Segnungen des Thatcherismus
Freitag, 29. April 2011
Heute zahlt sich der Thatcherismus, der in späteren Jahren New Labour gerufen wurde, vollends aus. Heute, an diesem Freitag, da das britische Königshaus Hof hält, sind die Einschaltquoten gesichert - strenge Sparprogramme, eine Rahmenstellung, die drastischen Stellenabbau förderte und Privatisierungen haben es ermöglicht, dass vormals erwerbstätiges Personal nun Schranzen und Höflinge begaffen darf. Das spart Urlaubsanträge, man ist ja sowieso schon daheim. Britischer Aussortierter, endlich fährst du die Dividende für deinen Leidensweg ein. Wo der brave blue-collar worker malocht oder britisch-brav bereits in der Warteschlange zur Bahn steht, die heute dank Privatisierung und Aufsplitterung weniger, unsicherer und unzuverlässiger denn je fährt, da kannst du das Märchen von dem jungen Geheimratsecken-Prinzen und seiner Angebeteten bewundern...
Eine Bahn, britischer Aussortierter, für die du vielleicht einst gearbeitet hast, die dich nach der Privatisierung und dem Zerfall in viele kleine Duodezbahngesellschaften noch eine Weile für einige Notgroschen beschäftigte, bevor sie dich - weil ausreichend Bahnstrecken aus Rentabilitätsgründen geschlossen werden konnten! - heimschickten, dorthin, von wo du nun das Traumpaar Britannias bestaunen darfst. Möglich auch, dass du normalerweise um diese Uhrzeit Kinder unterrichtetest - damals, als Bildung auch für die Labour Party noch etwas war, was als eine Art Menschenrecht galt. Die freie Marktwirtschaft auch in den Klassenzimmern, sie hat dich zum Publikum für diesen Träger des Hosenbandordens - den übrigens, hier schließt sich der Graus, auch Baroness Thatcher verliehen bekam; (Blair trägt dergleichen Geschmeide noch nicht, obwohl er 1997 die Monarchie rettete, die arg schwächelte im zunächst abgelehnten Andenken an Diana!) - und seine baldige Prinzessin gemacht.
Aber frotzel' nicht, britischer Aussortierter! Sicher, dafür sind Millionen da. Für dich nicht mal Tausend! Aber was sind schon Millionen, wo Staaten doch mit Milliarden geführt und die Unterschichten doch mit eingesparten Milliarden in enge Gürteln verschnürt werden! Nur kein Neid, freue dich, dass New Labour mitsamt der hosenbandbehängten Vordenkerin, dir diesen freie Freitag geschenkt hat - als Privileg gegenüber denen, die noch einen Urlaubsantrag ausfüllen müssen, wenn sie denn dürfen. Und Familie Windsor, volksnah wie alleweil, hat ohne Theater gesagt: Ja, wir machen das am Freitag, als Akt der Güte an denen, die da so gelitten haben unter unseren mandatierten Untertanen! Und wir ziehen das Zeremoniell extra in die Länge, damit auch jene noch einen Fetzen Märchenpracht erhaschen können, die aufgrund von Schienenarbeiten, technischen Defekten, Verwirrung zwischen den vielen kleinen Bahngesellschaften und so weiter, viel zu spät von der Arbeit kommen, die sie vielleicht bald nicht mehr haben werden, wenn es so weitergeht, wie seit Jahrzehnten in unserem schönen Königreich.
So ist zwar kein Geld für Schulen da, keines für eine Arbeitsmarktpolitik zum Wohle der Menschen, nicht der Konzerne, aber man hat noch etwas Geld dafür, die Hochzeit endlos auszudehnen - das ist eine lohnenswerte Investition; lohnenswerter als sozialstaatliche Ladenhüter, denn mit den Millionen für Prinz und Prinzeuse bindet man das Volk, freilich auch diejenigen, die unter Thatcher und Blair unter die Räder kamen...
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Eine Bahn, britischer Aussortierter, für die du vielleicht einst gearbeitet hast, die dich nach der Privatisierung und dem Zerfall in viele kleine Duodezbahngesellschaften noch eine Weile für einige Notgroschen beschäftigte, bevor sie dich - weil ausreichend Bahnstrecken aus Rentabilitätsgründen geschlossen werden konnten! - heimschickten, dorthin, von wo du nun das Traumpaar Britannias bestaunen darfst. Möglich auch, dass du normalerweise um diese Uhrzeit Kinder unterrichtetest - damals, als Bildung auch für die Labour Party noch etwas war, was als eine Art Menschenrecht galt. Die freie Marktwirtschaft auch in den Klassenzimmern, sie hat dich zum Publikum für diesen Träger des Hosenbandordens - den übrigens, hier schließt sich der Graus, auch Baroness Thatcher verliehen bekam; (Blair trägt dergleichen Geschmeide noch nicht, obwohl er 1997 die Monarchie rettete, die arg schwächelte im zunächst abgelehnten Andenken an Diana!) - und seine baldige Prinzessin gemacht.
Aber frotzel' nicht, britischer Aussortierter! Sicher, dafür sind Millionen da. Für dich nicht mal Tausend! Aber was sind schon Millionen, wo Staaten doch mit Milliarden geführt und die Unterschichten doch mit eingesparten Milliarden in enge Gürteln verschnürt werden! Nur kein Neid, freue dich, dass New Labour mitsamt der hosenbandbehängten Vordenkerin, dir diesen freie Freitag geschenkt hat - als Privileg gegenüber denen, die noch einen Urlaubsantrag ausfüllen müssen, wenn sie denn dürfen. Und Familie Windsor, volksnah wie alleweil, hat ohne Theater gesagt: Ja, wir machen das am Freitag, als Akt der Güte an denen, die da so gelitten haben unter unseren mandatierten Untertanen! Und wir ziehen das Zeremoniell extra in die Länge, damit auch jene noch einen Fetzen Märchenpracht erhaschen können, die aufgrund von Schienenarbeiten, technischen Defekten, Verwirrung zwischen den vielen kleinen Bahngesellschaften und so weiter, viel zu spät von der Arbeit kommen, die sie vielleicht bald nicht mehr haben werden, wenn es so weitergeht, wie seit Jahrzehnten in unserem schönen Königreich.
So ist zwar kein Geld für Schulen da, keines für eine Arbeitsmarktpolitik zum Wohle der Menschen, nicht der Konzerne, aber man hat noch etwas Geld dafür, die Hochzeit endlos auszudehnen - das ist eine lohnenswerte Investition; lohnenswerter als sozialstaatliche Ladenhüter, denn mit den Millionen für Prinz und Prinzeuse bindet man das Volk, freilich auch diejenigen, die unter Thatcher und Blair unter die Räder kamen...