Aus, aus, aus - das Spiel ist aus!

Donnerstag, 7. Juli 2016

Durchhalten. Noch drei Tage, dann ist der Zirkus so oder so vorbei. Das, was man mal ein internationales Turnier nannte und was heute nur noch ein Event von ahnungslosen Schreihälsen mit zu viel nationalem Testosteron ist.

Kurz vor der EM war ich erstmal bei Penny. Der aus dem Off dudelnde Haussender war schon in Stimmung, holte Experten ans Mikrofon. Keine Fußballer. Einen Caterer! Der stand den Kunden fachlich zur Seite. Zu einem Fußballspiel, sagte er, brauche man Bratwürste und Kartoffelsalat, den man übrigens hübsch mit Petersilie garnieren sollte. Aha. Ein Mordsratschlag, für dessen Ausführung man schon vom Fach sein muss. Und natürlich gab es auch Bier im Sortiment, extra für das Turnier. Zwei Tage später brachte ein bekanntes Magazin auf seiner Internetpräsenz einen EM-Hack, »So kühlen Sie Ihr Bier in zwei Minuten«. Das ist es, so schoss es mir wieder mal in den Sinn, was Fußball heute ist. Ein Event, das mit dem eigentlichen Sport rein gar nichts mehr zu tun hat. Wie wir in der Postdemokratie die Demokratie überwunden haben, so haben wir im Postfußball alles hinter uns gelassen, was substanziell je mit dieser Sportart zu tun hatte.

2 Kommentare:

ert_ertrus 8. Juli 2016 um 15:18  

Nun ist der Spuk ja für Schland beendet. Super, werde ich nachts nicht mehr von
Vuvuzelas und Autocorsos aus dem Schlaf gerissen.

Braman 8. Juli 2016 um 19:36  

Mir ist es ehrlich sympathischer, wenn jemand diesen Fußballkommerz nur alle zwei Jahre und nur als Beigabe zur Bratwurst konsumiert, als wenn jemand aus diesem Brot-und-Spiele-Zirkus für's Volk fortwährend einen Kult macht.
2,62 Milliarden Euro hat allein die erste Bundesliga Umsatz gemacht letztes Jahr mit solchen, die sich mit dem Sujet zwischen den Welt- und Europameisterschaften beschäftigen.

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