Gina und Marlowe
Freitag, 18. Oktober 2013
Leben mit nur noch zwei metaphysischen Fragen.
Links der Kater Marlowe. Der Rest vom Fell nennt sich Gina. |
Die Freude auf das neue Familienmitglied war groß. Einerseits. Ich rechnete durch. Andererseits. Was kostet uns dieser Kater, den wir Marlowe nennen wollten? Welche Unkosten macht uns Gina bislang? Und als ich so im Geiste vor mich hin kalkulierte, fragte ich mich noch etwas ganz anderes: Warum eine zweite Katze? Für was eigentlich? Was habe ich davon? Bringt es mir was? Ich ertappte mich dabei und zog diese Fragen zu einer einzigen Frage zusammen. Heraus kam etwas Zynisches: Welchen Profit habe ich eigentlich, wenn ich mir Katzen halte? Und plötzlich sah ich vor mir eine Bilanz, ich füllte die Sollseite aus, listete die Unkosten und Nachteile auf und haderte mit mir, weil die Habenseite so wenig Punkte aufwies. Überdies kaum welche, die direkten Vorteil versprachen.
An der Stelle brach ist beschämt ab. Ich wusste natürlich, dass das Halten eines oder mehrerer Haustiere nicht aufzurechnen ist. Das Lebensgefühl, das aus dem Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier entsteht, kann man nicht in Zahlen ausdrücken. Trotzdem geriet ich, der ich für die allgemeine Kosten-Nutzen-Mentalität wenig übrig habe, in diese intellektuelle Sackgasse.
Der Kapitalismus hat uns Menschen mindestens zwei Jahrhunderte konditioniert. Erst nur bestimmte Schichten, Kaufleute und Händler vor allem. Später alle anderen. Seitdem der Bürger erstinstanzlich Kunde zu sein hat, geht diese Ausrichtung, die unsere Wahrnehmung auf Profitversprechen und Renditevorteile reduziert, bis in proletarische (und quasi-proletarische) Schichten hinab. Das ist unheimlich. Besonders unheimlich wird es allerdings, wenn sich an Alltagsereignisse die zwei Fragen knüpfen: Was kostet es mich? Und was bringt es mir?
Diese zwei Fragen als Motto kosten nicht nur Lebensqualität. Sie reduzieren ebenso das Zusammenleben zu einer Frage der Bezahlbarkeit. Natürlich gilt es darauf zu achten, wofür eine Gesellschaft und man selbst sein Geld verwendet. Aber wenn es die einzige Maxime ist, wenn es zum unangefochtenen Credo wird, dann gerät es zu einer Zwangshandlung. Wobei dieser Zwang auf alle Menschen zurückwirkt und die dann vom so genannten Sachzwang erniedrigt werden.
Klar, der Kater kostet nur. Er bringt mir nichts ein, was ich irgendwie stofflich erfassen könnte. Und ich weiß nicht mal so genau, ob ich einen "unsichtbaren Wert" von ihm habe. Er gibt mir auch nicht unbedingt Seelenheil. Und doch scheint seine Existenz an meiner Seite etwas zu sein, was mich bereichert. Hoffe ich jedenfalls. Spüre ich nicht immer. Es ist schwer zu erklären. Vielleicht sollte man das auch gar nicht in Worte fassen, um es nicht zu sehr durchdenken zu müssen. Man könnte einfach sagen: Er ist da - und das ist gut so. Wäre er jetzt wieder weg, würde er mir fehlen. Auch wenn er oft ein blödes Vieh ist.
Diese Erkenntnis geht so genannten Realpolitikern völlig ab. Sie begrenzen die Mittel und Vorstellungen, die eine Gesellschaft zum geregelten Zusammenleben benötigt, rein nach dem, was finanzierbar ist. Alles was darüber liegt, wird als Träumerei abgetan. Das wäre zunächst gar nicht verwerflich. Dass diese Leute aber auch noch ganz arrogant für vernünftig erklären, was bezahlbar ist und damit zunächst Unbezahlbares für unvernünftig, das ist besorgniserregend. Und dass man bestimmte Ausgaben scharf nach Kosten und Nutzen begutachtet, zum Beispiel das Gesundheitswesen oder die Unterhaltung von Menschen ohne Arbeit, das ist nicht nur beängstigend, das ist der Einstieg in eine Denkweise, die das Schlagwort vom "unnützen Esser" als Spitze dieser Perversion kennt.
