Die sich vergessen machen

Donnerstag, 17. Juni 2010

Unbedingt vergessen machen, dass es die Mafia gibt!, wurde zum neuen Gebot der sizilianischen Cosa Nostra, als sich im Jahr 1992 die Wut der Sizilianer gegen sie richtete. Giovanni Falcone und Paolo Borsellino, beide Juristen, die zwei bekanntesten und erfolgreichsten "Mafia-Jäger", fanden von Mörder- und Mafiahand den Tod - und wie selten zuvor machten die sizilianischen Massen deutlich, dass sie so ein Vorgehen, dass sie diese Brutalität der Mafia nicht mehr dulden werden. Für Bernardo Provenzano, Kopf der Cosa Nostra, capo dei tutti capi (Boss aller Bosse) Siziliens war es unbestreitbar, dass sein Gewerbe keine Imagekampagne braucht: es sollte geräuschlos gemacht, für nicht existent erklärt werden. Die Mafia, so schrieb es Provenzano seinen Mitarbeitern vor, gäbe es nicht für die Öffentlichkeit nicht mehr, habe es eigentlich nie so wirklich gegeben - was es aber gäbe sind Verbrechen und Verbrecher, Gruppen mit bestimmten Interessen, aber diese seien nicht zentralistisch beauftragt. Einzelfälle von Kriminalität eben, einzelne Kriminelle, einzeln verstreute Straftaten - jedoch keine organisierte Kriminalität. Und just schmettern korrumpierte italienische Politiker Arien von den vielen kleinen Verbrechern, die nur vereint in ihrer Gewaltbereitschaft, nicht aber in einer Organisation sind.

Zum Einzelfall zu erklären: das ist die gelungenste Taktik, wenn es darum geht, unliebsame Bewegungen und Interessensgruppen zu verschleiern. Davon könnte der Neoliberalismus, wenn es ihn denn gäbe, ein Liedchen singen - nochmals wiederholt: wenn es ihn denn gäbe! Denn dass es ihn nicht gibt, dass er bestenfalls ein Kampfbegriff ist, irgendein ausgedachtes Scheusal ohne konkrete Erfassbarkeit, das ist für jene, die "unbedingt vergessen machen wollen, dass es ihn gibt", die stets zu verkündende frohe Botschaft, ihr täglich' Brot. Verdunkeln, verwischen, beschwichtigen, abwiegeln - das ist die List ehrenwerter Gesellschaften. Demgemäß gibt es keine Denkschule, die unter anderem staatliche Kontrolle und Überwachung abbauen, Privatisierung vorantreiben will - wenn es dennoch so aussieht, erklären sie dann ganz seriös, dann ist das Zufall, ist das eine zufällige Häufung gleichlautender Einzelinteressen; aber eine neoliberale Ausrichtung oder gar Bewegung, eine zentral verwaltete Stoßrichtung, gäbe es nicht. Verschwörungstheoretiker, die in solche Richtungen denken!

Zufall eben. Aber nicht nur! Zwar gäbe es "den Neoliberalismus" nicht, damit auch keine Stiftungen oder Initiativen, keine Verbände und Vereinigungen, die im neoliberalen Geiste durch die Lande huschen, doch wenn rein zufällig lauter gleichgeartete Einzelfälle auftreten, wenn sich also rein zufällig Einzelfall A und Einzelfall B mit dem Einzelfall C darüber einig sind, dass mehr Arbeitsplätze nur dann entstehen, wenn man rigoros den Kündigungsschutz lockert oder besser noch: ganz aufhebt - wenn also solcherart Einigung besteht, dann ist das nicht zentralisierte, organisierte Wirtschaftsdogmatik, dann ist das nicht mal Zufall: es ist wirtschaftliche Vernunft, die sich endlich durchzusetzen scheint, der sich kein Sehender verschließen kann. Denn die Vernunft obsiegt letztlich immer! So wie die vielen einzelnen Verbrecher, die nicht der Mafia angehören, weil es die Mafia nicht gibt, nicht nur Zufall sind: sie verfügen alle nur gleichsam über kriminelle Energie - was ein anderes Wort für wirtschaftlichsdogmatische Vernunft ist.

