Ein Gaukler für alle

Dienstag, 8. Juni 2010

Mehr Mut, verlangt er. Mehr Mut von Politikern, die Dinge auch mal beim Namen zu nennen, Kontroversen zu suchen, Risikobereitschaft generell. Mehr Mut, denn es bräche nicht gleich alles zusammen. Phrasenhaftes Gedresche, doch erquickliches Labsal für die bürgerliche Mitte - Gauck, der alternative Bundespräsident, der freigeistige, humane Streiter, der besser zum Präsidenten aller Deutschen taugt, als sein jüngerer Zwilling aus Hannover: er weiß seiner Klientel zur Ohrenweide zu werden.

Zeigt mehr Mut, erklärt er der Welt, einen Mut, wie Gerhard Schröder damals. Gauck der Verklärer sozialdemokratischer Wohltaten: "Als Bundeskanzler Schröder einst die Frage aufwarf", so schwatzt er, "wie viel Fürsorge sich das Land noch leisten kann, da ist er ein Risiko eingegangen. Und es begann eine Phase, in der Politik und Risiko zusammen gingen. Solche Versuche mit Mut brauchen wir heute wieder." Mut wie Schröder, mehr Mut zur Reform, Mut zu neuen Hartz-Experimenten. Gauck: das ist der nonkonformistisch duftende, der sich unpolitisch anfühlende Kandidat - der Kandidat aller Deutschen. Einer, der wenig übrig hat für die Habenichtse; einer, der die Mittellosen kritisierte, weil sie sich immer montags trafen, zu Demonstrationen, zu Montagsdemos. Töricht und geschichtsvergessen seien jene gewesen, die den Begriff "Montagsdemo" verwendeten, kritisierte Gauck dereinst. Heute ist er es, der seine possierliche und törichte Geschichtsvergessenheit zur Schau stellt, weil er aus Schröder einen waghalsigen und mutigen Herkules spinnt. Was für ein selbstgerechter Offenbarungseid!

Gauck, dem es einstmals um grundsätzliche Gesellschaftskritik ging, um Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit; der denen, die bei Montagsdemos gegen Hartz IV aufliefen als Rat angedeihen ließ, dass ihre Protesthaltung allerdings im Rahmen eines demokratischen Systems geschähe: mit mehr Pathos könnte man sagen, dass es ihm immer wieder montags auf Leben und Tod ging, während das Kurz- und Knapphalten von Erwerbslosen eine montägliche Luxusproblematik darstellt. Gauck, ein Gaukler, der sich selbstbeweihräuchernd vorgaukelt, nur sein soziales und politisches Engagement hätte Berechtigung gehabt. Der zudem nie müde wurde zu erläutern, dass diese Art Reformen am unteren Ende der gesellschaftlichen Skala, unbedingt notwendig seien, umgesetzt werden müssten. Der gelobte und propagierte Präsident für alle, der da spricht; ein Gaukler für alle, den man über uns kommen lassen wird...

15 Kommentare:

Anonym 8. Juni 2010 um 08:05  

Lieber Roberto,

auch mir ist dieser Verweis von Gauck auf Schröders angeblichen Mut hochgekommen; diese Verkehrung der Wahrheit. Diesen Leuten braucht man das Wort nicht mehr im Munde herumzudrehen, sie drehen es schon selber.

Was wird der gute Herr Gauck nun zu dem gerade vorgestellten Sparpaket zu sagen haben? Dies ist doch gerade ein solches Zeichen des Mutes, wie er ihn einforderte. Lasst die Ärmsten für die Torheiten der "Leistungsträger" bluten, während dieser selbst ernannte Adel weiterprasst.

fiat-lux 8. Juni 2010 um 09:51  

Für mich ist der Gauk(ler) der Super-Gau(k).Lieber einen neoliberalen
Wulf im Schafspelz, (da weis man was man hat) als einen Neoliberalen, der sein Gesicht hinter einer sozialen Maske versteckt.

Anonym 8. Juni 2010 um 10:29  

Herr Gauck ist die überwiegende Zeit seines Lebens Pfarrer gewesen.

Jedes Volk hat das Staatsoberhaupt, das ihm entspricht.

Auf jeden Fall wäre auch bei ihm Kontinuität und Gewohnheit gewährleistet.
"Der Tanz (speziell auch der Wohlfahrtskonzerne) um's goldene Kalb Markt" in der Mogelpackung der 'Caritas', der Nächstenliebe, der Tafeln, der Billigarbeit, der Leiharbeit, der Eugenik ... in einem der reichsten Länder der Erde.

