Nur folgerichtig
Montag, 25. April 2011
Man kann der deutschen Sozialdemokratie ja so einiges nachsagen. Dass sie aber nicht hartnäckig konsequent wäre, das kann man ihr nicht vorwerfen. Sie ist es! Selbst jetzt, in der Stunde ihres Verkümmerns und Siechens, bleibt sie ihrer Haltung treu. Einer Haltung, die aus schröderschen Geist und durch Münte geschweißt, die Partei, die Partei, die Partei gänzlich niederstreckte. Die Ehre, die letzte Ehre dieser Partei, die in jedem Landtag und im Bund sowieso, an Prozenten verliert, sie heißt Treue. Treue zu einem Weltbild, das ihr von wirtschaftlichen Interessen und deren Vertretern implantiert wurde - üb' immer Treu und Redlichkeit... bis in dein kühles Grab!
Nachdem man unter rot-grüner Domäne den Sozialstaat dahingehend modellierte, Lohnersatzleistungen und deren Bezieher rein nach ökonomischen Aspekten zu sortieren, sie einer strengeren Verwaltung und repressiveren Gesetzen zu unterwerfen... nachdem man Regelsätze einführte, die nach Warenkörben entworfen wurden, die, erstens, mit veralteten Preisen zusammengestellt und, zweitens, nochmals am Ende um zwanzig Prozent erleichtert wurden, Regelsätze also, von denen man kaum leben konnte... nachdem unter sozialdemokratischer Anleitung keine menschlichere Asylpolitik befürwortet oder gar umgesetzt wurde... nachdem auch zu Zeiten Schröders der Islam kriminalisiert und von Integration gesprochen wurde, grade so als sei hier jeder lebende Ausländer ein zu schleifender Fremdkörper im Volkskorpus... nachdem sich die rot-grüne Ära als eine der konservativsten und biedersten Episoden der bundesrepublikanischen Geschichte gestaltete hatte... nachdem diesem Land so viel Fremdenfeindliches und Klassistisches in rot-grünen und später schwarz-roten Tagen widerfuhr, da konnte die Entscheidung, den stammelnden Erfolgsautoren, der ausnahmsweise keinen quadratischen Schnauz, sondern einen in die Länge gezogenen trägt, nicht aus der Partei zu verbannen, gar nicht mehr überraschen.
Der flotte Erfolgsmensch, man hat ihn von der Bürde befreit, als Rassist zu gelten. Er ist auch nicht unterschichtenfeindlich. Das heißt: all das ist er eben schon! Aber nicht ausgewiesen. Denn der Ausruf "Sie sind ja ein Rassist!" oder wahlweise "Sie sind ja ein Klassist!" ertönt doch lediglich, wenn ein Mensch etwas sagte, was mit dem Kodex der Masse nicht oder nur schwer vereinbar ist. In einer Gesellschaft von Rassisten und Klassisten würde niemals dergleichen ausrufen. Warum auch? Ein solcher Trottel wäre Standard, Durchschnitt, das gängige Mittelmaß. Mit solchen Vorwürfen muß man nur leben, wenn es eine Handvoll Nicht-Rassisten und -Klassisten gibt. Die gibt es freilich in der Sozialdemokratie auch, nur verstecken die sich sehr gut - und manche, die glauben, sie seien keine, sind es doch irgendwie, nur eben latenter, ein wenig eloquenter, sich gar nicht ihrer inadäquaten Affekte bewusst.
Und die findet man auch reichlich bei denen, die leicht nach links eingedreht sind. Auch bei denen galt der brandstiftende Provokateur als mutiger Streiter für freie Meinung. "Man wird doch noch mal sagen dürfen", beschwichtigten sie. Da ist es doch nur folgerichtig, dass man den, auf den man so stolz ist, weil er niederschrieb, was den schröderianischen Geist ausmachte, weiterhin in den eigenen Reihen mitmarschieren läßt. Er ist vielleicht manchmal zu derb gewesen, aber eigentlich fechte er denselben Krieg aus, sagen sie sich. Eine kleine Rüge, eine Ermahnung zu mehr Aalglattheit: und schon ist alles wieder im Lot. Und wählbar wäre man sogar wieder, wenn man den Schnauz ganz und gar nach oben verfrachtet - das nächste Debakel bei der Bundestagswahl, das Gabriel und Nahles und die anderen Sonstwers der SPD wegspülen wird, es könnte den ganz nach oben schwappen, der nun ganz offiziell in seiner Partei verharren darf...
