Je ne suis pas Burka

Mittwoch, 31. August 2016

Wenn man schon was verbieten will, sollte man auch wissen was. Meist meinten die Kommentatoren und ihre Gefällt-mir-Gemeinde gar nicht die Burka. Die gibt es in Deutschland ohnehin so gut wie gar nicht. Sie meinten den Niqab. Wenn ich Raubüberfälle verbieten möchte, kann man sich nicht hinstellen und sagen, dass die Entleihe aufhören muss. Nur bei so emotionalen Themen wie der Verschleierung, bei denen man erst spricht, dann eine lange, lange, wirklich lange Pause macht, bevor man denkt - falls überhaupt! -, kann man einfach mal was sagen und etwas anderes meinen. Mein Vater empfahl stets, dass man im Gespräch mit einem Bauern weniger seinen Worten lauschen sollte, als dem, was er damit gemeint haben könnte. Wahrscheinlich war das eine Haltung aus einem spanischen Sprichwort, ich bin mir da nicht sicher. Insofern muss man aber festhalten: In Deutschland sind viele Bauern unterwegs. Sie haben nur keine Äcker mehr.

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Aus fremder Feder

Dienstag, 30. August 2016

»So sehr wir auch mit Millescher Leidenschaft für die individuelle Redefreiheit und damit für das Recht der Presse auf freie Verbreitung individueller Ansichten und Meinungen eintreten mögen, so sehr bleibt die Meinungsfreiheit doch ein Recht, as Individuen zusteht, nicht Institutionen. Es gibt gute Gründe dafür, dass wir jedem Individuum as Recht zuerkennen, seine Meinung zu äußern, selbst wenn sie erdichtet, falsch, dumm, irrelevant oder offensichtlich hirnrissig ist, aber welchen Grund hätten wir, einer Institution, die über jede Menge Macht verfügt, dasselbe Recht einzuräumen? Und doch nähern wir uns gefährlich einem Zustand, in dem sich große Medienkonglomerate so verhalten, als verfügten sie über das uneingeschränkte Recht auf freie Meinungsäußerung und damit über die Lizenz, Meinungen, die sie nicht teilen, abzutun und zu verspotten, falsch wiederzugeben und zu unterdrücken. Würden wir ihnen dieses Recht tatsächlich einräumen, würde es dem einzelnen unmöglich, sich in der Frage, wem er vertrauen soll, ein eigenes Urteil zu bilden; es liefe mithin auf das Recht hinaus, die Demokratie zu untergraben.«

Lupenreiner Postdemokrat

Montag, 29. August 2016

Quelle: ©9EkieraM1 / CC-BY-SA-3.0 / Link
Das ist ja witzig. Wolfgang Bosbach von der Union kandidiert nicht mehr für den Bundestag. Hat er selbst gesagt. Für den Bundestag! B-u-n-d-e-s-t-a-g! Der meint wohl echt, er kann uns für dumm verkaufen. Der Mann saß da doch gar nicht drin. Wann denn auch? Er hatte doch gar keine Zeit. An zwei Plätzen gleichzeitig sein, das kann nun wahrlich keiner. Wer hat dem Mann denn gesteckt, dass ein Studio das Plenum und Plasberg der Bundestagspräsident sind? Er hätte sagen sollen, dass er nicht mehr für das ZDF, für ARD und den WDR kandidiert. Ja, dann wäre aus der Sache ein Schuh geworden. Dann hätte man verstanden, dass er für die nächste Legislaturperiode im postdemokratischen Betrieb und der Simulation einer Debattenkultur via Fernsehen, nicht mehr zur Verfügung steht.

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Stinkers Finger

Donnerstag, 25. August 2016

Gabriel zeigt den Stinkefinger. Wer das mache, der sei nicht tragbar für die Kanzlerschaft. So jedenfalls kommentierte man Steinbrücks Finger vor drei Jahren noch. Aber Gabriel will doch eh nicht Kanzler werden …

