Am Heldensyndrom erkrankt
Montag, 29. Dezember 2008
Es ist ein altes Motiv aus der Literatur; später griff es die Filmindustrie auf, um damit manche Tragödie zu bereichern. Womöglich ist es ratsam, einen dieser Film herauszuheben, um deutlich zu machen, von welchem Motiv die Rede ist; hierzu ist eine kurze und bündige Inhaltsangabe empfehlenswert. Es handelt sich um den US-amerikanischen Thriller "Kopfgeld" aus dem Jahre 1996. (Dieser Film ist dabei nur beliebig ausgewählt, soll nur das Motiv erklären, mehr nicht.) Der Sohn einer wohlhabenden Familie wird entführt, die Entführer fordern 2 Millionen Dollar Lösegeld. Der Vater, gespielt von Mel Gibson, entschließt sich daraufhin, die geforderte Summe zu bezahlen - doch die Geldübergabe scheitert. Nun entschließt sich der Vater zu einem außergewöhnlichen Schritt: Er tritt im Fernsehen auf, vor ihm liegend das gesamte Lösegeld, und erklärt den verdutzten Zuschauern, dass derjenige, der den oder die Entführer tot oder lebendig ausliefert, das ursprüngliche Lösegeld als Kopfgeld erhalten soll.
Soweit die Vorgeschichte, nun nähern wir uns dem besagten traditionellen Motiv aus der erzählenden Kunst: Die Entführerbande läuft natürlich Amok, denn jeder hat Angst, dass er von einem anderen Bandenmitglieder ans Messer geliefert wird. Der Kopf der Gruppe, der im zivilen Leben Polizist ist, tötet sämtliche Mittäter und liefert den Jungen beim Vater ab. Er gebärdet sich als der Held der Stunde, der zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war, um die Entführer zur Strecke zu bringen. Deswegen habe er sich das Kopfgeld redlich verdient, weil er "pflichtgemäß" die Entführer tot ausgeliefert hat. Aus dem Entführer wird also plötzlich ein Held, der Held schlechthin, auf den die gesamte Gesellschaft wohlwollend blickt, ein couragierter Polizist eben, kein "korrupter Bulle" - das ist das erläuterte Motiv.
Der Ausführlichkeit halber sei noch erwähnt, dass der vermeintliche Held enttarnt wird, schließlich handelt es sich um einen Hollywoodfilm, in dem happy ends immer noch gern gesehen sind - er wird sogar in einem Showdown erschossen, wie gesagt: ein Hollywoodfilm eben. Und dass der Film suggeriert, erst die Ausschüttung eines kleinen Reichtums würde bewirken, dass Menschen zum Guten animiert würden, soll uns an dieser Stelle nicht weiter interessieren.
Vielleicht wäre es sinnvoll, das Motiv etwas abstrakter zu rekapitulieren. Eine Person, die einen Mißstand, einen Skandal, eine Tragödie bewirkt, einen Zustand also, an dem Menschen leiden müssen, eine Person die offensichtlich das Falsche tut, erkennt ihre letzte Ausflucht darin, die Position des Schandtäters zu verlassen, um die direkte Gegenposition einzunehmen. Sie wird urplötzlich - aus pragmatischem Antrieb heraus, weil sie vielleicht kurz vor der Enttarnung steht oder einfach den Druck nicht mehr ertragen kann - zur anderen Seite, zum diametral Entgegengesetzten, scheint sich mit denen, die unter seinem Tun litten, zu solidarisieren. Aber nicht nur dies: Die Person wird aktiv, solidarisiert sich nicht nur, sondern greift positiv ins Geschehen ein, rettet Menschen aus ihrer Misere, wird zur Heldengestalt, weil sie qua der Gewissheiten, die sie vormals als "verbrecherische Person" hatte, genau weiß, wo sie anzusetzen hat, weil sie weiß, wie man den von ihr erwirkten Mißstand beheben kann. Aus dem Peiniger wird der Held, aber nur, weil er in weißer Weste begutachtet wird, weil das Publikum nicht weiß - noch nicht weiß -, dass er es war, der das ganze Spektakel inszeniert hat.
