Keine Vertreibung aus dem Paradies

Donnerstag, 25. Juli 2013

Es ist eine bürgerliche Lebenslüge, dass wir derzeit die Zerlegung demokratischer Strukturen erleben. Sie wird nicht zerlegt, sondern geht nur ihren wahren Bestimmung nach. War sie denn je mehr als eine Vielzahl gesellschaftlicher Kontrollmechanismen zum Schutz einer reichen Minderheit?

Neulich habe ich mit einem Freund telefoniert. Er wollte wissen, wie es mit meinem Kind so läuft. Und so beklagte ich mich über den Teenager und seine Pubertät. Mein Kind wolle viel zu oft seinen Willen durchsetzen, erzählte ich ihm. Mit der Arroganz eines genervten Vaters stellte ich aber fest, dass es meckern kann soviel es will, gemacht wird letztlich, was ich sage. Es darf seine Meinung haben, aber ich gebe den Takt vor. Mein Gesprächspartner hielt fest: "Du hast eben trefflich die Demokratie beschrieben."

3 Kommentare:

ninjaturkey 25. Juli 2013 um 14:24  

Wie ich heute morgen hier gelesen habe, geht´s tatsächlich nicht um Demokratie (insofern kannst Du Deinen Nachwuchs auch weiterhin mit väterlicher Autorität auf das Leben vorbereiten). Es geht um die Rechtsstaatlichkeit, die bis vor wenigen Jahren noch leidlich funktioniert hat, heute aber in rasanter Auflösung begriffen ist.

Anonym 25. Juli 2013 um 17:10  

Das ein System dazu da ist, damit es bestehende Machtverhältnisse festigt kann man sicher jedem System an sich vorwerfen.
Aber wenn es „ihre Bestimmung stets war, den Reichtum der Wenigen vor der Armut der Vielen zu schützen“ dann ist die Demokratie aber ein verdammt schlechtes System!
China liefert uns gerade ein gutes Beispiel dafür, wie Reichtum und Macht von der Elite effektiver gehalten und gemehrt werden können.

Letztlich ist es völlig egal, welches Gesellschaftssystem wir wählen, es wird immer eine Elite geben, die ihre Macht zu verteidigen sucht. Das ist ein menschliche Eigenschaft.
Aus diesem Grund lasse ich mich schon lange nicht mehr mit meinen linken Freunden auf Gesellschaftsdiskussionen ein, über einen angeblichen Fehler im kapitalistischen System. Der Fehler im System ist der Mensch und er wird stetes versuchen das System zu seinem Vorteil auszunutzen.

Es war nie erklärtes Ziel der Demokratie Machtverhältnisse zu festigen, vielmehr passten sich die bestehenden Machtverhältnisse der Demokratie an.

Lazarus09 25. Juli 2013 um 18:06  

Es darf seine Meinung haben, aber ich gebe den Takt vor. Mein Gesprächspartner hielt fest: "Du hast eben trefflich die Demokratie beschrieben."

Vortrefflich dran vorbei .. Solange alles was mein Nachwuchs verbockt, an mir hängen bleibt in letzter Instanz, erlaube ich mir mit Voraussicht einzugreifen und die Freiheit, in letzter Instanz mir zu Schaden, zu begrenzen was ja auch in manchen Fällen lehrreich sein kann ..Ich nehme also meine Elternpflicht wahr Schaden zu begrenzen oder abzuwenden sowie als Beispiel und Lehrer zu fungieren.. kurz ich will " das Beste" für meinen Nachwuchs.

Der Staat bzw. die für die er Werkzeug ist scheißen auf mein Bestes .. da geht es darum ein Maximum an "Arbeitsleistung" für andere aus mir zu pressen und mich möglichst lange im Glauben zu lassen es wäre zu meinem 'Besten'..ruhige Arbeitstiere wirtschaften am effektivsten ..

Mit Machtverhältnissen zementieren in der Demokratie hat elterliche Erziehung überhaupt nichts zu tun, Erziehung, das Wort ist übrigens inzwischen viel zu negativ besetzt, manche Eltern kommen in falscher Freiheitsvorstellung ihrer Pflicht beileibe nicht mehr nach weshalb viele Jugendliche das Wort "Respekt" nur noch aus beschissenen Rapper Texten kennen und das war's auch schon !1! Meine Meinung die man nicht teilen muss .

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