Hinz und Kunz und die Genossen
Dienstag, 9. August 2016
Die Sozialdemokraten haben in den letzten Jahren ihre internen statistischen Taschenspielertricks perfektioniert. In diesem Fach haben sie es zu einer kleinen Meisterschaft gebracht. Ihnen gehen in unschöner Regelmäßigkeit Genossen flöten, weil sich die Parteioberen nicht trauen, eine couragierte Politik für Arbeiter und Angestellte einzuleiten. Und was macht der moderne Sozialdemokrat mit parteilicher Verantwortung? Er sucht sich ein gänzlich anderes Motiv aus, mit dem er diese Austrittslaune statistisch erläutern kann. So ist aktuell also wieder mal nicht Gabriel und sein Vorstand schuld an dieser Misere, diesmal trifft es eine einzelne, ja relativ unbedeutende und unbekannte Bundestagsabgeordnete namens Petra Hinz. Sie und ihr gefälschter Lebenslauf seien jetzt als Gründe eines massiven Mitgliederabgangs anzugeben. Jaja, halt wieder mal nur ein Einzelfall ...
Wahrscheinlich haben die Ausgetretenen der Stunde ein gewisses Verständnis für Hinzens Vita-Verschönerung. Es war ja nie ganz einfach aufzusteigen, wenn man nicht gewisse Abschlüsse hatte. Aber seit der Agenda 2010, da haben wir die Elitenförderung doch quasi zum Staatsvertrag gemacht. Wer jetzt unten war, der blieb es; dessen Kinder blieben es. Wie also rauskommen, wenn nicht durch Nachhilfe? Schulische Nachhilfe für die Kinder wird im Regelfall nicht bezahlt, Hartz-IV-Familien müssen bei ihren Kindern eben selbst nachhelfen. Vielleicht mit einer kleinen Fälschung des Lebenslaufes? Ja, was soll man denn tun, wenn man sonst nicht aus dem Schlamassel kommt? Der Ehrliche - seien wir doch auch mal Ehrliche - ist in dieser Angelegenheit der Dumme. Bewerbungsgespräche macht man ohnehin unter dem strikten Einfluss von Lügen, man sagt Dinge, die man nicht meint und Lebensläufe sind Auflistungen, die man in Zeiten, da Erwerbsbiographien wie Emmentaler aussehen, ein bisschen mit Füllseln ausstattet. Nette kleine Features für müde Personaler, die dann erst plötzlich aufhorchen.
Unhaltbar ist das natürlich trotzdem, wenn eine Hinz das macht. Unhaltbar ist aber auch, dass diese Partei der kleinen Leute gar nichts tut, um Menschen in einer ähnlichen Lage vor kriminellen Handlungen zu schützen, indem man sie als Subjekt am Arbeitsmarkt schützt. Ja, ich würde zum Beispiel auch gerne mal wissen, warum zum Henker eine Frau wie diese Hinz es in einer Partei kleiner Leute nötig zu haben scheint, sich lebensläuflich aufzudonnern? Kann man denn schon als Schreibhilfe in einer Kanzlei keinen Aufstieg bei den Sozialdemokraten mehr hinlegen? Vor zwei, drei Jahrzehnten hätte man noch anerkennend genickt, wenn jemand erzählt hätte, er würde jetzt bei einem Rechtsanwalt im Vorzimmer hocken. Bei den heutigen Sozis scheint das aber schon nicht mehr genug zu sein, um sich gegen die Konkurrenz im eigenen Laden durchzusetzen. Da muss man dann schon anmerken, man sei ja auch selbst Anwältin gewesen. Sagen wir es doch, wie es ist: Diese Partei ist so elitär geworden, dass man es sich in ihr gar nicht leisten kann, einen Parteikarriere anzugehen, indem man den Leuten dort sagt, man habe mal was ganz Stinknormales gearbeitet. Unter Rechtsanwalt geht bei denen heute wenig.
Die Hinz hat vielleicht auch ganz andere Probleme, wenn man mal nachliest. Sie liebe es zu bossen, also die Chefvariante des Mobbings auszuführen, wurde über sie erzählt. Und dann war da auch noch die Story mit dem Finanzamt und der Steuer. Ich habe aber auch nicht behauptet, dass Frau Hinz eine unantastbare Koryphäe sei. Aber die Schuldige des Niedergangs ihrer Partei, das ist sie nicht. Da haben Gabriel und Nahles, um nur zwei zu nennen, die nicht Oppermann oder Scholz heißen ... Da haben echt ganz andere astreine Arbeit geleistet. Und das nicht erst seit gestern.
