Anmeldung einer Versammlung

Mittwoch, 3. Dezember 2008

An das
Landratsamt München
Mariahilfplatz 17

81541 München


Anmeldung einer Versammlung unter freiem Himmel


Sehr geehrte Damen und Herren,

mit folgenden Zeilen wollen wir - die BayernLB - eine Versammlung unter freiem Himmel anmelden. Eigentlich soll es sich sogar um mehrere Versammlungen handeln, die sich zeitlich bis ins Jahr 2013 hinziehen könnten.

Wie Sie vielleicht den Medien entnehmen konnten, hat sich vor einigen Wochen die Belegschaft der BayernLB für deren Institutleiter Michael Kemmer stark gemacht. Sie stand wie ein Mann hinter ihm und machte damit der bayerischen Landespolitik deutlich, dass sie nicht über den Verbleib Kemmers zu entscheiden habe, sondern im Gegenteil, nur durch ihn und mit ihm und in ihm die Rettung vollzogen werden kann. Michael Kemmer und all jene, deren Arbeitsplatz an seiner Position festgemacht sind, fühlen sich daher zur Solidarität gegenüber der Belegschaft verpflichtet.

Aus ökonomischen Gründen werden wir vom Arbeitsplatzabbau aber nicht absehen können. Doch was wir machen können und wollen, ist eine Demonstration aller Vorstandsmitglieder - einem symbolischen Akt gleich -, um Herrn Müller oder Frau Meier zum letzten Arbeitstag zu geleiten. Das sind wir denen schuldig, die damals für Herrn Kemmer demonstriert haben. Wir wollen uns ebenso vor die Pforten der BayernLB-Zentrale stellen, Trillerpfeifen benutzen, Plakate hochhalten, Transparente entrollen, Flugblätter an Passanten verteilen, um den Menschen eindringlich klarzumachen, dass nicht wir die Schuldigen der Misere sind. Wir wollen deutlich machen, dass wir schuldlos sind an den notwendig gewordenen Entlassungen, dass dies die Früchte einer Politik sind, die uns regelrecht zur Maßlosigkeit trieb, uns nicht kontrollieren und bändigen wollte. Und, was wir über allem wollen: Wir wollen den Müllers, Meiers, Hubers in unserem Diensten aufzeigen, dass wir solidarisch sind.

Soll noch einer sagen, dass Undank der Welten Lohn ist; soll noch einer sagen, aus unseren Kreisen sei nur Undankbarkeit zu ernten. Wir stellen uns unseren sozialen Aufgaben; wir zeigen, was Solidarität heißt!

Unterzeichnet im Auftrage Michael Kemmers

2 Kommentare:

Anonym 3. Dezember 2008 um 10:44  

Was die wollen: unschuldig sein am Zusammenbruch ganzer Volkswirtschaften, das wollen soche Leute.
Die gehören samt und sonders allesamt vor Gericht gestellt!

Anonym 3. Dezember 2008 um 11:17  

Guten Tag Herr Kemmer,

über diesen Blog, dem ich selbstverständlicherweise in keinster Weise politisch nahestehe, habe ich zufällig Kenntnis von Ihrem Ansinnen einer Solidaritäts-bekundung zugunsten Ihrer treuen, jedoch leider von
-unvermeidlichem- Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter erfahren.

Ich halte Ihr Ansinnen und Ihre Motivation für eine sehr edle, gar vorzügliche Idee, hoffen wir, dass dies eine signifikante Signalwirkung zwecks Entlastung unseres Standes zeigt.

Es wird höchste Zeit, und es ist schön, dies auszusprechen, dass wir Manager endlich klarstellen, dass wir lediglich Opfer dieser Krise sind.

Jedoch muss ich Ihnen widersprechen hinsichtlich der Schuld der führenden Politiker.

Dass die wahren Schuldigen die amerikanischen Häuslebauer sind, die den Kredithals nicht voll genug bekommen konnten und uns nun alle in den Abgrund reissen, diese Beweiskette hierfür hat ja vor kurzem die Bildzeitung freundlichst ausführlich dargestellt.

Mit freundlichen Grüssen

Ihr Kollege ? (Ich melde mich persönlich bei Ihnen, dann muss ich meinen Namen hier nicht preisgeben).

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