Ein in sich abgeschlossener Mikrokosmos

Dienstag, 24. Januar 2012

Es ist kein Privat-, kein Fernsehsender - RTL ist mehr: es ist ein Lebensgefühl. Mein RTL, nennt sich das dann. Wie der Springer-Konzern in seinem täglichen Blatt, so spiegelt auch RTL seiner Kundschaft einen Mikrokosmos vor. Bei Springer ist es die nationale Wut auf das Ausland, das Deutschland vermeintlich nichts gönnen will, ein "eingeschnapptes Lebensgefühl". Bei RTL Television ist es eine Mischung aus Spektakel und Freak-Show, aus wöchentlich präsentierten TV-Highlights des Jahres, zu Sensationen mutierte Sensatiönchen und emotionalen Aufdringlichkeiten.

Happy Nation, living in a happy nation...

"Über diesen Mann spricht morgen die ganze Nation" - diese oder ähnliche unbescheidene Sätze leiten manches RTL-Spektakel ein. Wenn jemand Billardkugeln schluckt beispielsweise - oder sich vor eine Jury aus eitlen Affen zum Affen macht. Man ist bei RTL bescheiden genug zu glauben, dass die gesamte Nation RTL guckt. Tagsdrauf berichtet freilich Springer darüber. Durch diese unheilige Allianz glaubt der RTL-Zuschauer, der manchmal auch BILD-Leser ist, dass RTL wirklich die einzig amtierende Realität abbildet. Gestern noch gesehen, heute schon darüber gelesen - Bertelsmann und Springer machen sich ihre Wirklichkeit, generieren Belanglosigkeiten, die zum Gegenstand ernster Diskussionen erkoren werden. Bertelsmann und Springer sind, so scheint es, die ganze Nation. Der Zuschauer soll den Eindruck erhalten, exklusiv dabei zu sein, wenn es der Nation den Atmen verschlägt, wenn sie lacht oder weint, wenn sie wütend wird oder trauert.

Eine Nation unter Spott

Die Welt des RTL Television ist ein Hort seltsamer Gestalten, die Frauen suchen oder wahlweise Schwiegertöchter, in denen Restaurants getestet und verspottet werden, in der nachmittäglich Laiendarsteller die Drehbücher laienhafter Autoren abspulen, in der auf Aufmerksamkeit abgerichtete Gecken Journalisten sein dürfen, in der Banalität Dokumentation oder Bericht heißt. Nachrichtenformate, in denen neben den üblichen News, die auch andernorts verbreitet werden, die reichen Schönen und die schönen Reichen ihre armselige Hässlichkeit oder hässliche Armseligkeit nach außen stülpen dürfen. Neue Botoxlippen werden zur Nachricht. Oder die Kinder, die sich Pitt und Jolie bei einer Afrikanerin oder Asiatin besorgen. Ein Bauer fand die Liebe seines Lebens, irgendeinen städtischen Bauerntrampel, und schon ist es Nachricht, über die freilich mindestens die ganze Nation spricht. Und übermorgen die ganze Welt...

RTL ist in diesem kuriosen Weltbild nicht nur Kameramann, fängt nicht nur Bilder ein. RTL ist Spender, galanter Helfer, Anreger - kurz, ein weiser Weltenlenker, der seine Schäfchen bei der Hand nimmt oder auf die Finger schlägt, je nachdem. Man hilft beim Finden von Lebenspartnern, beim Ausbau der Wohnung, beim Führen von Restaurants. Dafür blamiert man die Beteiligten nicht selten bis auf die Knochen - aber wer hilft, der darf auch spotten, ist die Maxime des Senders. Man führt Spendenmarathons durch, brüstet sich der Millionen, die der Bertelsmann-Konsument, vulgo: RTL-Zuschauer, ausschüttet und läßt die Milliarden von Bertelsmann und/oder RTL ruhig auf dem Konto schlafen. Der Sender ist die selbsternannte moralische Schule der Nation, in der es ganz besondere Leitsätze gibt. Blamiere Deinen Nächsten, ist so nur einer davon.

Drehbücher für die Liebe

Da suchen regelmäßig Bauern Frauen. RTL ist überhaupt der Sender der Frauen- oder Partnersuche. Bauern, Muttersöhnchen, Großstadtsingles, Auswanderer - RTL gibt vor, die Zweisamkeit für sie zu buchen. Nach Script natürlich. Dem Zuschauer gaukelt man vor, alles sei besonders real, alles sei genau so geschehen. Die Dialoge klingen dabei so, als kämen sie vom Papier - das stört aber offenbar niemanden. Der Zuschauer will gar keine Menschen sehen, die frei über sich und ihre Gefühle verfügen, er will das "Produkt: Liebelei" bestaunen. Produkt ist überhaupt alles, was bei RTL geschieht. Heesters, den man boulevardesk hofierte, war kein in die Jahre gekommener, unmodern gewordener Operettenschmalzus aus den Vierzigerjahren, auch seine Geschichte nahe am KZ Dachau blieb unerwähnt, er war das "Produkt: fröhlicher Methusalem", irgendein entpersonalisiertes besonders altes Alterchen, das seriös nicht erklärbar war, über dessen quersitzende Fürze man aber seriös tuend berichtete. Und dann das "Produkt: Freak-Show", erschreckend seltsame Männer, die Schwiegertöchter für ihre Mütter suchen und bei denen man manchmal glaubt, RTL habe das Casting hierzu in einem Caritas-Heim für behinderte Erwachsene durchgeführt - das ist nicht mal flapsig gemeint, sondern tatsächlich schon mehrmals beanstandet worden.

RTL, der Weltenlenker des Nationalfernsehens, engagiert sich natürlich nur Angestellte, die das RTL-Helfersyndrom mit dem Hang zum Spott kultiviert haben. Dümmlich grinsende Herrschaften tun so, als seien sie integer, anständig und meinten es nur gut. Vera Int-Veen, die sich stets als "Vera aus dem Fernsehen" vorstellt - oder Inka Sonstwie, die in Latzhose und Karohemd den Solidaritätskurs zu ihrer Klientel, den Bauern, fährt und ernsthaft erzählt, durch ihre Sendung sei den Menschen in Deutschland (wir wissen ja, die ganze Nation guckt mit), der Beruf des Landwirts wieder nähergebracht worden. Flirten, Ausdruckslosigkeiten, Peinlichkeiten, notgeile Bauern und amnötigtstengeile Weiber: sieht so der Beruf des Landwirts aus? Die Vera aus dem Fernsehen dringt indes in Wohnungen ein, spioniert nach, lauert Menschen auf, tut das aber nur, weil sie helfen will - Menschen, die unter Helfersyndrom leiden, stalken und spionieren, ihre Gutherzigkeit wird zum Zwang, scheint es fast. So gesehen ist RTL der passende Therapeut für die Fernseh-Vera, dort kann sie ihren Helferzwang ausleben und wird dafür auch noch bezahlt.

