Im Schwebezustand

Freitag, 19. Juli 2013

Von einem Polizeistaat will ich nicht sprechen. Dafür fehlen einige wesentliche Indikatoren. Aber ein flaues Gefühl habe ich durchaus. Denn wenn dieses Land auch kein Polizeistaat ist, so gibt es nicht wenige in dieser Truppe, die ihrem Handwerk voll brutaler Leidenschaft nachgehen.

Spätestens seit Heiligendamm und Stuttgart war mir klar, dass diese Polizei immer stärker die Rolle einer von der öffentlichen Hand bezahlten Privatarmee für Besitzständler übernimmt. Das konnte seither nicht mehr verleugnet werden. Sie trägt ja von Natur aus einen systemkonformen Charakter - aber dass sie so charakterlos ist, Menschen mit anderen Ansichten wie lästige Mücken zu behandeln, konnte ich da erst wirklich glauben. So naiv war ich bis dorthin! Fernab dieses staatspolitischen Aufgabenfeldes, so meinte ich bislang, sei die Menschenverachtung noch nicht so weit gediegen. Tja, dann kam Westerburg und der Vorfall an diesem Brunnen in Berlin und viele "Einzelfälle" mehr.

Zwischendrin ein kurzes Hoch auf das Smartphone und die Möglichkeit, seine Erlebnisse filmisch zu dokumentieren: Man sieht, man kann damit mehr anfangen als sich Bilder seines Abendessens zu knipsen und zu posten. Als die iranische Polizei vor einigen Jahren Unruhen im eigenen Land brutal niederschlug, da lobten westliche Politiker die Möglichkeiten, die Smartphones, Digitalkameras, Facebook und Twitter lieferten. Ich glaube, Twitter wurde in diesem Land erst richtig bekannt durch die iranischen Demonstranten; Was ist dieses Gezwischter eigentlich? fragte und erklärte damals manche Journaille. Man verpasste seinerzeit dem ganzen Techno-Plunder einen revolutionären Anstrich. Und nun, da man bei Facebook einen Clip sehen kann, in dem ein psychisch verwirrter Mann von einem Polizisten erschossen wird, obgleich da ein ganzes Rudel Polizisten herumlief, findet man das gar nicht mehr so bahnbrechend. Jetzt findet man es menschenverachtend, was da bei Facebook und YouTube zu sehen ist.

Das Filmen der Menschenverachtung ist menschenverachtend. Aha! Für mich ist das die Sprache der Verrohung, ein Idiom in einen Staat, der kein Polizeistaat ist, aber Freifahrtscheine für diese immer roher werdende Armee der Reichen gegen die Nutzlosen und Lästigen verteilt. Sei es, wie es sei: Das Smartphone und seine Möglichkeiten hat mich in einem Land erwachen lassen, in dem man sich vor der Polizei wieder fürchten muss. Ich halte es jetzt nicht mehr für unmöglich, in eine Polizeikontrolle zu geraten, in der man plötzlich mit gespreizten Beinen auf der Motorhaube seines Wagens lehnt. Eventuell war man zu flapsig oder genervt und etwas vorlaut und ehe man sich versah ...

Bilde ich es mir ein oder hat sich nicht nur das Bild des Polizisten, sondern auch der Typus, der Polizist wird, geändert? Man darf nichts verherrlichen, die Polizei war nie irgendwelchen Demonstranten freundschaftlich verbunden. Aber im "zivilen Umgang" benahm sie sich weniger arrogant und willkürlich als heute. So nehme ich das jedenfalls wahr.

Ich erinnere mich an einen Vorfall, den ich mir heute so nicht mehr vorstellen könnte. Damals war ich vielleicht Fünfzehn und vor der Haustüre unserer türkischen Nachbarn lag ein Säugling in einem Korb. Bekannte der Familie hatten es warum auch immer dort abgelegt. Ich glaube es war ein Freitagabend und bei unseren Nachbarn öffnete niemand die Türe. Andere Nachbarn kamen dazu und irgendwer rief die Polizei. Schnell waren zwei Polizisten vor Ort, ein jüngerer und ein etwas älterer Mann. Sie versuchten die Nachbarn und deren Bekannte ausfindig zu machen, der ältere Polizist nahm während dieser Fahndung das Kind auf den Arm und schaukelte es, sprach mit ihm und war auch gegenüber der Nachbarschaft sehr angenehm. Ein böses Wort gegen "unsere türkischen Mitbürger, die andere Ansichten wie wir haben, wie Sie sicher wissen" (das war mal ein O-Ton von einem Beamten, mit dem ich Jahre später zu tun hatte) fiel damals noch nicht.

