Befindlichkeitsreportage - mehr nicht!
Samstag, 1. Dezember 2012
oder Eine Gegenrede auf die Gegenrede.
Wüllenweber hat Fürsprecher. Nicht wenige, wie man vermuten darf. Wer es selbst beim Bertelsmann-Sender RTL ins Boulevard (Explosiv - Das Magazin) schafft, um dort mit seinem Buch lobend und empfehlend erwähnt zu werden, dem kann man Fürsprecher nicht absprechen. Bei den NachDenkSeiten sprach einer dieser Fürsprecher vor. Er lobte Wüllenweber als "renommierten Reporter" und "Glücksfall" - das kann wie gesagt nicht erstaunen, denn Wüllenweber spricht jene Affekte in der Mittelschicht an, die in der Tea Party-Bewegung ebenfalls glänzend ziehen. Hie wie dort spricht man von der verarschten, ausgebeuteten Schicht, die von Oben wie Unten gleichermaßen ausgesaugt wird. Alleine die Gleichsetzung von Armut und Reichtum ist so hanebüchen, dass von Seriosität keine Rede mehr sein kann. Aber daran stört sich offenbar ein Massenpublikum nicht. Es findet darin persönliche Ressentiments und kurzatmige Schlussfolgerungen bestätigt.
Der Einstieg in die Gegenrede bringt zögerlich ein Argument an, das man schon damals vernahm, als Sarrazin dieses Land mit seinem Werk beglückte. Sein Argument und das seiner Anhänger lautete: Haben Sie das Buch überhaupt gelesen? Dieser Satz sollte Kritik entkräften. Nur der Eingeweihte habe das Recht, das Buch zu kritisieren - und falls er es gelesen habe, so hat er es eben falsch verstanden. Gelesen oder nicht gelesen ist kein Argument: es ist Abwürgen. Wer muss Mein Kampf lesen haben, um zu wissen, wohin es zielt? Wer Sarrazins eugenischen Unrat? Das heißt nicht, dass ich es nicht gelesen hätte. Aber ich lasse mich darauf gar nicht ein. Selbst der, der es nicht gelesen hat, kann aufgrund der Gleichsetzung von Hartz IV-Empfänger und Milliardär, von dieser teapartyesken Parole Wir Mittelschicht sind die Deppen, die von arm und reich geplündert werden! eine Meinung heranbilden.
Die "Bildung, Bildung, Bildung", die Wüllenweber fordert, um die Hartz IV-Schicht zu reanimieren, ist sicherlich kein Anzeichen dafür, dass der Autor besonders aufgeklärt wäre, wie das die Gegenrede vermitteln will. Denn Wüllenweber erklärt damit ja eindeutig, dass die Leute der Unterschicht nur deshalb abhängig sind von Sozialleistungen, weil sie nicht gebildet genug sind. Das ist natürlich Unsinn, man weiß von mit Arbeitslosengeld II aufstockenden Akademikern und von Facharbeitern, die in die Langzeitarbeitslosigkeit rutschen oder in Leiharbeit, die gleichfalls nicht vom Jobcenter unabhängig macht. Wenn Wüllenweber "Bildung, Bildung, Bildung" zur Parole kürt, dann bedient er die üblichen Vorurteile der Mittelschicht, es würden nur Dummköpfe und Faulpelze in Hartz IV fallen. Bildung ist zweifellos wichtig. Was Bildung sein soll, braucht an dieser Stelle nicht geklärt werden. Wüllenweber erachtet vermutlich Ausbildung für wichtiger als Allgemeinbildung. Nur ist Bildung bei aller Wichtigkeit lediglich ein Aspekt, nicht das generelle Allheilmittel, zu dem sie verbrämt wird. Der Thatcherismus hat einst das Credo vom Wir sind alle Mittelschicht! installiert - und er hat stets betont, dass jeder aufsteigen könne, wenn er nur gebildet genug sei. Damit war die offizielle Erkenntnis gesichert, dass derjenige, der in der Unterschicht zurückbleibt, irgendwie dumm sein muss.