Eine strikte Realpolitik ist daher abzulehnen. Ein gewagter Satz, denn wer dergleichen sagt, macht sich der Romantik verdächtig. Dennoch: Eine Politik, die sich nur im Rahmen von möglichen Kosten und daraus zu erzielenden Nutzen bewegt, steuert auf eine Katastrophe zu. Sie nimmt in ihrer unidealistischen und uninspirierenden Haltung in Kauf, dass Menschen den gesellschaftlichen Anschluss verlieren, dass sich menschliche Zivilisation als kalter Krieg vollzieht. Willy Brandt hat mal irgendwo gesagt: "Wo immer Du auch redest Genosse, zu wem Du auch immer redest, was immer Deine Aussagen sind, auch die Strengsten, die Kritischsten, am Schluss muss Hoffnung sein." Das trifft völlig zu. Politik muss Hoffnung sein. Die gängige Realpolitik, die uns bestimmt, verbreitet keine Hoffnung. Sie ist hoffnungslos hoffnungslos. Sie hat uns geprägt, den eigenen Alltag als einen Mikrokosmos von Entscheidungen anzusehen, den wir starr am Korsett von Was kostet es mich? und Was bringt es mir? ausrichten.
Es sind diese zwei Fragen, die die Metaphysik unserer neoliberalen Gesellschaft prägen. Alle andere Fragen sind ihnen untergeordnet. Nach Kant waren es noch die Frage nach dem "bestirnten Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir" (Kritik der praktischen Vernunft), das die Welt antrieb. Diese Fragen machten den Fortschritt aus. Alle anderen Fragen ergaben sich aus diesen zentralen Elementen der Metaphysik. Hätte Kant heute gelebt, er würde vermutlich Was kostet es? und Was bringt es? als die "zwei Dinge [die] das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht [erfüllen]" benennen. Wie sähe wohl der kategorische Imperativ aus, wäre er in einem Milieu entworfen worden, in dem es nur diese zwei Fragen gäbe?
Wir fragen uns derlei ganz unwillkürlich. Selbst als kritische Menschen. Wir kennen es nicht mehr anders. Auch ich nicht, deshalb erfreue ich mich zuerst nicht an einer zweiten Katze, sondern handle mir fast schon ein schlechtes Gewissen ein, weil ich mir "unnütze Kosten" ins Haus geholt habe.
An der Stelle brach ist beschämt ab. Ich wusste natürlich, dass das Halten eines oder mehrerer Haustiere nicht aufzurechnen ist. Das Lebensgefühl, das aus dem Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier entsteht, kann man nicht in Zahlen ausdrücken. Trotzdem geriet ich, der ich für die allgemeine Kosten-Nutzen-Mentalität wenig übrig habe, in diese intellektuelle Sackgasse.
Der Kapitalismus hat uns Menschen mindestens zwei Jahrhunderte konditioniert. Erst nur bestimmte Schichten, Kaufleute und Händler vor allem. Später alle anderen. Seitdem der Bürger erstinstanzlich Kunde zu sein hat, geht diese Ausrichtung, die unsere Wahrnehmung auf Profitversprechen und Renditevorteile reduziert, bis in proletarische (und quasi-proletarische) Schichten hinab. Das ist unheimlich. Besonders unheimlich wird es allerdings, wenn sich an Alltagsereignisse die zwei Fragen knüpfen: Was kostet es mich? Und was bringt es mir?
Diese zwei Fragen als Motto kosten nicht nur Lebensqualität. Sie reduzieren ebenso das Zusammenleben zu einer Frage der Bezahlbarkeit. Natürlich gilt es darauf zu achten, wofür eine Gesellschaft und man selbst sein Geld verwendet. Aber wenn es die einzige Maxime ist, wenn es zum unangefochtenen Credo wird, dann gerät es zu einer Zwangshandlung. Wobei dieser Zwang auf alle Menschen zurückwirkt und die dann vom so genannten Sachzwang erniedrigt werden.