Ich glaube nicht, dass ich mich dem Christen-Bashing hingebe, zumal andere Kirchen es ähnlich gut können und konnten. Da ist keines dieser Unternehmen besser oder schlechter als die anderen.
Der Vorwurf des Christen-Bashings wäre m.E. zu einfach, denn es gilt die grundlegende System-Dynamik zu erkennen.

Ob es bei seinem sich zum Christentum aktiv bekennenden Konkurrenten um das scheinbar höchste Amt im Staate anders käme? Oder bei jemand anderem? Es sind doch alle mehr oder weniger gleich sozialisiert.

Es passt zu SPD und Grünen, dass sie diesen Kandidaten vorgeschlagen haben, schließlich haben sie in ihrer Regierungszeit(zusammen mit Gewerkschaften, Kirchen und Wohlfahrtsverbänden) Hartz-IV eingeführt, Deregulierung (zusammen mit den anderen Parteien) aktiv gefördert und (wie heute CDU und FDP) keine neuen lebensunterhalttragenden!! Vollzeit-Erwerbsarbeitsplätze geschaffen.

Wenn ich in meinem Umfeld so mitbekomme, was z. B. ältere und ganz gut bis sehr gut situierte AltersteilzeitlerInnen und RentnerInnen so ablassen (der erarbeitete Wohlstand sei ihnen durchaus gegönnt!!), dann ist unsere Republik überschwemmt mit arbeitsfaulen, schmarotzenden ALG-II-Empfängern, denen nicht das Schwarze unter’m Nagel gegönnt wird. Ursache und Wirkung werden dabei miteinander verwechselt; größere Zusammenhänge und Wechselwirkungen werden von ihnen nicht gesehen, weil nicht bekannt.


Häufig sehen diese RentnerInnen sauertöpfisch aus, haben hängende Mundwinkel, wirken verhärmt und meinen, alles und jeden beurteilen zu können.
Sie reisen gerne und oft in andere Länder, vermutlich damit sie die Leere in sich und ihren (mobilen und weit weg wohnenden) Familien nicht spüren müssen. Manchmal denke ich nach einem Gespräch mit ihnen, wie sehr sie ihre eigene, vergangene Erwerbstätigkeit bzw. entsprechende Arbeitsbedingungen gehasst haben müssen.
Das viele Reisen führt dann dazu, dass sie die deutschen Verhältnisse im Vergleich mit ärmeren Ländern relativieren. Und dann stimmt ihre Welt wieder, und sie können auf ihrem Rosawölkchen hockenbleiben … und den lieben Gott einen guten Mann (Organisation) sein lassen.

Übrigens: Damit sie sich die Reisen auch leisten können, nutzen sie mehrfach (fast oder) kostenfreie Lernangebote von subventionierten Wohlfahrtsverbänden, weil sie sich das Geld für den VHS-Kurs sparen möchten, denn Reisen kostet ja auch Geld. Dass dann aber die Dozenten z. B. der VHS unsichere Stellen haben, so manche von ihnen -wie andere auch- in der Erwerbsarbeitslosigkeit landen, mindestens aber immer unsichere Perspektiven haben, dass sehen diese älteren Menschen nicht.
Natürlich soll jeder sein Leben so gestalten, wie er oder sie das möchte. Aber dann bitte nicht das „Maul“ aufreißen und stigmatisieren und damit ablenken.

Anonym 8. Juni 2010 um 11:25  

Dieser Gauck ist Kleriker, Theologe, dass erklärt im Grunde schon allein seine wohlfeil klingenden Worte!
Alles klingt bei ihm verschwommen, unpräzise, abstrakt, aber gerade deshalb klingt es in vielen "mittelständischen", d.h. spießbürgerlichen Ohren auch so süß, so angenehm, so wohlig.
Ich fürchte fast, er wird der neue Bundespräsident.
So einen Gaukler brauchen die Herrschenden in diesen "schweren Zeiten" bei allen ihren "mutigen" Vorhaben der Staats -u.Gesellschafts"Verschlankung".

MfG Bakunin

Frank Benedikt 8. Juni 2010 um 16:41  

Dazu auch ein paar Fakten vom Spiegelfechter:
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/2840/yes-we-gauck-das-sommermarchen-vom-besseren-kandidaten

Anonym 8. Juni 2010 um 17:14  

Schaffen es in diesem Land nur noch reaktionäre Neoliberale in die Ämter?