Trinitätsdogma - oder: die heilige Dreieinigkeit

Helfer und Götter. Letztere zieren die Jurys von Mein Casting-RTL. Der ewige Bohlen natürlich, der unter "Dieter, Dieter"-Rufen, die ein Anheizer anheizt, das Studio betritt. Vorzugsweise nicht per pedes - auf Elefanten, in Cabrios oder auf heißen Öfen. Bohlen ist das fleischgewordene Klischee eines frauenfleisch- und motorengeilen Typen. In dieser Rolle gefällt er sich und den Zusehern. Niedlich, wie der Dieter sabbert, wenn er halbbedeckte Titten sieht - neben ihm eine weibliche Jurorin, gekleidet wie die Rosi, die unter Zwounddreißig Sechszehn Acht zu erreichen ist, die argwöhnisch spöttelt, wenn Dieter Brüste als Alleinstellungsmerkmal einer Kandidatin unterstreicht und ihn nicht abstraft, sondern verliebt den Oberarm tätschelt. Die Jurorinnen sind indes auch Göttinnen neben diesem Obergott, auch ihre Namen werden rufend zelebriert, wenn sie dazu schreiten, das unterirdische Mittelmaß, das dort auftritt, zur Sensation zu erheben.

Dort bekommt jeder seine fünf Minuten Berühmtheit. Auftritte von stilisierten Lebensverlierern, die eine verkrebste Mutter pflegen oder die dreiundneunzigjährige Oma verloren haben und daher orientierungslos und verheult durch ihren Tag irren. Bis sie auf die Bühne taumeln, dort nicht allzu schief singen oder muszieren und für ihr Schicksal in Form von inszenierten standing ovations entschädigt werden. Wie diese durch Trauer und Schicksalsbeutelungen fast lebensunfähigen Leute die Kraft aufbrachten, sich dort zu bewerben, dorthin zu kommen, das erklärt einem keiner. RTL ist auch dort der Geber, der Helfer, spendet Hoffnung, spendiert einen Neuanfang. Und die Götter entscheiden, wen sie durchwinken, wen sie loben und dem Glück naheführen. Dreimal Ja!, sagen sie - das bedeutet soviel wie: Lebensziel erreicht. Dass am Ende diese Dreimal Ja! nicht bindend sind und zwischen allen, die Dreimal Ja! gehört haben, neuerlich sortiert wird, stört da auch nicht weiter. Die göttliche Dreieinigkeit, die sich im einigen, dreieinigen Ja zeigt, sie ist der größte Augenblick im Leben dieser Kandidaten. Der sonst so schnodderige und brutale Bohlen gibt hierbei das personifizierte Mitleid. Zwischen Titten- und Motorenspleen strahlt der "Mensch Bohlen" hervor. Treten Kinder, Kranke oder Behinderte auf, so ist er lammfromm und läßt auch mal Talentfreiheit als Talent zu - neulich dann sein Statement zu einem Gehbehinderten: Wenn er schon was kann, soll man ihn auch in die nächste Runde schicken. Wenn er schon was kann, dieser Behinderte - das klingt wahrlich freundlich. Nobel geht die Welt zugrunde...

In sich gleichgeschaltet

Erstaunlich abgestimmt ist das gesamte Konzept des Senders. Die Inhalte werden sendungsübergreifend thematisiert. Was mittags bei der lispelnden Dauerwelle in Punkt 12 erzählt wird, wird bei RTL aktuell aufgewärmt - inklusive Promiklatsch. Was bei der scripted reality geschieht, ist Grundlage für sich seriös gebende Magazine. Was Bohlen und seine Helferlein auswählen, füllt die Magazine des Senders natürlich sowieso. Die Darsteller von Soaps sitzen in Abendsendungen oder tanzen um die Wette - und mancher Dauergast bei Punkt 12, das indes wiederum nur das Morgenmagazin des Senders wiederholt, landet im Dschungel oder manchmal als Einspieler in der Chartshow, wo er erzählen darf, dass er Loco in Acapulco von den Four Tops schon als Kind gehört habe und es "echt supertoll und geil" fand; hernach darf er noch tremolieren: Loco in Pukipulko... hmhmhm lalala - nebst Gesumme, versteht sich. Und ohne Frage, das Personal aus den nachmittäglichen scripted realities erscheint auch zum Casting - vermutlich wurde das damals, als man für Mitten im Leben unterschrieb, gleich noch vertraglich festgehalten: ...der Kandidat verpflichtet sich, auch beim Supertalent aufzutreten.

Kein deutscher Sender ist in sich so geschlossen, wie es RTL ist. Keiner hat eine derart übergreifende Konzeption. RTL schafft sich einen Mikrokosmos, der rund um die Uhr, quer durchs Programm, in jeder Sparte erhalten bleibt. Selbst Jauch, den man als RTL-Intellektuellen verkauft, kennt die Namen der GZSZ- oder DSDS-Figuren. RTL ist eine abgeschlossene Welt - die dort verbreitete Wirklichkeit ist konzipiert und verbindlich für alle Sendungen. Und die ganze Nation nimmt daran teil - jeder, der nicht RTL schaut, gehört einfach nicht zur RTL-Nation. Es gibt kein Entrinnen, die RTL-reality durchzieht Soaps und "Dokus", WWM und Stern TV, Nachrichten wie Boulevard-Magazine. RTL ist kein Sender, in dem zufälligerweise Sendekonzepte verschiedener Art ausgestrahlt werden - die Sendungen sind aufeinander abgestimmt, die Inhalte sind die Inhalte aller Konzepte. Bei keinem anderen Sender scheint die Abstimmung so radikal. RTL ist in sich gleichgeschaltet; News werden durchgereicht, werden in Dokus eingebaut und in Drehbücher verwurstet. Das Weltbild, das RTL verkündigt, es ist in sich stimmig und wird von keiner Seite innerhalb des Programms auch nur zwischen den Zeilen in Zweifel gezogen.

Die Ambivalenz der Anderen

Was bei Stern TV oder Life wahr ist, ist auch für RTL aktuell wahr, für Punkt 12 wahr und bleibt zwischen den schief gesungenen Noten auch irgendwo beim Castingkonzept wahr. Widerrede gibt es nicht. Im Ersten gibt es, bei aller Kritik, noch Abwechslung. Zwar hält dort Jauch der Kanzlerin Karteikärtchen hin und macht damit Seibert den Posten als Regierungssprecher streitig - aber gleichzeitig gibt es Panorama, Monitor oder es kramt Christoph Lütgert höheren Interessen im Wege herum. Zwar treten die stets grinsenden Tietjen und Hirschhausen ihre banale Talk-Illustrierte im NDR breit - aber auch das Magazin Zapp ist dort heimisch. Die Ambivalenz ist dort überall Programm. Derart unabgestimmte Sendeformate, die sich nicht aufeinander beziehen oder sich sogar noch diametral entgegen stehen, wären bei RTL undenkbar. Zwar ist eine RTLisierung auch bei Sendern wie Sat 1 oder Pro 7 sichtbar, aber in dieser Perfektion ist das dort bislang noch nicht gelungen.