Freilich muß man unterscheiden: die Verbrechen gleichen sich nicht völlig. Hie werden monetäre Verbrechen begangen, dort physische Straftaten ausgeübt; auf der einen Seite überstellt man Menschen einem langwierigen Verfall, auf der anderen wird flott gemeuchelt; hüben Initiativen und Stiftungen, drüben macht man in Olivenöl und Zitronen. Ja, man muß unterscheiden zwischen Wirtschaft und Kriminalität, Kriminalität und Wirtschaft - nur um letztlich festzustellen, dass eine saubere Trennlinie nicht zu ermitteln ist. Wirtschaft und Kriminalität: zwei Bereiche, in denen es um das Vergessenmachen geht - zwei Schattenwelten, in denen Verbrechen auf jeweils verschiedene und doch so gleiche Weise ausgeübt werden. Beide gibt es offiziell nicht, will es nicht geben: dümmliches Schicksal, Zufall oder Vernunft, dass ein Heer an Einzelfällen auftritt, das es so aussehen läßt, als gäbe es das organisierte Verbrechen doch - zur Vernunft verklärter Zufall nur, nicht Organisation! Die Mafia, das organisierte Verbrechen also, gibt es nicht; den Neoliberalismus, das organisierte Verbrechen also, auch nicht!

20 Kommentare:

potemkin 17. Juni 2010 um 19:03  

Ehrenmänner allesamt! Und - auf Grund der Deutungshoheit - ALTERNATIVLOS.
Das Beluskoni-Italien ist in seiner Symbiose von Marktradikalismus und organisiertem Verbrechen der Vorreiter: Der neue Adel kann gar keine Gesetze brechen, da sie für ihn nicht anwendbar sind.

Glückwunsch zu diesem Aufsatz!

Anonym 17. Juni 2010 um 19:03  

Lieber Roberto

Wie schaffst Du das, solche geistigen Ergüsse a la INSM zu lesen. Muß ehrlicherweise gestehen, ich schaffe es nicht. Auch nur einen Satz solcher Pamphlete zu lesen, bereitet mir körperliche Schmerzen und dies ist nicht ironisch gemeint, sondern im wahrsten Sinne des Wortes.
Mfg Stefan

klaus baum 17. Juni 2010 um 19:04  

Es wird keine Anklage (stichwort: Telekom) gegen Zumwinkel und Ricke erhoben. Leute mit soilch hohen Einkommen sind irdischen Gesetzen nicht unterworfen. Insofern können sie auch keine Verbrechen begehen. Und wollte man sie Gesetzen unterwerfen, wäre das Kommunismus pur.

Daniel Limberger 17. Juni 2010 um 19:04  

Lieber Roberto,

einerseits stimmt die beschriebene Taktik der Herrschenden schon, alles Schlechte als "Einzelfälle" abzutun (mir fallen da die "bedauerlichen Einzelfälle" von nazistischem Gedankengut in der Bundeswehr ein).