Dass Wüllenweber im organisierten Reichtum den Täter erkannt hat, wäre ja erfreulich. Dumm nur, dass er gleich auch noch die verwaltete und gewollte Armut kriminalisiert. Was daran Erkenntnisgewinn sein soll, vermag ich nicht zu sagen. Diese Gleichmacherei und die Abschottung nach allen Richtungen ist es, die die Tea Party ausmacht. Mit diesem strikten Selbstbemitleiden, verarscht von Reichen wie Armen gleichermaßen zu sein, schleicht sich der abgewirtschaftete Konservatismus zurück an die Tröge der Macht. Nun könne man auch sagen, dass die Tea Party natürlich weit weg ist. Geographisch bestimmt. Ideologisch aber ganz sicher nicht. Der Schoß ist auch hier fruchtbar.
Die Seiten zur Hilfsindustrie, die Wüllenweber beschreibt, können indes kaum noch ernstgenommen werden. Wer auf so falsche Prämissen baut, wer das Leben in Armut mit der Sorgenlosigkeit des Reichtums gleichsetzt, der ist grundsätzlich als seriöser Gesprächspartner disqualifiziert. Der "renommierte Reporter" und "Glücksfall" hat sich freilich schon vorher disqualifiziert. Berüchtigt ist sein eigentümlicher "Beschwerdebrief nach Griechenland", in dem er den Griechen vorhält, dass sie streiken, statt zu sparen. Kurzer Auszug: "Rein rechnerisch haben wir Deutschen mit den Jahren jedem von Euch Griechen, vom Säugling bis zum Greis, über 9000 Euro geschenkt. Einfach so. War doch nett, oder? Freiwillig hat wohl noch nie ein Volk ein anderes über einen so langen Zeitraum so großzügig unterstützt. Ihr seid fürwahr unsere teuersten Freunde." Wahrlich, da spricht großes Renomée! Ist das Qualität? Schlägt ein linksgerichteter Journalist solche Töne an, hätte man ihm Populismus oder gar Demagogie vorgeworfen. Hier hatte Wüllenweber schon vorab bewiesen, mit welchem kritischen Verstand er ans Werk schreitet. Seine Tätigkeit bei der IZA unterstreicht das lediglich.
Und schon vor Jahren schrieb dieser "renommierte Reporter" von sexueller Verwahrlosung speziell in der Unterschicht, in der Sexualität für Frauen immer wichtiger würde, weil sie nur noch darin erfolgreich sein könnten. Deutlicher gesagt entwarf Wüllenweber hier das Bild der asozialen Hartz-Schlampe, die es wild treibt, nicht verhütet und auch noch viel zu viele Kinder auf die Welt bringt. Man muss kein stockkonservativer Knochen sein, um zu erkennen, dass es einen unwürdigen Umgang mit Sexualität in der westlichen Gesellschaft gibt. Aber ist der ein Produkt der Unterschicht? Oder sind es nicht gerade auch Mitglieder der Mittelschicht, die dem sexualisierten Alltag Auftrieb geben? Gerade Bushido wirft man ja vor, dass er besonders derbe und harte Texte mit sexualisiertem Inhalt rappt - und es ist gerade dieser Mann, der mal in einem Interview klarstellte, er komme aus keinem Ghetto, sondern aus der Mittelschicht.
Nein, Wüllenweber ist nicht der anständige Kämpfer für eine bessere Gesellschaft, wie es der Gegenredner gerne hätte. Zu oft hat er klassistische Aufsätze geschrieben, zu oft gegen die Unterschicht gehetzt. Kann ja sein, dass er den Reichtum nicht leiden kann, sich auch von den Reichen betrogen fühlt. Aber mindestens genauso von der Armut. Sein aktuelles Buch ist da nur folgerichtig. Aufklärung ist es nicht. "Linke Debatten über die Spaltung der Gesellschaft und den Weg in die “marktkonforme Demokartie” müssen anschlussfähig sein für die Erfahrungen und den Alltagsverstand in den Mittelschichten", schreibt der Gegenredner letztlich. Wenn linke Debatten Ressentiments aufgreifen, um verständlich zu sein, dann sind sie nur noch Debatten; das ist nicht Information, das ist Befindlichkeitsreportage. Na, wie geht es uns heute so als Mittelschicht?