Wenn ich mir die arroganten jungen Männer und Frauen, denen ihr Elitedünkel ins Gesicht geschrieben steht, von heute vorstelle, dann kann ich mir einen solchen menschlichen Einsatz nicht mehr vorstellen. Wann genau überschritten wir die Linie? Wann wurde aus der Polizei im "zivilen Umgang" eine technokratisch unterkühlte Ordnungsinstanz ohne Bezug zu den Bürgern, für die man vorgibt dazusein? Der Polizist damals war cool, weil er ruhig blieb, keine Hektik entfaltete, ein uniformierter Bürger war. Heute gibt es natürlich weiterhin viele coole Polizisten. Ihre Coolness sieht nur anders aus, gleicht der eines Dirty Harry oder anderer Hollywood-Sheriffs mit Sonnenbrille. Den unkomplizierten Polizisten gibt es noch bei München 7 oder im Großstadtrevier; in der Realität wollen sie dagegen keine Polizisten mehr sein, sondern Cops. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum solche deutschen Vorabendserien ganz gut ankommen. Der Mangel an polizeilicher Menschlichkeit läßt die menschliche Serienpolizei erfolgreich sein.

Das alles ist nur ein subjektiver Eindruck, vielleicht auch eine Fehleinschätzung. Möglicherweise aber auch nicht. In einem Polizeistaat könnte ich das hier wahrscheinlich nicht schreiben oder müsste mich nach Erscheinen auf dem Revier einfinden. Ich gehe davon aus, dass es hierzu nicht kommen wird. Wie nennt sich dieser Schwebezustand zwischen Polizei- und Rechtsstaat eigentlich, in dem wir uns zu befinden scheinen? Ist es dem misanthropen Vakuum geschuldet, in dem wir leben? Ist sie das Exekutivorgan eines Zeitgeistes, in dem Menschen als organischer Sachwert angesehen werden?

Ich bin dafür, dass die Ausbildung zum Polizisten weniger körperlichen Einsatz und Eskalation beinhaltet, dafür mehr psychologische Schulung, Lesen von Kant bis Camus und etwas Knigge würde auch nicht schaden. Aber humanistische Bildungsvorgaben sind in dieser Gesellschaft erledigt. Wir züchten uns Fachidioten in allen Branchen an. Und diese moderne Polizei hat eben die mit Gummiknüppel ausgestattete Fachidiotie zur Bewahrung und Stabilisierung des Status quo zu sein. Und sonst nichts.


26 Kommentare:

Anonym 19. Juli 2013 um 08:37  

Ich sehe das wie Sie. Da ist etwas umgeschlagen, wann genau, kann ih auch nicht erkennen. Aber bei dem Gros der Freunde und Helfer vermute ich heute, dass sie kein problem mehr damit haben, mit Gummiknüppel und Pfefferspray gegen normale Bürger vorzugehen. Auch in Frankfurt sah man den Spaß, den mancher dabei freidliche Mitbürger zu schikanieren..
Sicher schaukelt sich da auch etwas hoch, gerade in Berlin ist in manchen Vierteln der Respekt gegenüber Polizisten unter der Nulllinie aunzutreffen, da ist es gefährlich für Polizisten. WEnn immer mehr Stellen gestrichen werden, wird der Rest verheizt, da fehlt dann einfach diese entspannte Haltung.
Vieles scheint aber ach nicht mehr bestandteil polizeilicher Ausbildung zu sein, man scheint da in ersster Linie Kampfmaschinen haben zu wollen. Die kommentare von Polizisten iim Tagesspiegel-Forum bspw. gaben einen Traurigen Einblick in die fehlenden regelungen im Umgang mit psychisch auffälligen Personen, aber auch in den dort herrschenden Korpsgeist. Es gibt dort ganz sicher noch die Anständigen, aber die sind nur wenig zu erkennen, leider.

Wolfgang Buck 19. Juli 2013 um 09:44  

Hallo Roberto,
ein riesen Thema und sehr komplex. Daher nur ein paar angerissene Gedanken dazu:

"Ellenbogengesellschaft"
In unserer neoliberalen Gesellschaft muss der Mensch funktionieren. Schön sichtbar wird das bei den Eltern die ihre Kleinen schon im Kita chinesisch lernen lassen. Der Mensch muss funktionieren, flexibel sein und Durchsetzungsvermögen zeigen. Genau das wir auch vom Mensch in Polizeiuniform gefordert und der Betroffene damit entmenschlicht und überfordert.

"Respekt"
Weist Du noch, wie Du damals als 15-jähriger den Polizisten gegenüber eingestellt warst? Die Polizisten waren natürliche Authoritäten, die man sogar ein wenig bewundert hat. Ich möchte nicht behaupten dass das unbedingt wünschenswert ist. Die Situation heute ist aber faktisch eine andere. Oftmals werden Polizisten von 15-jährigen mit "Was willst du, Bulle?" angepöbelt. Keine Spur von Respekt sondern Konfrontation von Anfang an. Klar, dass sich der Polizist darauf einstellt.