Dieses Land kann noch so große Sorgen und Baustellen haben. Zeigt einer den Mittelfinger, dann rückt alles andere in den Hintergrund und man diskutiert fast schon extremistisch über Extremitäten. So war es bei Effenberg, Varoufakis und beim damaligen Kanzlerkandidaten der Sozialdemokraten, bei Steinbrück. Die Schreiber, die sich eines solchen Fingers annehmen und die Angelegenheit wie einen Staatsakt behandeln, die sind Legion. Dann liest man zum Beispiel, dass der Stinkefinger die Nation spalte, er eine »Geste der Hilflosigkeit weißer alter Männer sei« oder aber, wie seinerzeit bei Steinbrück, dass man so nicht Kanzler werden sollte. Das gehöre sich für Erwachsenen nicht und für einen Kanzler noch weniger. Als ob die Steigerung von erwachsen Kanzler wäre. Dass Gabriel so kein Kandidat für eben diese Kanzlerschaft sei, schrieben sie dann auch letzte Woche. Er wird es wohl gewusst haben, denn nach der Pleite bei der Bundestagswahl war es Gabriel, der Steinbrücks Finger die Verantwortung übertrug. Wenn man aber einen Stinkefinger hat, ersetzt der jede Baustelle und radiert unsoziale Politik einfach aus.

Handlungsfähig bleiben!

Ein Appell, sich unbequemer Themen zu widmen, um nicht archiviert zu werden.

Wir haben uns in letzter Zeit oft darüber unterhalten, ob man als Linker nicht auch die Ängste jener Menschen wahrnehmen muss, die in eben dieser Angst dazu neigen, rechten Reflexen zu erliegen. Oder um das hier anders einzuleiten: Darf man, wie Frau Wagenknecht vor einigen Wochen, vor den falschen Entwicklungen im Bezug auf »Wir schaffen das!« hinweisen, auf die Gefahr hin, dem linken Lebensgefühl unbequeme Ansichten zu vermitteln? Oder ist Weggucken und unterlassene Kritik als linkes Biedermeier angesagt? Wie halten wir es denn beispielsweise links mit Kinderehen, die ins Land kommen? Das Argument, es seien ja nur 1.000 Mädchen betroffen, das lasse ich nicht gelten. 1.000 Mädchen sind 1.000 Fälle für das Jugendamt nach in Deutschland gängiger Rechtsauffassung. Das kann man doch nicht, nur weil man nicht mit einem Rechten verwechselt werden will, einfach so verschweigen.

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Die sparsame Ökonomie des Terrors

Mittwoch, 24. August 2016

Wer heute ins Geschäft kommen will, der braucht möglichst wenig Kostenfaktoren. Ein Büro reicht oft schon, Werkshallen, Verwaltungsangestellte und eine Kantine braucht man nicht. Ja, nicht mal zu verrichtende Arbeit ist zwingend notwendig. Jemand anders kann die Arbeit ja haben und erteilen. Und dann erteilt man seiner stillen Leiharbeiterreserve nur noch Marschbefehl. Alles ist outsourcbar, alles haben andere parat. Selbst muss man nichts mehr mitbringen. Nicht mal besonders Know-How, wenn man ehrlich ist. Man klingelt nur mal schnell durch, sagt man hat da jemand an der Hand und verdient spartanisch ausgestattet seinen Lebensunterhalt. So geht Ökonomie heute. Man spult sie billig und ohne hohen Einsatz ab, sie gibt sich effizient und bar von jeder Verantwortung. Feste Mitarbeiter braucht man keine. Man entleiht. Mehrwerte schaffen ohne etwas herzustellen. Das ist hochgradig arbeitsteilig. Ist die Hyperarbeitsteilung unserer Zeit. Keiner trägt mehr Verantwortung, die leidige Kosten verursacht. Alles ganz unverbindlich und kostenminimiert. Das ist modern. Das ist mondän.

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Behaupten, behaupten, einfach nur behaupten

Dienstag, 23. August 2016

Neulich hat jemand die »Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft« (INSM) auf Facebook besucht und denen gesteckt, dass sie enttarnt seien. Die »NachDenkSeiten« hätten nämlich schon lange ausgerechnet, dass diese Initiative höchst unseriös sei. Wahrscheinlich weil sie mit falschen Berechnungen versuche, die Politik und die Medien zu beeinflussen. Nur einige Stunden später eine Stellungnahme seitens der INSM in Kommentarform: »Die NachDenkSeiten sind höchst unseriös.« Punkt. Das ist mal ein Argument. Handfest. Inhaltsvoll. Es ist hingegen keines, das irgendwie überrascht. Denn genau so ist das Muster, das diese Herrschaften immer schon angewandt haben. Insofern ist dieser unbedeutende Vorfall nicht weniger als eine Darstellung der eigenen gängigen Praxis in nuce.