Nachdem man unter rot-grüner Domäne den Sozialstaat dahingehend modellierte, Lohnersatzleistungen und deren Bezieher rein nach ökonomischen Aspekten zu sortieren, sie einer strengeren Verwaltung und repressiveren Gesetzen zu unterwerfen... nachdem man Regelsätze einführte, die nach Warenkörben entworfen wurden, die, erstens, mit veralteten Preisen zusammengestellt und, zweitens, nochmals am Ende um zwanzig Prozent erleichtert wurden, Regelsätze also, von denen man kaum leben konnte... nachdem unter sozialdemokratischer Anleitung keine menschlichere Asylpolitik befürwortet oder gar umgesetzt wurde... nachdem auch zu Zeiten Schröders der Islam kriminalisiert und von Integration gesprochen wurde, grade so als sei hier jeder lebende Ausländer ein zu schleifender Fremdkörper im Volkskorpus... nachdem sich die rot-grüne Ära als eine der konservativsten und biedersten Episoden der bundesrepublikanischen Geschichte gestaltete hatte... nachdem diesem Land so viel Fremdenfeindliches und Klassistisches in rot-grünen und später schwarz-roten Tagen widerfuhr, da konnte die Entscheidung, den stammelnden Erfolgsautoren, der ausnahmsweise keinen quadratischen Schnauz, sondern einen in die Länge gezogenen trägt, nicht aus der Partei zu verbannen, gar nicht mehr überraschen.
Der flotte Erfolgsmensch, man hat ihn von der Bürde befreit, als Rassist zu gelten. Er ist auch nicht unterschichtenfeindlich. Das heißt: all das ist er eben schon! Aber nicht ausgewiesen. Denn der Ausruf "Sie sind ja ein Rassist!" oder wahlweise "Sie sind ja ein Klassist!" ertönt doch lediglich, wenn ein Mensch etwas sagte, was mit dem Kodex der Masse nicht oder nur schwer vereinbar ist. In einer Gesellschaft von Rassisten und Klassisten würde niemals dergleichen ausrufen. Warum auch? Ein solcher Trottel wäre Standard, Durchschnitt, das gängige Mittelmaß. Mit solchen Vorwürfen muß man nur leben, wenn es eine Handvoll Nicht-Rassisten und -Klassisten gibt. Die gibt es freilich in der Sozialdemokratie auch, nur verstecken die sich sehr gut - und manche, die glauben, sie seien keine, sind es doch irgendwie, nur eben latenter, ein wenig eloquenter, sich gar nicht ihrer inadäquaten Affekte bewusst.
Und die findet man auch reichlich bei denen, die leicht nach links eingedreht sind. Auch bei denen galt der brandstiftende Provokateur als mutiger Streiter für freie Meinung. "Man wird doch noch mal sagen dürfen", beschwichtigten sie. Da ist es doch nur folgerichtig, dass man den, auf den man so stolz ist, weil er niederschrieb, was den schröderianischen Geist ausmachte, weiterhin in den eigenen Reihen mitmarschieren läßt. Er ist vielleicht manchmal zu derb gewesen, aber eigentlich fechte er denselben Krieg aus, sagen sie sich. Eine kleine Rüge, eine Ermahnung zu mehr Aalglattheit: und schon ist alles wieder im Lot. Und wählbar wäre man sogar wieder, wenn man den Schnauz ganz und gar nach oben verfrachtet - das nächste Debakel bei der Bundestagswahl, das Gabriel und Nahles und die anderen Sonstwers der SPD wegspülen wird, es könnte den ganz nach oben schwappen, der nun ganz offiziell in seiner Partei verharren darf...
21 Kommentare:
Wir haben in Deutschland einen Fachkräftemangel, sagt Hundt und von der Leyen. Wir brauchen die jungen und gut Qualifizierten aus dem Ausland, sagen die Herrschaften. Erklär das aber mal den 6 Millionen deutschen Arbeitslosen in Deutschland. Zur Erklärung brauchts eine Propaganda seitens der Arbeitgeber, damit keine nationalistischen Ressentiments in Deutschland entstehen.
