Ideologie und Paranoia
Freitag, 12. August 2011
Schwule! Überall waren Schwule. Das Land schien schwulstig zu verkitschen. Die gute alte Familie: ein Auslaufmodell! Nurmehr Sodomie. Männer, die beim Knaben lagen, wie beim Weibe. Homosexuelle Lehrer gefährdeten das Kindeswohl, infizierten die unschuldigen Menschlein mit diesem heimtückischen Homo-Virus. Die Gesellschaft musste dringend aus den Pranken der um sich greifenden Verschwulung errettet werden. Und gottlob, es gab ja wackere Recken gegen diese Pandemie, die da unkontrollierbar überhandnahm. Da war John Briggs, ein kalifornischer Senator, der mit seiner Gesetzesinitiative schwule und lesbische Lehrer und Lehrerinnen mit Berufsverbot belegen wollte. Denn erwiesen sei, schärfte er der amerikanischen Öffentlichkeit ein, dass Schwule und Lesben Kinder zu ihresgleichen bekehrten, wenn man sie nicht aufhielt. Saftwerbefachkraft Anita Bryant, mittlerweile ins politische Fahrwasser geschwommen, predigte vom Teufel, der in jedem schwulen Leib eingefahren sei und der die Nation gefährde, indem er sie homosexuell werden ließ. Da klang sie ganz wie Präsidentenschwester Ruth Carter Stapleton, eine evangelikale Furie, die den Schwulen den Heiland ans Herz legte, um endlich von dieser grausamen Krankheit geheilt zu werden. Vorallem Bryant wurde in jenen Jahren zur Stilikone der Anti-Schwulen-Bewegung.
In dieses vergiftete Klima, in dem Homosexuelle geprügelt und hin und wieder, unter Desinteresse der Behörden, ermordet wurden, betrat Harvey Milk die Szenerie. Der Schwulenaktivist wurde Stadtratsabgeordneter San Franciscos und fand in Bürgermeister George Moscone einen liberal denkenden, progressiv agierenden Koalitionspartner für diverse Gesetzesvorhaben. Ein anderer Stadtrat, im selben Jahr wie Milk gewählt, dessen Name Dan White war, wandte sich angewidert von diesem liberalen Geist ab und geriet im Stadtrat auch deshalb mehr und mehr in Isolation. Bald schon trat er zurück, überlegte es sich binnen Tagen aber nochmal anders und versuchte einen Rücktritt vom Rücktritt. Moscone jedoch gewährte ihm dieses Zurück nicht mehr.
Dan White äußerte sich in seiner Zeit als Abgeordneter öfter zur Sittenlosigkeit, die seine Stadt ergriffen habe. Familien sähen sich von Schwulen gefährdet, die Werte der Nation würden verächtlich gemacht, der schwule Lebensentwurf verhöhne die Vereinigten Staaten. Bryant und Briggs standen ihm geistig nahe. Als Milk ein Gesetz in den Stadtrat einbrachte, welches die Gleichstellung von homosexuellen Bürgern zur Absicht hatte, stimmte nur White dagegen. Bestärkt durch das Engagement der Anti-Schwulen-Bewegung, wähnte sich White als das letzte Bollwerk gegen das Sodom und Gomorra, das sich San Francisco nannte. Bryants, Briggs und Carters Thesen waren die Melasse seines Denkens, der Hass auf Homosexualität versuppte sich zu einem paranoiden Weltbild, in dem es vor Schwulen und Lesben, die das gute alte Patriachat und traditionelle Lebensweisen angeblich zertrümmern wollten, nur so wimmelte. Wie die Fratzen von enorm benasten Juden, die im hitleristischen Deutschland von Propagandaplakaten grinsten, so glaubte White allerorten die Verschlagenheit Klischeeschwuler zu erahnen. Er war ein von geilen Schwulen und maskulinen Lesben verfolgter Stadtrat, das Kastell unmittelbar an der Front, die Bastion der nationalen Vernunft an der Basis.
Bürgermeister Moscone, der keine drei Wochen vorher Milks Gesetz zur Gleichstellung homosexueller Personen unterschrieben hatte, bat White unter vier Augen in sein Büro, gewährte ihm aber, wie schon erläutert, kein Zurück mehr. Deshalb zog White eine Pistole und schoss. Moscone war sofort tot. Der Schuss hallte durch das Rathaus, aber noch war nicht klar, woher er stammte. So hatte White ausreichend Zeit, um Harvey Milk in seinem Büro aufzulauern. Er trat ein, zog erneut die Pistole und tötete auch den ehemaligen Stadtratskollegen.