Wüllenweber zu einem Linken zu erklären, und so kann man diesen Satz nur verstehen, ist natürlich nicht nur witzig, es ist so eine übliche Vermengung von Links und Rechts, bis nichts mehr übrigbleibt, was Konturen schafft. So verlor die parteilich organisierte Linke in Europa ihre Kontur; aus diesem Milieu der Anschlussfähigkeit an Erfahrungen, die meist nicht mehr als Vorurteile und falsche Information sind, entstieg New Labour und die Sozialdemokratie seit Schröder.
Der Einstieg in die Gegenrede bringt zögerlich ein Argument an, das man schon damals vernahm, als Sarrazin dieses Land mit seinem Werk beglückte. Sein Argument und das seiner Anhänger lautete: Haben Sie das Buch überhaupt gelesen? Dieser Satz sollte Kritik entkräften. Nur der Eingeweihte habe das Recht, das Buch zu kritisieren - und falls er es gelesen habe, so hat er es eben falsch verstanden. Gelesen oder nicht gelesen ist kein Argument: es ist Abwürgen. Wer muss Mein Kampf lesen haben, um zu wissen, wohin es zielt? Wer Sarrazins eugenischen Unrat? Das heißt nicht, dass ich es nicht gelesen hätte. Aber ich lasse mich darauf gar nicht ein. Selbst der, der es nicht gelesen hat, kann aufgrund der Gleichsetzung von Hartz IV-Empfänger und Milliardär, von dieser teapartyesken Parole Wir Mittelschicht sind die Deppen, die von arm und reich geplündert werden! eine Meinung heranbilden.
Die "Bildung, Bildung, Bildung", die Wüllenweber fordert, um die Hartz IV-Schicht zu reanimieren, ist sicherlich kein Anzeichen dafür, dass der Autor besonders aufgeklärt wäre, wie das die Gegenrede vermitteln will. Denn Wüllenweber erklärt damit ja eindeutig, dass die Leute der Unterschicht nur deshalb abhängig sind von Sozialleistungen, weil sie nicht gebildet genug sind. Das ist natürlich Unsinn, man weiß von mit Arbeitslosengeld II aufstockenden Akademikern und von Facharbeitern, die in die Langzeitarbeitslosigkeit rutschen oder in Leiharbeit, die gleichfalls nicht vom Jobcenter unabhängig macht. Wenn Wüllenweber "Bildung, Bildung, Bildung" zur Parole kürt, dann bedient er die üblichen Vorurteile der Mittelschicht, es würden nur Dummköpfe und Faulpelze in Hartz IV fallen. Bildung ist zweifellos wichtig. Was Bildung sein soll, braucht an dieser Stelle nicht geklärt werden. Wüllenweber erachtet vermutlich Ausbildung für wichtiger als Allgemeinbildung. Nur ist Bildung bei aller Wichtigkeit lediglich ein Aspekt, nicht das generelle Allheilmittel, zu dem sie verbrämt wird. Der Thatcherismus hat einst das Credo vom Wir sind alle Mittelschicht! installiert - und er hat stets betont, dass jeder aufsteigen könne, wenn er nur gebildet genug sei. Damit war die offizielle Erkenntnis gesichert, dass derjenige, der in der Unterschicht zurückbleibt, irgendwie dumm sein muss.