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... wenn man trotzdem lacht

Montag, 22. August 2016

»Satire hat auch eine Grenze nach unten. In Deutschland etwa die herrschenden faschistischen Mächte. Es lohnt nicht – so tief kann man nicht schießen.«

Auf der Suche nach dem rechten Linken

Freitag, 19. August 2016

Die Wege der Revolution:
Unergründlich.
Kommen wir mal zu was Romantischem. Zu Herrn Stephan Erdmann. Er hat gut gesprochen vor zwei Wochen. Als er sich »auf die Suche nach einer Linken« begab. Dies ging zu Herzen, wenn man es denn nur am linken Fleck trägt. Es war aber nicht nur romantisch, sondern sehr erbauend. Das Wort »links«, es kam gefühlt in jedem Satz als Substantiv und Adjektiv vor. Wie ein Hallelujah. Da muss man nicht mehr nachdenken, es reicht die Repetitio. Romantisches und Erbauendes sind keine logischen Kategorien. Das Herz ist ein mieser Logiker, es rutscht in den Bauch und wird dann zu so einem Bauchgefühl. Leider hüpft es selten in den Kopf. Im Text des Genannten sind aber leider viele Ungereimtheiten drin, Ungereimtheiten, die man nur stehen lassen kann, wenn man das Ganze als literarische Übung betrachtet, als künstlerische Freiheit, die keiner genauen Prüfung standhalten muss. Phantasie kann ungeprüft gelesen werden, Kritik an der fehlenden Kritik allerdings, tja, da muss man einen prüfenden Blick anwenden.

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Pazifische Inseln für Flüchtlinge

Donnerstag, 18. August 2016

Die »pazifische Lösung« soll Europa wieder zu einer Insel der Seeligen werden lassen. Ohne Flüchtlinge. So jedenfalls schwebt es den europäischen Konservativen vor. Menschenrechtsbeauftragte, wo ist dein Einspruch?

Sie wären jetzt gerne eine Insel. Und das im Herzen Europas. Ausgerechnet Österreich, abgeschnitten von allen Weltmeeren, schmückt sich mit einem Außenminister, der ein Asylmodell herbeisehnt, wie es sich die Kontinentalinsel Australien verwirklicht hat. Österreich ist zwar bei der Verteilung von Meer zu kurz gekommen, und Kurz heißt dann auch jener Außenminister, aber hier sieht man mal wieder, wie sehr die europäische Idee von Zusammenhalt fruchtet: Selbst dieses Dunkel-Österreich, das Europa ablehnt, greift als Unionsmitglied gerne mal nach dem Meer der Nachbarn und verfügt über dessen potenzielle Zukunft als Asylunterkunft mit breitem Wassergraben. Australien mache das ja auch so. Und sind die Australier nicht eigentlich coole Surfer und Crocodile Dundees? Die machen doch nichts Fieses …

Reden, wir müssen reden

Mittwoch, 17. August 2016

Über Depressionen müssen wir reden. Jetzt! Das fand der »Stern« nachdem bekannt wurde, dass der Münchner Amokläufer psychische Probleme hatte. So müssen wir das also? Müssen wir wieder mal darüber reden, ja? Machen wir das dann so wie damals, als sich ein Nationaltorhüter das Leben nahm, indem er sich vor einen fahrenden Zug stellte? Da wollten wir auch reden, ganz viel reden. Jede Zeitung trug ihr Scherflein dazu bei, dass diese kalte Republik sich endlich mal durch Reden therapiert von dem Vorurteil, dass Depressionen nur ein Ausdruck individueller Charakterschwäche seien. Nein, wir sollten darüber reden, dass wir es hier mit einer Krankheit zu tun haben. Mit einer, die Leidensdruck verursacht. Einer, die einer physischen Sache ebenbürtig ist. Und diese Kälte, der Leistungs- und Erfolgsdruck sollte auf den Prüfstand. Hierzu sollten wir über Depressionen reden müssen, hieß es auch damals. Nun ist es wieder mal so weit, wir sollten wieder mal darüber reden.