Danach kam es zu Unruhen, zu Demonstrationen. Und zu vielen Entkräftungen. White habe im Kurzschluss gehandelt, sei depressiv gewesen, durchgedreht. Vor Gericht lautete die Entschuldigung, er habe sich fehlerhaft ernährt, was eine Depression zur Folge hatte und die Tat zu einer Affekthandlung mache. Warum jemand aber im Affekt eine Pistole mit sich führte, wurde nur sehr leise gefragt. Und weshalb jemand im Kurzschluss gezielt das Büro desjenigen Abgeordneten aufsucht, den White für die Sittenlosigkeit verantwortlich machte, schien überhaupt nicht von Interesse zu sein. Es durfte nicht sein, was man still erahnen konnte. Das stetig anti-schwule Klima, das sich für viele konservative und reaktionäre Eiferer zu einer ausgewachsenen Paranoia verdichtete; die krude Thesen Briggs, das fleißige Engagement der hausmütterlichen Bryant, das fromme Getue der Präsidentenschwester - die übrigens Milk mal eine Rückkehr zu Jesus empfahl, obwohl dieser Jude war! -, es hat in White bewirkt, sich als Vorposten der nationalen Sittlichkeit zu fühlen. Dass man ihn nicht zurück in den Stadtrat ließ, war vermutlich nur der finale, der ausschlaggebende Punkt. Und irgendwer musste ja aufräumen mit dem Sündenbabel, mag er sich entschuldigt haben.
Natürlich haben die Ikonen der Anti-Schwulen-Bewegung niemals zum Mord aufgerufen. Sie würden sich gewehrt haben, hätte man ihnen das unterstellt. Aber die von ihnen publizierte Niedertracht, die sie für freie Meinung erachteten, hat doch eine Atmosphäre entstehen lassen, die je und je angespannter wurde. Irgendwann musste die Spannung gelöst werden. White hat sie gelöst - auf paranoid-ideologische Art. Die einzige denkbare Art, wenn man fort und fort ideologischer Agitation ausgesetzt wird. Ideologie promenierte schon allezeit mit der Paranoia händchenhaltend durch die Historie. So will es der Brauch.
Dan White wäre eine gelungen-traurige Parabel auf Breivik, wenn er nur erfunden wäre. Aber White gab es wirklich, er wurde 1978 wirklich zum Werkzeug derer, die ihr Sendungsbewusstsein kreuzritterlich an der Öffentlichkeit abwetzten. Von seiner Warte aus hat er nur logisch gehandelt, er hat getan, was getan werden musste, er war seinen geistigen Vätern und Müttern ein gehorsamer Sohn. Ein bisschen liegt in Tätern, die ideologisch vereinnahmt werden, denen man den Hass und die Aversion gegen bestimmte gesellschaftliche Gruppen ins Denken publiziert, auch ein Opfer begraben - ein bisschen steckt denen, die sich weigern, als Brandstifter bezeichnet zu werden, auch der Täter in den Knochen.
Jedes Verbrechen benötigt ein gedankliches Gerüst. Der Dieb schärft sich ein, dass in einer korrupten Welt, in der die Umverteilung der Güter nicht anständig klappt, der Diebstahl eine legitime Lappalie sei - seine Erweiterung ist der, der auch mordet, um Güter umverteilen, in seine eigene Hosentasche umverteilen zu können. Die mögen beispielsweise Max Stirner so deuten und haben letztlich sogar eine ideologische Grundlage ihres Handelns. Der hasserfüllte Mörder, der einen Schwulen deshalb tötet, um damit gegen die gay community ein Zeichen zu setzen, hat gleichfalls seine Autoritäten, auf denen er sein Weltbild baut. Menschenschlächter, die gegen eine multikulturelle Gesellschaft ins Feld ziehen, haben ihre eigenen Kapazitäten gelesen und bewundert. Nichts geschieht einfach so, alles hat eine geistige Herkunft. White wäre womöglich ohne Briggs, Bryant und Carter niemals zum Mörder geworden - und der norwegische Massenmörder wäre nicht denkbar ohne die paranoiden Stimmen der neuen europäischen Rechten, die sich kreuz und quer durch die Gazetten des Kontinents ergießen.
In dieses vergiftete Klima, in dem Homosexuelle geprügelt und hin und wieder, unter Desinteresse der Behörden, ermordet wurden, betrat Harvey Milk die Szenerie. Der Schwulenaktivist wurde Stadtratsabgeordneter San Franciscos und fand in Bürgermeister George Moscone einen liberal denkenden, progressiv agierenden Koalitionspartner für diverse Gesetzesvorhaben. Ein anderer Stadtrat, im selben Jahr wie Milk gewählt, dessen Name Dan White war, wandte sich angewidert von diesem liberalen Geist ab und geriet im Stadtrat auch deshalb mehr und mehr in Isolation. Bald schon trat er zurück, überlegte es sich binnen Tagen aber nochmal anders und versuchte einen Rücktritt vom Rücktritt. Moscone jedoch gewährte ihm dieses Zurück nicht mehr.