Andererseits machst Du etwas Ähnliches, wenn Du den „Neoliberalismus“ als geschichtliche Epoche der Weltwirtschaft zu einem schlimmen „Einzelfall“ des Kapitalismus erklärst: wer über den Kapitalismus als solchen nicht sprechen will, der sollte auch vom "Neoliberalismus" schweigen. Gegen den wird ja sogar schon in der CDU gewettert (wenn auch nur unehrlich). Was ist denn „Neoliberalismus“ anderes als eine forcierte Durchsetzung der kapitalistischen Konkurrenzlogik bis in die letzten Lebensbereiche dieses Planeten hinein – wiederum nicht als Folge einer intellektuellen Revolution aufgrund der Lehren Milton Friedmans, sondern aus der Logik des Kapitalismus heraus: wie könne Profite weiter gesteigert werden, wie kann mehr aus den Proletariern weltweit herausgequetscht werden. Die Realwirtschaft generiert schon seit Jahrzehnten fallende Profitraten, also schien der Finanzkapitalismus als neuer Wachstumsmarkt die Rettung der kapitalistischen Metropolen zu sein: das wurde forciert und drei Jahrzehnte schaffte die Finanzblase es, „Werte“ zu schaffen, die sich am Ende als heißte Luft erwiesen – doch da es im Kapitalismus um nichts als um Geldreichtum geht, war auch das Recht, solange es eben gut ging. Danach war das Geschrei auch bei der Politik groß – aber eben erst danach, davor war die Politik begeistert vom Finanzkapitalismus, da sie so ihre Machtquelle = Wirtschaft erweitern konnte. Es gab dort WACHSSTUM – was wollte man mehr. Und der „Neoliberalismus“ ist auch eine Folge der Integration des Proletariats in Bürgertum und Demokratie: Da der Kommunismus als Schreckgespenst der Bourgeoisie ausgefallen ist, kann sich das System zunehmend eine Asoziale Marktwirtschaft „leisten“ – die Proletarier sind ja brav, mucken nicht mehr auf wie noch Jahrzehnte zuvor, lassen sich alle Grausamkeiten als „Notwendigkeiten“ einleuchten usw. Was bisher noch zur Aufrechterhaltung der Untertanenmentalität notwendig schien, also kostenlose medizinische Versorgung, Arbeitslosenversicherung, allgemeinen Zugang zu Bildung, wird als nicht mehr notwendiger Abzug von der Reichtumsmehrung der Wenigen abgeschafft.
Und Du kannst mir nicht erzählen, dass die ganzen Kritiker des Neoliberalismus das verstanden hätten - die meinen bloß, es handle sich um "Exzesse" des ansonsten besten aller Systeme, der Marktwirtschaft. Attac und Linkspartei (bei beiden bin ich immer noch Mitglied!) wenden sich gegen den „finanzmarktgetriebenen Turbokapitalismus“ – ergo haben sie gegen den „guten alten“ rheinischen Kapitalismus nichts einzuwenden. Wer so auftritt, liegt entscheidend falsch, er möchte gar nicht mehr an die Ursachen des Übels gehen, sondern sie bloß noch LINDERN, sie ERTRÄGLICHER GESTALTEN, sei es durch Regulierung, Besteuerung oder „soziale“ Abfederung. Aber die Ursache des Übels will dabei keiner mehr beseitigen: den Kapitalismus = Geldwirtschaft = alles ist der Reichtumsmehrung Weniger untergeordnet = das Leben der Proletarier ist vollständig der ARBEIT unterworfen = Armut, Dummheit, Hunger und Elend sind Existenzgrundlagen des Systems = usw.
Ich hoffe doch, dass Du, lieber Roberto, nicht auch von solchen „Exzessen“ sprechen möchtest, sondern von den Grundlagen, aus denen solche „Exzesse“ natürlicherweise hervorgehen müssen und die daher abzulehnen sind.

Was für eine absurde und menschenfeindliche Ordnung der Kapitalismus schon in seiner DEFINITION ist, das kann der GegenStandpunkt auf ergreifende und überzeugende Weise erklären:
„Was von Marx zu lernen wäre: Alles Nötige über Arbeit und Reichtum im Kapitalismus“ (Donnerstag, 8. November 2007, Nürnberg , Dr. Peter Decker) zu finden unter: http://doku.argudiss.de/?Kategorie=aktuell

Liebe Grüßle

Daniel

Anonym 17. Juni 2010 um 19:04  

Hi Roberto, den Neoliberalismus als eine in sich geschlossene eherne Ideologie im Sinne anderer bisheriger Ideologien, welche sich auch offen als solche bekannten und bekennen gibt es s o sicherlich nicht.
Schaut man sich aber einzelne der immer und immer wieder kolportierten Aussagen dieser Propaganda an, so kann man schnell dahinter kommen, dass es sich bei diesem Neoliberalismus, besser: neoliberalen Propagandawalze(!) um ein Sammelsurium von Versatzstücken aller möglichen bisherigen ökonomisch-gesellschaftlichen bürgerlichen Ideologien bzw. Theorien handelt, je nach aktuellen Bedürfnissen absolut frei austauschbar,andwendbar.(siehe alle diese "blasphemischen" Stattseingriffe und "Retttungen" und ihr nun angekündigtes "Zurückfahren", Brüderle u.v.m.)
Ich würde den Neoliberalismus eher als ideologischen Ausdruck, ideologisches BEIWERK eines ganz und gar TOLLKÜHNEN KLASSENKAMPFES von oben ansehen.
TOLLKÜHN auf Grund fehlender Gegenwehr von unten!
Und dennoch: Ob nun Neoliberalismus oder Keyesianimus, wir bewegen uns immer auf dem Boden des Kapitalismus mit seinen jeweils konkreten Verwerungsbedingungen für das Kapital.
Egal, welche wirtschaftswissenschaftlichen Theorien gerade im Schwange, en vogue sind, immer geht es um den Profit des Kapitals zu Lasten der Lohnabhängigen.
Und wer auch immer moralisierend oder "sachverständig" von der besonderen "Agressivität", Arbeitnehmerfeindlichkeit, makroökonomischen "Dummheit" der aktuellen neoliberalen Dauerpropaganda spricht muss sich fragen lassen wie es denn mit einer zu organisierenden erfolgreichen GEGENWEHR der lohnabhängigen KLASSE bestellt ist,wie diese organisiert werden könnte.
Da nun fast alle der alten Organisationen und Organisationsformen der "Arbeiterklasse" im Laufe der Geschichte immer wieder in entscheidenden Momenten VERSAGT haben - europaweit - wäre doch auch von dieser Seite her nach effektiveren Organisationen, Widerstandsformen zu fragen.
Eines steht jedenfalls fest: So lange sich "unten" nichts tut, so lange wird man "oben" halt um so ungenierterer, um so "tollkühner" weitermachen.
Weshalb auch nicht?
Die jüngsten "Tarifrunden"(lol..) und die jüngsten "Sparbeschlüsse" sollten jedem "Normalo", jeden Lohnabhängigen - mit oder ohne aktuellen Gehaltszettel - die Augen dafür öffnen, dass PASSIVES ERDULDEN und ewiges HOFFEN auf "bessere Zeiten", "anspringende Konjunkturen" weltentrücktes kindlich-kindisches Wunschdenken sind.