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Aus fremder Feder

Dienstag, 16. August 2016

»Meine Einstellung zur Beschreibung der Geschichte der Vereinigten Staaten ist anders: Dass wir die Erinnerung der Staaten nicht als unsere eigene hinnehmen dürfen. Nationen sind keine Gemscheinschaften und waren es noch nie. Die Geschichte jedes Landes, die uns als Geschichte einer Familie präsentiert wird, verbirgt bittere Interessenskonflikte (die manchmal ausbrechen, meistens aber unterdrückt werden) zwischen Eroberern und Eroberten, Herren und Sklaven, Kapitalisten und Arbeitern, rassisch oder sexuell Dominierten und Dominierenden.
[...]
Es geht mir nicht darum, die Opfer zu betrauern und die Henker anzuklagen. Diese Tränen, diesen Ärger auf die Vergangenheit zu richten, heißt, die moralische Energie der Gegenwart zu verbrauchen. Und die Grenze ist nicht immer einfach zu ziehen. Auf lange Sicht betrachtet ist auch der Unterdrücker ein Opfer. Kurzfristig (und bisher besteht die Geschichte der Menschheit nur aus Kurzfristigem) suchen sich die Opfer, verzweifelt und von der Kultur besudelt, die sie unterdrückt, ihre eigenen Opfer.
Dennoch, im Verständnis der Komplexitäten, ist dieses Buch skeptisch gegenüber Regierungen und ihrem Versuch, einfache Leute mit Hilfe von Politik und Kultur und unter Vorspiegelung eines gemeinsamen Interesses in einem gigantischen Netz des Nationalen einzuspannen. Ich werde versuchen, die Grausamkeiten nicht zu übersehen, welche die Opfer einander antun, während sie im Viehwaggon des Systems zusammengepfercht sind. Ich will sie nicht romantischer darstellen als sie sind. Aber ich erinnere mich an einen Satz (sinngemäß wiedergegeben), den ich einmal gelesen habe: Die Schreie der Armen sind nicht immer gerecht, aber wenn wir nicht auf sie hören, werden wir nie wissen, was Gerechtigkeit ist.«

Die sollten nie wieder Auto fahren dürfen

Montag, 15. August 2016

Den Alleinerziehenden will der oberste Sozialdemokrat unter die Achseln greifen. So ein bisschen sozial ist er ja doch noch, der Herr Gabriel. Jedenfalls möchte er so erscheinen. Den Unterhaltsvorschuss hätte er hierzu gerne ausgebaut und der Staat müsse bessere Druckmittel bekommen, um säumige Väter zum Unterhalt zu zwingen. Wenn es sein muss, mit Führerscheinentzug. Angemessenheit ist ja kein Grundsatz mehr im heutigen Staatsverständnis politischer Eliten. Hauptsache man kann Aktionismus üben, irgendwas tun. Wenn es sein muss, auch gerne mit einem Verbot, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Das kommt ganz sicher noch als nächster Schritt, wenn der zahlungsunwillige Vater keinen Schein mehr hat und nach seiner immobil bedingten Entlassung versucht, den Weg zum Arbeitsamt auf sich zu nehmen. Dann darf er zur Strafe nur noch radeln. Bis auch das verboten wird. Kurze Frage gleich mal vorweg: Geht es Gabriel eigentlich nur um Väter? Wahrscheinlich nicht, auch Mütter versäumen in der gleichgestellten Gesellschaft hie und da mal etwas. Aber er begründet seine Thesen halt mit eigenen Lebenserfahrungen. Da kommt halt genau das bei raus, was sich in ihm eingebrannt hat als Erinnerung.

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Ausländerkriminalität

Freitag, 12. August 2016

Frau Snyder war eine schrecklich dumme Person. Ihre letzten Erledigungen in Freiheit zeugten davon. Wie sie aber versuchte von sich abzulenken, das zeugt davon, dass es auch kluge Momente im Dummen gibt. Selbst blöde kann man noch Augenblicke erfahren, in denen das Genialische im Ansatz durchschlägt. Genutzt hat es Frau Snyder jedoch nichts, sie hat ihr Alibi dann doch wieder zu dumm arrangiert. Hätte sie es geschickter angestellt, man hätte es ihr vielleicht abgenommen und schon einen Italiener gefunden, den man die Sache in die Schuhe schieben könnte. Italienische Einwanderer, Menschenskind, das waren doch Tiere aus Südeuropa. Gesindel, die den braven Amerikanern den Job wegnahmen und dabei auch noch langsam und schlecht arbeiteten. Wenn man sich die ganze Nacht im dolce vita herumtreibt, um Verbrechen zu begehen, war man am Arbeitsplatz halt übermüdet. Das wusste man seinerzeit doch. Das wusste auch Frau Snyder. Man konnte gar nicht dumm genug sein, um das nicht zu wissen.

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Brazil

Donnerstag, 11. August 2016

Nach zwei Jahren sind die Heuschrecken wieder zurück. Zwei Sportveranstaltungen von Weltformat haben Brasilien zerrieben. Die Wirtschaft darbt, aber der »bessere Teil der Weltgemeinschaft« feiert ein Fest. Sportkolonialismus pur.