"Verzerrung der Wirklichkeit"
Ich stehe sowohl unseren Medien wie auch den sozialen Netzen sehr kritisch gegenüber. Es gibt da eine Entwicklung hin zur Sensationsgier die auch noch gehöriges Potential zur Rückkopplung hat. Was ich meine? Beispiel psychisch Verwirrter wird erschossen. So etwas ist sicher auch in den sechzigern oder siebzigern vorgekommen. Es gab dann einen kurzen Polizeibericht in der Zeitung, eventuell auch noch einen eigenen Artikel irgendwo überregional. Nach zwei Tagen war die Sache dann durch. Keiner hat mehr daran gedacht. Heute gibt es zu so etwas Bilder. Im immer häufigeren Glücksfall sogar bewegte! Hallelluujaa!!! Nicht nur die BILD zeigt das was so "widerwärtig ist, das man es sich gar nicht anschauen kann" in Großformat sondern es wird in youtube hochgeladen und auf Facebook verbreitet. Das erreichte Ziel ist nicht die Aufklärung eines schlimmen Sachverhaltes sondern Voyeurismus und Empörungsgeilheit. Die Rückkopllung:
zum einen wird subjektiv vermittelt das heute alles in sehr hohem Masse schlimmer ist wie früher, was objektiv fraglich ist.
Zum anderen werden die Akteure (hier die handelnden Polizisten) durch den film- und fotogeilen "Pöbel" (hurra ich bin Bild-Reporter, oder goil ich kann meinen Kumpels was dolles posten..) zusätzlich unter Handlungsdruck gesetzt (wobei wir wieder beim funktionalen Menschen wären, der dann eben irgendwann eine Fehlfunktion erleidet).

Noch zu den Großeinsätzen der Polzei:
Was Heiligendamm, Stuttgart etc. angeht gibt es nichts zu beschönigen. Da läuft einiges schief. Wer sich jedoch, zB auf youtube :) Polizeieinsätze der sechziger, siebziger, achtziger... anschaut (Schah Besuch, Wackersdorf, Startbahn West) wird merken dass es früher durchaus nicht besser war.

pantoufle 19. Juli 2013 um 10:25  

»In einem Polizeistaat könnte ich das hier wahrscheinlich nicht schreiben oder müsste mich nach Erscheinen auf dem Revier einfinden.«
Es fehlen die Indikatoren nicht nur für den Begriff Polizeistaat. Offensichtlich sucht jeder eine vertraute Bezeichnung für das, was passiert. Angefangen bei »wie Göbbels« oder anderer NS-Vergleiche, Stasi 2.0, Überwachungsstaat: Der gesuchte Begriff muß vorhanden oder ableitbar sein. Es ist mehr ein Sprachproblem als eines der politischen Analyse.
Der Versuch sich über solche Begrifflichkeiten Klarheit zu verschaffen, führt mich regelmäßig zu dem Versuch, sich in einen Bürger gegen Ende der Kaiserzeit oder einen der beginnenden NS-Zeit hineinzuversetzen. Das von Dir benutzte »misanthrope Vakuum« wäre auf diese Zeitenwenden ebenso anwendbar. Hier wurde die Karikatur eines von Kindesbeinen an geprobten Soldatenspiels blutige Wirklichkeit – dort eine historisch unvergleichliche Spielart absoluter Macht.
Die Begriffe dafür wurden erst später bei der Verarbeitung geprägt; man brachte die Indikatoren mit dem (vollkommen unterschiedlichen) Resultat in Zusammenhang. Aus der Geschichte lernen, heißt in diesem Fall nicht, zu einem vergleichbaren Ergebnis kommen, sondern Änderung von Machtstrukturen zu erkennen.

Mein Bruder war beim damaligen Bundesgrenzschutz, ich bei den Demonstranten in Brokdorf. Wir trafen uns nach den Demos bei unseren Eltern. Ich hatte gute Gründe, nicht mit Steinen zu werfen und auch er fiel wahrscheinlich eher durch Zurückhaltung während seines Einsatzes auf. Wir sitzen immer noch gerne zusammen und sind uns mindestens darüber einig, eine Tendenz »Polizei für die Eliten« festzustellen. Er hat aus dem Grunde seine Beamtenlaufbahn beendet. Nicht, daß das nun eine historisch einmalige Tendenz wäre, aber der Widerspruch mit einem demokratischen Selbstverständnis ist schon auffällig. Besagter Bruder kennt viele Kollegen, die den Polizeidienst verließen – vielleicht sollte man die mal nach den Gründen fragen. Eventuell bekommt das Kind dadurch einen Namen.

Sledgehammer 19. Juli 2013 um 10:35  

Die heutigen "Dirty Harry - Darsteller/innen" wurden eben auch durch amerikanische Filme und Serien sozialisiert und unmerklich konditioniert.
Die Frustrationstoleranz der "Eingreifkommandos" wird zudem durch gezielte (Eliten-)Ausbildung, Perspektivlosigkeit (Beförderungsstau)und lange Dienstzeiten merklich herabgesetzt.
Darüberhinaus operieren sie quasi in einem rechtsfreien Raum, der Omnipotenzphantasien und die Gelegenheit zum Frustrationsabbau begünstigt.
Korpsgeist gebiert Ungeist!

