, und buchstabiere da meinen Namen. Doraemil, Platz lassen, Ludwigantonpaula... Haben Sie einen Blog, fragte die Stimme des vorzüglich netten Mannes. Ja, sagte ich, vorzüglich überrascht. Ad sinistram? Ja, antwortete ich. Er lese mich täglich und er schätze es sehr, was ich da tue.
Schreibt man, formuliert man, geht man Wände hoch, um solche Erlebnisse zu haben? Ich tue es in erster Linie, weil ich muß, weil ich befürchte, dass es mich sonst innerlich zerreißt, weil mich die Empörung fest im Griff hat - aber wer von uns ohne Eitelkeiten ist, der werfe zuerst seinen Spiegel ein, in dem er sich narzisstisch bewundert. Natürlich sind das trotzdem Augenblicke, die aufbauen, die Mut zusprechen, die verdammt erfreuen.
Ich ufere aus, ich wollte nur sagen, dass die letzten Monate nicht sehr besinnlich waren und ich daher erstmal ein wenig urlaube. Heißt: ich werde in den nächsten zwei, drei Wochen kürzertreten. Ab und an schreibe ich was, damit es mich nicht zerreißt - aber ich weigere mich, regelmäßig zu sein, in der nächsten Zeit. Und geht die Welt in diesen Tagen auch ihrem Ende entgegen, ich schreibe nur darüber, wenn ich dazu aufgelegt bin, keine Verpflichtung, kein Muss. Die Welt braucht keinen Kommentar von meiner Seite, wenn sie sich dazu entschließt, den Freitod zu wählen.
Was mir aber an dieser Stelle aber Muss ist, ist der Dank an all jene, die mich, die ad sinistram regelmäßig unterstützen. Ich nenne keine Namen, was ich gerne wollte. Aber Datenschutz und so. Also vielen herzlichen Dank an die anonymen Unterstützer, die für mich nicht namenlos sind!
In diesem Sinne nicht wundern, ad sinistram ruht nur kurz. Ich ziehe mich nicht langsam aber sicher zurück, ich tanke nur langsam aber sicher etwas Entspannung - und das fern der Heimat, aber nicht zu fern vom Laptop. Ein bisschen auf die faule Haut leg ich mich, mehr nicht. Bin jedoch bald zurück, und ich hoffe, Sie sind es auch...
Lieber Leser, wenn Sie mögen, so dürfen Sie ad sinistram unterstützen. Entweder per Paypal (siehe rechte Seitenleiste) oder über den gewöhnlichen Bankweg. Hierzu ließe ich den Datenschutz ruhen und teilte Ihnen gerne meine Kontodaten mit.
26 Kommentare:
Ruh Dich aus, das ist GAAAANZ wichtig. Wir wollen doch noch viele Jahre intelligent von Dir unterhalten und aufgeklärt werden und das geht nicht, wenn Du am Burnout zugrunde gehst. Ich wünsche Dir auf jeden Fall einen tollen und erholsamen Urlaub!
Bis denne.
na denn... bon voyage und gute erholung :-)
Lieber Roberto,
seit eineinhalb Jahren hat mir Dein Blog geholfen, aus tiefen Tälern herauszukommen - dafür tausend Dank.
Dir wünsche ich eine gute, erholsame, besinnliche und entspannende Zeit.
Gute Reise !
Lieber Roberto de Lapuente,
das klingt ja alles nach einer Entschuldigung für ihre wohlverdiente
Auszeit. Sie ist wahrlich nicht nötig.
Ihre täglichen Grotesken, Kommentare, Wutausbrüche, ihre Analysen,ihre philosophischen Anmerkungen... ,werden mir sicherlich sehr fehlen.
Ich wünsche Ihnen in jedem Fall eine
erholsame und erkenntnisreiche Auszeit,auch wenn einem die Geschehnisse dieser Welt kaum Anlass dazu bieten mögen.
Für ihre Eitelkeit:
Ich bewundere sie sehr und möchte mich herzlich für ihr Engagement bedanken.
Laissez-faire.. & eine schöne Urlaubszeit mit viel Entspannung! Freue mich schon heute wieder auf Sie! VLG!
Genau, ruh Dich aus, lass es Dir gut gehen.
Den Text kann ich gut nachvollziehen, aber die Welt oder die Menschheit war schon immer so ver-rückt, mal mehr, mal weniger.
