Schizophren

Freitag, 22. April 2011

Was wir erleben ist die energetische Schizophrenie eines Produktionssystems, wie sie gravierender nicht zum Vorschein kommen kann. Verhaltensmuster werden immer fühlbarer; Verhaltensmuster, die so absurd und schwachsinnig scheinen, dass sie geradewegs aus dem Gehirn eines Geisteskranken entstammen könnten.

Die Symptome der Schizophrenie

Wir unterstützen und betreiben geostrategische Kriege, sprechen von Demokratie, meinen aber Pipelines, erklären etwas von Menschenrechten, denken dabei aber an Konzerninteressen. Schon heute kostet die militärische Sicherung eines Barrel Erdöls mehr als ein Barrel Erdöl selbst. Würde man die militärischen Kosten auf den Literpreis Benzin umlegen, so gediehen die heutigen, stets steigenden, stets kritisierten Preise zu Schnäppchen. Der Verbraucher bezahlt diese Kosten jedoch nicht an der Zapfsäule selbst, er bezahlt sie durch steigende Militarisierungskosten, dadurch, dass als grausame Folge daraus ein Sparzwang erblüht, der zu Sozialstaatsabbau führt - die Vereinigten Staaten von Amerika, in denen die Militärkosten traditionell weitaus höher liegen, sind da, etwas zynisch gesagt, im großen Vorteil: sie kennen ohnehin keinen Sozialstaat nach europäischer Sitte, den man als Ausgleich abbauen könnte.

Das ist geisteskrank - und unökonomisch obendrein. So wie der Umstand auch, dass wir terroristische Regimes unterstützen, die wie große Familien- und Sippenunternehmen (man denke nur an die Sauds!) geleitet werden; wir ignorieren die dortigen Zustände, bloß um ans schwarze Gold zu gelangen. Nebenher lassen sich dort vortrefflich Waffen verscherbeln. Die westliche Waffenindustrie schafft Terror und wir bekämpfen diesen Terror dann und wenden zu dessen Bekämpfung wiederum selbst Terror an. Der Hunger nach Erdöl, nach Erdgas läßt jede Objektivität verschwinden: Terroristen sind demnach Freunde, gleichwohl Unbeteiligte Terroristen sind - oder zu Terroristen erklärt werden.

Dazwischen garnieren wir diese ganze geostrategisch-energetische Chose, diese ausgewachsene großmannssüchtige Schizophrenie mit einer bieder-hausgemachten, mit heimischen Atommeilern nämlich, die selbst nach Stilllegung noch ewig vor sich hinstrahlen, noch jahrzehntelang gepflegt und verwaltet, noch für viele Jahre und Dekaden gemieden werden müssen. Eine Käseglocke könnte nötig werden, und vielleicht noch eine Käseglocke für die alte, für diese über Jahrzehnte brüchig gewordene Käseglocke - eine atomare Matrjoschka als Andenken für unsere Nachkommen, als makaberes Weltkulturerbe, welches jegliche Kultur atomisiert hätte, wenn es nur zum Unfall gekommen wäre. So wie manches Endlager! Weltkulturerbe Gorleben oder Weltkulturerbe Asse! Im Katalog der UNESCO gleich neben der Grube Messel oder dem Aachener Dom oder der Wartburg zu finden! Endlager, wie man diese Müllhalden euphemistisch tauft, die es allerdings gar nicht gibt, denn in Endlagern ist gar nichts zu Ende. Ganz im Gegeneil, da strahlt es wie zu Anfang, wie eh und je - ja, das fröhliche Strahlen fängt dort erst an. Das Endlager als Anfang neuer Probleme...