Klar, der Kater kostet nur. Er bringt mir nichts ein, was ich irgendwie stofflich erfassen könnte. Und ich weiß nicht mal so genau, ob ich einen "unsichtbaren Wert" von ihm habe. Er gibt mir auch nicht unbedingt Seelenheil. Und doch scheint seine Existenz an meiner Seite etwas zu sein, was mich bereichert. Hoffe ich jedenfalls. Spüre ich nicht immer. Es ist schwer zu erklären. Vielleicht sollte man das auch gar nicht in Worte fassen, um es nicht zu sehr durchdenken zu müssen. Man könnte einfach sagen: Er ist da - und das ist gut so. Wäre er jetzt wieder weg, würde er mir fehlen. Auch wenn er oft ein blödes Vieh ist.
Diese Erkenntnis geht so genannten Realpolitikern völlig ab. Sie begrenzen die Mittel und Vorstellungen, die eine Gesellschaft zum geregelten Zusammenleben benötigt, rein nach dem, was finanzierbar ist. Alles was darüber liegt, wird als Träumerei abgetan. Das wäre zunächst gar nicht verwerflich. Dass diese Leute aber auch noch ganz arrogant für vernünftig erklären, was bezahlbar ist und damit zunächst Unbezahlbares für unvernünftig, das ist besorgniserregend. Und dass man bestimmte Ausgaben scharf nach Kosten und Nutzen begutachtet, zum Beispiel das Gesundheitswesen oder die Unterhaltung von Menschen ohne Arbeit, das ist nicht nur beängstigend, das ist der Einstieg in eine Denkweise, die das Schlagwort vom "unnützen Esser" als Spitze dieser Perversion kennt.
Eine strikte Realpolitik ist daher abzulehnen. Ein gewagter Satz, denn wer dergleichen sagt, macht sich der Romantik verdächtig. Dennoch: Eine Politik, die sich nur im Rahmen von möglichen Kosten und daraus zu erzielenden Nutzen bewegt, steuert auf eine Katastrophe zu. Sie nimmt in ihrer unidealistischen und uninspirierenden Haltung in Kauf, dass Menschen den gesellschaftlichen Anschluss verlieren, dass sich menschliche Zivilisation als kalter Krieg vollzieht. Willy Brandt hat mal irgendwo gesagt: "Wo immer Du auch redest Genosse, zu wem Du auch immer redest, was immer Deine Aussagen sind, auch die Strengsten, die Kritischsten, am Schluss muss Hoffnung sein." Das trifft völlig zu. Politik muss Hoffnung sein. Die gängige Realpolitik, die uns bestimmt, verbreitet keine Hoffnung. Sie ist hoffnungslos hoffnungslos. Sie hat uns geprägt, den eigenen Alltag als einen Mikrokosmos von Entscheidungen anzusehen, den wir starr am Korsett von Was kostet es mich? und Was bringt es mir? ausrichten.
Es sind diese zwei Fragen, die die Metaphysik unserer neoliberalen Gesellschaft prägen. Alle andere Fragen sind ihnen untergeordnet. Nach Kant waren es noch die Frage nach dem "bestirnten Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir" (Kritik der praktischen Vernunft), das die Welt antrieb. Diese Fragen machten den Fortschritt aus. Alle anderen Fragen ergaben sich aus diesen zentralen Elementen der Metaphysik. Hätte Kant heute gelebt, er würde vermutlich Was kostet es? und Was bringt es? als die "zwei Dinge [die] das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht [erfüllen]" benennen. Wie sähe wohl der kategorische Imperativ aus, wäre er in einem Milieu entworfen worden, in dem es nur diese zwei Fragen gäbe?
Wir fragen uns derlei ganz unwillkürlich. Selbst als kritische Menschen. Wir kennen es nicht mehr anders. Auch ich nicht, deshalb erfreue ich mich zuerst nicht an einer zweiten Katze, sondern handle mir fast schon ein schlechtes Gewissen ein, weil ich mir "unnütze Kosten" ins Haus geholt habe.
13 Kommentare:
Toller Beitrag!
Doch, es ist ein Gegenwert da. Wir sind auch zweien dieser Wesen erlegen und ich finde, sie nehmen den Druck aus dem Alltag und bereichern das Leben. Sie sind treue Begleiter durch alle Höhen und Tiefen. Sind es denn nicht diese Werte, die die Lebensqualität bringen? Materielles ist austauschbar. Der Bund zwischen Mensch und Tier ist es nicht.