53 Kommentare:

Anonym 24. Januar 2012 um 10:07  

Die Mutter RTL hat ja noch zwei schmuddelige Töchter. Während Super-RTL gefühlte 50 Jahre alte Spielfilme recykelt, versucht sich RTL II in der Kultivierung der Geschmacklosigkeit ("Traumfrau gesucht" - "X-Diaries").

Übrigens eine hervorragende Kritik. Sozusagen eine rhetorische Punktlandung.

Anonym 24. Januar 2012 um 10:33  

RTL, SAT 1 etc. sind die zur Religion der Zuschauer manifestierten Menschenfeindlichkeit.

Anonym 24. Januar 2012 um 10:43  

"...die eine verkrebste Mutter pflegen..."
Was ist das denn für ein widerlicher Sprachgebrauch? Irgendwie ist der Autor jetzt über das Ziel hinausgeschossen.

Alex 24. Januar 2012 um 10:57  

Der beste Text, den ich bislang zum Thema RTL gelesen habe! Danke dafür!

Anonym 24. Januar 2012 um 10:57  

Anton Chigurh sagt:

Lieber Roberto,
für die Recherche zum Programm dieses Trottelsenders hättest Du eigentlich Schmerzensgeld verdient. Wenn bei mir etwas absolute Maxime ist, dann ist es dies:
NIEMALS Trottelsender einzuschalten wie RTL/SAT1/PRO7/VOX etc pp und NIEMALS eine BLÖD-Zeitung aufschlagen. Das ist eindeutig besser für mich und die Menschen in meiner nahen Umgebung....

Anonym 24. Januar 2012 um 10:57  

A.

Das du dir das immer wieder antun kannst, Bild lesen und RTL gucken! Wenn ich diese Medien betrachte, schreit mein Hirn danach zu fliehen mit so einem merkwürdigen Druck im Kopf.
Das man die Deutschen als ein Land der Dichter und Denker bezeichnet, kann ich mir nur so erklären das, um einige Große Dichter und Denker hervor zubringen, es eine unendlich große Menge an Idioten und Volltrottel als Gegenpol vorhanden sein muss! Und dieser Gegenpol darf auch noch wählen gehen! Für mich als normaler Mensch unter diesen Gegebenheiten zu leben ist sehr schwierig!

Anonym 24. Januar 2012 um 11:23  

Dieser Sender scheint also alles "richtig" zu machen, jedenfalls nach deren kranken Erfolgs-Philosophie. Denn sie haben Erfolg.
Dort hat man erkannt, dass Doofe immer wieder nachwachsen und die Mehrheit der Bevölkerung ausmacht. Das nutzen sie gekonnt. Leider. Und sie tun das ihre dazu, dass es so bleibt, zu eigenem Nutzen. Wahrheit, Aufklärung, Information, all das wäre für RTL schädlich.

- Jeeves

rollieminator 24. Januar 2012 um 11:43  

Das "Land der Dichter und Denker" hat mit Einführung des Privatfernsehen aufgehört zu existieren.

Anonym 24. Januar 2012 um 11:47  

Hallo Roberto,

RTL mag in Deutschlands Medienlandschaft die best organisierte Volksverdummungs- und Geldproduziermaschine sein, leider ist sie nicht die Einzige.

Privatsender mit unterirdischen Niveau gibt es einige. Sat1, ProSieben, Vox und wie sie alle heißen, tun alles um RTL Konkurrenz zu machen.

Die Privatsender züchten sich - während der Werbepausen (die Pausen zwischen den endlosen, hirnlosen Werbeblöcken) - ihre eigenen "Promis" zum vorführen,
ausschlachten, maximal abkassieren.

Stets wird Wert darauf gelegt, dem "Normalo-Zuschauer" die Botschaft zu vermitteln: "Stars"(schöne, reiche Menschen) schweben über dir und deinem irdischen (Messi-)Jammertal, aus dem heraus du einen Blick auf sie erheischen darfst! Bewirb dich jetzt und werde wie ein Star!

Für was auch immer sich die Menschen anmelden, irgendwie wird man sie vorführen, ausbeuten und der Lächerlichkeit preisgeben. Ist einer nicht willig, wird kurz mit dem Knebelvertrag gewedelt. Und wieder ist eine Minute billigen, menschenverachtenden Contents produziert und wird in die Köpfe der Menschen geblasen.

Was mich besonders aufregt, ist das Bild das die Privatsender anscheinend von besagtem "Normalo-Zuschauer" haben. Ganz unverkrampft und unverholen,
gehen RTL und Konsorten davon aus, der Zuschauer sei dumm. Wie sonst sollte man sich das unterirdische allgemeine Niveau des Programms erklären?

Nichtigkeiten werden zu großen Themen aufgeblasen und Dinge von Bedeutung werden dafür Außen vor gelassen. Wird schon keiner merken. Jetzt erstmal WERBUNG und dann weiter mit dem "normalen Wahnsinn".

Das Niveau der öffentlich-rechtlichen Sender sinkt auch immer mehr, weil die Verantwortlichen glauben, Konzepte der Privaten zu übernehmen sei eine gute Idee.

Wie ich als einzelne Person etwas am Status Quo ändern könnte, will sich mir nicht erschließen.

Bleibt einem als Medienkonsument vorerst nur, sich sorgfältig die Rosinen aus dem immer unappetitlicheren Medienbuffet heraus zu picken.


Diana

epikur 24. Januar 2012 um 12:00  

Volle Zustimmung. Siehe auch hier.

Jockl 24. Januar 2012 um 12:14  

"Für mich als normaler Mensch unter diesen Gegebenheiten zu leben ist sehr schwierig!"
Ja sie alter Dichter und Denker bringen die Deutsche Nation voran, ich seh' schon. Mir tun nur die armseligen Kreaturen Leid, die nicht wie sie, die Weisheit mit Löffeln gefressen haben. Ich finde einigen Menschen könnte ein bisschen Toleranz und weniger Überheblichkeit gewiss Gut tun. RTL hat ein Konzept, und dieses Konzept geht offenbar auf. Ja und? Niemand wird gezwungen einzuschalten. Wir leben in einer freien Gesellschaft in der sich jeder Mensch selbst entscheiden kann, ob er vor dem Schlafengehen eine philosophische Habilitationsschrift studiert oder RTL anschaltet. Solange das Produkt gekauft, oder in diesem Fall gesehen wird, geht die Rechnung für den Anbieter auf, das nennt sich freie Marktwirtschaft. Anstatt über Verblödungsfernsehen zu schimpfen sollte man daher, wenn überhaupt, über die Leute schimpfen die sich das ansehen. Mein Vorschlag allerdings: Man lässt sie das einfach tun, wenn es ihnen gefällt. So definiere ich Freiheit. Schönen Tag noch

Kevin 24. Januar 2012 um 12:15  

@ Anonym, 10:43:

Das dachte ich mir auch.