Aux armes citoyens, il est temps de sauver la République!

Anhänger des 04.08.1789

Jutta Rydzewski 8. Juni 2010 um 20:09  

Bin sehr gespannt, was sie denn nun machen werden, die Müllers und Voggs, BILD, Focus, Spiegel, Welt, Zeit usw., nachdem diese verflixte Linke Luc Jochimsen dem Zwillingspaar Wulf/Gauck entgegensetzt? Jochimsen kommt nicht aus dem Osten, hat mit Stasi, Mauer, SED nix zu tun, sondern ist eine richtig erfolgreiche West-Journalistin gewesen: Chefredakteurin des Hessischen Rundfunks, zehn Jahre lang beim Polit-Magazin "Panorama", Londoner Korrespondentin, die erst dritte Frau in der ARD, die es auf diesen Spitzenposten geschafft hatte, ist bei tagesschau.de zu lesen, mit einer gewissen Bewundertung. Wie kann denn trotzdem, nach alter Kampagnensitte, gegen diese Dame´vom Leder gezogen und gehetzt werden ... werden sich in den Redaktionstuben die qualmenden "bürgerlichen" Köpfe fragen. Wir werden sehen, oder auch nicht.

Was den Gaukler Gauck anbelangt, der Einfachheit halber nachfolgend mein Beitrag im FR-Blog:

Aber klar doch, das nächste Schauspiel steht auf dem staatlichen Spielplan, und ist natürlich wieder Mal ständig ausverkauft. Nach Lena, der Europasangespräsidentin, dem stiften gegangenen Roland, dem beleidigten Leberhorst, ist er endlich da, der lang Ersehnte, der Freiheitsmessias, Aufklärer, Demokratielehrer, der Erlöser von allem Übel. YES, WE GAUK, schallt es aus der BILD, und der ganze Medienkampagnenladen, diesmal sogar mit FR, schließt sich an, so wie sich das eben gehört. Endlich, endlich, ist dieses Land gerettet, ein völlig unerwartetes Sommermärchen, noch bevor WIR als Fußballweltmeister in einem Meer von Fahnen versinken werden.

Pastor Gauk, der es offenbar selbst nicht fassen kann, DER Auserkorene zu sein, entpuppt sich sogar als glühender Schröder-Verehrer, dem Erfinder von Agenda 2010 und Hartz IV. O-Ton Gauk:

"Als Bundeskanzler Schröder einst die Frage aufwarf, wie viel Fürsorge sich das Land noch leisten kann, da ist er ein Risiko eingegangen. Und es begann eine Phase, in der Politik und Risiko zusammen gingen. Solche Versuche mit Mut brauchen wir heute wieder."

Na, bitte, das heißt für die so genannte SPD, Kommando zurück, der erwählte Kandidat will es so. Alle Zweifler an der Agenda 2010 und Hartz haben schlicht und ergreifend zu wenig Mut. Eigentlich würde mich bei diesem "Mut-Kandidaten" nur noch interessieren, wie er die so genannten Sparbeschlüsse seiner Fast-Freundin Merkel beurteilt. Es hat sicher auch viel Mut und Fürsorge gebraucht, um z.B. das Elterngeld für DIE Hartzer komplett zu streichen. Kinder sind eben nicht gleich Kinder. Das alles ist aber auch gar nicht überraschend, ganz im Gegenteil. Sowohl die FAZ als auch die Welt (von der BILD will ich jetzt gar nicht reden) waren sich nicht zu schade, einem Autor die mediale Plattform zur Verfügung zu stellen, dessen Thesen mich an die Rassen- und Klassenhygiene vor einigen Jahrzehnten erinnern:

(...)"Während deutsche Frauen außerhalb von Hartz IV im Durchschnitt nur ein Kind haben und leistungsstarke Migrantinnen sich diesem Reproduktionsmuster nähern, vermehrt sich die vom Sozialstaat unterstützte Unterschicht stärker - mit allen Folgeproblemen. (...) Solange die Regierung das Recht auf Kinder als Recht auf beliebig viel öffentlich zu finanzierenden Nachwuchs auslegt, werden Frauen der Unterschicht ihre Schwangerschaften als Kapital ansehen. Allein eine Reform hin zu einer Sozialnotversicherung mit einer Begrenzung der Auszahlungen auf fünf Jahre statt lebenslanger Alimentierung würde wirken." (...)