Dan White äußerte sich in seiner Zeit als Abgeordneter öfter zur Sittenlosigkeit, die seine Stadt ergriffen habe. Familien sähen sich von Schwulen gefährdet, die Werte der Nation würden verächtlich gemacht, der schwule Lebensentwurf verhöhne die Vereinigten Staaten. Bryant und Briggs standen ihm geistig nahe. Als Milk ein Gesetz in den Stadtrat einbrachte, welches die Gleichstellung von homosexuellen Bürgern zur Absicht hatte, stimmte nur White dagegen. Bestärkt durch das Engagement der Anti-Schwulen-Bewegung, wähnte sich White als das letzte Bollwerk gegen das Sodom und Gomorra, das sich San Francisco nannte. Bryants, Briggs und Carters Thesen waren die Melasse seines Denkens, der Hass auf Homosexualität versuppte sich zu einem paranoiden Weltbild, in dem es vor Schwulen und Lesben, die das gute alte Patriachat und traditionelle Lebensweisen angeblich zertrümmern wollten, nur so wimmelte. Wie die Fratzen von enorm benasten Juden, die im hitleristischen Deutschland von Propagandaplakaten grinsten, so glaubte White allerorten die Verschlagenheit Klischeeschwuler zu erahnen. Er war ein von geilen Schwulen und maskulinen Lesben verfolgter Stadtrat, das Kastell unmittelbar an der Front, die Bastion der nationalen Vernunft an der Basis.
Bürgermeister Moscone, der keine drei Wochen vorher Milks Gesetz zur Gleichstellung homosexueller Personen unterschrieben hatte, bat White unter vier Augen in sein Büro, gewährte ihm aber, wie schon erläutert, kein Zurück mehr. Deshalb zog White eine Pistole und schoss. Moscone war sofort tot. Der Schuss hallte durch das Rathaus, aber noch war nicht klar, woher er stammte. So hatte White ausreichend Zeit, um Harvey Milk in seinem Büro aufzulauern. Er trat ein, zog erneut die Pistole und tötete auch den ehemaligen Stadtratskollegen.
Danach kam es zu Unruhen, zu Demonstrationen. Und zu vielen Entkräftungen. White habe im Kurzschluss gehandelt, sei depressiv gewesen, durchgedreht. Vor Gericht lautete die Entschuldigung, er habe sich fehlerhaft ernährt, was eine Depression zur Folge hatte und die Tat zu einer Affekthandlung mache. Warum jemand aber im Affekt eine Pistole mit sich führte, wurde nur sehr leise gefragt. Und weshalb jemand im Kurzschluss gezielt das Büro desjenigen Abgeordneten aufsucht, den White für die Sittenlosigkeit verantwortlich machte, schien überhaupt nicht von Interesse zu sein. Es durfte nicht sein, was man still erahnen konnte. Das stetig anti-schwule Klima, das sich für viele konservative und reaktionäre Eiferer zu einer ausgewachsenen Paranoia verdichtete; die krude Thesen Briggs, das fleißige Engagement der hausmütterlichen Bryant, das fromme Getue der Präsidentenschwester - die übrigens Milk mal eine Rückkehr zu Jesus empfahl, obwohl dieser Jude war! -, es hat in White bewirkt, sich als Vorposten der nationalen Sittlichkeit zu fühlen. Dass man ihn nicht zurück in den Stadtrat ließ, war vermutlich nur der finale, der ausschlaggebende Punkt. Und irgendwer musste ja aufräumen mit dem Sündenbabel, mag er sich entschuldigt haben.
Natürlich haben die Ikonen der Anti-Schwulen-Bewegung niemals zum Mord aufgerufen. Sie würden sich gewehrt haben, hätte man ihnen das unterstellt. Aber die von ihnen publizierte Niedertracht, die sie für freie Meinung erachteten, hat doch eine Atmosphäre entstehen lassen, die je und je angespannter wurde. Irgendwann musste die Spannung gelöst werden. White hat sie gelöst - auf paranoid-ideologische Art. Die einzige denkbare Art, wenn man fort und fort ideologischer Agitation ausgesetzt wird. Ideologie promenierte schon allezeit mit der Paranoia händchenhaltend durch die Historie. So will es der Brauch.