Ich finde auch, Tiere sind ehrlicher und verbindlicher als jeder Mensch, mit dem ich draußen vor der Haustür im Joballtag zu tun habe - egal ob sie sich schnurrend neben oder auf ihren menschlichen Lebensbegleitern liegen oder diese strafend ignorieren, weil die falsche Sorte Futter in der Schale ist. :-)
Jetzt bitte keine "süsse Tiere sind ohnehin die besseren Menschen"-Kommentare, sonst fange ich mit meinen Hunden an (die keine besseren Menschen, sondern einfach nur tolle Tiere sind).
Irgendwie ist die Sache wie mit Kindern. Viele Freunde und Bekannte haben keine Kinder, weil sie auch den richtigen Zeitpunkt warten. Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt für die Blagen! Die kommen IMMER zur Unzeit, sind teuer, machen eine irre Menge Arbeit und - glücklich. Mit Haustieren ist es ähnlich. ;-)
All das, was du beschreibst ist der Beweis dafür,dass Geld frei macht,vor allem, wenn man mehr als genug davon hat. ;-)
das traurige ist ja, daß sich immer mehr menschen die frage stellen müssen, kann ich mir eine katze, einen hund, ein kind oder einen alten elternteil leisten, weil ihr budget dermaßen begrenzt ist, daß auch die allergeringste aufwendung für eben diesen familienzuwachs unweigerlich eine verschlechterung der lebensqualität der restfamilie nach sich ziehen. wenn das den verlust des zweitwagens bedeutet, ist das hinnehmbar, wenn aber notwendige arztbesuche, dringend notwendige anschaffungen etc verschoben oder unterlassen werden müssen, dann sind wir bei hartz. und da heißt es ebennicht nur oder noch nicht, ich oder katze sondern auch ich oder kind oder oma. eine brutalisierung des alltags ist da kaum zu vermeiden.
Seit ich ein Berner Sennen-'Hündchen' habe, bin ich über 15kg weniger geworden und habe noch nie mehr Zeit in der Natur verbracht! Allerdings hat sich der Schuhverschleiß erhöht...
Trotzdem in Geld nicht aufzuwiegen das Tier! Aber feiner Beitrag wieder, ich kämpfe auch täglich gegen diese subtile inhumanität in meiner Umgebung an, leider seh ich wenig Erfolg! "Im TV sagen die was Anderes und in der Gazette steht es auch anders...!"
Ich bin mal ganz zynisch....
Es gibt Menschen die die Wertigkeit eines Tieres höher ansetzen als z.B. die eines Prekärianers
Da haben wir sie wieder...Die eigenen Wertigkeiten die man mit gleichgesinnten teilt ...
@ Roberto J. De Lapuente
Na ja.... ich finde sie übertrieben doch ein bisschen und brauchen sich nun wirklich nicht zu schämen, dass sie so etwas über ihre Katzen denken.
Ich habe selber eine Katze und auch meine Eltern hatten immer mehrere.
Es ist nun mal eine Tatsache, dass Katzen die meiste Zeit nur faul rumliegen, die restliche streunen sie durch die Landschaft, lassen sich von den Menschen bedienen und gucken einen dabei noch an, als ob sie sich für was besseres halten.
Ich mag meine Katze, aber eigentlich ist das eine richtiges Mistvieh!
Ich weiß nicht wie sie darüber denken, aber wenn ein Mensch sich in einer WG so verhalten würde, flöge er ganz schnell raus. Und das hat nicht einmal was mit der Frage zu tun: Was kostet es mich? Und was bringt es mir? Sondern mit der schlichten Tatsache, das hier jemand seinen Beitrag für die Gemeinschaft nicht leistet
..."das hier jemand seinen Beitrag für die Gemeinschaft nicht leistet" - was soll das denn heißen? Soll Ihre Katze vielleicht die Wäsche bügeln oder das Mittagessen kochen? Stellen Sie einfach 20 Säcke Mehl in Ihre Küche, die Katze wird dann die Mäuse in Schach halten...
Und schau dir die Vögel des Himmels an, sie säen nicht, sie ernten nicht, und Gott ernährt sie doch!
Ja, alles lässt sich am Geld festmachen und je mehr diese Denkweise Besitz ergreift vom Menschen, desto entmenschlichter ist und handelt er. Daher der Ausdruck "Humankapital" in Bezug auf andere Menschen. Der andere Mensch wird zum Kostenfaktor, zur Belastung (siehe >Landbewohner<).
Für mich habe ich dieses Problem etwas anders gelöst:
Bei Konsumartikeln: Brauch ich so was und warum jetzt? Fast immer brauch ich es nicht!