Dass Wüllenweber im organisierten Reichtum den Täter erkannt hat, wäre ja erfreulich. Dumm nur, dass er gleich auch noch die verwaltete und gewollte Armut kriminalisiert. Was daran Erkenntnisgewinn sein soll, vermag ich nicht zu sagen. Diese Gleichmacherei und die Abschottung nach allen Richtungen ist es, die die Tea Party ausmacht. Mit diesem strikten Selbstbemitleiden, verarscht von Reichen wie Armen gleichermaßen zu sein, schleicht sich der abgewirtschaftete Konservatismus zurück an die Tröge der Macht. Nun könne man auch sagen, dass die Tea Party natürlich weit weg ist. Geographisch bestimmt. Ideologisch aber ganz sicher nicht. Der Schoß ist auch hier fruchtbar.
Die Seiten zur Hilfsindustrie, die Wüllenweber beschreibt, können indes kaum noch ernstgenommen werden. Wer auf so falsche Prämissen baut, wer das Leben in Armut mit der Sorgenlosigkeit des Reichtums gleichsetzt, der ist grundsätzlich als seriöser Gesprächspartner disqualifiziert. Der "renommierte Reporter" und "Glücksfall" hat sich freilich schon vorher disqualifiziert. Berüchtigt ist sein eigentümlicher "Beschwerdebrief nach Griechenland", in dem er den Griechen vorhält, dass sie streiken, statt zu sparen. Kurzer Auszug: "Rein rechnerisch haben wir Deutschen mit den Jahren jedem von Euch Griechen, vom Säugling bis zum Greis, über 9000 Euro geschenkt. Einfach so. War doch nett, oder? Freiwillig hat wohl noch nie ein Volk ein anderes über einen so langen Zeitraum so großzügig unterstützt. Ihr seid fürwahr unsere teuersten Freunde." Wahrlich, da spricht großes Renomée! Ist das Qualität? Schlägt ein linksgerichteter Journalist solche Töne an, hätte man ihm Populismus oder gar Demagogie vorgeworfen. Hier hatte Wüllenweber schon vorab bewiesen, mit welchem kritischen Verstand er ans Werk schreitet. Seine Tätigkeit bei der IZA unterstreicht das lediglich.
Und schon vor Jahren schrieb dieser "renommierte Reporter" von sexueller Verwahrlosung speziell in der Unterschicht, in der Sexualität für Frauen immer wichtiger würde, weil sie nur noch darin erfolgreich sein könnten. Deutlicher gesagt entwarf Wüllenweber hier das Bild der asozialen Hartz-Schlampe, die es wild treibt, nicht verhütet und auch noch viel zu viele Kinder auf die Welt bringt. Man muss kein stockkonservativer Knochen sein, um zu erkennen, dass es einen unwürdigen Umgang mit Sexualität in der westlichen Gesellschaft gibt. Aber ist der ein Produkt der Unterschicht? Oder sind es nicht gerade auch Mitglieder der Mittelschicht, die dem sexualisierten Alltag Auftrieb geben? Gerade Bushido wirft man ja vor, dass er besonders derbe und harte Texte mit sexualisiertem Inhalt rappt - und es ist gerade dieser Mann, der mal in einem Interview klarstellte, er komme aus keinem Ghetto, sondern aus der Mittelschicht.
Nein, Wüllenweber ist nicht der anständige Kämpfer für eine bessere Gesellschaft, wie es der Gegenredner gerne hätte. Zu oft hat er klassistische Aufsätze geschrieben, zu oft gegen die Unterschicht gehetzt. Kann ja sein, dass er den Reichtum nicht leiden kann, sich auch von den Reichen betrogen fühlt. Aber mindestens genauso von der Armut. Sein aktuelles Buch ist da nur folgerichtig. Aufklärung ist es nicht. "Linke Debatten über die Spaltung der Gesellschaft und den Weg in die “marktkonforme Demokartie” müssen anschlussfähig sein für die Erfahrungen und den Alltagsverstand in den Mittelschichten", schreibt der Gegenredner letztlich. Wenn linke Debatten Ressentiments aufgreifen, um verständlich zu sein, dann sind sie nur noch Debatten; das ist nicht Information, das ist Befindlichkeitsreportage. Na, wie geht es uns heute so als Mittelschicht?