Lutz Hausstein 19. Juli 2013 um 10:38  

Gestern in den Hinweisen des Tages. Ein Interview in der Kontext Wochenzeitung mit dem Soziologen und ehem. Polizeibeamten Rafael Behr. Das passt zu diesem Text wie die Faust aufs Auge.

http://www.kontextwochenzeitung.de/pulsschlag/120/atmosphaere-der-hoerigkeit-1303.html

"In einem Polizeistaat könnte ich das hier wahrscheinlich nicht schreiben oder müsste mich nach Erscheinen auf dem Revier einfinden."

Von dieser Aussage, häufig auch in anderen Zusammenhängen gebraucht, sollten wir uns allerdings endlich trennen. Dieses ganze System möchte sogar gelegentlichen Widerspruch. Denn anhand dessen und seinem Nichteingreifen kann es seinen Nimbus der Meinungsfreiheit deklarieren.

Erst wenn der Widerspruch/Widerstand zu häufig, zu intensiv, zu grundlegend oder von zuvielen Menschen getragen wird, schreitet es ein. Häufig dann auch gleich mit unerbittlicher Härte. Siehe eben auch Heiligendamm, Stuttgart oder jetzt gerade Frankfurt.

Gelegentlich wahrnehmbare anderslautende Meinungen, welche in ihrem gesellschaftlichen Durchdringungsgrad marginal sind, werden jedoch allzugern als vermeintlicher Beweis der Meinungsfreiheit dargestellt.

PeWi 19. Juli 2013 um 12:17  

Wie nennt man ein Land, wo ein Polizist mit der Waffe auf einen Pressevertreter zukommt und sagt, dass er zu filmen aufhören solle oder er schieße. Später erkennt der Polizeisprecher keine negative Handlungsweise des Polizisten gegenüber dem Journalisten. Eine Form des Polizeistaates ist das schon. Noch nicht mit allen Konsequenzen für jeden, aber es beginnt. Vielleicht ist es auch schon sehr weit fortgeschritten.

Anonym 19. Juli 2013 um 13:22  

Evtl. war der Punkt damals in Genua - als Polizisten die G8-Gegner niederknüppelten und einen sogar erschossen - mittlerweile sogar filmisch verarbeitet, und ich bin mir fast sicher, dass schon damals grenzüberschreitend polizeilich zusammengearbeitet wurde.

Den Satz:

"[...]Wir züchten uns Fachidioten in allen Branchen an. Und diese moderne Polizei hat eben die mit Gummiknüppel ausgestattete Fachidiotie zur Bewahrung und Stabilisierung des Status quo zu sein. Und sonst nichts[...]"

...finde ich gut, der trifft es auf den Punkt wobei ich noch ergänzen möchte, dass man "Linke" bei der Polizei auch mit der Lupe suchen muß, denn wie woanders erwähnt es ist ein bestimmter Menschenschlag der zur Polizei drängt, und daran hat sich in 80 Jahren nix geändert...in Deutschland.....

...heute kommt dieser Schlag Mensch eben wieder hervor, und es ist schon mehr als augenfällig, dass die Justiz und die Polizei fast schon manisch alles "Linke" bekämpft, während man Rechte, und damit meine ich nicht nur Nazis, als Polizist beschützt und hofiert....

...war schon in der letzen Weltwirtschaftskrise so und ist auch 2013 nicht anders als damals...rein auf die Polizei bezogen....

Gruß
Bernie

flavo 19. Juli 2013 um 13:26  

Man muss nur auf die Ausbildung achten. Darin ließe sich schon einiges von dem erkennen, warum die Polizei viel zu oft die Brachialmethode einsetzt. Aber allein dies reicht nicht. Zusammen mit Zuspitzungsentwicklungen in der Gesellschaft, sei es nun bei Handlungsformen, Wahrunehmungsformen oder Denkformen. Es fehlen in weiten Teilen im sozialen Band geborgene Handlungs- und Deutungsspielräume. Es selbst wurde marginal, was soll darin noch geborgen sein? Wenn ein Polizeist vor einiger Zeit viele Sache unter zuhilfenahme des Hausverstandes regelte, dann weil es einen solchen gab. Fehlt dieser im sozialen Band geborgene Umstand, kommt die Regelvorgabe zum Zug. So kommen zugespitze Formen zum Vollzug, mit wenig Spielraum, immer ganz nah im Extrembereich. Völlige Ruhe und totale Eskalation liegen viel zu Nah bei einander.
Darüberhinaus gab es in den Polizeihierarchien freilich ebenso Umstellungen im Kontext der Neoliberalisierung, der neueren Feindbildbildungen und der allgemeinen Terrorhysterie. Solche Tendenzen schwappen auch in die Polizei.
Erwähnen sollte man bei der Ausbildung auch, dass diese auch bei der Polizei Kürzungen erfährt. Zweifellos wäre es möglich, Polizisten sehr gut auszubilden, sodaß sie viel mehr Situationen deeskaltiv bewältigen könnten. Nicht nur durch gut zureden, obzwar auch dies, aber auch durch geringinvasive Überwältigungstechniken (ich meine nicht Elektroschocker). Wozu nicht zuletzt eine gute personelle Ausstattung hilfreich ist. Stattdessen ist es von der Verwarnung nicht weit zum Pistolenschuß.