Tja, mein Urlaub ist vorbei, jetzt heisst es wieder, sich ducken, abarbeiten und am besten den Verstand ausschalten, sonst ist vieles nicht auszuhalten.
Aber dieser Blog und auch viele andere Blogs sowie Kommentare tun einfach gut in dieser hässlichen, verlogenen ....Zeit.
Also dann, geniesse die freie Zeit.
Es gibt so viel Schönes zu sehen, die Blümchen zum Beispiel und viele Früchte sind jetzt reif.
Vielen Dank Euch allen. Aber wie gesagt, so ganz schweigsam werde ich nicht sein, denke ich. Ab und an werde ich meinen Senf dazugeben, schon um nicht zu platzen.
Einen schönen und erholsamen Ulraub!
Vielen Dank für dieses tolle Blog!
Ich möchte mich hier nur kurz bedanken, dass Du meistens die Worte findest, die mir aufgrund immenser Traurigkeit und damit einhergehender Sprachlosigkeit ständig fehlen.
Danke dafür, dass ich mich nicht so alleine fühle und so immer wieder einen Tropfen Hoffnung schöpfen kann.
Schönes Sein
Stefan
De reposantes vacances, de bonnes lectures et un élan retrouvé après cette pause.
Anhänger des 04.08.1789
Möge sich für Sie alles zum Besten ordnen und die wohlverdiente Entspannung einstellen.
Enspannung und Mitgefühl fehlt auch im ganzen Lande.
Alles Gute!
Danke! Für's schreiben, denken, empören. Chill ein wenig und komm bald wieder. Leute wie ich (ebenfalls empört bis beunruhigt) brauchen dieses Fenster.
Auf bald.
Ein Freund!
Lieber Roberto,
hiermit möchte auch ich Dir eine erholsame Zeit plus erfolgreichen Stressabbau wünschen. Gute Erholung und auf bald in alter/neuer Frische!
Diana
@Roberto:
"Urlaub"? Er sei Dir von Herzen gegönnt (ich könnt' auch welchen brauchen)!
Das mit den unvermutet einem begegnenden Lesern scheint gar nicht soo ungewöhnlich ;-) Unlängst kam ich im SpOn-Forum (habe dort einen Nick) mit jemandem ins Gespräch und es stellte sich heraus, daß er schon eine Weile gerne auch Blogs liest - darunter auch mein kleines. Da wundert man sich dann mal wieder, "wie klein doch die Welt ist" :-D Freu Dich einfach drüber, wenn Dir gelegentlich jemand unerwartet sagt: "Du, ich kenn Dein Blog und ich lese es gerne." Dann machst Du wohl etwas richtig, und sich die zunehmende Empörung von der Seele zu schreiben ist allemal besser, als verstummt zur Gewalt zu greifen. Es sind viele Empörte "da draußen" (ich bin einer von ihnen), was sich nicht nur an den Blogs, sondern auch gut an den Leserkommentaren ablesen läßt. Deshalb schreiben wir, deshalb versuchen wir, auch andere Menschen zur Abkehr vom stillen Dulden anzuspornen. "Mach's Maul auf, schreib selber was, geh auf die Strasse, beteilige Dich an einem Nachbarschaftsprojekt o.ä.!"
SO sollte unsere Devise lauten - die Devise derer, die längst keine Devisen mehr haben und auch keine Dividenden bringen. Wir kämpfen hier jeder jeden Tag - das muß "Grund genug" sein!
Erhol Dich gut
Frank
Ein wenig ausruhen ist immer gut für die Seele. Komm wieder zu Dir, genieße die Ruhe, aber bitte komm wieder.
Ich wünsche Dir eine gute Zeit und ganz viel gutes Essen (hält Leib und Seele zusammen !)
Gruß, Babs
Hallo Roberto,
schönen Urlaub und viel Erholung, und nicht vergessen, die Seele baumeln zu lassen.
LG Omnibus56
PS: Ich freue mich schon (ganz egoistisch) auf Deinen Taten-(Schreib-)Drang nach dem verdienten Urlaub. ;-)
Lieber Roberto,
auch von mir alle guten Wünsche für einen erholsamen Urlaub - und als regelmäßige Leserin freue ich mich natürlich schon darauf, dass Du demnächst (hoffentlich bald!) wieder entspannt und ausgeruht weiterbloggst.