Dan White wäre eine gelungen-traurige Parabel auf Breivik, wenn er nur erfunden wäre. Aber White gab es wirklich, er wurde 1978 wirklich zum Werkzeug derer, die ihr Sendungsbewusstsein kreuzritterlich an der Öffentlichkeit abwetzten. Von seiner Warte aus hat er nur logisch gehandelt, er hat getan, was getan werden musste, er war seinen geistigen Vätern und Müttern ein gehorsamer Sohn. Ein bisschen liegt in Tätern, die ideologisch vereinnahmt werden, denen man den Hass und die Aversion gegen bestimmte gesellschaftliche Gruppen ins Denken publiziert, auch ein Opfer begraben - ein bisschen steckt denen, die sich weigern, als Brandstifter bezeichnet zu werden, auch der Täter in den Knochen.
Jedes Verbrechen benötigt ein gedankliches Gerüst. Der Dieb schärft sich ein, dass in einer korrupten Welt, in der die Umverteilung der Güter nicht anständig klappt, der Diebstahl eine legitime Lappalie sei - seine Erweiterung ist der, der auch mordet, um Güter umverteilen, in seine eigene Hosentasche umverteilen zu können. Die mögen beispielsweise Max Stirner so deuten und haben letztlich sogar eine ideologische Grundlage ihres Handelns. Der hasserfüllte Mörder, der einen Schwulen deshalb tötet, um damit gegen die gay community ein Zeichen zu setzen, hat gleichfalls seine Autoritäten, auf denen er sein Weltbild baut. Menschenschlächter, die gegen eine multikulturelle Gesellschaft ins Feld ziehen, haben ihre eigenen Kapazitäten gelesen und bewundert. Nichts geschieht einfach so, alles hat eine geistige Herkunft. White wäre womöglich ohne Briggs, Bryant und Carter niemals zum Mörder geworden - und der norwegische Massenmörder wäre nicht denkbar ohne die paranoiden Stimmen der neuen europäischen Rechten, die sich kreuz und quer durch die Gazetten des Kontinents ergießen.
14 Kommentare:
Vielen Dank für den Einblick in die amerikanische Geschichte. Das sich diese in gewisser Weise wiederholt sieht man an dem Attentat auf Gabrielle Giffords. Diese ultrakonservativen Spinner vereint nur der Hass auf andersdenkende. Da sie keine Argumente haben bleibt nur die Gewalt.
Erstklassiger Artikel, danke.
Warum denn in die Ferne schweifen?
Im Münsterland ist ein Glaubensstreit entbrannt. Darf ein schwuler Lebenspartner eine wahre Schützenkönigin sein? Und darf ein katholischer Schütze ein bekennender Schwuler sein? Katholische konservative Schützen haben klare Antworten auf diese Fragen. Auch wenn sich selbst im Münsterland die Welt allmählich ändert. Doch was zunächst ein lokal begrenzter Evolutionsprozess zu sein schien, bringt inzwischen nicht nur einen Kölner Weihbischof, sondern auch die nordrhein-westfälische Landesregierung in Stellung.
Soweit dazu. Und die Waffen liegen ja auch bei vielen zu Hause im Schrank.
Danke Roberto für diesen sehr guten Einblick in die Zusammenhänge politischer, soziologischer, tiefenpsychologischer und paranoider Zusammenhänge.
Beim Lesen gingen mir viele ähnliche Beispiele durch den Kopf.
Das begann mit A.Lincoln und auch nahezu alle Morde der Nazis waren ähnlich motiviert.
Selbst aus meinem persönlich bekannten Umfeld könnte ich ähnliche Beispiele nennen.
Der Absatz: Danach kam es zu Unruhen......, hat mich nochmal sehr nachdenklich gemacht, besonders Deine Betrachtungsweise, der hier als Affekthandlung ausgelegten Tat.
Der Satz "Ideologie promenierte schon allezeit mit der Paranoia händchenhaltend durch die Historie." ist für mich, an sprachlicher Eleganz, nicht zu übertreffen.