Anonym 17. Juni 2010 um 19:05  

Noam Chomsky erläuterte im Film „Manufacturing Consent“ ein ähnliches Problem mit seiner anarchistischen Kritik an den Medienkonzernen. Seine Aussage, die Massenmedien würden notwendig die Interessen des Kapitals vertreten, da sie selbst Teil grosser Konzerne seien, würde von der etablierten Politik- und Medienwissenschaft unisono als Verschwörungstheorie abgetan, da die Redaktionen in einer liberalen Gesellschaft bekanntlich unabhängig seien. Sein einfaches Gegenargument: Die Massenmedien *gehören* im Sinne juristischen *Eigentums* ganz einfach diesen Konzernen, und diese Tatsache ist öffentlich bekannt und damit das Gegenteil obskurer Verschwörungstheorie.

ninjaturkey 17. Juni 2010 um 19:05  

Es geht auch andersrum: Wer sich demokratisch sittsam (Menschenketten, Demos, Petitionen, ...) gegen die Neoliberale Cosa Nostra wehrt, wird ebenfalls zum "Einzelfall, auf gar keinen Fall repräsentativen Stimme des Volkes" erklärt. Wer sich unmittelbar wirkungsvoll zur Wehr setzt (Politikern z.B. Touristen-Nippes ins Gesicht werfen oder einen Schuh an den Kopf) wird, obwohl eine solche Tat sichtbares Zeugnis geistiger Gesundheit ist, sogar zum "geistig verwirrten Einzeltäter".

Wir sind ein 80-Millionen-Volk von Einzelfällen geworden.

Anonym 17. Juni 2010 um 19:05  

@Anonym 17. Juni 2010 13:53

Haha, dein Schwachsinn hat mich wirklich zum Lachen gebracht!
...Um deine logischen Fähigkeiten scheint es nicht sehr gut bestellt zu sein!

Anonym 17. Juni 2010 um 19:05  

Noch was, dass mit der Verschwörungstheorie höre ich auch schon seit über 30 Jahren aus neoliberal-rechtsextremen Kreisen.

Fazit, und gut gemeinter Tipp an Neoliberale:

Laßt euch einmal etwas neues einfallen, damit keiner diese total hirnrissige Masche mehr durchschaut - alle KritikerInnen eurer wahren rechtsextrem-neoliberalen-sozialdarwinistischen Ideologie als Verschwörungsfanatiker zu diffamieren....

Anonym 17. Juni 2010 um 19:06  

Erstaunlich eigentlich, dass der antideutsche Internet-Mob diesen Blog so in Frieden lässt, erfüllt doch obenstehender Artikel sämtliche Kriterien einer nationalsozialistischen Hetzschrift:

1. Er ist auf deutsch in Deutschland geschrieben.
2. Er setzt den Liberalismus – den historisch wirkungsmächtigsten Garanten individueller Freiheit – gleich mit der rückständigen Mafia und ist somit genuin reaktionär-antiliberal.
3. Auf Deutsch ist der Begriff des „Neoliberalismus“ nur ein Deckname für die eigentlich gemeinte jüdisch-freimaurerische Weltverschwörung.