Aber, verdammt, da gibt es ja schon die Gegenpropaganda. All diese Ausländer, die wir hier schon haben, sind ja Nägel für den Sarg Deutschland.
Werter Roberto, ich habe das Gefühl, die Propaganda von oben, die Propagandastrategie ist wohl nicht so recht aufeinander abgestimmt.
Einerseits will man den Deutschen jetzt erzählen, man braucht Fachkräfte aus dem Ausland; andererseits schafft sich Deutschland jetzt schon ab wegen der vielen Ausländer hierzulande.
Vielleicht muss dann doch mit noch mehr Nachdruck unterschieden werden zwischen den dummen Ausländern. Die schaffen uns. Und den klugen Köpfen aus dem Ausland. Die brauchen wir.
Hallo Herr Baum,
ich sehe da kein großes Problem mit der Gegenpropaganda.
Offiziell gibt es ja nur noch knapp 3 Millionen Arbeitslose und speziell bei den letzten verbliebenen Hartz IV Empfängern handelt es sich laut "Medien" nur noch um den Bodensatz der Gesellschaft. Wer jetzt, mitten im Jobwunder, kurz vor der Vollbeschäftigung, noch keinen Job hat, ist wahlweise arbeitsfaul, suchtabhängig, ungebildet oder einfach nur asozial.
Herr Sarrazin bläst, da er seine Rassentheorien geschickt in der Unterschicht ansetzt, ins gleiche Horn. Erbdummheit, Kopftuchgeschwader, arbeitsfaule und asoziale Ausländer und dergleichen werden munter in eine gleichwertige Schublade mit der deutschen Unterschicht gesteckt.
Der Fachkräftemangel ist da was anderes, denn die Unterschicht gibt ja keine Fachkräfte her. Da müssen wir uns die "guten" Ausländer, die ausgebildeten und arbeitswilligen, ins Land holen. Die Frage, warum man im Heer der Arbeitslosen keine Facharbeiter ausbildet, beantwortet sich von selbst. In der Öffentlichkeit "weiß man doch", dass es da keine qualifizierten Leute mehr gibt.
Das System ist dermaßen widerlich und eigentlich auch durchschaubar, dass man, ob der Ignoranz "des Volkes", das kalte Kotzen kriegen könnte.
@ Klaus Baum:
prima auf den Punkt gebraucht!
zu: "Vielleicht muss dann doch mit noch mehr Nachdruck unterschieden werden zwischen den dummen Ausländern. Die schaffen uns. Und den klugen Köpfen aus dem Ausland. Die brauchen wir."
Nein, es gibt hier GENUG kluge Köpfe/ Herzen unter den Erwerbsarbeitslosen, die allerdings nicht gebraucht werden. Höchstens als Ein-Euro- oder Minijobber oder Leiharbeiter oder Ehrenamtler.
Und es gibt ein enormes Potential unter den Beschäftigten, die aber nicht weitergebildet werden. Es gibt ja genug Austauschware.
Was dann aus den eigenen Leuten wird, wen juckt's: Gewinne privatisieren, Kosten und Schicksale sozialisieren.
Würden die Unternehmen selber in die Aus- und Weiterbildung investieren, dann hätten sie auch ausreichend qualifiziertes Personal ... und der prekäre Weiterbildungsmarkt wäre ausgelasteter, die Staatsfinanzen stünden besser da, die eigenen jungen Menschen hätten Perspektiven, usw..
Nein, es geht den Arbeitgebern, die einen sog. Fachkräftemangel beklagen darum, eigene Kosten klein zu halten und so nicht die eigenen Jahresprämien zu schmälern. Um nichts anderes geht es. Das Grundübel ist das Prämien-Entlohnungs-System. Das hat System und schadet dem System (siehe sog. Finanzkrise).