Mit der weisen Feststellung, des von mir hochgeehrten C.G. Jung,
"Das wahre Problem unserer Zeit ist ein psychologisches" möchte ich diesen Kommentar schließen.
auch ein politisch motivierter aufstand in dem ausmass /mit diesen mitteln wäre ein armutszeugnis und strengstens zu verurteilen. in den arabischen ländern sind sie diesen frühling/sommer mit plakaten, seeehr grossen menschenmassen, klar definierten zielen und forderungen losgezogen und haben erstmal gestreikt und auf öffentlichen plätzen campiert. erst nachdem man versucht hat sie gewaltsam aufzulösen haben polizeistationen, staatliches fernsehen und parlamente gebrannt. sehr bewusst, und sehr genau definiert. ein riesen unterschied. und wer mal bischen genauer in ägypten hingeschaut hat anfang des jahres, kann das bestätigen. die gewalt ging von mubarakmilizen aus, nicht von den demonstranten, die zu hunderttausenden friedlich protestiert/gecampt haben und sich selbst von der gewalt nicht haben von ihrem vorhaben abbringen lassen. zwei komplett verschiedene themen die hier immer wieder vermengt werden.
"[...]Nichts geschieht einfach so, alles hat eine geistige Herkunft. White wäre womöglich ohne Briggs, Bryant und Carter niemals zum Mörder geworden - und der norwegische Massenmörder wäre nicht denkbar ohne die paranoiden Stimmen der neuen europäischen Rechten, die sich kreuz und quer durch die Gazetten des Kontinents ergießen[...]"
Danke für die aufklärerischen Worte, lieber Roberto J. de Lapuente.
Zunächst dachte ich, dass es dir nur um Homosexuellenrechte geht, aber dir geht es wirklich um die "geistigen Brandstifter" und "Haßprediger", die man auch in Europas sogenannter "Neuer Mitte" findet, und die Attentätern als Schreibtischtäter vorausgehen.
Die die meinen, dass es dir nur um Homosexuelle geht sollten den Text einfach noch einmal lesen.
Es geht hier um Sarrazin, Broder, Merkel, Schröder, Westerwelle, Fischer und Konsorten, die als geistige Brandstifter eben die Ziehväter des Attentäters in Oslo sind, und dies nun natürlich vehement abstreiben.
Dabei erkennt man diese neurechten Haßprediger, queerbeet über alle Ideologie- und Parteigrenzen hinweg, gerade an ihrer Wortwahl gegenüber allen, die nicht ihrer Meinung entsprechen, oder einfach nicht zur selbsternannten marktradikalen Elite als Wirtschaft, Politik und Medien gehören.
Darauf, da bin ich mir fast sicher, wollte Roberto J. de Lapuente mit seinem angeblichen Text rein über Homosexuellenrechte hinaus....
Übrigens, wer die Homosexuellenrechte nicht anerkennt ist oft auch ein Marktradikaler - Ausnahmen wie Wowi oder Westerwelle mal außen vor gelassen....von diesen Personen distanziert sich die Homosexuellenszene ja derweil auch, weil die eben Marktradikale sind....
Gruß
Bernie
Das Mittelalter lebt, gegen Schwule - gegen ledige Mütter - ja, gegen die auch noch, - gegen den Islam, und das direkt vor meiner Haustüre sozusagen. Hier ist ja auch so ein frommes Nest, in dem das fast bei jeder Predigt vorkommt, und Betroffen dementsprechend geächtet und auch fies behandelt werden.
Es war nie tot, das hat alles wunderbar überlebt - zeitweilig leiser - dafür inzwischen wieder ziemlich laut und deutlich.
Vielen Dank für den Artikel. In diesem Zusammenhang kann ich Gus Van Sants Film "Milk" empfehlen.
Als kleiner Menschenhasser favorisiere ich natürlich die schwule und lesbische Lebensgemeinschaft. Und dann ist auch niemand mehr da, der/die solche Artikel lesen muß.
Auch mal diesen Aspekt betrachten.
Ja klar, weil die Tolerierung von homosexuellen Lebensentwürfen die totale Verschwulung mit sich bringt...
"Die Gesellschaft musste dringend aus den Pranken der um sich greifenden Verschwulung errettet werden."
Tatsächlich ist das die zugespitzte Haltung z.B. meiner Freundin, und diese Aussage ist generell bei Frauengesprächen kein ungewöhnlicher Konsens.
Es heißt dann z.B., dass es in den letzten jahrzehnte zunehmend weniger Männer gibt, bei denen Frau Frau sein kann, ohne dass der Mann schon "Frau" ist. Das kann an zahllosen Beispielen erläutert werden und läßt sich überhaupt nicht leicht vom Tisch wischen. Mir fehlt hier leider die Zeit, das hier ausführlich darzulegen. Es liessen sich Bücher füllen damit...
Vielleicht sollten sich diese Weibchen dann einen Unterschicht-Macho ins Bett holen, am Besten mit
Migrationshintergrund …
[No racism intended]
...als hätte der Verfasser noch nie etwas von Gender Mainstreaming gehört...
@ anonym vom 16. August, 14:45 Uhr:
Gääääähn!
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