Herzliche Grüße!
Saby
Daran siehst Du mal wieder dass es auch Vorteile hat kein 08/15 Teutone namens Thomas Meier zu sein - wem bliebe so ein Name schon im Gedächtnis?
Ja, es ist wichtig, sich wieder aufzubauen, Kraft zu tanken. Gerade und auch dann, wenn es nach Weltuntergang riecht. Es kann ja sein, Du - ja, gerade Du - überlebst diesen, und wenn Du dann keine Kraft hast, na...
Also, gute Erholung, und Freude wünsche ich Dir. Und, dass Du diese Zeit in vollen Zügen geniessen kannst.
Vielen Dank für Deine Schreibe, sie ist es, die manchmal auch wieder anregt, aufrüttelt, wenn ich gerade mal in die Knie gehe. Also, bis dann.
Frank Benedikt, "Mach's Maul auf, schreib selber was, geh auf die Strasse, beteilige Dich an einem Nachbarschaftsprojekt o.ä.!"
Absolut nichts, rein GAR NICHTS davon ändert die grundlegenden Zustände. Es ist nichts als Beschäftigungstherapie. Für nichts passt der Begriff besser.
Etwas anderes zu glauben ist absolute Augenwischerei - und jeder, der dieses Blog liest, sollte das eigentlich wissen.
Alles steht und fällt mit einer vermittelbaren konkreten Vorstellung der Welt nach dem jetzigen System!
Erholsamen Urlaub, und bis bald!
@Hanus:
"... Alles steht und fällt mit einer vermittelbaren konkreten Vorstellung der Welt nach dem jetzigen System!"
Und wie willst Du die gestalten und vermitteln, wenn Du nicht kommunizierst, sprich: schreibst und auf der Strasse oder bei Nachbarschaftsprojekten mit den Leuten redest?
Das hat doch mit "Beschäftigungstherapie" nur sehr begrenzt zu tun.
Gratuliere zu dem Entschluss, eine Pause einzulegen! Allerdings, ich empfehle dir, wenigstens für eine Woche die "absolute" Ruhe: kein Internet, kein Fernsehen, keine Zeitung - kurz, die ganze Palette, die eigentlich nur dazu führt, dass wir "abgelenkt" werden, vom Wesentlichen - nämlich "uns"!
Habe jetzt ein knapp dreiwöchige "Zwangspause" hinter mir. In der ersten Woche kämpfte ich regelrecht mit "Entzugserscheinungen". Doch, ab der zweiten Woche legte sich der Druck, ständig präsent sein, dabei sein, mitreden zu wollen.
Ich habe gelernt, mich und die "Welt", die mich umgibt, aus einem anderen "Blickwinkel" zu erleben.
Es ist schier unglaublich, wie viele "neue" Türen da in einem aufgehen.
Das Problem, lieber Frank B., ist, dass wir uns ja nicht die Zeit nehmen und geben, um über "neues" zu reflektieren, wenn wir ständig mit Aktionen in der potenziellen Realität beschäftigt sind.
Also: Auf die "Stille" hören und in medias res gehen.
Ist schwierig, weil es dauert, bis die "meditative Wirkung" sich einstellt - aber ist es erstmal gelungen, dannn . . .
Liebe Scribine,
Du hast ja recht und nichts täte ich lieber, als mal ein, zwei Wochen die Seele baumeln zu lassen. Dummerweise hält die Welt aber nicht einfach an und es gehört auch zu meinem Job als Lektor, informiert und erreichbar zu sein. Auch Fernbeziehung ohne Netz ist schwer. Insofern häng ich halt am Draht ...
Lieber Roberto,
wenn Dir eine Pause gut tut, dann nehme sie Dir!
Deine kritischen Essays zu lesen tut mir oft gut, denn sie zeigen, dass es auch Vernunft geben kann in unserer Welt...
Es stimmt doch gar nicht, dass unsere Welt mehr als in der bisherigen Geschichte aus den Fugen wäre. Wir sollten nicht jede Erschütterung, jedes Flackern am Horizont nutzen, um in die alte Sehnsucht nach der Geste des großen Aufwasches, nach der Runderneuerung, nach der reinigenden Katastrophe, nach einem Untergang mit oder ohne Führerbunker zu verfallen...
Leider ist dieses Wunschdenken hier ja an der Tagesordnung.
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