Und wieder einmal hat die Asozialdemokratische Partei Deutschlands ihr wahres Gesicht gezeigt. Nach der dreckigen Schröder/Münte/Steinmeierei geht es dem Opportunisten- und Wendehalsverein wieder einmal mitnichten um sozialdemokratische Werte. Durch die Entscheidung und die Art und Weise wie der schiefgesichtige Miesling sein Parteibuch behalten darf, wurde einmal mehr offenbar, mit was für einem rudimentären Rest Demokratie diese Partei noch ausgestattet ist. Schon als der stammelnde Soziopath seinerzeit mit dem unerträglichen Mist "man könne sich durchaus für dreieurofuffzich am Tag gesund und ausgewogen ernähren" die Medien verseuchte, hätte man im Willy-Brandt-Haus dem Kerl den Stecker ziehen müssen. Dass er aber in regelmäßigen Intervallen seinen sozialrassistischen Dreck breittreten durfte und am Ende mit einem ekelhaften Machwerk auch noch Millionen scheffeln durfte, hat einzig und allein die Partei zu verantworten, die den SPD-Dampfer mit blinden Steuerleuten ohne jegliche navigatorische Fähigkeiten in den Orkus der Geschichte, nämlich die Versenkung lenken werden.
Misantropische Demagogen wie die Sarrazins und Buschkowskys dürften nicht mal im braunschwarzen Sumpf der CSU einen Klappstuhl bekommen....
"[...]Und die findet man auch reichlich bei denen, die leicht nach links eingedreht sind[...]"
"Links" ist, und da bleib ich dabei, seit Schröder/Fischer längst ein beliebiger Begriff geworden - Wenn es nach heutigen Neoliberalen geht, dann ist selbst A.H. ein "Linker" gewesen - nur um ein Beispiel für die marktradikale Beliebigkeit in Deutschland zu nennen, die den Begriff "Links" längst inhaltsleer gemacht hat.
Übrigens, die Partei, die sich "Die Linke" nennt geht gerade den umgekehrten Weg und schmeißt Klassisten und Rassisten aus der Linkspartei raus - Sie geht sogar noch einen Schritt weiter und gibt echt geläuterten Neonazis eine zweite Chance, wenn die sich von ihren abstrusen Thesen gegen "Ausländer" verabschieden.
Die SPD geht genau den umgekehrten Weg, und wundert sich dabei noch, dass dank dem Verbleib von Sarrazin in der SPD kein Massenübertritt von NPD, DVU und REPS in die SPD erfolgt.
Obwohl? War da nicht schon in Wallraffs "Ganz Unten" ein spd-naher Leiharbeitsunternehmer, der beste Kontakte zu rechtsextremen Kreisen hatte? Ich meine mich erinnern zu können, und Sarrazin ist da nur der erneute Tabubruch einer längst auch für bekennende (Neo-)Nazis offenen SPD.
Noch was, die CDU/FDP/CSU klammere ich hier einmal aus, da die Nähe dieser Parteien zu gewissen rechtsextremen Zirkeln längst ein offenes Geheimnis ist.
Sarrazin in diesen Parteien würde nicht mehr auffallen.
Was mich am meisten frappiert: die LINKE hat jahrelang mit Sarrazin im Senat in Berlin regiert, ohne dass es irgendein Aufmerken von ihr gab.
An dieser Stelle die Analyse anzusetzen und nicht erst ab dem Zeitpunkt, ab dem der Betroffene selber in die Öffentlichkeitsoffensive ging - das würde evtl. Antworten auf weiterhin ungeklärte und beängistigende Fragen geben.
Ehrlich gesagt, ich verstehe im Grunde nicht, wie man sich dies heute noch antun kann - über ver- und überkommene Parteien nachzudenken!
Diese Ansammlungen systemerhaltender Splittergruppen werden doch von "Menschen" am Leben erhalten - oder?
Und diese Menschen wie immer sie auch heißen mögen - Steinmeier, Nahles, Kahrs etc. - diese Menschen sind geprägt vom Kapitalimus. Die werden doch wohl einen ihrer Art-Genossen nicht in die Wüste jagen - denn - irgendwo können sie dessen "Haltung" ja "nachempfinden" . . .
Nur gut, dass auch deren Zeit begrenzt scheint - irgendwann wird der Spuk sicher im Schnee von Vorgestern untergegangen sein . . .und vom Winde verweht werden.
Ja, die Entscheidung der SPD war konsequent und richtig! Herr Sarrazin ist nach wie vor in genau der richtigen Partei. Da gehört der Mann hin! Wenn ihm das SPD-Präsidiumsmitglied Ralf Stegner den Wechsel zu einer rechtspopulistischen Partei nahelegt, ist das Augenwischerei. In solch einem Verein befindet sich Herr Sarrazin doch längst!