Die Bilder, die vor der letzten Weltmeisterschaft um die Welt gingen, dürften noch präsent sein. Ausgerechnet die vom Fußball so faszinierten Brasilianer spuckten Gift und Galle gegen das FIFA-Turnier und protestierten. Sie kriegten schon im Vorfeld zu spüren, dass es kein Fest des Volkes oder gar der armen Leute sein sollte, was hier organisiert wurde. Kleine Händler verbannte man vom Areal um das Stadion; billige Stehplätze wurden getilgt, um sie durch lukrative Sitzplätze zu ersetzen. Die Diktatur der Sponsoren entschied darüber, was Existenzberechtigung haben dürfe und was nicht. Brasilianische Getränke mussten zum Beispiel weichen, um den üblichen Globallimonaden einen Absatzmarkt zu garantieren. Sozialstandards waren ja eh ein seltenes Gut in Brasilien, aber der Weltverband hatte es bei der Regierung durchgesetzt, diese umgehen zu dürfen, sofern sie störten; staatliche Hoheitsrechte standen so unter FIFA-Richtlinien.

Wünscht Euch was!

Kürzlich wurde der erste Podcast mit dem wohlklingenden Namen »JackPod« fertig. Das Thema »Bedingungsloses Grundeinkommen« hatte es in sich und zog lebhafte Diskussionen nach sich. Inzwischen hat sich alles wieder etwas beruhigt, die Gemüter sind nicht mehr so erhitzt wie noch vor kurzem.
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... wenn man trotzdem lacht

Mittwoch, 10. August 2016

»Einen Verbrecher könnte man definieren als die Ausnahme, die das tut, was die Mehrheit im Allgemeinen unterlässt oder nur heimlich und auf andere Weise tut.«

Hinz und Kunz und die Genossen

Dienstag, 9. August 2016

Die Sozialdemokraten haben in den letzten Jahren ihre internen statistischen Taschenspielertricks perfektioniert. In diesem Fach haben sie es zu einer kleinen Meisterschaft gebracht. Ihnen gehen in unschöner Regelmäßigkeit Genossen flöten, weil sich die Parteioberen nicht trauen, eine couragierte Politik für Arbeiter und Angestellte einzuleiten. Und was macht der moderne Sozialdemokrat mit parteilicher Verantwortung? Er sucht sich ein gänzlich anderes Motiv aus, mit dem er diese Austrittslaune statistisch erläutern kann. So ist aktuell also wieder mal nicht Gabriel und sein Vorstand schuld an dieser Misere, diesmal trifft es eine einzelne, ja relativ unbedeutende und unbekannte Bundestagsabgeordnete namens Petra Hinz. Sie und ihr gefälschter Lebenslauf seien jetzt als Gründe eines massiven Mitgliederabgangs anzugeben. Jaja, halt wieder mal nur ein Einzelfall ...

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Sperrt Facebook, sicher ist sicher

Montag, 8. August 2016

Sicherheit. Wir sind wieder bei mal dem Punkt. Sie soll doch bitte garantiert werden. Das ist der öffentliche O-Ton. Wo ist denn verflucht nochmal das Konzept, das uns absichert? Dann, ihr lieben Rufer da draußen, seid so ehrlich und tragt Konsequenzen. Ein Vorschlag zur Güte, um wenigstens ein bisschen diesem Sicherheitswahn gerecht zu werden: Verhängt Netzsperren immer dann, wenn jemand Amok läuft oder ein Terroranschlag verübt wurde. Dreht dem Hype den Saft ab, es stört doch nur die Polizei, wenn sie zwischen eurer Panikmache, euren Falschmeldungen und Skandalisierungen herauszufiltern versucht, ob es denn im Netz sachdienliche Hinweise zur Lage am Tatort gibt. Keiner weiß mehr, was stimmt, was Phantasie, was bösartige Verdrehung ist. Ihr wollt also mehr Sicherheit? Ein erster Schritt: Der virtuelle Ausnahmezustand mit temporären Sperrstunden.

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Lieber Leser, du Nazi!

Freitag, 5. August 2016

Mike Godwin war mal ein Gesetzgeber. Sein Godwin's law besagte, »as an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one.« Etwas deutscher gesagt, je länger eine Online-Diskussion andauert, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass jemand mit Hitler und den Nationalsozialisten um die Ecke biegt. Das war mal, wie gesagt. Heute müssen Diskussionen gar nicht mehr anwachsen, um Godwin zu seinem Recht kommen zu lassen. Manchmal gehen Gesprächsfäden schon damit an. Eigentlich sogar immer öfter. Gesetzgeber müssen auch mit der Zeit gehen und die Gesetze neu modellieren und dem Zeitgeist eingliedern, kann man da nur sagen.