Anonym 19. Juli 2013 um 13:30  

Ergänzung:

Man kann es nicht oft genug erwähnen, ich meine diesen Film, der mittlerweile auf DVD/Blue-Ray erhältlich ist "Diaz: Don't Clean Up This Blood" des Regisseurs Daniele Vicari - Hier z.B. der Trailer:

http://www.youtube.com/watch?v=HuGa20sQBrg

..zu finden....


Gruß
Bernie

Peter 19. Juli 2013 um 13:55  

Schaut euch unser "Vorbild" USA an, dann wisst ihr was da "angeflogen" kommt.

Mttlerweile können dort sogar Zivilisten ungestraft 17 jährige unbewaffnete erschießen.

http://einarschlereth.blogspot.de/2013/07/im-us-terroristenstaat-nr-1-alle-28.html

Von der militarisierten "Polizei" und ihrem Vorgehen mal gar nicht zu sprechen.

Mei Vater -knapp 75- sagte vor ca. 30 Jahren mal zu mir "alles was in den usa ist kommt 10 Jahre später auch bei uns". Ich will das jetzt nicht wortwörtlich so unterschreiben, besonders was den Zeitraum betrifft, die Tendenz ist mMn jedoch deutlich erkennbar. Sollte sich nicht schnellstens etwas grundsätzliches ändern, dann ... "Gnade uns ALLEN Gott".

Lazarus09 19. Juli 2013 um 14:23  

Ich wundere mich gerade bei der Verwunderung in Sachen Polizeistaat..

Sagt mal Leute war das denn irgendwann mal anders ? Ich gebe zu, vor Jahren waren die Prügel noch nicht so nötig wie heute denn es gab noch mehr glückliche Sklaven die brav morgens zu Onkel Tom's Hütte gingen um Mehrwert zu machen und abends Heim, bescheidener Bürgerlicher Wohlstand. Dann hat die Leistungselite mit Gaz-Gerd von der Arbeiterpartei sPD das Wegwerf-Nutzmenschen Gesindel richtig an die Kandare genommen und auf den Boden der Neoliberalen-Kapitalistischen Tatsachen gezogen,an kreativen Finanzprodukten mit vergesellschafteter Vollkasko Garantie gibt es mehr zu verdienen für die Reichen und Schönen als am Mehrwert der Lohnknechte den man eh besser in billigen Armutsländern machen lässt,Umverteilung ist die Devise,die einen gewinnen,die Gesellschaft verliert auf breiter Front, alles unter dem Applaus der Idioten die glaubten und immer noch glauben es würde ja nur die "Faulen" treffen ... im Hintergrund rüstete die "Beste Regierung aller Zeiten" im Inneren auf ,wissend das bald mehr Sicherheit gebraucht wird, nein nicht wegen den pösen Terroristen , wegen den glücklichen Sklaven die nach und nach gar nicht mehr so glücklich sind, das Zuckerbrot ist weg und nun kommt die Peitsche... der Rest wie zu erwarten ;-)

Testfall für jede Demokratie sind immer die welche sich nicht anpassen, sondern frei sein wollen ..und die hatten schon immer den Eindruck von Polizeistaat ..nicht so sichtbar wie heute aber immerhin ..

so far folks ...

Anonym 19. Juli 2013 um 14:59  

Das ist beileibe keine subjektive Einschätzung von dir und es wurde auch keine Linie überschritten.

Es ist vielmehr eine schleichende - wobei das Adjektiv schleichend negatives beschreibt - Entwicklung, die auf Grund ihrer langsamen, fortwährenden Beständigigkeit erst in der Retrospektive wahrgenommen wird.
Insofern kann es keine Linienüberschreitung geben. Der Vorgang stellt kein hau ruck ruck zuck Verfahren dar.

An den heutigen "typus Polizist" werden ganz andere Anforderungen und eine rechtslastige Grundgesinnung gestellt, als an das Berufsbild des Polizisten vor 30 Jahren.

Den Slogan - Die Polizei dein Freund und Helfer - "traut" sich heute selbst der Polizist nicht mehr auszusprechen.

Das soll und will wahrscheinlich auch niemand der (ehemals) grünen Kaste mehr sein.

Diese - grob umschrieben - Verrohung gegenüber den Mitbürgern zieht sich durch alle staatlichen Institutionen. Hat man früher das "Freu-lein vom Amt" nach Wohn- oder Arbeitslosengeld gefragt, bekam man korrekte, wahre - im Sinne von Auskunftspflicht und Gesetzestreue - Auskünfte und ungefragt! noch einige Tips obendrauf. Es wurde einem schnell, menschlich fair und human geholfen. Es wurde mit und für den Bürger gearbeitet.