Wüllenweber zu einem Linken zu erklären, und so kann man diesen Satz nur verstehen, ist natürlich nicht nur witzig, es ist so eine übliche Vermengung von Links und Rechts, bis nichts mehr übrigbleibt, was Konturen schafft. So verlor die parteilich organisierte Linke in Europa ihre Kontur; aus diesem Milieu der Anschlussfähigkeit an Erfahrungen, die meist nicht mehr als Vorurteile und falsche Information sind, entstieg New Labour und die Sozialdemokratie seit Schröder.
16 Kommentare:
Roberto, genial gekontert !
"In den westlichen Ländern, von Skandinavien bis zum Mittelmeer, hat sich in den letzten Jahren die Angst vor einer muslimischen Überfremdung breitgemacht. Politiker wie Geert Wilders in den Niederlanden, Marine le Pen in Frankreich oder die Parteiführer der "Wahren Finnen" haben die Islamophobie geschürt. Rechtspopulistische Intellektuelle haben sie salonfähig gemacht. Auf ihre Schriften hat sich der norwegische Extremist und Massenmörder Anders Breivik ausdrücklich berufen."
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/wdr/2012/saunders-102.html
Erst beklagt Wüllenweber die mangelnde Bildung der Unterschicht.
Dann spricht Sarrazin der Unterschicht, mit Pseudogenetik, die Bildungsfähigkeit ab.
Wer koordiniert die Arbeitsteilung zwischen den Rechtspopulisten?
Das Geld hierfür kommt aus der Oberschicht.
Wehe Politiker versuchen die Schule kinderfreundlich zu machen und die Klassenschranken zu zerbrechen.
Dann steht sie auf, die Oberschicht in Hamburg, ...
Ich habe ein Problem mit dem Text von Wüllenweber.
http://www.randomhouse.de/Buch/Die-Asozialen/Walter-Wuellenweber/e414267.rhd?mid=4&serviceAvailable=true&showpdf=false#tabbox
Warum organisiert sich ein Mittelschichtler, jemand der ein Nettoeinkommen zwischen 2000 und 5000 Euro / Monat hat und zusammen mit anderen, die das gleiche verdienen in Gettos lebt, so wenig in Gewerkschaften?
Und erhöht damit seinen Anteil am Nationaleinkommen.
Von den Anzeigen für die Produkte , die die einkommensstarke Mittelschicht nachfragt, lebt Wüllenweber.
Mehr Einkommen für die Mittelschicht.
Mehr Anzeigen.
Es wäre unlogisch von Wüllenweber, der in prekären Jobs arbeitenden Unterschicht (25% der Unterschicht arbeiten), seinerseits die Organisation in kampfstarken Gewerkschaften zu empfehlen.
Und damit die Konsummöglichkeiten der Ober- und Mittelschicht einzuschränken.
Zu der Unterschicht soll weniger Geld umverteilt werden, damit deren Löhne und später Renten niedrig bleiben.
Aber halt.
Hatte Wüllenweber nicht zu Anfang von Werten, von allen gleichen charakterlichen Eigenschaften gesprochen.
Wer ist denn noch mal der Drogenbeauftragte in meinem Betrieb?
Der könnte mir etwas über die charakterlichen Eigenschaften der Mittelschicht erzählen.
Zitat aus einem rechtspopulistischen Blog:
"Ein Millionenheer "Soziopäden" aus dem Bereich der Sozialindustrie lebt hervorragend von und mit den Migranten."
Der Staat gibt Geld um den Strom für Unternehmen zu verbilligen, er gibt Geld aus , um hervorragend ausgebildete Arbeitnehmer für die Unternehmen bereit zustellen, und er gibt Geld aus um Zuwanderer Ausbeutungsfähig zu machen, ...
Es geht immer darum aus Geld, MEHR Geld zu machen.
Nie um Werte!