Bei Tieren: Ist ein Tier da wo ich wohne in einer artgerechten Umgebung? In der Stadt, nein.
Auf dem Land, ja bitte!
Bei Menschen: Keine Frage, alle müssen sich nach der Decke strecken!
In keinem Fall taucht die Frage auf: Wie viel kostet mich das?
MfG: M.B.
Danke für den Artikel und das Thema.
Da ich auf dem Land aufgewachsen bin und nach 40 Jahren Großstadterfahrung vor 2,5 Jahren hier wieder zurückgezogen bin, kann ich mir ein Leben hier nicht ohne Tiere vorstellen.
Die finanzielle Frage sehe ich, wenn überhaupt als nachrangig an. Und ganz abwegig finde ich bei einem Haustier die Anwendung von Kosten -Nutzen-Denken. - Dies ist den Neoliberalen Unmenschen, die z.B. von ihren Untertanen nach einer Massenkündigung eine Anschlußverwertung fordern.
Ich habe eine Dackelhündin; sie schenkt mir soviel Freude; ja, sie regelt meinen Tagesrhytmus - morgens weckt sie mich und wenn sie Hunger hat macht sie ganz schön Rabbatz; wenn sie raus muß geht sie zur Tür und gibt keine Ruhe. - Tiere sind, wenn man sie gut behandelt, echte Freunde. Sie sind ganz und gar mit ihrem Gefühlsleben mit uns verbunden.
- Ihr Verhalten ist eindeutig - wen sie nicht mag um den macht sie einen großen Bogen.
zu anonym 12:41
ganz besonders Katzen leisten sehr viel für denjenigen der sie mag, füttert und Freund ist. - Sie haben große Teile der Menschheit vor Hungerkatastrophen bewahrt indem sie das Ungeziefer, besonders Mäuse in den Kornspeichern seit Alters her vernichtet haben.
Lieber Roberto,
in einem Katzenbuch las ich mal den klugen Satz, man solle alle Kosten, die die Katze verursacht, aufs Konto Lebensfreude buchen. (Aus dem Gedächtnis zitiert - in Wirklichkeit habe ich keine Ahnung von Buchhaltung und weiß daher nicht, ob das so korrekt formuliert war - aber Du verstehst wohl, was gemeint ist). Und das stimmt!
Wie oft musst Du unwillkürlich lächeln, wenn Du Deine Katzen eng aneinandergekuschelt in Deinem (!) Lieblingssessel liegen siehst! Wie warm wird Dir ums Herz, wenn sie Dir zärtlich um die Beine schmusen, während Du noch mit dem Verschluss der Lux-Dose kämpfst! Und wie gut tut es Dir, wenn sie Dich fürs Streicheln und Kraulen mit sonorem Schnurren belohnen... (Das soll übrigens auch den Blutdruck senken und das Herz schützen - insofern also durchaus einen messbaren Nutzen für die menschliche Gesundheit bringen).
Ich lebe mit zwei Katern und zwei Katzen zusammen und finde einfach, dass sie mein Leben erheblich mehr bereichern als es zum Beispiel ein Auto täte (ich radle lieber) oder ein Fernseher (kostet bloß wertvolle Lebenszeit) oder eine längere Urlaubsreise (naja, ab und zu fahre ich schon gern für ein paar Tage weg).
Liebe Grüße und weiterhin viel Freude an Deinen beiden Katzen!
Saby
Es gibt neben Haustieren noch andere DInge, die nicht einfach in Geld oder Werten gegengerechnet werden können.
Sicher muss man sich im Klaren sein, dass so ein Tier auch Verantwortung und Kosten bedeutet, aber wie jedes fühlende Wesen kommt die gegebene Zuneigung genauso wieder zurück zu einem selbst.
Tiere spüren sehr wohl, wer ihnen wohlgesonnen ist und wer nicht.
Unsere Salonlöwe hat wie jede Katze seine Eigenheiten, aber missen möchten wir ihn alle in der Familie nicht mehr.
Im Umkehrschluss nun der Schwenk in unsere Lebenswelt, leider legen viel zu wenig Wert auf nicht Materielles, sondern Ideelles, das im Gegensatz zur kurzfristigen Befriedigung eines Bedürfnisses durch Konsum tiefere und dauerhaftere Spuren in der Seele hinterlässt.
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