Und in der WELT trieft es diesem Autor sozusagen höhepunktmäßig aus seiner rassistischen Feder heraus:

"Uns fehlt doch nicht das vierte bildungsferne Kind der Sozialhilfemutter, sondern das erste oder zweite der hoch besteuerten und kinderlosen Karrierefrau". (...)

Fortsetzung folgt

Jutta Rydzewski 8. Juni 2010 um 20:13  

Fortsetzung. Tut mir leid, beim nächsten Mal wird es kürzer.;-)

Wohl bemerkt, dieser "Herr" spricht von Kindern, teilweise sogar von Ungeborenen. Bei diesem Autor handelt es sich auch nicht um einen verwirrten Rechtsradikalen, der würde in der FAZ und WELT (vermutlich) auch kein Forum erhalten, sondern um den Soziologen Prof. Dr. Dr. Gunnar Heinsohn, der seit über einem viertel Jahrhundert an der Universität Bremen lehrt.

Tja, Herr jetzt schon Oberbeliebtheitspräsidentenanwärter, es war die schrödersche Agenda 2010, die diese Heinsohns, Sarrazins, Henkels und Konsorten erst so richtig möglich und in Stellung gebracht haben. Es war die Agenada 2010, durch die sich ein ehemaliger SPD-Vorsitzender zu der Aussage hat hinreißen lassen: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. Es war die Agenda 2010, die einen Prof. Sinn zu der "mutigen" Bemerkung veranlasste, dass erst der Sozialstaat die Unterschicht ermöglicht. Lieber Herr Pastor Gauk, wenn Sie mögen, werde ich Ihnen noch weitere "mutige" und "fürsorgliche" Aussagen prominenter Zeitgenossen darbieten, auch wenn mir, was ich offen zugebe, bereits bei der Aufzählung immer noch übel wird.

mfg
Jutta Rydzewski

Dann gab es noch einen kurzen Nachtrag:

Sorry, Herr Präsident der Herzen, natürlich wird Gauck mit ck geschrieben. Die schier überschwappende Stimmung und Freude in diesem Lande, hat mich doch glatt das kleine c vergessen lassen. Ich bitte um Nachsicht.

mfg
Jutta Rydzewski

Lucre 8. Juni 2010 um 22:02  

Fabelhafter Kandidat! Surft hervorragend auf der WM-Eurovision-Euphorie-Wester-Welle!

Nun, die Ähnlichkeit zum Köhler ist schon faszinierend, oder? Der gleiche, neoliberal verätzte Hintergrund, vor dem die weichgespülten Worte bürgernaher, pastoraler Mahnung stehen. Amen, dann kann ja wohl nichts mehr schiefgehen.

Oder?

Anonym 9. Juni 2010 um 01:12  

Dieser Gaukler Gauck, ist das der zeitgenössische "Reichsbischoff" Müller, immer im Reinen mit der gerade aktuellen Macht?

Anonym 9. Juni 2010 um 02:45  

Solcher Leute "Mut" fördert und fordert unsere grenzenlose Wut.
Nichts gelernt aus der Krise haben die Neoliberalinskis.Der Personalvorschlag von SPD und Grünen: Klamauk.