Aus 1. – 3. folgt logisch zwingend, dass der Artikel die ideologische Vorbereitung des nächsten Holocaust repräsentiert und der Autor damit ein Nazi ist – und sonst *nichts*.
Quod erat demonstrandum.

Anonym 17. Juni 2010 um 19:06  

"[...]Aus 1. – 3. folgt logisch zwingend, dass der Artikel die ideologische Vorbereitung des nächsten Holocaust repräsentiert und der Autor damit ein Nazi ist – und sonst *nichts*.
Quod erat demonstrandum.
[...]"

Auf so eine unlogische Schlußfolgerung kann wohl nur ein rechter Marktradikaler kommen? Sie kennen Roberto J. de Lapuente wohl nicht? Ihm nazistische Gesinnung vorzuwerfen ist wie Stalin einen rotlackierten Faschisten zu nennen.

Ich bin sicher Roberto J. de Lapuente kann sich selber wehren, aber das mußte einmal geschrieben werden, wenn sich ein Angegriffener nicht entblödet die eigene rechtsextreme Ideologie auf den Blog-Betreiber von "Ad Sinistram" zu übertragen.

Frei nach dem Motto von A. Westerwelle:

Alle anderen sind Nazis, nur die FDP ist keine rechtsextreme Partei.

Stimmt's, lieber Anonymus?!

Anonym 17. Juni 2010 um 19:08  

@Anonym 17. Juni 2010 13:53

Haha, dein Schwachsinn hat mich wirklich zum Lachen gebracht!
...Um deine logischen Fähigkeiten scheint es nicht sehr gut bestellt zu sein!

ad sinistram 17. Juni 2010 um 19:20  

Meine Güte, hat man mich also enttarnt...

Oder hat sich der Kommentator selbst enttarnt?

Anonym 17. Juni 2010 um 20:42  

"[...]Oder hat sich der Kommentator selbst enttarnt?[...]"

Mal sehen, ob der Kommentator so mutig ist sich noch einmal zu outen, lieber Roberto J. de Lapuente ;-)

endless.good.news 18. Juni 2010 um 08:07  

Es ist ein sehr interessanter Artikel. Er bestätigt auch mein Bild. Als ich vor einigen Jahren ein Buch über die Geschichte der Cosa Nostra gelesen hatte, stellte ich mir die Frage wo der Unterschied in weiten Teilen der Politik und Wirtschaftsführung ist. Außer dem Einstiegsmord ist die Trennlinie wahrscheinlich nicht ganz so scharf.

Anonym 18. Juni 2010 um 09:58  

Erläuterung zum antideutschen „Schwachsinn“

Nachdem ich den Kommentar mit Noam Chomsky ohne das obligatorische „Israelhasser“-Präfix gepostet hatte, fiel mir beim Mittagessen ein, dass nun formal alle Ingredienzien zur Auslösung des antideutschen Beissreflexes vorliegen, und so hielt ich es präventiv für angebracht, den aus Indymedia bekannten Wirkungsmechanismus desselben prägnant zu ergänzen.
Die implizite Ironie scheint aber irgendwie nicht rübergekommen zu sein – Sorry. Als Vertiefung der Thematik kann ansonsten immer noch Robert Kurz’ „Die antideutsche Ideologie“ empfohlen werden.

Anonym 18. Juni 2010 um 10:18  

Anonym hat gesagt...

"Erstaunlich eigentlich, dass der antideutsche Internet-Mob diesen Blog so in Frieden lässt, erfüllt doch obenstehender Artikel sämtliche Kriterien einer nationalsozialistischen Hetzschrift:"

Wow, Wow....., das ist stark!