Wie immer, ist auch dieses literarische Motiv durch die Realität beseelt, nicht einfach frei aus dem Gehirn eines Schriftstellers entsprungen. Selbst der phantasievollste Schreibende kann solche Motive nicht lediglich durch seine Geistesleistung entfalten, sondern muß Anleihen im wirklichen Leben machen. Das oben dargelegte Motiv fand sich, so kann man annehmen, schon in früheren Realitäten immer wieder; und selbst heute noch: so hat man schon oftmals der Presse entnommen, dass es Menschen geben soll, die einen Brand nur deshalb legen, um danach die Hausbewohner heldenhaft zu erretten. (Was in einem solchen Falle Geltungssucht ist, ist im Falle des Films "Kopfgeld" die Gier, der Hunger nach Geld - und damit wahrscheinlich nur verkappte, schön kaschierte Geltungssucht.) Außerdem ist es zudem ein höchst politisches Motiv, denn immer wieder wird uns deutlich - heute mehr denn je -, dass dieses Heldensyndrom den politischen Diskurs bestimmt. Aktuell läßt sich das beispielsweise am Falle Köhlers festmachen, der sich heute durch Reden an das Volk als Herr der Vernunft aufspielt, aber vormals fleißig und unvernünftig an der Aufreibung der staatlichen Rente mitgewirkt hat. Oder da wären Steinbrück und Merkel, die nie scheu waren, von den Selbstheilungskräften des Marktes zu sprechen, die so taten, als würde der Rückzug der Politik innerhalb der Wirtschaft dazu führen, dass es letztendlich mehr soziale Gerechtigkeit für alle gäbe - und nun lassen sie sich, via Axel-Springer-Konzern, als die großen Retter in den Fluten der Finanz- und Wirtschaftskrise feiern, tun so, als hätten sie keine Mitschuld an dem, was da nächstes Jahr noch folgen mag, wähnen sich stattdessen als Heroen des Volkes.
Und noch ein aktueller Fall läßt in diesen Tage die Diagnose "Heldensyndrom" zu. Ziehen wir hierzu nochmals die Rollenverteilung des oben erklärten Hollywoodfilms heran. Da ist zunächst der Sohn, der entführt werden soll - in der Realität übernimmt derzeit jener veraltete Zeitgeist diese Rolle, der seit Monaten und Jahren verleugnet wurde, der noch an Demokratie hing, an wirtschaftlicher Teilhabe aller Menschen, an der Mitbestimmung in den Betrieben, der einen Politikwechsel zugunsten mehr sozialer Gerechtigkeit forderte. Verkürzen wir es: Es ist das Gute, zumindest aber das Erstrebenswerte, was in der Sohnesrolle ausharrt. Vielleicht können wir es auch "nächstenliebende Vernunft" nennen. Und dann haben wir den Entführer, den auf Abwegen geratenen Polizisten, den wir mit Bischof Wolfgang Huber besetzen werden.
Da ist nun also der Entführer Huber, der das Erstrebenswerte, die "nächstenliebende Vernunft" seit Jahren verleugnet und damit den Menschen, die dies nötig gehabt hätten, geraubt hat. Mittels diverser Streit- und Denkschriften, Auftritten in politischen Quatschrunden und allerlei Predigten ging er seinem dreisten Handwerk nach, tat so, als gäbe es eben dieses Erstrebenswerte gar nicht mehr, weil die äußeren Zwänge dazu geführt hätten. Aber nun, da er plötzlich merkt, in eine Außenseiterposition geraten zu sein, da der Druck auf ihn zunimmt, weil die "nächstenliebende Vernunft" in Zeiten sich vergrößernden Elends wieder im Trend liegt, da läßt er seine ehemaligen Positionen ruhen, schwingt sich zu neuen Heldentaten auf, mahnt an Weihnachten das zu Fleisch gewordene Synonym für entfesselte Gier - Ackermann - an, und meint, er sei der große Held am Himmel sozialer Gerechtigkeit.