Ebert, Noske, H.-J. Vogel, von Dohnanyi, H. Schmidt, Schröder, Clement, Buschkowsky, usw. waren und sind eben nicht ein paar bedauerliche rechte Außenseiter innerhalb einer ansonsten linken Partei - nein, sie verkörpern die SPD par excellence. Diese Herrschaften waren bzw. sind der "Markenkern" dieser Volksverräterclique.
Wer noch immer von der "linken Alternative" Rot/Grün zum derzeit regierenden Schwarz-Gelben-Trupp träumt, sollte spätestens jetzt aufwachen. Es bleibt dabei, wie schon vor 100 Jahren gilt noch immer:
"Wer hat uns verraten? SOZIALDEMOKRATEN!!!"
Es ist doch unlauter, Sarrazin (SPD-Mitglied seit Anfang der '70er) als Vertreter explizit der jüngeren SPD-Parteigeschichte einzuordnen - während er in Wahrheit in voller Tradition der alten Granden wie Helmut Schmidt steht.
Wir erinnern uns an Schmidtsche Zitate:
"Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen." - Die Zeit, Nr. 18/2004, 22. April 2004
"Die Vorstellung, dass eine moderne Gesellschaft in der Lage sein müsste, sich als multikulturelle Gesellschaft zu etablieren, mit möglichst vielen kulturellen Gruppen, halte ich für abwegig. Man kann aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte seit Otto I. nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen." - Frankfurter Rundschau, 12. September 1992
"Wenn man fragt, wo denn multikulturelle Gesellschaften bislang funktioniert haben, kommt man sehr schnell zum Ergebnis, daß sie nur dort friedlich funktionieren, wo es einen starken Obrigkeitsstaat gibt. Insofern war es ein Fehler, daß wir zu Beginn der 60er Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten." - Hamburger Abendblatt, 24. November 2004
@Pillo
Den Satz "[...] "Wer hat uns verraten? SOZIALDEMOKRATEN!!!"[...]"
müßtest du, für's 21 Jahrhundert gerecht, noch ergänzen:
"Wer war mit dabei? Die grüne Partei."
Ansonsten sehe ich es gleich ;-)
PS: In einem ihrer ersten Bücher weist die Ex-Gründungsmitgliedin der Grünen Jutta Ditfurth auch Teilen ihrer Partei die Nähe zum rechtsesoterischen Gedankengut eines Rosenberg nach.....diese Tatsache wurde nie widerlegt....bis heute nicht.....Tja, warum wohl?
@Zarathustra
Vielleicht haben die neoliberalen "Realos" der Linkspartei auch eine gewisse Nähe zu rechtem Gedankengut?
Das die Ideologie, die die parteienübergreifenden "Realos" als Neoliberalismus - bis anno 2008- öffentlich vertraten eine frappierende Nähe zu rechtem Gedankengut hat ist - wer die Schriften von Hayek/Friedman, den "Propheten" der Neoliberalen weltweit - seit Jahrzehnten bewiesen.
Man sollte sich also eher fragen warum diese Tatsache bis heute keine Konsequenzen hat, nämlich diese Marktradikale als neue (Neo-)Faschisten zu brandmarken, und zu ächten z.B.!
Diese Frage interessiert mich eher als der längst entlarvte Versuch dieser neoliberalen Kreise jeglichen Widerstand gegen diesen neuen Faschismus als links- oder rechtsextrem outen zu wollen, um eben vom eigenen neurechten Gedankengut abzulenken, was diesen Marktradikalen Fundis immer weniger gelingt.
hunsrückbäuerlein sagt:
wir haben was wir verdienen, weil wir sind was wir haben - feige, bequem, ängstlich, wieso regen wir uns darüber auf, wenn schlaue köpfe daraus Profit schlagen und uns in unseren ängsten bestärken? die wären doch schön blöd, würden sie uns sagen, die wahrscheinlichkeit in D durch einen Mord ums Leben zu kommen liegt bei 1:200 Mio. während wir dem Lottogewinn mit einer Chance von 1:140 Mio. hinterherlaufen...........hurra Deutschland...übrigens, Verrat am eigenen Klientel ist eine systemimanente Tugend der Sozialdemokratie.
So ist es @ "Anonym 25. April 2011 20:45", Marktradikale Fundis sind Rechte oder auch (Neo-)Faschisten.
Warum werden sie nicht als solche gesehen?