Wie ich schon in meinem obigen("Anonym") Beitrag sagte, ist der Neoliberalismus keine in sich fest geschlossene stringente "eherne" Ideologie sondern eher ein Sammelsurium vieler theoretischer Ansätze aller Art, eine Art moderner bürgerlicher Vulgär-Ideologie, reine "Legitimationswissenschaft" für das Treiben der Herrschenden und Besitzenden.
Folglich eignet er sich auch zur interessierten Verleugnung bei allzu harter "Bedrängung", wenn sein "Latein" mal wieder sich dem Ende neigt.., Entlarvung droht...
Ein weiterer "Pluspunkt" dieser (beliebigen) Propaganda-Ideologie ist, dass man diese auch kaum ernsthaft "in einem Guß" theoretisch bekämpfen und widerlegen kann.
Man kann daher nur immer wieder ihre eizelnen Aussagen widerlegen, diese den Tatsachen gegenüberstellen und so diese Aussagen und Behauptungen der Lüge und Propaganda überführen.
Natürlich eine reine Sysiphos-Arbeit.
Wenn es aber nun zur Kritik an diesen "Neoliberalismus" kommt, muss man natürlich zunächst mal feststellen aus welcher politischen Ecke.
Die Kritik am "Finanzkapital", der "Wall Street", den "Bankstern" ist aus streng marxistischer Sicht eine völlig andere als aus konservativer oder gar rechtsextremer Sicht.
Was aber für theoretisch weniger bedarfte Zeitgenossen zuweilen verwirrend ist, ist die Tatsche, dass alle diese verschiedenen "Ecken" bei ihrer Kritik mitunter die gleichen Begriffe oder Schlagworte verwenden zwecks Erklärung oder Beschreibung der heutigen Zustände, dabei aber diesen Begriffen einen ganz anderen Inhalt geben bzw. diesen bereits bei ihren Lesern und "Jüngern" VORAUSSETZEN.
Begriffe wie "Finanzkapital", "Zocker", Bankster" können sowohl für eine SUBJEKTIVIERENDE(Konservative, Rechtsextreme) als auch für eine OBJEKTIVIERENDE(Marxisten, echte Linke aller Art..) Kritik an den heutigen kapitalistischen Zuständen angesehen und verwendet werden.
Es kommt also nicht immer auf die Begriffe als solche, d.h. auf die (leeren) Begriffs-Hülsen an als vielmehr auf ihre INHALTE.(siehe hierzu z.B. G.W.F. Hegel, Phänomenologie des Geistes, etc..)
Es ist daher für jeden geschickten Denunzianten oder Demagogen ein recht leichtes Spiel, den Marxisten bzw.Linken "rechtsextremes" Gedankengut zu unterstellen als auch umgekehrt den Rechten und Konservativen "linkes" Gedankengut zu unterstellen, anzudichten.
Klar, dass der Nazi bei "Goldman(!!!)-Sachs" an "Juden" und "Parasiten", der Marxist aber an erster Stelle an die geballte GESELLSCHAFTLICHE MACHT des Geldes, der Geldleute, der Reichen und Besitzenden denkt, aber an Reiche und Besitzende als GESELLSCHAFTLICHE CHARAKTERMASKEN" einer bestimmten, d.h. kapitalistischen Gesellschaft, der kapitalistischen Produktionsweise!(Karl Marx u.a.)
Was also ganz konkret den Artikel von Roberto angeht, so sollte eigentlich jeder aufmerksame Leser dieses Blogs wissen, dass dieser Herr keinesfalls bestimmte Begriffe mit nazistischen Inhalten "füllt" und dann in den Raum setzt, und zwar ganz unabhängig davon, von WEM noch sonst diese Begriffe verwendet werden mögen.
Herr/FRau Anonym: Note 6! Setzen!
Sorry, dass ich mal so ausschweifend theoretisch werden musste... :-)

MfG Bakunin

Anonym 18. Juni 2010 um 10:18  

Hallo Roberto, gut, dass du diese Beitrag zu deinem "Hetz-Artikel" hier eingestellt hast.
Das gibt Gelegenheit, solche Leute ordentlich zu "zerpflücken"! :-))

MfG, Bakunin

Anonym 18. Juni 2010 um 15:25  

Der "Homo oeconomicus".

Sagte nicht ein berühmter Mafiakundler, daß der typische Mafiosi dem Homo oeconomicus zu 100% entspräche?

Ist diese Erkenntniss nicht das Bindeglied zwischen krimineller und wirtschaftlicher Energie?
Hauptsache die Liebe zum Geld, die unendlichen Bedürfnisse und der Wille zur Macht und das kokettieren mit dem eigenen Besitz wird erfüllt.

Anonym 18. Juni 2010 um 21:10  

Mafia und Neoliberalismus

Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Böse liegt so nah?
Deutsche Zustände!
Wegsehen und vertuschen.
Betrügen.

Freiheitlich-demokratisch nennt sich die Veranstaltung und ist doch nur mafiös-neoliberal.
Der Krebs wuchert.
Gesundung ausgeschlossen.
Überall Metastasen.

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