Die Verleugnung der Schizophrenie

Die Verrücktheit erhält nicht dadurch Auftrieb, dass wir diese ganzen großen und kleinen Schizophrenien aufgreifen und thematisieren. Sie werden zur ausgereiften Krankheit, indem wir sie als unumstößliche Realität betrachten und sie für unabänderbar erklären. Denn Erdöl und Erdgas, wie auch Atomstrom, sind nicht zu verdrängen, reden uns die Lobbyisten der Energiemultis ein. Alternative Energien seien nicht ausreichend, man könnte den Strombedarf niemals damit decken, heißt es da aus berufenen Munde, aus von Atommilliardären berufenen und einbestellten Miet-Munde - außerdem seien sie teuer und Energietrassen für solare Energie oder Windradparks für Strom durch Windkraft, würden hunderte von Quadratkilometer Platz beanspruchen und nebenher die Landschaft verschandeln. Ein Atommeiler mag zwar nicht schön sein, aber er ist platzsparend - er mag nicht gänzlich ungefährlich sein, aber er ist kostengünstig. Das aber auch nur, weil die Folgekosten für die Lagerung gefährlicher Abfallprodukte nicht eingerechnet werden. Diese Kosten werden sozialisiert, die darf dann der Staat, konkreter: jeder einzelne Bürger tragen - wie auch jene Kosten die entstehen, wenn irgendwann einmal Umweltschäden aus den "Endlagern" herausstrahlen werden.

Von der Endlichkeit der Ressourcen weiß man. Das ist schon seit Jahrzehnten kein Geheimnis mehr. Man weiß auch, wenngleich mit weniger Interesse, dass Erdölabbau ein Minusgeschäft für jene Menschen ist, die unmittelbar auf diesen Ressourcen hausen. Sie profitieren davon nicht, werden als billige Lohnarbeiter ausgebeutet und dürfen in einer rundum zerstörten Umwelt ihrem Dasein frönen. Nicht nur Vorkommen beutet man aus, man beutet auch die dortigen Menschen aus - genauso brutal, genauso rücksichtslos! Soziale und ökonomische Ungleichheiten werden so geschürt und mancher Erdöl-Gigant kauft sich zur Sicherung seiner Dividende korrupte Regierungen und blutrünstige Generale - nicht aus Machtgeilheit, versteht sich, sondern mit Bedacht auf den shareholder value. Wir verleugnen dieses Wissen, wir verdrängen die Endlichkeit des Erdöls und des Erdgas'; wir schieben die atomare Gefahr und ihre Langzeitwirkung weit weg. Die Maschine muß weiterlaufen, sie muß geölt werden, koste es was es wolle - koste es uns auch die ganze Welt!

Besonders fortschrittliche Geister glauben in Ethanol-Kraftstoffen eine Loslösung von den Kosten und Folgekosten, von den Verbrechen und den Machenschaften des schwarzen Blutes entdeckt zu haben. Bioethanol läßt uns als motorisierte Gesellschaft weiterleben, und dies von Sicherungskriegen befreit - außerdem fallen Ausbeutung und teuere Transportgebühren weg. Bioethanol macht uns frei und beläßt uns mobil! Kein Rückschritt in die Steinzeit, wie ihn die Lobbyisten von Energiekonzernen dauernd beschwören, sollten die herkömmlichen Energien zukünftig gemieden werden. Bioethanol ist sauberer und trotzdem Mobilität! Kriege um erpresserische Plünderlizenzen sind damit möglicherweise wirklich Geschichte, denn Ethanol destilliert man aus Getreide. Die Lebensmittelpreise steigen somit an und gerade die Hungerleider dieser Erde bekommen diesen "Fortschritt" zu spüren. Ethanol macht irgendwann vielleicht geostrategische Kriege überflüssig - aber es ist eine Kriegserklärung an hungrige Mägen und abgemagerte Leiber. E10, und das ist der wirkliche Skandal, nicht das ganze Gezerre an Tankstellen, dass die westliche Presse aufbauscht... E10 ist die Erweiterung des Krieges mit anderen, mit perfideren und noch existenzielleren Mitteln. Die Erweiterung des Krieges, den die westliche Welt täglich führt, um sich den eigenen Wohlstand auf Kosten der Hungerleider zu bewahren. Bislang würde E10 aber auch Kriegseinsätze zur Erlangung und Sicherung der letzten Erdölreserven nicht verhindern, denn die notwendigen Dünger für Getreide basieren größtenteils auf Erdöl. Man gießt Erdöl ins Getreide - und E10 ist letztlich in Getreide gegossenes Erdöl...