Heute existiert die Auskunftspflicht nicht mehr. Im Gegenteil, es wird bewusst gelogen und betrogen, eingereichte Unterlagen, Akten verschwinden stapelweise, es wird alles daran gesetzt dem Bürger seine Rechte vorzuenthalten, selbst wenn dazu völlig gesetzlos gehandelt werden muß. Der Bürger wird von allen staatlichen Institutionen /Verwaltungen - völlig offen und schamlos - schikaniert, drangsaliert und genötigt.

Die Wenigen die sich gegen die - politisch verordnete - "Bürgerabwehr" wenden und unsere hehren menschlichen Werte in den Fordergrund stellen (wollen(), werden ihrerseits schikaniert, drangsaliert und gemobbt.
Nur wenige Ausnahmen bestätigen die Regel.

Das ist die reale Welt in der wir leben. Tausende Linien sind bereits lange überschritten und auch wieder nicht...


Der Souverän




Anonym 19. Juli 2013 um 15:23  

Auch die Polizisten sind Teil und somit Spiegelbild der Gesellschaft und Ihrer Mentalität und natürlich auch des Zeitgeistes.

@Peter: Das hatten wir schon. Anfang der 90er und Anfang der 00er hatten viele größere Städte auf sog. "Bürgerwehren" gesetzt, was natürlich immer fatal endete (in HH haben die damals sogar einen Unschuldigen einfach aufgehängt, weil die Nase dem "Chef" nicht passte).

Hartmut B. 19. Juli 2013 um 15:25  

Danke für den sehr nachdenkenswerten Artikel !

In dem kleinen Dorf in Südniedersachsen, wo ich bis 1971 wohnte, gab es einen Polizisten, der als er nach einem Suizid angerufen wurde, sinngemäß folgende Antwort gab: nun lassen se mich erst mal in Ruhe zu Ende Frühstücken.....

Seinen Dienst hat er nur per Fahrrad ausgeübt - ohne Gummiknüppel- und in seiner Pistolentasche, so hörte ich von verschiedenen, transportierte er sein Butterbrot.
- klingt lustig - ist aber real....

heute denke ich, werden Polizisten durch das neoliberalistische System so ausgebildet, dass sie aus dienstlichen Gründen keine Menschlichkeit mehr zeigen können und dürfen..... und wenn, nur noch im Rahmen, wie es die Verlinkung des Interviews mit Rafael Behr von Lutz Hausstein zeigt - vielen Dank dafür !

Anonym 19. Juli 2013 um 15:36  

Ein paar persönliche Erfahrungen:

1972 - mein Auto blieb liegen, nachts um 3 Uhr. LKW-Fahrer ruft über Funk Polizei, damals Baader-Zeit, ich mit Vollbart und alten BW-Parka, nahm lieber meine Hände aus den Taschen, als der Polizeiwagen kam. Netter Polizist, der mich in der Kälte sogar in seinem Wagen sitzen lies.

1984 - Zwei meiner Kinder waren verschwunden. Wir riefen bei der Polizei an, die auch sofort kam. Während des Gespräches kam ein Anruf, die Kinder waren "gefunden" worden. Sie hatten sich verlaufen und meine Tochter (5) hatte an einer Tür geklingelt, die dann bei der Polizei die "zugelaufenen" Kinder gemeldet hatten. Mein Sohn (4) kam mit Polizeimütze auf dem Kopf.

1992 - Ich war mit dem Rad unterwegs, eine Frau wollte ohne zu gucken quer über die Straße, ca. 10 Meter vor einem Zebrastreifen. Ich hätte nicht mehr anhalten oder ausweichen können sondern konnte nur noch Vorsicht rufen, sie blieb sofort stehen und entschuldigte sich.

Was ich nicht bemerkt hatte, in dem Moment kam ein Polizeiwagen (zivil) entgegen, die dann wendeten und mich an der nächsten Ampel anhielten. Ich hätte die Fußgängerin behindert und sollte ein Bußgeld zahlen. Ich weigerte mich. Meine Personalien wurden aufgenommen.

Als ich dann weiter gefahren bin, stand die Frau an der Bushaltestelle und sie hielt mich an. Erklärte, die Polizei hätte sie aufgefordert mich anzuzeigen, was sie aber nicht getan hätte. Sie habe ja selber nicht aufgepasst und es sei ja nichts geschehen.

Ein paar Wochen später kam eine Anzeige und der von mir zu zahlende Betrag hatte sich erhöht. Ich legte Widerspruch ein und dann kam ein Schreiben vom Gericht, die Polizisten wären bei ihrer Schilderung geblieben, mir drohte ein Verfahren. Ich forderte das Gericht auf, die von mir geschädigte Frau als Zeuge vorzuladen, die würde dann meine Aussage bestätigen können.

Noch ein paar Wochen später kam dann die Mitteilung, das Verfahren gegen mich sei eingestellt worden.

Also irgendwann zwischen 1984 und 1992 ... da war doch was, ach ja, die Einheit. Die alternative Gesellschaftsform war verschwunden.

Vorher wurde Kreide gefressen. War dann nicht mehr notwendig.