Uwe-Jürgen Ness 9. Juni 2010 um 06:33  

Luc Jochimsen hat das für einen Bundespräsidenten adäquate historische Verständnis, etwa das Bewusstsein um die Singularität der NS-Verbrechen und der darin wurzelnden besonderen historischen Verantwortung dieses Landes. So wehrte sie sich stets gegen eine revisionistische Geschichtsschreibung, wie sie etwa der Bund der Vertriebenen und deren Vorsitzende Steinbach betreiben oder wie sie durch den Kandidaten des Neoliberalismus, Joachim Gauck, mit seiner Gleichsetzung von NS-Terror und DDR-Unrecht vorgenommen wird.
Es wäre ein fatales Signal, wenn DIE LINKE ihre Stimmen einem Apologeten des Geschichtsrevisionismus und einem Propheten eines sozialkalten Neoliberalismus gegeben hätte, nur um im rot-grünen Lager mitzumischen. In welchem Ausmaß eine andere Regierung, etwa aus Rot-Rot-Grün eine Mär in akademischen Diskussionen ist, zeigt das LINKEN-Bashing im Wahlkampf in NRW genauso wie die miesen Tricks bei der „Sondierung“ (vgl. Rüdiger Sagel: Der Mauerbau von Düsseldorf http://www.sagel.info/meldung.php?meldung=227&page= ). Wie wenig Einfluss diese Protagonisten, z.B. Sven Giegold bei den GRÜNEN, in ihren Parteien letztlich haben, zeigen die taktischen Manöver von SPD und GRÜNEN in den letzten Monaten hinlänglich.
Die Personalie Joachim Gauck ist neben dem kindischen Rumzicken Trittins und dem blutarmen Protest Steinmeiers bei der Ankündigung des Sparpakets durch die Bundesregierung der beste Beweis dafür, dass die HartzIV-Parteien längst noch nicht mit der miesen Sozialpolitik der früheren rot-grünen Bundesregierung gebrochen haben. Rot-rot-grüne Optionen für eine andere Politik? Nichts liegt ferner als das - vermutlich auch auf Jahre hinaus. Rot-Grün verklärt noch immer die Schröder-Zeit, als ob diese sich nicht vor allem dadurch auszeichnete, dass Deutschland mit einer breit angelegten Propaganda-Offensive (Ausschwitz-Vergleich, Hufeisen-Plan) im Kosovo-Krieg sich säbelrasselnd auf der Weltbühne zurückgemeldet hätte.
DIE LINKE ist gut beraten, vom rot-grünen Lager Abstand zu halten, sie könnte sonst mit der miesen Politik von Rot-Grün in Verbindung gebracht werden und vorerst (und bis auf Weiteres) einen klaren Gegenkurs zu den Parteien des Neoliberalismus von SPD bis CSU und deren Personal zu fahren. Und deshalb finde ich es auch nur schlüssig, dass Gregor Gysi am gestrigen Tage klar zum Ausdruck gebracht hat, dass Joachim Gauck auch im dritten Wahlgang für DIE LINKE nicht wählbar ist. Die Wähler haben die LINKE sicher nicht deshalb gewählt, um eine neoliberale Entourage presidentiel im Schloss Bellvue abzunicken, sondern eher, um dort Feuer zu machen. Im übertragenden Sinne – selbstredend.

Anonym 9. Juni 2010 um 09:13  

Der Kandidat Gauck hat doch einiges für sich. Nachdem ja immer wieder kräftig vor Rot-Rot-Grün gewarnt wird, dürfte Herr Gauck ja nur wahrlich nicht für eine derartige Kampangne herhalten. Vielmehr zeigt es doch auch dass innerhalb der Grünen bzw. der SPD noch genügend Leute vorhanden sind welche die Agenda 2010 als gut erachten. Von einem Linksrutsch der SPD wie er in diversen Medien gerne behauptet wurde und wird, konnte in Wahrheit ja nie gesprochen werden. Dieser Kandidat steht eben gerade für die Agenda 2010 Linie.

Sollte Herr Gauck dennoch Präsident werden. Ich sage da trotzdem ja. Zum einen würde es schwarz-gelb weiteren Gegenwind geben. Zum anderen wünsche ich mir in den nächsten Monaten möglichst viele Neoliberale in wichtigen Positionen. Die Realität soll diese Neoliberalen einholen und sie sollen sich nicht herausreden können.

Mut wünscht sich also Herr Gauck. Ich wünsche mir ebenfalls Mut. Aber zeugt es von Mut wenn man auf die Schwachen einprügelt und vor den Starken sich wegduckt? Ich meine dies ist kein Mut. Die Agenda 2010 war in diesem Sinne auch nicht mutig.

Anonym 9. Juni 2010 um 10:19  

Anonym Uwe-Jürgen Ness hat gesagt...

Einfach SUPER auf den Punkt gebracht, dieses ganze dümmliche Gedöns um "ROT"- ROT - (NATO-OLIV)- "GRÜN"!!!
Von diesem Agenda/Nato-Gesindel sollte sich die Linkspartei fernhalten wie der Teufel vom Weihwasser, will sie mit denen nicht in einen Topf geworfen werden.

Gruß, Bakunin

Uwe-Jürgen Ness 10. Juni 2010 um 19:49  

Wer es noch nicht mitbekommen hat, hier noch ein interessantes Interview, wonach Gauck angeworben werden sollte für die STASI und wohl von ihr Vergünstigungen in Anspruch genommen hat. http://tinyurl.com/364orpb

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