Die Heilung von der Schizophrenie

Die Sonne ist eine endliche Ressource - nur noch fünf Milliarden Jahre steht sie uns zur Verfügung. Bislang hat sich noch kein Lobbyist zur Benutzung dieses Arguments entblödet. Die unmittelbare Endlichkeit von Öl und Gas wurde noch nicht mit dem unüberschaubaren Ende der Sonne entschuldigt. Klar, nach der Sonne ist nach der Erde und, recht wahrscheinlich, nach der Menschheit, wenngleich dieses Nach wahrscheinlich schon davor war - die Evolution macht auch vor uns nicht Halt. Dass aber Sonnenenergie, wie Windenergie auch, sehr teuer wäre, damit schlagen Lobbyisten der alten und dreckigen Energien unsere Wohnzimmertüren ein - nicht nur die Atom- und Erdölkamarilla, auch die Freunde der Kohleverstromung tun dies leidenschaftlich.

Die Sonne scheint aber für jeden, der Wind bläst für alle - keinem gehört die Sonne und keinem der Wind. Die Natur schickt keine Rechnung und einzig und alleine die Anschaffungskosten für Apparaturen, die Sonne und Wind in Energie umwandeln, kosten Geld. Denn genau hier liegt auch die Wurzel strukturkonservativer Weiter so!-Mentalität, die verkündet, dass alternative Energie viel teurer sei - das wäre sie nur, wenn sie zentralisiert aufträte, in Form heutiger Energieriesen. Dezentralisierte man aber die saubere und natürliche Energieversorgung, würde man sie dem Verbraucher selbst oder aber den Kommunen in die Hand legen, sie wäre spottbillig. Wir brauchen keine Trassen voll überdimensionaler Solarzellen - wir pflanzen sie auf jedes Hausdach. Franz Alt schreibt in einem seiner Bücher, dass diese neue Form der Energieversorgung auch eine neue Ethik zur Folge hätte, ein neues Verhältnis zur Natur. Man blickte auch öfter wieder zum Himmel - Energie wäre kein Abstraktum aus der Steckdose mehr. Der Mensch hätte Bezug zu seinem Strom, der aus einem natürlichen Prozess entstanden wäre.

Alternativer Strom wäre billiger, viel billiger - und er wäre friedlich entstanden, müsste nicht durch Armeen gesichert und ausgeweitet werden. Westlicher Wohlstand für die gesamte Welt wäre ohnehin nur dann machbar, wenn den Entwicklungs- und Schwellenländern die notwendige Energie hierfür geliefert werden kann. Begrenzte Ressourcen wie Erdöl und Erdgas reichen keiner Milliarde Menschen schon heute kaum mehr für mehrere Jahrzehnte - die Umweltbelastungen kommen noch hinzu. Die benötigte Energie kann nur aus Sonne und Wind und Wasser kommen - eine Umstellung auf natürliche Energiequellen im großen Stil wäre nicht nur Friedenspolitik, sie wäre demnach auch Entwicklungshilfe, denn Energie würde dann auch in Nigeria oder Bangladesch erschwinglich. Die im Westen gereifte Technik und ein großer und begieriger Markt, der die Techniken verbilligt und zum Massenkonsumgut wandelte, sie könnte den ärmsten Regionen wenigstens die Energiefrage beantworten. Das Recht auf natürlich erzeugten Strom, es könnte in die Charta der Menschenrechte aufgenommen werden - als erster Schritt zu mehr Wohlstand!



18 Kommentare:

Anonym 22. April 2011 um 11:07  

"Der Verbraucher bezahlt diese Kosten jedoch nicht an der Zapfsäule selbst, er bezahlt sie durch steigende Militarisierungskosten"

Für Deutschland trifft das zum Glück nicht mehr zu. Während von 2001 bis 2006 weltweit die Militärausgaben um 30 Prozent stiegen, sank der Verteidigungsetat der Bundeswehr in dieser Zeit um 9 Prozent.
Seither stieg er zwar wieder, aber nicht mehr auf den Stand von 2001. Die Inflation einbezogen sank der Etat gegenüber 2001 weiterhin.
Deutschland ist kein aufrüstendes Land.

Dirk 22. April 2011 um 11:30  

"Dezentralisierte man aber die saubere und natürliche Energieversorgung, würde man sie dem Verbraucher selbst ... in die Hand legen, sie wäre spottbillig."