Die Geschichte der Zwangsverschleppungen und -Arbeit im Nationalsozialismus ist verdrängt worden.
Heute braucht es keine Zwangsverschleppungen mehr, man schickt eine Troika und die Menschen kommen dann freiwillig.
Mit Hunger fügsam gemacht.
Und Wüllenweber, der renommierte 'wertorientierte' Journalist, schreibt einen passenden DROHBRIEF an die Griechen.
Ich verzichte auf solche linke Brüderschaft!
Fleiss ist kein Wert an sich.
Mit wieviel Fleiss haben Hitler und seine willigen Helfershelfer unsere Welt ruiniert!
Was will Wüllenweber eigentlich für sich selbst?
zum Nachdenken.
"Der Fleiß ist als eine mögliche Form anzuerkennen, aber als der strikte, d.h. der unbezogene und unbedingte Inhalt abzulehnen. Der Fleiß kann also keine Tugend an sich sein, sondern ist stets an dem zu prüfen, woran er sich äußert. Heute gilt es mehr denn je auch das ganze destruktive Potenzial unbedachten Fleißes zu problematisieren. Nicht die Müßigen ruinieren die Welt."
http://www.linksnet.de/de/artikel/28182
"Die biologische Evolution wird keineswegs nur durch Konkurrenz und Egoismus vorangetrieben. Als ebenso wichtig im Kampf ums Dasein erweist sich die Kooperation der Individuen“ – fasst Biologie-Professor Martin Nowak seine Erkenntnisse zwei Jahrzehnte währender Forschung zusammen (Spektrum der Wissenschaft 11/2012, S. 77)."
http://www.streifzuege.org/2012/konkurrenz-und-kooperation#more-12757
Einfach nur geil gekontert. Du hast den Unsinn der Gegenrede gerade gerückt.
Die kaufkräftige deutsche Mittelschicht.
"In der kapitalgetriebenen Wirtschaft fließen die Güter nicht dorthin, wo sie gebraucht werden, sondern dorthin, wo genug Geld ist, um sie kaufen zu können. So wird immer mehr Geld investiert, um noch kostspieligere Gesundheitsmittel zu erfinden für jene reiche Minderheit der Weltbevölkerung. Eben jene, die sich diese leisten können, während in den armen Ländern des Südens nach wie vor unzählige Menschen sterben. Ja, so hart es klingt, sterben. Und zwar deshalb, weil einfache, billige Medikamente, die einen Bruchteil dessen kosten würden, was die Luxusmedizin in den reichen Ländern des Nordens Tag für Tag verschlingt, fehlen.... Zweitens aber auch dadurch, dass die von ihnen hergestellten Medikamente dazu dienen, durch Symptombekämpfung das kapitalistische System am Leben zu erhalten: Schlafmittel und Beruhigungsmittel für gestresste Manager, Vitamine und Aufputschmittel für ausgelaugte, müde, abgearbeitete Arbeiterinnen und Arbeiter, Antidepressiva für all jene, die in ihrer täglichen Arbeit oder in ihrer Lebenssituation keinen Sinn mehr sehen, Ritalin für Kinder und Jugendliche, die in der Schule nicht richtig „funktionieren“."
http://www.theintelligence.de/index.php/gesellschaft/soziales/5045-so-retten-wir-unseren-planeten.html
Das Buch von Wüllenweber ist absurde Verdrängungsprosa.
Es ist bedauerlich, dass solche Gedanken nicht allen Menschen in Deutschland zugänglich werden, indem sie an einem Morgen von einer Nachrichtensprecherin verlesen werden.
Keine Chance einmal von Jauch eingeladen zu werden.