Das ist meine Sicht der Dinge

Anonym 19. Juli 2013 um 15:39  

Eigene Erfahrungen:

1972 + 1984 positiv, ab 1992 negativ.

Da war doch was ... ach ja, die "Wiedervereinigung", die alternative Gesellschaftsform war weg, die brauchten keine Kreide mehr fressen.

Anonym 19. Juli 2013 um 17:09  

"[...]Das ist meine Sicht der Dinge[...]"

Apropo "Sicht der Dinge" man ist bei der Justiz und der Polizei ebenso wie bei den neoliberalen Medien Deutschlands wieder beim Business as usual angekommen.

Fällt euch das dröhnende Schweigen im Blätterwalt nicht auch auf?

Welches?

Wer hat noch was mitbekommen vom NSU-Terrorismus?

Ja, wäre es die RAF, da hörte man immer noch was von diesen Terroristen, aber die NSU, und ihr Unterstützerkreis, wird so totgeschwiegen wie schon lange nicht mehr - von den offziellen Medien in Merkels Neoliberalistan.

Gar nicht zu schreiben vom Totschweigen der Opfer-Schicksale, die man bis heute - mit einigen Ausnahmen - totschweigt.

Ja, wäre es die RAF....und die bösen "Linken".....aber da es sich ja bei der NSU um "Rechte" handelt ist man da in Justiz und Polizei ja eher bei denen.....

Zorniger Gruß
Bernie

Anonym 19. Juli 2013 um 17:43  

Du solltest mal von russischen Polizisten verprügelt werden dann wüßtest du daß du nicht in nem Polizeistaat lebst.

Lazarus09 19. Juli 2013 um 18:56  

Anonym hat gesagt...
Du solltest mal von russischen Polizisten verprügelt werden dann wüßtest du daß du nicht in nem Polizeistaat lebst.

19. Juli 2013 17:43


Nach dem fetten Statement nehme ich an du hattest schon das Vergnügen ..oder ?

Sind wir jetzt schon soweit das wir die Schlagkraft der Freunde und Helfer in Lbs oder Newton auf die Hirnschale der Normalbürger als Maß für Polizeistaat hernehmen oder was ..Hahahaha .. mannmannmann

Spartaner 19. Juli 2013 um 19:52  

stimmt!

Anonym 19. Juli 2013 um 20:41  

Hallo zusammen,

wenn eine staatliche oder private Überwachungskamera aufzeichnet, wie Jugendliche eine Person in der U-Bahn zusammenschlagen oder -treten, dann bekomme ich dieses Video zur besten Sendezeit im Fernsehen serviert. Selbstverständlich mit den entsprechenden Kommentaren über die "Menschenverachtung" der verrohten Jugend, der bösen Ausländer, etc.

Wenn eine Privatperson einen Übergriff der Polizei filmt, dann ist nicht die Handlung sondern das Veröffentlichen des Dokuments "menschenverachtend".

Wir brauchen noch viele Snowdens.

Grüße
Klotzkopf

Brian 20. Juli 2013 um 00:24  

Ne, früher war auch nicht alles besser. Ich bin an der Startbahn West Anfang der 80er Jahre schon vor den Prügeln der Polizei davongerannt und auf den Ämtern gab es auch Leute, die logen, dass sich die Balken bogen. Das wird dir jede Sozialberatungsstelle bestätigen können. Aber es ist schlimmer geworden: Früher gab es überall noch ein paar vernünftige Leute. Das ist irgendwie weg. Die Polizei rennt in Berlin in übler Macho-Pose durch die Gegend und macht einfach, was sie will. Und da sie fast immer damit durchkommt, wer sollte sie hindern? Gerade hat übrigens ein Ex-Polizist zugegeben, dass er in den 80er Jahren vor Gericht gelogen hat. Das gab es damals auch schon. Ströble war damals Verteidiger. Ich sehe eher einen Zusammenhang mit der Verrohung der bürgerlichen Gesellschaft, die seit über 30 Jahren dazu getrimmt wird, sich selbst der nächste zu sein und andere, insbesondere Fremde, aber auch Schwächere, zu hassen. Der andere als Konkurrent - das ist Kapitalismus.

Anonym 20. Juli 2013 um 07:21  

Wieso von "russischen Polizisten"?
Schwingt hier etwa der von Rechtsextremen allseits bemühte Antikommunismus bzw. Antislawismus eine Rolle? Ist der "Anonym" gar einer dieser braunen Internettruppe, die immer dann auftaucht wenn es um die Verteidigung von Law and Order geht?
Gute Fragen, gell?