Weil an die Stelle einer Religion der Glaube an Markt und Wettbewerb getreten ist; Markt und Wettbewerb sind die neuen Propheten, die uns Fortschritt und Wohlstand gebracht haben. Oder bezweifelt das jemand? Selbst Kultur und Bildung werden heute so betrachtet, als wären sie von Markt und Wettbewerb abhängig.
Wie bei der Religion wollen Gläubige nur die guten Seiten sehen. Wettbewerb schafft aber Verlierer, sind ihm immanent.
Der Markt ist nur ein gedachter Ort für Tauschhandel, darüber hinaus hat er keinen Sinn und kein Ziel, steht in keinem Zusammenhang mit Wohlstand o.ä.
Sarrazin und Konsorten wollen die Hohepriester sein, die uns weismachen wollen, Markt und Wettbewerb hätten keine Nachteile. Verlierer auf dem Markt sind keine logische Folge, sondern böswillige oder unfähige Störenfriede.
Und es gelingt ihnen immer mehr, damit von der Rechtsradikalisierung abzulenken.
Tatsache ist, dass Sarrazin lediglich alte Thesen von Helmut Schmidt neu zuspitzt. Die Linke muss sich ganz klar vorwerfen lassen, entweder diesen der SPD seit mindestens Jahrzehnten immanenten Rassismus übersehen zu haben oder neuerdings neue Maßstäbe anzulegen, um Abgrenzungsgefechte vom Zaun zu brechen.
Die ganze Sache sagt ja sehr viel mehr über die Linke aus als über Sarrazin und die SPD.
Die Linke hat jahrelang mit diesem "Rassisten" in der Regierung im Berliner Senat gemeinsame Sache gemacht - ohne aufzumerken.
Die Linke hatte jahrelang Zeit, den "Rassisten" zu brandmarken - aber nichts dergleichen geschah.
Diverse zitate, die Sarrazin jetzt angeblich zum Rassisten machen, findet man genauso seit Jahrzehnten bei SPD-granden wie Helmut Schmidt - ohne dass die Linke auch nur ansatzweise so einen Wirbel darum machte und ihn zum rassistischen Demokratiefeind stempelte, obwohl er in viel höherer position war als Sarrazin.
Die Linke strickt sich also ihre Maßstäbe zusammen - nicht auf Basis von Grundüberzeugungen, sondern wie es gerade paßt. Gestern so, heute so...
Diese Wendehälse gehören mit Vehemenz zum Teufel gejagt.
@Niels
"[...]Die Linke strickt sich also ihre Maßstäbe zusammen - nicht auf Basis von Grundüberzeugungen, sondern wie es gerade paßt. Gestern so, heute so...
Diese Wendehälse gehören mit Vehemenz zum Teufel gejagt[...]"
Aha? Und wer soll die ersetzen? Eine Neue Rechte vielleicht?
Interessante Fragen, die die Lügen über Die Linke, die du hier verbreiten willst, als solche enttarnen.
Sarrazin ist doch erst so frech seit Die Linke ihn rausgeworfen hat. Oder irre ich da?
Ich kann mich an keine sozialdarwinistische Äußerung Sarrazins erinnern, als er noch bei Wowereit an der Leine war - Bitte belege da mal deine Behauptungen (übrigens auch die Behauptungen über Helmut Schmidt hätte ich gerne belegt), ansonsten betrachte ich deine Äußerungen über Die Linke als Vorurteile aus der rechten Ecke (Oder bist du gar ein Spin-Doktor von Sarrazin, der hier Lügen über Die Linke verbreiten soll? Würde mich mal interessieren, lieber "Nils" Echt Jetzt!).
Zur Frage von anonym 26. April 2011 16:57 an mich:
> Und wer soll die ersetzen?
Das ist die entscheidende Frage. Ich wüßte darauf auch gern eine Antwort.
> Sarrazin ist doch erst so frech seit Die Linke ihn rausgeworfen hat.
Sie meinen, man erkennt als Linker binnen 37 Jahren Tagesgeschäft (davon 7 Jahre mit den Linken) nicht den Rassismus in einem Politiker?