"Unsere heutige – kapitalistische – Schule ist nicht eine Lernschule, sondern eine Selektionsschule. Entgegen der landläufigen Meinung, in der Schule gehe es ums Lernen, geht es in Tat und Wahrheit um das Verteilen der zukünftigen Lebenschancen auf der kapitalistischen Machtpyramide. Das kann nur so lange funktionieren, als es gelingt, die Lüge, es gäbe „gescheite“ und „dumme“ Menschen, aufrechtzuerhalten. Die Machtverteilung im Kapitalismus beruht auf dieser Lüge: Den „gescheiten“ Menschen gibt man die sogenannten „verantwortungsvollen“, gutbezahlten Jobs, den „dummen“ Menschen das, was übrigbleibt. In Tat und Wahrheit aber ist es immer die herrschende Elite, welche bestimmt, was man unter Intelligenz versteht. Bezieht man sämtliche mögliche Begabungen, die Menschen haben können, mit ein, dann kommt man zum Schluss, dass es nicht „gescheite“ und „dumme“ Menschen gibt, sondern jeder Mensch auf seine eigene Weise unverwechselbar, unvergleichbar und einzigartig intelligent ist. Eine wirkliche Lernschule hätte zum Ziel, die Voraussetzungen zu schaffen, dass jeder Mensch seine Begabungen optimal entfalten könnte. Einst sagte der Schweizer Pädagoge Johann Heinrich Pestalozzi: „Vergleiche nie ein Kind mit dem andern, sondern jedes nur mit sich selber.“"
http://www.theintelligence.de/index.php/gesellschaft/soziales/5045-so-retten-wir-unseren-planeten.html
Gut gegeben!
Einen Einwurf, wenn Sie gestatten, muss ich aber doch machen: Es ist richtig, dass man "Mein Kampf" oder dieses Buch von dem ehemaligen Bundesbanker nicht gelesen haben muss, um sie abzulehnen. Um zu dem Urteil zu kommen, etwas nicht lesen zu müssen, reicht das Hörensagen, reicht es, dass es andere gelesen haben, die davon berichten, daraus zitieren, reicht es, sich auf welche Art auch immer ein Bild von den Autoren gemacht zu haben. Um ein Buch selbst aber kritisieren, sich an seinen Aussagen abarbeiten zu können, muss man es eben doch gelesen haben, so schwer dies auch fallen mag. Deshalb ist der mögliche Einwurf "haben Sie das Buch überhaupt gelesen, das Sie da kritisieren?" sehr wohl berechtigt, wie der Vorhalt, das Buch falsch verstanden zu haben, natürlich eine abwegige Zumutung ist, die man geflissentlich überhört.
Frans B.
Was meinen die "bildungsbürgerlichen" Schreib-und Sprechautomaten, wie z.B. dieser Wüllenweber, was meint die die von der leyenhaften "Bildungstruppe" überhaupt, wenn sie ständig, in diesen schlagwortträchtigen Zeiten, den Schlachtruf Bildung, Bildung, Bildung, herauskrakelen? Lernfabriken, in denen junge Menschen mit Stoff zugedröhnt werden? Wo Zehnjährige bereits unter einem unglaublichen Druck und Stress stehen, weil darüber entschieden wird, ob ein Schüler aufs Gymnasium oder wenigstens auf die Realschule wechseln darf oder auf die Hauptschule, und damit aufs Abstellgleis abgeschoben wird. Wo ein Kind keine Zeit mehr hat, einfach nur Kind sein zu dürfen? Soll das Bildung, Bildung, Bildung sein? Ist es Bildung wenn nicht Menschen sondern Zombis herangezüchtet werden? Oder ist Bildung nicht in erster Linie Bildung der Persönlichkeit, des Charakters, die Bildung menschlicher Eigenschaften wie Toleranz, Solidarität, Empathie usw.? Was heißt überhaupt das Schlagwort bildungsferne Schichten? Aber klar doch, die ekelhaften Sarrazinaten lassen grüßen, Intelligenz wird ja schließlich vererbt und Doofheit natürlich auch. Demnach können Doofe ja auch nur Doofe zeugen. Und dann wird von den