Grundsätzlich beschreibt der Artikel viele Tatsachen sehr anschaulich. Aber ehrlich gesagt juckt mich RTL kaum. Man sollte nicht immer davon ausgehen, dass Bild-Leser und RTL-Gucker unmündige Bürger sind (wird in diesem Artikel nicht direkt gesagt, aber viele nehmen es an).
Ich gucke auch Dschungelcamp und Bachelor, aber ich habe mein Gehirn nicht ausgeschaltet.
Einige "RTL-Opfer" wird es dagegen immer geben.

Spartaner 24. Januar 2012 um 12:35  
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Anonym 24. Januar 2012 um 12:49  

Meines Erachtens kann man RTL und seine Planeten nicht genug kritisieren.
Wenn unser Kulturraum, wo so ein Dreck produziert wird, von anderen Kulturen wegen Dekadenz und moralischem Zerfall gebrandmarkt wird, brauchen wir uns nicht zu wundern. RTL fördert so den Extremismus.
Gestern schlug ich in der Schweiz eine Provinzzeitung des luzerner Hinterlandes auf; sogar dort wurde das Dschungelcamp (inkl. Foto) thematisiert.
Rein werbefinanzierte Zeitungen und Sender sollten verboten werden. Die produzieren ja haufenweise CO2...

der Herr Karl

mann_von_nebenan 24. Januar 2012 um 12:53  

@Jocki,

1. Sie >malen< s/w.
2. Sie polarisieren.

Meine pers. Mutmaßung:

RTL ist Ihr Arbeitgeber (?)

In diesem Fall wäre ich gerne gerne im Irrtum.

Anonym 24. Januar 2012 um 14:05  

@Mann_von_nebenan

Deine Kritik an Jockls Kommentar sollte tiefer gehen, da er gleich mehrere Steilvorlagen liefert (Schwarzmalen und Polarisieren ist dasselbe).
"Toleranz" wird immer dann gefordert, wenn eine egoistische Sichtweise verteidigt wird.
"Niemand wird gezwungen einzuschalten" ähnelt dem "Niemand wird gezwungen Schnäppchen einzukaufen/Erdbeeren im Winter zu essen/das Smartphone halbjährlich zu wechseln/Anabolikas zu schlucken/Silikonkissen implantieren zu lassen/usw.
"...das nennt sich freie Marktwirtschaft" ist auch immer ein beliebtes Joker-Argument.
"So definiere ich Freiheit" - FREEDOM, die Freiheit der Plutokratie...

der Herr Karl

Anonym 24. Januar 2012 um 14:06  

RTL hat eine weit geringere Einschaltquote als jahrzehntelang die öffentlich-rechtlichten Sender mit ihrem kaum weniger debilen abendlichen Einlullungsprogramm.
Die Entwicklung verläuft da definitiv positiv, da erstens allgemein weniger TV geschaut wird und zweitens Alternativen überhaupt da sind.
Auf diese beiden Tendenzen kann man doch wahrlich bauen.

Jockl 24. Januar 2012 um 14:35  

"'Niemand wird gezwungen einzuschalten' ähnelt dem "Niemand wird gezwungen Schnäppchen einzukaufen/Erdbeeren im Winter zu essen/das Smartphone halbjährlich zu wechseln/Anabolikas zu schlucken/Silikonkissen implantieren zu lassen/usw."
Hä? versteh ich nicht, sorry. Wer zwingt dich denn dein Smartphone halbjährlich zu wechseln? Die pöse pöse Gesellschaft. Das tut mir wirklich sehr Leid für dich. Ich arbeite übrigens nicht für RTL, und wenn hier jemand ein Schwarz-Weiß Denken hat, dann bist du es. Lasst doch die Menschen in ihrer Freizeit machen was sie wollen. Ändern kann man es nur, indem man ihnen die Vorteile der Alternativen aufzeigt und sie selbst entscheiden lässt. Meine Meinung...

Futurist 24. Januar 2012 um 14:40  

Mir als Futurist sind Menschen generell suspekt, die sich noch dem Medium "Fernsehen" des vergangenen Jahrhunderts hingeben.
Wenn ich hinter Vorhängen anderer Wohnungen mal ein Gerät flimmern sehe, kommt mir das vor wie ein Einblick in eine längst vergangene Epoche.
Entsprechend halte ich auch jeden, der sich über "Fernsehen" ereifert, für geistig nicht ganz auf der Höhe. Das ist, als würde man sich über Dampfmaschinen oder Ottomotoren ereifern.
Ein Zeugnis mangelnden Intellekts und von "Hängengebliebensein".

Anonym 24. Januar 2012 um 14:54  

@Anton Chigurh 24. Januar 2012 10:57
hättest Du eigentlich Schmerzensgeld verdient. Stimmt, trifft wohl den Nagel auf den Kopf, treffsichere Umschreibung und dem schließe ich mich an, das ist schmerzengeldverdächtig. Dieses entartete Dschungelbuch ... hat er vergessen .... nein Tschungelschämp, das kommt doch auch da her.

Dem kann man ebenso nicht entkommen, so schnell kann man gar nicht zappen ...
Mir fällt nicht wirklich viel dazu ein, außer: "Die spinnen doch .. die RTLer (und nicht nur die)". Wird immer schlimmer und ich hab das Gefühl, eigentlich alles eines .. von RTL bis ... watt weiß ich.


@mann_von_nebenan 24. Januar 2012 12:53
@Jocki,
...
RTL ist Ihr Arbeitgeber (?)

In diesem Fall wäre ich gerne gerne im Irrtum.


Um Gottes willen, wieso gerne im Irrtum? Stellen Sie sich vor, ansonsten wäre er ein zufriedener Mikrokosmos-Konsument.

Wäre er RTL Arbeitnehmer, so könnte man das Kokettieren mit der größtmöglichen menschlichen Primitivität im Angebot zumindest noch nachvollziehen.

Überzogen jedoch, dies mit menschlicher Freiheit zu nennen. Meiner einer, ach ich Dummchen, dachte doch (sofern mir diese Handlung zusteht, wie war das noch "Freiheit" ... nun die gelte dann auch für mich), menschliche Freiheit resultiere aus der Möglichkeit seinen Verstand zu gebrauchen, nicht seinen Trieben zu gehorchen.

Na Hauptsache, wir haben die Freiheit virtuell primitive Triebe auszuleben, ganz gefahrlos, ohne Konsequenzen ... Auf dieses Thema will ich gar nicht in die Tiefe eingehen ... (betrifft mitnichten nur RTL oder Sender überhaupt).

Denn auch die rein virtuelle Gewalt, verkonsumiert (oder ausgeübt) in Form von "frei Haus geliefertem Voyeurismus" (verschiedenster triebgesteuerter Arten) ist Gewalt, denn für nicht wenige ist sie gar tatsächlich real und voller Folgen.

Wir sprechen hier nicht wirklich von Freiheit, es gibt Grenzen und die befinden sich dort, wo die Freiheit des einen die des anderen beschwert.

Klar, wenn man mag, natürlich kann der Mensch sich letztlich entscheiden, es wieder wie die Affen zu machen. Egal, ob man sie in Nadelstreifen packt oder sie wie die Clowns ausstaffiert und bunt anmalt, zurück zu den Bäumen ... "humhom .. lasst den Urtrieben freien Lauf ... scheixx auf den Intellekt ... wir wollen wieder ins Paradies, jenes der dummen, unzivilisierten doch freien Unschuld".