Die Frage wird nun sein, ob seine Schäfchen und solche, die er auch trotz fehlendem Schäfchen-Status medial belästigt hat, dieses falsche Heldentum erkennen werden. Sie müssen ihn ja nicht erschießen, wie den "heldenhaften" Polizisten im Film, aber abschießen dürften sie ihn schon. Huber hat sich mit seinen Äußerungen so sehr von den Ursprüngen christlicher Glaubenslehre entfernt, hat - um es kirchengeschichtlich zu sagen - vom Geldbeutel des Jesus Christus theologisiert, während diejenigen, die im christlichen Glauben noch etwas wie eine jesuanische Liebeslehre erkannten, klarmachten, dass der Nazarener keinen Geldbeutel besaß. Innerhalb seines Protestantismus', der im deutschen Bürgertum schon immer als Basis des Kapitals anzusehen war (Max Weber), mag sein Verhalten gar nicht sonderbar erschienen sein, sondern schlüssig und sinnvoll - aber das, was die Schäfchen seiner Kirche eigentlich brauchen würden, nämlich Rückhalt, einen Streiter für soziale Gerechtigkeit, eine Jesusdeutung, die jenen als Revolutionär begreift, als jemanden der nicht hinnahm, sondern Reformen und Liebe predigte, dazu hat er - Huber - sich nie bekennen wollen. Der heldenhafte Huber gehört zum Teufel gejagt - weil er von selbigen predigte und ihm dabei auch noch einen Heiligenschein aufsetzte, um ihn "Gott" nennen zu können. Und weil er sich nun Gestalten wie Ackermann herausgreift, um sein eigenes fades Menschenbild, das er Jahr und Tag predigte, vergessen zu machen.
Soweit die Vorgeschichte, nun nähern wir uns dem besagten traditionellen Motiv aus der erzählenden Kunst: Die Entführerbande läuft natürlich Amok, denn jeder hat Angst, dass er von einem anderen Bandenmitglieder ans Messer geliefert wird. Der Kopf der Gruppe, der im zivilen Leben Polizist ist, tötet sämtliche Mittäter und liefert den Jungen beim Vater ab. Er gebärdet sich als der Held der Stunde, der zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war, um die Entführer zur Strecke zu bringen. Deswegen habe er sich das Kopfgeld redlich verdient, weil er "pflichtgemäß" die Entführer tot ausgeliefert hat. Aus dem Entführer wird also plötzlich ein Held, der Held schlechthin, auf den die gesamte Gesellschaft wohlwollend blickt, ein couragierter Polizist eben, kein "korrupter Bulle" - das ist das erläuterte Motiv.
Der Ausführlichkeit halber sei noch erwähnt, dass der vermeintliche Held enttarnt wird, schließlich handelt es sich um einen Hollywoodfilm, in dem happy ends immer noch gern gesehen sind - er wird sogar in einem Showdown erschossen, wie gesagt: ein Hollywoodfilm eben. Und dass der Film suggeriert, erst die Ausschüttung eines kleinen Reichtums würde bewirken, dass Menschen zum Guten animiert würden, soll uns an dieser Stelle nicht weiter interessieren.
Vielleicht wäre es sinnvoll, das Motiv etwas abstrakter zu rekapitulieren. Eine Person, die einen Mißstand, einen Skandal, eine Tragödie bewirkt, einen Zustand also, an dem Menschen leiden müssen, eine Person die offensichtlich das Falsche tut, erkennt ihre letzte Ausflucht darin, die Position des Schandtäters zu verlassen, um die direkte Gegenposition einzunehmen. Sie wird urplötzlich - aus pragmatischem Antrieb heraus, weil sie vielleicht kurz vor der Enttarnung steht oder einfach den Druck nicht mehr ertragen kann - zur anderen Seite, zum diametral Entgegengesetzten, scheint sich mit denen, die unter seinem Tun litten, zu solidarisieren. Aber nicht nur dies: Die Person wird aktiv, solidarisiert sich nicht nur, sondern greift positiv ins Geschehen ein, rettet Menschen aus ihrer Misere, wird zur Heldengestalt, weil sie qua der Gewissheiten, die sie vormals als "verbrecherische Person" hatte, genau weiß, wo sie anzusetzen hat, weil sie weiß, wie man den von ihr erwirkten Mißstand beheben kann. Aus dem Peiniger wird der Held, aber nur, weil er in weißer Weste begutachtet wird, weil das Publikum nicht weiß - noch nicht weiß -, dass er es war, der das ganze Spektakel inszeniert hat.