Bei mir liegt jeden Monat ein Prospekt der Firma SolarWorld im Briefkasten, der genau dies anpreist. Also an Information diesbzeüglich mangelt es der Bevölkerung wohl nicht.

Dirk 22. April 2011 um 11:48  

Hier auch noch der Link für alle Interessierten: www.solarworld.de
Und die Aktie dieser AG: WKN 510840.
Allerdings ist ihr Kurs seit 2007 beständig gefallen von fast 50 Euro auf derzeit nur noch um die 10 Euro - verstehe das, wer kann?!
Gibt es irgendwo einen Vergleich dieser Photovoltaik-Firmen?

Anonym 22. April 2011 um 13:17  

Danke für - ich weiß schon lange, dass unser Gesellschaftssystem krank ist - spätestens seit der Agenda 2010, und dem dt. Exportschlager Hartz IV (Australien erwägt derzeit ähnliche Kampfmaßnahmen gegen Arbeitslose, wie die unsoziale Regierung in Berlin die umsetzt - mit der Grinsekatze Von der Leyen).

Was E 10 angeht, da kam mir gestern auch schon der Gedanken, dass die Energieriesen eine Mafia sind.

Warum?

Eine Energielobbyistin meinte in der Tagesschau wortwörtlich, dass die erhöhten Preise, die durch die Nichtannahme von E10 durch die Tankstellenkunden, ihren Energieunternehmen entstehen auf künftige Benzinpreise umgesetzt würden, d.h. wir bezahlen die Strafgebühren dafür, dass wir E 10 nicht tanken wollen.

Ist das noch Marktwirtschaft (=Kapitalismus)? Ist das noch Wettbewerb?

Oder eine eiskalte, unwidersprochene, Politik der Energiemonopolisten in Deutschland?

Ich weiß, der Protest dagegen bleibt aus, dass auch an Tankstellen derzeit die Organisierte Kriminalität der Energiekonzerne das Sagen hat.

Deutschland sei dank!!!

Zynischer Gruß
Bernie

Anton Chigurh 22. April 2011 um 13:27  

Danke Roberto.
Diese grausamen Wahrheiten sind neben vielen rational denkenden Menschen auch den Herrschenden und Lenkenden bekannt. Dass man sie aber öffentlich verleugnet und so tut, als gäbe es diese Wahrheiten nicht, macht die Herrschenden und Lenkenden zu schäbigen Verbrechern.
Kriegs- und Krisengewinnler gab es immer schon, aber diese dramatische Zuspitzung der Ressourcenausbeutung trotz aller Information, die praktisch jedem zur Verfügung steht, macht es erst zu einem Mega-Verbrechen, dessen Umfang die Menschheit (noch) nicht wahrhaben WILL.
Die Schizophrenie der Menschen, die all dies erdulden und hinnehmen ist so grotesk, dass man am Verstande des "homo sapiens" verzweifeln müßte.
Als in den 1970er Jahren zum ersten Male die Horrorvisionen des "Klimawandels" in ganz kleinen, am Rande notierten Bemerkungen auftauchten, taten dies die Wissenschaftler als Zukunfts-Schwarzmalerei ab, obschon sie GANZ GENAU wußten, dass das so passieren würde.
Jetzt sitzt man in diesem Schlamassel - verleugenen und ignorieren tun den Klimawandel nunmehr nur noch die dümmsten Vollidioten - aber es ändert sich faktisch immer noch nichts Wesentliches.
Genau so wird sich die Energiekrise heraufkumulieren, mit allen widerlichen Begleiterscheinungen wie Krieg, Hunger und Unterdrückung, TROTZDEM der Ausweg aus dieser Entwicklung hell und klar vor einem liegt.
So lange es gewissenlose Despoten, der Wirtschaft hörige Polithandlanger, profilneurotische "Fachleute" und verblödet egozentrische Konsumfetischisten gibt, wird der Weg in den Abgrund mit steigender Dynamik verfolgt werden.