Sarrazynikern, Heinsohns, Buschkowskys und Co. herausgekotzt, dass nur Karrieremütter Kinder kriegen sollten, weil Hartz IV-er ohnehin nur deshalb Kinder in die Welt setzen, so genannte Transferbabys, um die staatliche Stütze abzugreifen. Und dieses asoziale Pack wird ständig in Talkshows eingeladen, um mal wieder ihr neustes Kotzprodukt vorzustellen. Die wirklich Bildungsfernen sitzen in diesen öffentlich-rechtlichen Verblödungsrunden. Der größte Skandal beim Thema Bildung, Bildung, Bildung, ist die Tatsache, dass Bildung immer mehr von der sozialen Herkunft abhängig ist. Wenn die Eltern akademisch "gebildet" sind, hat der Nachwuchs die größten "Bildungschancen", während der Nachwuchs von den ausgeguckten Doofen, den so genannten bildungsfernen Schichten, eben nicht bildungsfern ist, sondern gewollt und bewusst von Bildung fern gehalten wird. Das ist die Wahrheit. Es ist einfach unglaublich, wie dieser Begriffsterrorismus ständig weiter wütet und leider, leider, auch von denen übernommen, nachgeplappert und -geklappert wird, die sich ausdrücklich dagegen wenden. Nota bene: Der Verderb der Sprache, ist der Verderb des Menschen.
Ich gehöre wohl (noch) zur Mittelschicht. Für mich gibt es jedoch einen wesentlichen Unterschied zwischen den Arbeitslosen auf der einen und den Reichen (Millionäre, Milliardäre) auf der anderen Seite: Die einen benötigen die Hilfe der Mitte und die anderen nicht. Schon dieser elementare Unterschied läßt diese beiden Klassen getrennt bleiben. Und das wohl für immer, egal wer welche Bücher schreibt.
@Schorschel
Ich gehöre zu gar keiner Schicht, bin also sozusagen ein schichtloser Mensch. Bin ich jetzt zu bedauern oder zu beneiden? Dagegen war ein früherer Nachbar von mir Schichtarbeiter, und musste abwechselnd zur Früh- Mittag- oder Nachtschicht. Den habe ich aber deshalb ehrlich bedauert.;-))
@ Jutta:
Schön für dich, dass du das erreicht hast, was unsere Gesellschaft nie erreicht hat: Du bist frei von allen Schichten und hast dich selbst dahin geschichtet wo es dir passt.
Das ändert allerdings nichts daran, dass alle anderen dich wieder woanders hinschichten oder auch hinstecken oder auch zuordnen.
Ja, zum Glück arbeite auch ich Mittelschicht und nicht Nachtschicht...
Draußen schichtet sich inzwischen auch der Schnee. Was der wohl damit vorhat?
Fleiß ist kein Merkmal um den Aufstieg in die Mittelschicht zu schaffen.
Es gibt eine Vielzahl von Berufen, in denen man so fleissig sein kann, dass man davon krank wird und trotzdem niemals aufsteigen wird.
Im Kapitalismus ist es system-immanent, dass es wenige Gewinner und viele Verlierer geben muss.
Was den Mittelstand von der sogenannten Unterschicht trennt?
15 Monate - 3 Monate Kündigungszeit und 12 Monate ALG I.
Was die Mittelschicht von der Oberschicht trennt?
Die Möglichkeit mit Geld mehr Geld zu verdienen.
So ganz verstehe ich die Nachdenkseiten hier nicht. Dieser Kommentar war vollkommen überflüssig. Man muss nicht weiter über einen Mann debattieren, der Unter- und Oberschicht gleichermaßen Schmarotzertum vorwirft. Das ist schlichtweg lächerlich.
Oder wurde dieser Kommentar geschaltet, weil die Empörungsmails so vielfach reinflatterten? Dann ist es noch schlechter um unsere Gesellschaft bestellt, als ich ohnehin annehme. Wenn selbst bei sehr vielen Lesern der Nachdenkseiten nicht mehr ankommt, dass sowas schlicht inakzeptabel ist, dann gute Nacht...
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