Wie immer, ist auch dieses literarische Motiv durch die Realität beseelt, nicht einfach frei aus dem Gehirn eines Schriftstellers entsprungen. Selbst der phantasievollste Schreibende kann solche Motive nicht lediglich durch seine Geistesleistung entfalten, sondern muß Anleihen im wirklichen Leben machen. Das oben dargelegte Motiv fand sich, so kann man annehmen, schon in früheren Realitäten immer wieder; und selbst heute noch: so hat man schon oftmals der Presse entnommen, dass es Menschen geben soll, die einen Brand nur deshalb legen, um danach die Hausbewohner heldenhaft zu erretten. (Was in einem solchen Falle Geltungssucht ist, ist im Falle des Films "Kopfgeld" die Gier, der Hunger nach Geld - und damit wahrscheinlich nur verkappte, schön kaschierte Geltungssucht.) Außerdem ist es zudem ein höchst politisches Motiv, denn immer wieder wird uns deutlich - heute mehr denn je -, dass dieses Heldensyndrom den politischen Diskurs bestimmt. Aktuell läßt sich das beispielsweise am Falle Köhlers festmachen, der sich heute durch Reden an das Volk als Herr der Vernunft aufspielt, aber vormals fleißig und unvernünftig an der Aufreibung der staatlichen Rente mitgewirkt hat. Oder da wären Steinbrück und Merkel, die nie scheu waren, von den Selbstheilungskräften des Marktes zu sprechen, die so taten, als würde der Rückzug der Politik innerhalb der Wirtschaft dazu führen, dass es letztendlich mehr soziale Gerechtigkeit für alle gäbe - und nun lassen sie sich, via Axel-Springer-Konzern, als die großen Retter in den Fluten der Finanz- und Wirtschaftskrise feiern, tun so, als hätten sie keine Mitschuld an dem, was da nächstes Jahr noch folgen mag, wähnen sich stattdessen als Heroen des Volkes.
Und noch ein aktueller Fall läßt in diesen Tage die Diagnose "Heldensyndrom" zu. Ziehen wir hierzu nochmals die Rollenverteilung des oben erklärten Hollywoodfilms heran. Da ist zunächst der Sohn, der entführt werden soll - in der Realität übernimmt derzeit jener veraltete Zeitgeist diese Rolle, der seit Monaten und Jahren verleugnet wurde, der noch an Demokratie hing, an wirtschaftlicher Teilhabe aller Menschen, an der Mitbestimmung in den Betrieben, der einen Politikwechsel zugunsten mehr sozialer Gerechtigkeit forderte. Verkürzen wir es: Es ist das Gute, zumindest aber das Erstrebenswerte, was in der Sohnesrolle ausharrt. Vielleicht können wir es auch "nächstenliebende Vernunft" nennen. Und dann haben wir den Entführer, den auf Abwegen geratenen Polizisten, den wir mit Bischof Wolfgang Huber besetzen werden.