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Von Kanake zu Kanake

Donnerstag, 4. August 2016

Der junge Amokläufer aus München wurde kurz vor seinem Tod noch als »Kanake« beschimpft. Der arische »Deutsch-Iraner« rechtfertigte sich: »Ich bin Deutscher.« Den hier textenden Deutsch-Spanier wundert das nicht.

Habe ich es immer gesagt oder habe ich es gesagt? In diesem Land an einem Prozess namens Integration teilzunehmen, das funktioniert bestenfalls bruchstückhaft. Man bleibt immer ein Fremdkörper. Selbst wenn man hälftig zu den Deutschen gehört, ist man eben ein Kanake. Ein Deutsch-Iraner, Deutsch-Spanier, Deutsch-Er-gehört-nicht-ganz-in-dieses-Land. Auf Dauer nervt das ganz schön. Es prägt den Alltag von »Halbdeutschen«, zumal man ja auf der anderen Seite auch nur als ein »Halbspanier« oder »Halbperser« angesehen wird. Dass der junge Mann, der München mit seinem Amoklauf überschattete, sogar besonders stolz auf seinen gemeinsamen Geburtstag mit Adolf Hitler gewesen sein soll, sich gar als Arier fühlte (was er mit seinen iranischen Wurzeln wohl eher war als all diese Aryan Brothers zusammen), überrascht mich Deutsch-Spanier jetzt überhaupt nicht. Das ist nicht das Motiv von Verzweiflung, es ist nur ein Symptom.

Die absolut stabile Idiotie

Mittwoch, 3. August 2016

Da ist sie wieder, die Forderung. Alle paar Jahre wird sie wieder ins Programm aufgenommen. Es ist ein bisschen so, als bekämen die Sicherheitspolitiker und solche, die sich für solche halten, gelegentlich einen fieberhaften Schub und dann muss sie raus, diese Forderung. Einige Jahre war nun Ruhe, nun geht es wieder mal um die Bundeswehr, die im Inneren endlich mal eine Einsatzberechtigung erhalten soll. Diesmal haben die Damen und Herren der nationalen Sicherheit den Herrn Herrmann aus dem Fränkischen vorgeschickt. »Wir leben nicht in Zeiten der Weimarer Republik. Wir haben eine absolut stabile Demokratie«, behauptete er in einem Interview. Da könne man also die Vorbehalte aufgeben. Soso, eine stabile Demokratie. Der Mann lebte immer schon in dieser parteipolitischen Parallelwelt, die von der Wirklichkeit da draußen eher so eine eingeschränkte Ahnung hat. Trotzdem darf man doch sicher mal nachfragen, was eine Bundeswehr gegen Äxte und/oder Amokläufe auszurichten vermag.

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Aus fremder Feder

Dienstag, 2. August 2016

»In der heutigen Zeit geht die wahre Macht vom Geld aus. Die Demokratie, wie sie derzeit ausgeübt wird, ist nichts weiter als Betrug.«

Wir haben es nicht geschafft

Montag, 1. August 2016

Die ganze Naivität der Wir-schaffen-das-Parole kriegen wir im Grunde dieser Tage um die Ohren gehauen. Würzburg, Ansbach. (München ist anders gelagert.) Es reichte eben nicht, wie Bob, der Baumeister die Bewältigung möglichst laut in die Runde zu kommunizieren. »Wir schaffen das!« ist kein Plan, es ist Motivationstraining, nicht Politik, sondern billiger Psychotrick. Man muss schon vorbereitet sein, wissen was man wie und wo tut. Und es reichte eben außerdem nicht aus, die alten T-Shirts und Pantoffeln für die Flüchtlinge aus dem Schrank zu kramen und zivilgesellschaftlich eine Willkommensdelegation an Bahnhöfen abzustellen. Das war naiv und für Naivität bezahlt man einen Preis auf dieser Welt. Das muss man so offen artikulieren können, nicht jede Kritik an dieser Kriegen-wir-schon-hin-Mentalität, der die Bundeskanzlerin eine kurze Phase ihrer dritten Amtszeit widmete, ist ein rechter Einwand. Es ist eher ein verantwortungsvoller Ansatz.

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