Anonym 22. April 2011 um 20:53  

A.
"Dezentralisieren", das hört die Obrigkeit aber gar nicht gerne. Genau so wenig wie "Bedingungsloses Grundeinkommen" Das hieße ja die Menschheit in die Freiheit zu entlassen. Dies wäre ein Machtverlust für die Obrigkeit, sie hätten nichts mehr um uns zu lenken.

Anonym 22. April 2011 um 21:24  

Und gibt es eine Lösung für "unser" Problem? Vielleicht der politische Umbruch? Das Ende des Wählens nach Farben und der Beginn einer neuen Denkrichtung? Ist das nicht der einzig mögliche Weg, damit wir es zu Lebzeiten noch erleben dürfen?
Was würde das bedeuten, wenn Deutschland sowas wagen würde und sein System "umbricht"?
Krieg? Oder würden wir vielleicht isoliert werden? Würde sich daraus unser Lebensstandard verschlechtern? Wollen wir das in unserer kurzen Lebensspanne wirklich erleben? Resigniert man an dieser Stelle oder nicht?

Anonym 23. April 2011 um 00:28  

Anton Chigurh hat gesagt...

"Danke Roberto,......"

Und meinerseits Danke Anton für diese klaren unbestechlichen Worte!
Das Wissen ist in der Tat schon lange bekannt, "Global 2000" und andere Studien waren eben keinesfalls nur "Panik".
Und doch, man möchte manchmal verzweifeln an der IGNORANZ sowohl der "kleinen Leute" als auch der "großen Leute", der Herrschenden, Regierenden.
Aber so lange noch immer so viele glauben, von einem einfachen Weitermachen weiter "profitieren" zu können, sowohl "oben" als auch "unten", der Benzin- oder Heizölpreis wichtiger als alles andere ist, wird es kaum zu einem gesamtgesellschaftlichen PARADIGMENWECHSEL kommen.
Bei diesem kann es auch nicht nur um die Art der Energiegewinnung gehen, sondern viel allgemeiner um eine neue Art und Weise, schonender, sparender mit Energie umzugehen, ebenso eine andere, viel sinnvollere Verkehrspolitik.
Aber noch wollen fast alle nur (mit)"profitieren"..., traurig, aber wahr.

Momentan wenig hoffende Grüße von
Bakunin

Momo 23. April 2011 um 00:52  

Zu: Anonym 22. April 2011 11:07

Sie schreiben:

"Deutschland ist kein aufrüstendes Land."

so, so! Was Sie "vergessen" haben zu erwähnen: Deutschland als viertgrößter Waffenexporteur der Welt ist sehr wohl ein "aufrüstendes Land"! Es werden Waffen sowohl an Diktaturen (z.B. in Nordafrika) als auch an hochverschuldete Eurostaaten (so z.B. aktuell zwei U-Boote an Griecheland) exportiert.

Totschka 23. April 2011 um 09:19  

Ja, ja und nochmals ja! Ich meine mich zu erinnern, dass Hermann Scheer auch schon der dezentralen Energieversorgung das Wort redete. Doch was passiert? Ein 100000-Dächer-Progrämmchen als Feigenblatt, um Großprojekte für Großkonzerne zu verdecken.Wenn ich da nur mal an DESERTEC denke und wer da alles so dran mitverdienen will, wird mir auch nicht wohler.
Die Energieriesen werden der dezentralen Energieversorgung den Hahn abdrehen, bevor er richtig offen war. Wir werden uns nie von ihnen befreien können, solange wir brav alle Jubeljahre unser Kreuzchen zur Alimentierung des Schweinesystems(TM) machen.
Freiwillig trennt sich so ein Quasi-Monopolist nicht von seinen Pfründen. Damit die EONs, Vattenfalls, EnBWs etc. das nicht tun müssen, halten sie sich eine "demokratisch gewählte" Regierung, und schon ist alles in Butter. Ich habe keine Hoffnung dafür, dass sich durch Wahlen irgend etwas ändern ließe an der Politik zu Gunsten der Energiekonzerne.

Anonym 23. April 2011 um 10:37  

"Pipelines" statt Demokratie? Hat Pipeline da eine andere Bedeutung als was man im allgemeinen darunter versteht? Die allgemeine Bedeutung ergibt hier keinen Sinn irgendwie, das hieße dann ja "ein Transportweg für ein Medium statt einer Staatsform"? Schokolade statt Demokratie? Bücher statt Birnen? Äpfel statt Wetter?
Bitte um Erläuterung...