Püüt 20. Juli 2013 um 11:32  

Als Punk Ender der 80er, Anfang der 90er hatte ich immer den Spruch von einem Irokesenkollegen aus Südafrika im Kopf, der sagte : Du mußt in diesem Land nicht schwarz sein, um gehasst zu werden. Das konnten wir hier damals ungern mitunterschreiben. Wir sind egal ob morgens, oder in der Nacht verdachtsunabhängig in der Öffentlichkeit an Wände auf Motorhauben festgenagelt worden, vermacht und im Wald vor der Stadt im Winter ausgesetzt, oder im Winter die Nietenjacken beschlag nahmt bekommen, wg. Bewaffnung.Wenn Du auf dem Weg zur Freundin, das örtliche Bonzenviertel passieren mußtest, hatten deren Eltern Besuch vom Staatsschutz.Immer wieder flatterten Vorladungen rein wg. Landfriedensbruch, Hausfriedensbruch, Widerstands, Beleidigung, 85 % mußten eingestellt werden, wg. u.a. widersprüchlichen Aussagen der Polizei (Falschaussagen). Von der Polizei wurde man gerade im Zusammenhang mit politischen öffentlichen Aktionen nur im Neonazijargon angequatscht. Etliche sind im Gewahrsam die Kellertreppe runtergefallen, oder wurden 24 stundenlang mit 10 Leuten auf 10 qm eingesperrt, ohne Scheißhaus. Usw. usf. Die Beobachtung, die ich mit Roberto und einigen Kommentatoren teile ist die, daß die alten Kalkmützen wesentlich entspannter als die nachrückenden Sternchenjäger waren und es sich in der Tat so ab 92 verschärft hat.

Anonym 21. Juli 2013 um 16:02  

Von meinen persönlichen Erfahrungen her wurde ich den Punkt an dem es umschlug am Wechsel der Uniformen festmachen.
Irgendwann 2005 oder 2006 saß ich in Flensburg mit Freunden in einem Park, als wir zum ersten mal einen Polizisten in der neuen blauen Uniform sahen.
Zunächst machte sich ein Freund darüber lustig, da wir in ihm nicht sofort einen Polizisten erkannten mutmaßte er, es handle sich um einen Nazispinner, der sich eine Fantasieuniform geschneidert hatte. Dann kam ein weiterer Polizist in alter, grüner Uniform dazu und wir begriffen, dass das die neue Uniform war.
Sie ginge an uns vorbei und wir waren noch am Lachen, dabei haben wir den einen wohl zu lange angesehen, denn der kam gleich auf uns zu und fragte ob wir hier ein Problem hätten. Wir verneinten etwas irritiert und ich fragte noch ob das die neue Uniform sei.
„Ja! Und die findest du witzig oder was?“ war seine Antwort. Wie das Gespräch weiterging habe ich nicht mehr so ganz in Erinnerung, einer meiner Freude hat versucht es zu erklären, aber irgendwie ging das alles nach hinten los, besonders weil mein Freund irgendwann auch ganz direkt sagte, dass er den Polizisten zunächst für einen Nazispinner hielt.
Ganz großer Fehler!!!
Das wollte der blaue Polizist uns gleich als Beamtenbeleidigung auslegen und forderten uns drei auf mit in ihren Polizeibus zu kommen und die Personalien festzuhalten.
„Meinen sie nicht, dass sie gerade total übertrieben?“ Fragte mein Freund. Als Antwort packte ihn der blaue Polizist, dreht ihn den Arm um und er wurde abgeführt. Wir übriggebliebenen zwei gingen dann freiwillig mit, protestierten aber immer wieder dagegen, wie mein Freund, der teilweise ziemlich laut vor Schmerzen schrie, behandelt wurde.
Unsere Personalien wurden festgehalten, wir wurden durchsucht und wir saßen noch eine weile im Polizeibus fest, während wir zusehen konnten, dass draußen mit einigem Abstand die beiden Polizisten scheinbar darüber diskutierten, was jetzt mit uns passieren solle. Zum Glück hatten wir alle unsere Ausweise dabei, sonst hätten wir wohl auch noch die Wache von innen sehen können.
Die meiste Zeit über schien der grüne Polizist zu reden und im nachhinein wirkte das auf mich so, als ob er sauer auf seinen blauen Kollegen war, von dem die ganzen Aggressionen ausgingen.
Wahrscheinlich war der grüne Polizist nicht so ganz einverstanden mit dem Verhalten seines Kollegen, wollte ihm wohl aber vor uns nicht in den Rücken fallen.
Deswegen ließen uns dann wahrscheinlich auch laufen und auch eine Anzeige gab es für meinen Kumpel nicht mehr.

Für uns alle war das die erste negative Erfahrung, die wir mit Polizisten machten.
Meinem Freund, dem der Arm umgedreht wurde, war noch tagelang sauer und meinte dazu irgendwann: „Das sind die neuen Cops, die scheißen auf die Bürger, denn jetzt ist Schluss mit die Polizei dein Freund und Helfer.“

Anonym 28. Juli 2013 um 13:48  

Von "Die Polizei, dein Freund und Helfer" zu "Die Polizei, kein Freund und Helfer" war nicht nur ein Buchstabenwechsel nötig - sondern auch ein Charakterwechsel! Heute sind es Büttel im Dienst der herrschenden (Polit-)Elite, denen man am besten aus dem Wege geht ...

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