Und da landen wir dann früher oder später auch ... schwant mir so ... es mehr sich, die Koketterie mit Dummheit und der Primitivität. Man ist stolz darauf, je primitiver, je besser, je freier, wie mir scheint, böse Dichter und Denker auch ... so unnütz sie doch alle sind ... und vor allen Dingen lästig ... kommen mit Folgen und so einem hinderlichen Zügs ....

@Jockl
Niemand wird gezwungen einzuschalten.

Das sehe ich anders, denn hier werden Knöpfe bedient, mit Absicht, nur dem Kommerz wegen, das eigene Geschäft im Fokus.

Jeder Mensch hat Triebe, nicht alle sind nützlich, einige haben mehr davon, andere weniger, wieder anderer Triebe sind gar gefährlich. Die Grenze ist schmal, sehr schmal, sie wissen sicherlich, was ich meine, das hat man jetzt bereits mehr als nur grenzwertig erreicht ...

Gesellschaften werden durch ihre Kultur friedlich zusammengehalten, solange sie eine haben, natürlich nur und nur so gut, wie sie gestaltet ist. Und das - so man es gesund wünscht - basiert auf gegenseitigem Respekt. Weiß RTL überhaupt noch wie man das schreibt? Respekt? Was sich hinter diesem kleinen Wort alles verbirgt? Nein, ganz sicher nicht.

Fabulieren sie ruhig weiter von der Freiheit ... der Freiheit alles zeigen zu dürfen und alles zu sehen, bei allem und jedem zuschauen zu dürfen, sich ergötzen ... sich einen drauf ... lassen wir das.

Bin mal unfreundlich, diese Scheinheiligkeit mit dem Verweis auf Freiheit und ein Hoch auf Trieb, Primitivität und lassen wir die Primitiven primitiv .. (wozu es auch anders vormachen) ... Sie widern mich an.

Gruss
rosi

Anonym 24. Januar 2012 um 15:20  

"Solange das Produkt gekauft, oder in diesem Fall gesehen wird, geht die Rechnung für den Anbieter auf, das nennt sich freie Marktwirtschaft."

Diese "Was Kohle abwirft/wer Erfolg hat, darf nicht kritisiert werden" Argumentation (die ich leider auch von Bekannten oft zu hören bekomme) ist in ihrer Dämlichkeit unaustehlich und entlarvend. Oder einfach "marktkonform"?

Ansonsten ist das RTL Prinzip ziemlich genial, mir fällt auch auf, wieviele Kritiker RTL auf den Leim gehen, wenn sie von angeblichem "Unterschichten TV", oder "Idioten, die es nicht besser verdient haben" (hinsichtlich diverser Casting Kandidaten) schwadronieren.

Jockl 24. Januar 2012 um 15:30  

@rosi
"Bin mal unfreundlich, diese Scheinheiligkeit mit dem Verweis auf Freiheit und ein Hoch auf Trieb, Primitivität und lassen wir die Primitiven primitiv .. (wozu es auch anders vormachen) ... Sie widern mich an."

Danke rosi, Sie widern mich auch an, nur weil ich nicht ihren Standpunkt teile (erkennen Sie die Ironie?) Was ist denn an dem Freiheitsargument scheinheilig? Natürlich hat die Freiheit Grenzen, nämlich da wo die Freiheit des Anderen beschnitten wird, wie sie selbst feststellen. Allein, werden die Kandidaten bei "Bauer sucht Frau" oder "Raus aus den Schulden" zu ihrem vermeintlichen Glück gezwungen, indem man sie vor die Kamera zerrt? Nein, sie blamieren sich immer noch freiwillig, wenn auch gegen Geld. Wenn man hier von Respektlosigkeit spricht, dann trifft das am ehesten auf den fehlenden Respekt der jeweiligen "Show-Teilnehmer" sich selbst gegenüber zu.

Anonym 24. Januar 2012 um 15:47  

Ja lieber Vorredner, wir brauchen wieder prrrreussische Disziplin in der Kultur, nicht wahr? Ehrenkodex! Primärtugenden! MARSCH!

mann_von_nebenan 24. Januar 2012 um 15:49  

@der herr karl,

meine Minimalkritk (incl. Aspektedopplung) war bewusst gewählt. Die Andeutung sollte reichen …

U.U. drückt sie auch meine wachsende Resignation vor soviel inkulturierter ubiquitärer Dummheit aus. Ich bin fürwahr kein Gott, dagegen anzukämpfen (und selbst als ein Solcher wäre ich damit laut F. Schiller überfordert). Ich habe ja schon genug damit zu tun, ihr den erschlichenen/ erzwungenen Zugang in mein Bewusstsein zu verwehren. Es scheint wie mit Radioaktivität:
wo sie sich unkontrolliert ausbreitet - achwas, Fukushima und Tschernobyl zeigen doch wie es abläuft …

mann_von_nebenan 24. Januar 2012 um 16:05  

@rosi,

Chapeau!

Noch eine Erklärung zu meinem Kommentar: ich sehe Mitmenschen auch dann nicht gerne im Unglück, wenn sie sich auf der Gegnerseite (zu) befinden (scheinen), selbst wenn sie davon (zu) profitieren (glauben).

Und ja - diese Seite meint mit Freiheit immer die: >ICH!<, >MEINE!<. Und Toleranz allenfalls im Sinne widerlicher alter Lustgreise, die bei jungen Mädels mit ihren Avancen abblitzen und ihnen dann Verklemmtheit attestieren. Bedrückend …

Anonym 24. Januar 2012 um 16:07  

@Jockl

"...indem man ihnen die Vorteile der Alternativen aufzeigt und sie selbst entscheiden lässt"

Das Problem bei dieser Einstellung ist, dass ALLES, und sei es noch so schräg, zur Wahl gestellt werden kann. Beispielsweise könnte es RTL dereinst einfallen, einen Quotenhit à la "Rollerball" (Science Fiction-Film, wo Gegner bei einer Art Spiel auf Rollschuhen getötet werden) zu bringen. Die RTL-Schauer würden toben vor Begeisterung...

Verstehtst du, was ich meine?
ALLES könnte mit der Frage "dafür oder dagegen" legitimiert werden.
Für diese Sender zählen ja nur die Einschaltquoten, weil dadurch höhere Werbesenkundenpreise verlangt werden können (was wiederum die Plutokratie fördert, weil sich nur die reicheren Konzerne solch teure Werbung leisten können).

der Herr Karl

PS. Bei meinem Kommentar weiter oben hätte es heissen sollen: "Schwarzweissmalen und Polarisieren ist dasselbe"

ALex 24. Januar 2012 um 16:08  

Welchen Erkenntnisgewinn werden Jockl und all die anderen hier mitnehmen? Gar keinen - jeder hat neue Belege für die Beschränktheit des jeweils anderen.