Da ist nun also der Entführer Huber, der das Erstrebenswerte, die "nächstenliebende Vernunft" seit Jahren verleugnet und damit den Menschen, die dies nötig gehabt hätten, geraubt hat. Mittels diverser Streit- und Denkschriften, Auftritten in politischen Quatschrunden und allerlei Predigten ging er seinem dreisten Handwerk nach, tat so, als gäbe es eben dieses Erstrebenswerte gar nicht mehr, weil die äußeren Zwänge dazu geführt hätten. Aber nun, da er plötzlich merkt, in eine Außenseiterposition geraten zu sein, da der Druck auf ihn zunimmt, weil die "nächstenliebende Vernunft" in Zeiten sich vergrößernden Elends wieder im Trend liegt, da läßt er seine ehemaligen Positionen ruhen, schwingt sich zu neuen Heldentaten auf, mahnt an Weihnachten das zu Fleisch gewordene Synonym für entfesselte Gier - Ackermann - an, und meint, er sei der große Held am Himmel sozialer Gerechtigkeit.
Die Frage wird nun sein, ob seine Schäfchen und solche, die er auch trotz fehlendem Schäfchen-Status medial belästigt hat, dieses falsche Heldentum erkennen werden. Sie müssen ihn ja nicht erschießen, wie den "heldenhaften" Polizisten im Film, aber abschießen dürften sie ihn schon. Huber hat sich mit seinen Äußerungen so sehr von den Ursprüngen christlicher Glaubenslehre entfernt, hat - um es kirchengeschichtlich zu sagen - vom Geldbeutel des Jesus Christus theologisiert, während diejenigen, die im christlichen Glauben noch etwas wie eine jesuanische Liebeslehre erkannten, klarmachten, dass der Nazarener keinen Geldbeutel besaß. Innerhalb seines Protestantismus', der im deutschen Bürgertum schon immer als Basis des Kapitals anzusehen war (Max Weber), mag sein Verhalten gar nicht sonderbar erschienen sein, sondern schlüssig und sinnvoll - aber das, was die Schäfchen seiner Kirche eigentlich brauchen würden, nämlich Rückhalt, einen Streiter für soziale Gerechtigkeit, eine Jesusdeutung, die jenen als Revolutionär begreift, als jemanden der nicht hinnahm, sondern Reformen und Liebe predigte, dazu hat er - Huber - sich nie bekennen wollen. Der heldenhafte Huber gehört zum Teufel gejagt - weil er von selbigen predigte und ihm dabei auch noch einen Heiligenschein aufsetzte, um ihn "Gott" nennen zu können. Und weil er sich nun Gestalten wie Ackermann herausgreift, um sein eigenes fades Menschenbild, das er Jahr und Tag predigte, vergessen zu machen.
6 Kommentare:
So gern ich ansonsten Ihre Kommentare lese - diesen verstehe ich nicht.
Was erwarten wir vom Wolf? Das er denn Gras fresse?
Vom Papst angefangen bis zum letzten Popen liefert die Kirche - von wenigen lobenswerten Ausnahmen abgesehen - den Mächtigen stets die Rechtfertigung für ihr Handeln.
Ausbeutung, Krieg, Hunger bis zu Holocaust - stets stand die Kirche auf der richtigen (rechten) Seite.
Es gibt im I Ging einen Spruch zu einem Zeichen, aus dem folgendes hervorgeht: Wenn sich Menschen zusammentun, um gemeinsam zu räubern, oder Geld zu machen, oder an Einfluß zu gewinnen, diese Menschen allerdings sonst nichts verbindet außer diesen "gemeinsamen" Zielen, dann ist das keine Familie, sondern lediglich eine Bande.
Alle, wie sie da sind, die Steinis, Münzhering, das Merkel, der Huber, mit Abstrichen auch der Huber von der IGM, Ackermann, der Vollhorst, undsoweiter undsoweiter - sie haben sich allesamt zu einer Bande zusammengetan, und jetzt, wo das alles auffliegt, driften sie auseinander (anstatt sich zu solidarisieren und zusammenzuhalten - woran sich auch gut erkennen läßt, dass diese Typen weder Ehrgefühl noch Charakter haben). Und warum? Weil jetzt nur noch der profitieren kann, der versucht, klar zu machen, dass ihn keine Schuld trifft. Ob die Leute das schlucken? Hey, wir sind in Tadelschund, da schlucken die Leute mittlerweile nahezu alles. Traurig, aber wahr.