Frank F. 23. April 2011 um 14:36  

Der Wiener Autor Fred Wander ließ in seiner Erzählung "Ein Zimmer in Paris" einen der Protagonisten sagen:

"Nur durch das Auto hat der Kapitalismus überlebt, [...]. Nimm ein Volk von vierzig Millionen, gib ihm zehn Millionen Autos, und du hast es besiegt. Sie sind fortan zu allem fähig und zu allem bereit. Sie arbeiten, schinden sich, rackern sich ab, alles für das Auto. Du kannst sie beliebig schikanieren, in die Fresse hauen, in die Fabrik schicken oder ins Massengrab. Hat ein junger Mann Ideen im Kopf und Samen im Sack, gib ihm ein Auto, und er ist kastriert. Früher trugen die Sklaven Ketten an den Füßen, [...], heute haben sie einen winzigen Autoschlüssel in der Tasche, und der hält fester als Ketten."

Bald 40 Jahre später und auf Deutschland (Volk von 80 Mill. u. 45 Mill. Autos) bezogen hat sich Wanders Erkenntnis nur noch erweitert und verfestigt.

Holsten 23. April 2011 um 15:49  

Ich glaube nicht, daß es sich bei den Herrschenden um Schizophrenie handelt. Vielmehr ist es eine Lebensart, gleich der, der Raubtiere. Damit schaffen sie sich ihre uneingeschränkten Freiheiten, ihre Freizügigkeiten. Es so zu tun, wie immer sie es wollen. Das Widersprechende ist kein Widerspruch sondern die schwachsinnige Grundlage für weiteres Handeln.

Anonym 23. April 2011 um 17:20  

@ Momo
"Deutschland als viertgrößter Waffenexporteur"

Blablabla... Wollen Sie anderen Staaten vorschreiben, dass diese keine Waffen für ihr Militär zu importieren haben? Das wäre Großmannssucht.
Erst denken, dann schreiben...

Anonym 24. April 2011 um 11:51  

Holsten hat gesagt...

"Ich glaube nicht, daß es sich bei den Herrschenden um Schizophrenie handelt. Vielmehr ist es eine Lebensart, gleich der, der Raubtiere. Damit schaffen sie sich ihre uneingeschränkten Freiheiten, ihre Freizügigkeiten. Es so zu tun, wie immer sie es wollen."

Rücksichtsloses Ausbeuten von Mensch und Natur, dabei auch deren Ruin locker grinsend in Kauf nehmend, ist das nicht das tatsächliche "Markenzeichen" aller Profiteure und Mitmacher dieser Klassen- und Ausbeuterordnung namens Kapitalismus, nicht geradezu der "Sinn" dieses Systems?
Es ist doch genau diese Freiheit, die sie wollen für SICH wollen, rücksichtlos, gnadenlos.....

MfG Bakunin

Anonym 24. April 2011 um 12:24  

"[...]Blablabla... Wollen Sie anderen Staaten vorschreiben, dass diese keine Waffen für ihr Militär zu importieren haben? Das wäre Großmannssucht.
Erst denken, dann schreiben...[...]"

Wieso? Der prominente Kabarettist Volker Pispers ist derselben Ansicht, und setzt - in seiner letzten Sendung - noch einen drauf:

Deutschland ist auch weltgrößter Exporteur von Protesten.....

Wer das nicht widerlich findet, dem ist auch nicht mehr zu helfen, lieber anonym.

Übrigens, den Rat den Sie "Momo" geben könnte man getrost auch auf Sie selbst anwenden "Erst denken, dann schreiben...."

Welche widerliche Arroganz hinter Ihrem Satz steckt blicken Sie wohl kaum? Oder?

Roma 25. April 2011 um 02:13  

Si vis pacem, para bellum.

Anonym 25. April 2011 um 14:10  

"[...]Deutschland ist auch weltgrößter Exporteur von Protesten.....[...]"

Eigentlich sollte es "Protesen" heißen ;-)

Sorry für den peinlichen Schreibfehler im Eifer des Gefechts...

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