Maurice 24. Januar 2012 um 16:48  

Irgendwelche Handlungsvorschläge? Im Bekanntenkreis deutlich machen, daß man kein RTL sehen sollte, weil es schlecht sei?
Irgendwelche Ideen?

Anonym 24. Januar 2012 um 18:07  

Für den kommenden Sonntag hat Sat1 eine neues menschenverachtendes Format in der Pipeline. Es geht um Germanys-Next-Top-Gen.

http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,810480,00.html

Regelrecht frauenverachtend ist die Reihe "Traumfrau gesucht" bei RTL II. Terre des Femmes e.V. hat zwar einen Protestbrief an RTL II geschickt, darin jedoch darin "nur" das aufenthaltsrechtliche und finanzielle Herrschaftsverhältnis kritisiert.

http://frauenrechte.de/online/index.php/themen/frauenhandel/aktuelles/842-frauenverachtende-dokusoap-bei-rtl-ii-terre-des-femmes-fordert-traumfrau-gesucht-nicht-auszustrahlen.html

Viel ekelhafter sind dabei die Protagonisten der Serie. Herausragend darunter ein 50 Jahre alter Walter, der dringend in professionelle psychiotherpeutische Behandlung gehört. Bei den Kriterien, die er an seine Traumfrau anlegt, muss man direkt an eine Gummipuppe denken. Aber auch die beiden anderen Typen haben ein ganz schlimmes Aua.

Mich erstaunt, dass die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen über das Diskriminierungsverbot hier nicht greifen.

Anonym 24. Januar 2012 um 18:23  

"Grenzen für unsere publizistische Tätigkeit sehen wir dort, wo ethische Grundwerte, Persönlichkeitsrechte Dritter oder die Werte demokratischer Ordnung verletzt werden."
Hm, ja; vielleicht erklärt dass, warum die "Bertelsmann Unternehmensverfassung" nicht den Weg ins Internet gefunden hat...

Christopher 24. Januar 2012 um 18:27  

Ich habe mal eine Leseempfehlung mit Zitaten verfasst (http://www.chris87.de/2012/01/24/leseempfehlung-mikrokosmos/)
Hoffe das ist okay!

Anatol Duerr 24. Januar 2012 um 18:58  

Chapeau! Rhetorischer Scharfsinn im Reinform. Selbst den nicht mehr subtil zu nennenden Zynismus verzeihe ich da gerne. Wohlan! Es gibt noch viel zu schreiben...

Anonym 24. Januar 2012 um 19:05  

Jockl: "Allein, werden die Kandidaten bei "Bauer sucht Frau" oder "Raus aus den Schulden" zu ihrem vermeintlichen Glück gezwungen, indem man sie vor die Kamera zerrt?"

Noch nie was von Knebelverträgen gehört? Beispiel "Schwer verliebt" bei SAT 1:

Dem ZDF-Magazin „Frontal 21“ liegt der Kandidaten-Vertrag der Sarah H.vor, den Medienrechtler für sittenwidrig halten.

Sarahs Vertrag wurde ihr zur Unterzeichnung per Kurier geschickt. „Höchstens fünf Minuten“ hatte sie zum Durchlesen, denn „der Kurier musste den Vertrag sofort wieder mitnehmen“, erzählt Sarah im TV-Beitrag.

Die Passagen, dass der Kandidat „möglicherweise während der Produktion Situationen erlebt, die für ihn psychisch oder physisch belastend sein können“, es ihm „nicht gestattet, sein äußeres Erscheinungsbild (….), wesentlich zu verändern“ und „absolutes Stillschweigen“ vereinbart wird, kann unter solch einem Druck durchaus überlesen werden.

Warum sie das alles mitgemacht hat? „Ja, weil die gesagt haben: Du musst das machen. Du kommst nicht drumrum“, sagt Sarah bei „Frontal 21“.

Vielleicht überzeugen Dich ja derartige Fakten von Deinem Irrtum.

mann_von_nebenan 24. Januar 2012 um 19:17  

Nochmal @ Jockl:

Über die Knebelverträge zw. RTL und den vertragsgemäß dann vorgeführten gibt es schon eine Menge kritischer Wort- und Bild-Beiträge, vllt. mal bei youtube nachschaun.

Da sind in der Regel naiv-gutmeinende Menschen ganz brutal ins Messer eines ihnen bis dato kaum vorstellbaren Knebelvertrags gerannt, fanden sich in einer Situation einer ihnen bis dahin unvorstellbar dreisten und sittenwidrigen Übervorteilung wieder. Für die RTL-Schergen und -chargen business as usual - für sie fortan Vertragserfüllung unter Schock, von einigen Mutigen oder hinreichend Verschreckten mal abgesehen.Soviel zur >Freiwilligkeit<.

Übrigens interessiert mich der Grad Ihrer evtl. RTL-Involviertheit immer noch …

Trojanerin 24. Januar 2012 um 19:46  

RTL will mehr als ein Fernsehsender nämlich ein Lebensgefühl sein. Das ist bei einem privaten Fernsehsender auch nachvollziehbar. Die ganzen unschönen Begleiterscheinungen wie die Verspottung von untalentierten Talenten oder das Vorführen von Menschen in schwierigen Lebenssituationen ist immanent.
Die kaum zu unterbietende Niveaulosigkeit mancher Formate muss doch Folgen bei den Zuschauern haben, die sich diesen Müll regelmäßig reinziehen.
Ich möchte nur daran erinnern, welcher Politischen Kraft wir die Einführung des Privatfernsehens zu verdanken haben.
Meines Wissens war Oskar Lafontaine, damals SPD entschieden gegen die Einführung des Privatfernsehens und wurde dafür von bestimmten Kreisen heftig kritisiert.
Häufig denke ich allerdings auch, dass die öffentlich-rechtlichen Sender den privaten Sendern in Sachen Primitivität kaum nachstehen. Hin und wieder gibt es mal einen guten Tatort. Wenn ich manchmal bei meinen Eltern Florian Silbereisen schauen „muss“, dann weiß ich, dass Niveaulosigkeit kein Merkmal nur der privaten Sender ist. Nicht wegen der Volksmusik, die Geschmacksache ist, sondern wegen der unerträglichen Schleimerei. Es geht nicht nur um Schleimerei, sondern auch darum, den Zuschauern eine Scheinwelt zu präsentieren. Wenn in Somalia eine Hungerkatastrophe grassiert, dann will ich nicht sehen, wie zwei verfeindete Sängerinnen sich rührselig nach heftigem Streit wieder vertragen.

Anonym 24. Januar 2012 um 19:50  

Wenn der Neocortex vom undifferenzierten RTL-Genuss verkleistert ist, kann man unmöglich assoziieren, dass hinter dem so genannten "freien" Handeln der Akteure Knebelverträge stehen könnten.
Doch genau dieses Einschläfern des Denkapparates ist ja gewollt.