Hier sind die Belege bzgl. Helmut Schmidt:
"Mir kommt kein Türke mehr über die Grenze" - Die Zeit, 5. Februar 1982
"Deutschland hat viel zu lange Menschen aufgenommen unabhängig davon, was sie können oder leisten."
www.tagesspiegel.de/politik/3188144.html
"Ich muss Ihnen bekennen, dass ich schon in den frühen 70er Jahren eine Bremsung der Einwanderung aus allzu fremden Kulturen als notwendig erkannt und später gefördert habe. Als ich das Amt des Regierungschefs antrat, hatten wir 3,5 Millionen ausländische Arbeitnehmer hier; als ich abgab, waren es immer noch 3,5 Millionen. Jetzt sind wir bei knapp sieben Millionen Ausländern."
http://nachrichten.rp-online.de/politik/1.100345
"Mit einer demokratischen Gesellschaft ist das Konzept von Multikulti schwer vereinbar. Vielleicht auf ganz lange Sicht. Aber wenn man fragt, wo denn multikulturelle Gesellschaften bislang funktioniert haben, kommt man sehr schnell zum Ergebnis, daß sie nur dort friedlich funktionieren, wo es einen starken Obrigkeitsstaat gibt. Insofern war es ein Fehler, daß wir zu Beginn der 60er Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten... Es kommt hinzu, daß viele Ausländer sich gar nicht integrieren wollen.
... Der deutsche Wohlfahrtsstaat wird auch in Zukunft Magnetwirkung haben. Die Menschen werden kommen und bei der deutschen Sozialfürsorge um eine Wohnung nachsuchen, um einen Fernseher und ein Telefon. Das können wir hier in Hamburg doch alles studieren."
www.abendblatt.de/politik/deutschland/article290699
"Die Vorstellung, dass eine moderne Gesellschaft in der Lage sein müsste, sich als multikulturelle Gesellschaft zu etablieren, mit möglichst vielen kulturellen Gruppen, halte ich für abwegig. Man kann aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte seit Otto I. nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen." - Frankfurter Rundschau, 12. September 1992
Einem Menschen den "langgezogenen Schnauz" vorzuwerfen oder ihn aus optischen Gründen wie ein Kommentator als "schiefgesichtige[n] Miesling" zu bezeichnen, ist nicht fair und zeigt nur Überheblichkeit gegenüber einem Schlaganfallopfer. Dann hätte die SPD ja recht, denn wegen Bart und Schiefgesichtigkeit sollte wirklich niemand ausgeschlossen werden.
Ich hätte es gerne etwas konkreter. Zwar kann ich mühelos Sarrazins alte Äußerungen über gesunde Ernährung mit Hartz IV mit Schröderschem Geist in Verbindung bringen, aber die Verbissenheit, mit der der Ex-Senator und Ex-Banker heute dagegen kämpft, daß sich Deutschland angeblich abschafft, paßt doch gar nicht zu Gerhard Schröder. Mit dem verbinde ich eher eine selbstbewußte bis machohafte Gelassenheit, nach der man erst einen Schluck aus der Pulle nehmen könne, um dann mit ruhiger Hand den Staat durch die Krisen zu lenken, wobei vielleicht gelegentlich ein "Basta" nötig sei. Schröder hat sich aus der Politik in lukrativere Gefilde zurückgezogen, Thilo Sarrazin scheint eher bereit zu sein, für den Verbleib in der Politik (z.B. in der SPD, aber auch in der öffentlichen Diskussion) zu kämpfen, als zugunsten des ruhigen Bundesbankjobs seine Ansichten mal auf weniger öffentliche Rahmen zu beschränken.
Liefert also bitte mehr Analyse.
Es ist schon recht interessant. Jetzt ist die Linke schuld an den Aussagen Sarrazins.
Man muss sich das mal vorstellen.
Sarrazin macht sozialdarwinistische Aussagen, schreibt sogar ein Buch, und wird heftig kritisiert. Dann wird die Partei SPD kritisiert, weil sie immer noch an diesen Menschen festhält.
Und jetzt soll sogar die Linke schuld sein. Wow!
Die Linke war in Berlin nur Juniorpartner der SPD. Die SPD hätte doch gelacht, wenn die Linke bzgl. Sarrazin aufgemuckt hätte.
Das kam dabei raus:
YuTube
"ene mene muh und raus bist du!.divx"
Hartz IV - Realität, gespielt von Hamburgern im Rahmen des Socialmedi Awards, Projekt unter Mitwirkung des Kulturladens Hamburg
Kommentar veröffentlichen