Aber es ist natürlich klar im parteiliche Mikrokosmos, die Hinz macht die Austritte aus. Immer sind es Hinz und Kunz, die die Schuld tragen. Weil sie keine Arbeit finden, kürzt man Hinz und Kunz das Geld und macht deren Nachbarn jetzt gleich noch - nach neuer Hartz-IV-Verordnung - zu Spitzeln, die dann auch Schuld sind, wenn sie nichts über den Faulpelz von nebenan zu berichten haben. Diese Leute in der Sozialdemokratie, die schieben es doch immer auf Hinz und Kunz. Und genau diese Hinzens und Kunzens löffeln am Ende noch jedes Instantsüppchen aus, das die Sozis ihnen einbrocken.
Wahrscheinlich haben die Ausgetretenen der Stunde ein gewisses Verständnis für Hinzens Vita-Verschönerung. Es war ja nie ganz einfach aufzusteigen, wenn man nicht gewisse Abschlüsse hatte. Aber seit der Agenda 2010, da haben wir die Elitenförderung doch quasi zum Staatsvertrag gemacht. Wer jetzt unten war, der blieb es; dessen Kinder blieben es. Wie also rauskommen, wenn nicht durch Nachhilfe? Schulische Nachhilfe für die Kinder wird im Regelfall nicht bezahlt, Hartz-IV-Familien müssen bei ihren Kindern eben selbst nachhelfen. Vielleicht mit einer kleinen Fälschung des Lebenslaufes? Ja, was soll man denn tun, wenn man sonst nicht aus dem Schlamassel kommt? Der Ehrliche - seien wir doch auch mal Ehrliche - ist in dieser Angelegenheit der Dumme. Bewerbungsgespräche macht man ohnehin unter dem strikten Einfluss von Lügen, man sagt Dinge, die man nicht meint und Lebensläufe sind Auflistungen, die man in Zeiten, da Erwerbsbiographien wie Emmentaler aussehen, ein bisschen mit Füllseln ausstattet. Nette kleine Features für müde Personaler, die dann erst plötzlich aufhorchen.
Unhaltbar ist das natürlich trotzdem, wenn eine Hinz das macht. Unhaltbar ist aber auch, dass diese Partei der kleinen Leute gar nichts tut, um Menschen in einer ähnlichen Lage vor kriminellen Handlungen zu schützen, indem man sie als Subjekt am Arbeitsmarkt schützt. Ja, ich würde zum Beispiel auch gerne mal wissen, warum zum Henker eine Frau wie diese Hinz es in einer Partei kleiner Leute nötig zu haben scheint, sich lebensläuflich aufzudonnern? Kann man denn schon als Schreibhilfe in einer Kanzlei keinen Aufstieg bei den Sozialdemokraten mehr hinlegen? Vor zwei, drei Jahrzehnten hätte man noch anerkennend genickt, wenn jemand erzählt hätte, er würde jetzt bei einem Rechtsanwalt im Vorzimmer hocken. Bei den heutigen Sozis scheint das aber schon nicht mehr genug zu sein, um sich gegen die Konkurrenz im eigenen Laden durchzusetzen. Da muss man dann schon anmerken, man sei ja auch selbst Anwältin gewesen. Sagen wir es doch, wie es ist: Diese Partei ist so elitär geworden, dass man es sich in ihr gar nicht leisten kann, einen Parteikarriere anzugehen, indem man den Leuten dort sagt, man habe mal was ganz Stinknormales gearbeitet. Unter Rechtsanwalt geht bei denen heute wenig.
Die Hinz hat vielleicht auch ganz andere Probleme, wenn man mal nachliest. Sie liebe es zu bossen, also die Chefvariante des Mobbings auszuführen, wurde über sie erzählt. Und dann war da auch noch die Story mit dem Finanzamt und der Steuer. Ich habe aber auch nicht behauptet, dass Frau Hinz eine unantastbare Koryphäe sei. Aber die Schuldige des Niedergangs ihrer Partei, das ist sie nicht. Da haben Gabriel und Nahles, um nur zwei zu nennen, die nicht Oppermann oder Scholz heißen ... Da haben echt ganz andere astreine Arbeit geleistet. Und das nicht erst seit gestern.
Aber es ist natürlich klar im parteiliche Mikrokosmos, die Hinz macht die Austritte aus. Immer sind es Hinz und Kunz, die die Schuld tragen. Weil sie keine Arbeit finden, kürzt man Hinz und Kunz das Geld und macht deren Nachbarn jetzt gleich noch - nach neuer Hartz-IV-Verordnung - zu Spitzeln, die dann auch Schuld sind, wenn sie nichts über den Faulpelz von nebenan zu berichten haben. Diese Leute in der Sozialdemokratie, die schieben es doch immer auf Hinz und Kunz. Und genau diese Hinzens und Kunzens löffeln am Ende noch jedes Instantsüppchen aus, das die Sozis ihnen einbrocken.
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