Ist nicht bald wieder Fußball-WM? ;)

Anonym 24. Januar 2012 um 20:05  

Lieber Roberto,

wieder mal bin ich heilfroh, dass ich kein Fernsehen habe und daher kein RTL sehen kann. Was ich allerdings gern ansehe, ist www.http://fernsehkritik.tv von Holger Kreymeier, der immer wieder gern gerade RTL (aber auch andere Sendungen, selbst gelegentlich welche von den öffentlich-rechtlichen) aufs Korn nimmt. Holger hat auch ausführlich über die Knebelverträge der armen Opfer in den einschlägigen Serien berichtet, die heimtückisch und mit voller Absicht zum Amüsement der anscheinend immer mehr verrohenden Zuschauer hergerichtet und öffentlich gedemütigt werden.
"Panem et circenses" für die Massen: So will Bertelsmann offenbar mit einer gigantischen Manipulation die natürliche Empathie auch und gerade für Mitmenschen, die nicht dem stromlinienförmigen Schönheitsideal entsprechen, zerstören, stattdessen Häme, Schadenfreude und Boshaftigkeit nach besten Kräften fördern und belohnen und jeglichen Anstand als "Gutmenschentum" diffamieren. Das lenkt so schön ab von den echten Problemen, die die von Thinktanks ferngesteuerten PolitikerInnen uns einbrocken...
Dies, wie es hier einige der Kommentatoren tun, scheinheilig als "Meinungsfreiheit" zu missdeuten, finde ich nicht nur charakterlos, sondern auch sehr dumm.
"Tugend will gelehret sein; Bosheit kann man von allein", wusste schon Wilhelm Busch...

Liebe Grüße
Saby

ad sinistram 24. Januar 2012 um 20:08  

Ich oute mich mal als Fan von Holger Kreymeiers Arbeit. Ich schaue ihn regelmäßig.

Anonym 24. Januar 2012 um 20:10  

totschka:Ist nicht bald wieder Fußball-WM? ;

Nööö! Fussball-EM in der Ukraine und Olympische Spiele in London und ab 23.02.2012 wieder Germanys Next Top Bulimien.

Zoran 24. Januar 2012 um 20:36  

"jeder, der nicht RTL schaut, gehört einfach nicht zur RTL-Nation"... gebe die Tastaur zu Händen meiner Liebreizendsten.


Das eigentliche Problem ist der allgemeine Glaube darüber, wer zu den Konsuemten dieser "RTL-Welt" gehört....
Üblicherweise sind dies Hatrz IV-Assis, die Unterschicht, allgemein die Arbeiterschicht etc, denkt man.

Tja, falsch gedacht, ich habe traurige Nachrichten für euch. Die ach so gelobte zukünftige MINT-Elite guckt sich sehr gerne diese Formate an ... " ist doch lustig, und man kann ja den kopf mal abschalten".

Ich gehöre auch zu den zukünftigen Akademikern (noch nach altem Sutdiengang Diplom) und muss immer wieder erschreckendes feststellen, wenn es um das Thema Fernsehprogramm geht.
Ich für meinen Teil brauche keine gehirnzermatschende Indoktrination um vom Tag abzuschalten. Meiner Meinung nach stecken ganz andere Beweggründe dahinter. Schadenfreude, Sadismus, Gafferei, Erniedrigung......welche die Menschen an sich, egal aus welchen Bereich, Schicht dazu bewegen, sich diese Formate "reinzuziehen" und abzublöd(el)n. Ist doch chic, wenn man weiss was los ist....sonst gehört man nicht dazu, weil man nicht mitreden kann.

Anonym 24. Januar 2012 um 20:39  

Hallo zusammen,

wenn Jugendliche sich im Internet mobben, dann gehört das Internet zensiert. Wenn Menschen öffentlich im Fernsehen gemobbt werden, dann ist das freie Meinungsäußerung, Pressefreiheit, ein großartiges Geschäftsmodell, die Quoten geben ihnen recht, etc.

Das Fernsehen ist wahrscheinlich der falsche Ort, um auf einen Zusammenhang dieser beiden Zeitgeist-Erscheinungen hinzuweisen. So wird auch niemanden auffallen, dass die Jugendlichen ledigliche ihren Idolen wie Bohlen nacheifern.


Grüße
Klotzkopf

Anonym 24. Januar 2012 um 22:04  

Ich danke Ihnen für diese wunderbare Zusammenfassung, für alles was mir schon sehr lange missfällt, ich aber nie so treffend hätte fomrulieren können. RTL ist bei uns -kein Witz- mit einer Jugendschutzpin versehen. Um einfach auch nicht gefahr zu laufen, bei diesem Schund zufällig hängenzubleiben.

Anonym 24. Januar 2012 um 22:42  

Einfach genial treffend beschrieben, Danke. Vielleicht wäre es mal interessant über den Personenkreis im Hintergrund von RTL zu berichten.

Anonym 24. Januar 2012 um 23:36  

@ der Herr Karl (16:07)
BINGO. Volltreffer - besser kann man es nicht sagen.

Anton Chigurh

Anonym 25. Januar 2012 um 01:07  

Als ich mal vor vielen vielen Jahren "Running MAN" mit Arnold Schwarzenecker sah ahnte ich noch nicht, wie nahe wir schon dieser Welt sind.
Dein Beitrag zum Treiben von speziell von RTL zeigt es klar auf.
Morgen, d.h. heute Nachmittag nach der Schule werde ich meine Kids dazu verdonnern, diesen Beitrag zu lesen: Pflichtlektüre!

Beste Grüße von

Bakunin

Anonym 25. Januar 2012 um 05:14  

@Jockl
Nicht jede Darstellung der Vorteile von Voyeurismus/Exhibitionismus kann man einen "anderen Standpunkt" nennen.
Stellt sich jemand derart bloß, bspw. mitten in der Passage, dann kommen schlimmstenfalls Menschen mit weißen Jacken im Gepäck. Günstiger: Ruhestörung, Erregung öffentlichen Ärgernisses. Zeigt man gleiches im Reality-TV, sitzen Millionen davor, denen der Sabber läuft und Menschen wie Sie schwafeln von Freiheit.

Wir haben kein Problem damit, Virtuelles für Realität zu halten. Wir haben eher ein Problem damit, enthaltene Realitäten, die über virtuelle Kanäle transportiert werden, als Realitäten zu erkennen und zu verarbeiten (i.Ü. bei Kinder leicht nachweisbar).

Die Perversitäten nehmen kein Ende, ob ein Schwachsinniger (eindeutig) immer wieder als Perversen-Werbeeinblendung für DSDS Casting eingeblendet wird, man beim Hausfrauentausch die angeblich gebildete Mittelschicht auf ein Musterexemplar der niedrigen Bildung und Geistesstärke hetzt oder noch schlimmer, psychisch Kranke, wie z.B. Messies vor die Kamera führt.