Entweder ist bei dem kirchlichen Leistungsträger und Vorstandsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschland AG Bischof Wolfgang Huber ein Weihnachtswunder eingetreten, das ihn wieder an die christlichen Werte erinnert hat, oder - und das ist wahrscheinlicher - eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als daß Wolfgang Huber in den Himmel kommt.
Ich frage mich langsam, ob wir nicht ohne diesen scheinheiligen Verein besser fahren würden.
Dann müssten die ganzen Angestellten in kirchlichen Einrichtungen endlich anständig bezahlt werden... wär doch schön!
Und die Bischofs- und Pfaffnegehälter könnten wir uns auch sparen.
Und wer eine Predigt hören will, der soll eben dafür selber zahlen, gelle!
Anstand und Moral wird in der Kirche weder gelehrt (zu feige) noch praktiziert (zu habgierig).
Also weg damit.
Rationalisierung eben.
Ein Priester, der das Hochamt täglich über Radio, TV und Internet zelebriert, ist genug für ganz Deutschland.
Tja, Liebe und so, von Jesus... Jesus landete am Kreuz, wurde hingerichtet. Das setzt sich heute durch sein selbsternanntes Bodenpersonal fort.
Das mit der Gier, mit dem nicht-genug-haben, den Hals nicht voll bekommen können, zieht sich durch die Bibel wie ein roter Faden. Dass ich in keiner Kirche bin, war eine sehr bewußte Entscheidung, und ist schon lange her, dass ich ausgetreten bin - und nie wieder eingetreten.
Immer mal wieder werde ich eingeladen, habe auch schon mal wieder einen Gottesdienst besucht - und mich wiederum abgewandt, mit Grausen sozusagen.
Für meine Begriffe haben uns die Kirchenoberen nichts mehr zu sagen, was mit der Bandbreite der menschlichen Realitäten zu tun hat, die gelebt werden. Die Bandbreite des Geldes und Besitzes jedoch haben diese Herrschaften, wie auch unsere angeblich christlichen und sozialen Politiker voll begriffen.
Die Protestanten empfinden sich als von Gott gesegnet, wenn sie Besitz und Geld anhäufen können, Kindersegen gehört eventuell auch noch dazu. Wenn man das anspricht, was Du thematisiert hast, wird die Antwort gegeben: "Mit der Bergpredigt kann man nicht regieren." Ja, und das von einem Prediger.
@Inge
Kann das nachvollziehen.
Ich hab einen sehr frommen Schwager, der an Weihnachten - mit Seitenblick auf mich Agnostiker - erklärte, dass er auch jemanden kenne, der immer auf die Kirche geschimpft hat, und nun wieder fromm eingetreten wäre. Er wollte sticheln, aber ich ging nicht drauf ein, denn dieser Verein hat bei mir spätestens seit den mittelalterlichen Pogromen gegen Juden & Pius XII Schweigen beim Holocaust ausgedient. Wer aber nun mit dem Argument kommt die Kirche wäre nicht antisemitisch, dem empfehle ich dringendst mal nachzulesen was Papst Benedikt XVI letztens über seine "größern Brüder" die Juden losgelassen hat, und warum die Karfreitagsbitte - nun wieder auf Latein - für Juden einen Eklat darstellt.
Nur soviel, es hat etwas mit der mittelalterlichen Judenverfolgung, und Gewaltmissionierung von damaligen Juden, zu tun....
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
PS: In irgendeinem religionskritischen Buch wurde übrigens auch einmal offengelegt, dass sogar weite Teile der christlichen Bibel - nach korrekter Auslegung - antisemitisch wären....was die Sache für mich endgültig getoppt hat - aus der Kirche auszutreten, denn ich persönlich habe nichts gegen ein Volk, dass ich nicht kenne, und dass ich deswegen auch nicht als "teuflisch" verurteilen kann, wie es die kath. Kirche jahrhundertelang tat.
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