Natürlich wird solchen psychisch Kranken (oder anderen menschlichen Dramen) suggeriert, hier wird einem geholfen. Naja, einmal aufgeräumt und durchgeputzt wird ja (als wäre das Problem damit beseitigt). Nur was nachher aus diesen Menschen wird, ob die Wohnung nach zwei Monaten wieder so aussieht, wie sich der TV-Stress ausgewirkt hat, interessiert die Millionen Spanner doch nicht. Und unsere Promis machen es vor, viele machen es vor. Das war auch nicht von heute auf morgen in voller „Pracht“ so eingeführt, das hat sich entwickelt, langsam, über Jahrzehnte, durch stetig gesteigertes „Vormachen“. Und damit installiert es sich in eine Kultur, denn andere machen nach. Je mehr es nachmachen - das ist eine Spirale - desto schneller fallen die Hemmungen. Irgendwann ist es ganz normal, denn nachfolgende Generationen wachsen in solche Perversitäten hinein. Beispiel: Irgend wann wurde es mal üblich, dass 12 Jährige zwangsverheiratet wurden, heute nennt man das Kinderschändung und Zwangsehe. Das ist immer so in soziokulturellen Gesellschaften ...

Das zerstört unsere Sozialkultur, hat es bereits zu großen Teilen zerstört. Wir leben im Zeitalter von Narzissmus und gelangweilter, dekadenter Perversion mit vielen Spielarten.

"Was ist denn an dem Freiheitsargument scheinheilig? Natürlich hat die Freiheit Grenzen ... "Hatte einen Hinweis auf Knöpfe gegeben, die dazu gedrückt werden (hierfür werden wissenschaftliche Erkenntnisse missbraucht). Aber habe weder Lust noch Zeit - und es sprengt hier ganz sicherlich den Rahmen-, Ihnen zusätzlich einen Einführungskurs in menschlicher Psychologie zum Thema "Knöpchendrücken, freier Wille ... Unterbewusstsein ... Manipulation von Trieben/Bedürfnissen" zu geben (sie können es sich ja ergooglen .. geht auch philosophisch, Metzinger könnte ich Ihnen empfehlen:"Der Egotunnel" oder vll. bisserl youtube: http://www.youtube.com/watch?v=lvWFuDZANfY). U.U. können Sie sich die mannigfaltigen Folgen dann selbst zusammenrechen …

Diesen gedrückten "Knöpfchen" (und man kennt sie sehr genau) unterliegen sowohl jene, die sich vorführen lassen, wie solche, die es sich anschauen. Wobei: nicht ein Jeder gibt es zu, viele machen es auch heimlich (sie wissen, warum sie es heimlich tun). Aber erst recht gilt es für Menschen, die es sogar befürworten und sich einbilden, sie hätten "gute" und "sachliche" Argumente (ganz freche behaupten gar, es sei moralisch-ethisch korrekt), denn es spiegelt - das mag Sie jetzt erschrecken - die eigene kulturelle, soziale, ethische Haltung, wie die eigenen Triebe/Beweggründe das Ratio zum Bediensteten der Argumente degradieren wider. Das, was Sie kurz umschrieben „Ihren Standpunkt“ nennen. Herzlichen Glückwunsch, das ist Ironie! Haben Sie sie erkannt?
Gruß
rosi

Anonym 25. Januar 2012 um 05:21  

@mann_von_nebenan hat gesagt...

"Chapeau!"

Danke, doch nutzen wird es vermutlich nicht, da sind wir uns sicherlich einig ;).

"...sehe Mitmenschen auch dann nicht gerne im Unglück, wenn sie sich auf der Gegnerseite (zu) befinden (scheinen), selbst wenn sie davon (zu) profitieren (glauben)". Das hatte ich als Selbstverständlichkeit verarbeitet/vorausgesetzt, auch in der Kürze ;)

Gruss
rosi

Anonym 25. Januar 2012 um 10:28  

Es ist mitunter sehr erschreckend zu sehen wie sich die Fernsehlandschaft entwickelt hat. Früher habe ich gern die privaten Sender geschaut. Heute finde ich mich immer mehr auf WDR/Phoenix usw.

Ich kann nicht verstehen wie man sich die Grütze tatsächlich angucken kann. Bei X-Diarys z.B habe ich es nicht einmal 2Minuten ausgehalten und lieber auf Werbung geschalten.

Es ist schade zu sehen, wie einst gute Sendungen mit jeder Staffel in den Scripted-Reality Müll gleiten.

Aber der Markt scheint ja da zu sein. Es gibt genügend Menschen welche diese Sendungen sehen und fast schon verehren (DSDS). Kritik an RTL ist sicher angebracht, aber vor allem auch den vielen Millionen Zuschauern welche diesen Mist einfach so hinnehmen.
Der Zuschauer hat die Macht! Die Simpsons wurden einmal für eine Woche abgesetzt und liefen aufgrund Zuschauerprotest und Boykott der Ersatzsendung wieder an ;-)

Anonym 25. Januar 2012 um 11:32  

Mir ist eine dieser zur Kaste der PROMOTERINNEN zugehörigen Personen bekannt. Selbstverliebt, narzistisch vom Grunde auf, ausbeuterisch, manipulativ und machtbesessen. So unbeschreiblich falsch, dass selbst die Naturgesetze fliehen. Vordergründig hübsch anzusehen ja und noch im selben Augenblick gefriert einem das Blut, wenn man die absolute Boshaftigkeit als Schatten erkennt. Nun ist es mir kein Wunder mehr, dass aus diesem Dunk heraus nichts anderes wachsen kann als Ekel Geilheit und Masturbation. Ein Trauerspiel ein Trauerspiel. So sucht es sich und findet sich, denn gleich und gleich gesellt sich gern... Ich empfehle chihiros reise ins zauberland... Denn dort sehe ich:
Im Wesenskern ganz unwesentlich, ist ihr dennoch alles "GUT".

Anonym 25. Januar 2012 um 11:49  

Trojanerin
"Wenn in Somalia eine Hungerkatastrophe grassiert, dann will ich nicht sehen, wie zwei verfeindete Sängerinnen sich rührselig nach heftigem Streit wieder vertragen."

Mit diesem Argument muss jegliche Zerstreuung der Menschen bis zum Ende der Menschheitsgeschichte eingestellt werden.
Übers Ziel hinausgeschossen.

HMxxx 25. Januar 2012 um 12:18  

Nun ja, Dummheit ist ein nachwachsender Rohstoff und die Privatsender der Dünger dafür.
Könnte man daraus Energie gewinnen, wären zumindest auf diesem Sektor alle Probleme weltweit gelöst.

Dave 26. Januar 2012 um 13:06  

Ich finde die Kritik prinzipiell sehr gelungen aber ein paar entscheidende Punkte fehlen mir,

1 Wie unglaublich schlecht einige Formate nach künstlerischen und technischen Maßstäben produziert sind.

2 Man kann nicht einfach hingehen und sagen wer bei Bauer sucht Frau, DSDS et. mitmacht ist selber Schuld, es ist hinlänglich bekannt das RTL ihre Kandidaten/Protagonisten in Knebelverträge zwingt. Zumal Jene bewusst ausgesucht werden unter dem Gesichtspunkt sich leicht ausnutzen zu können.

3 Man sollte auch erwähnen das Entertainment im TV nicht unbedingt schlecht ist.
Ich persönlich gucke gerne ARTE, ZDFNEO, Discovery und Ähnliche aber nach einem harten Arbeitstag möchte ich auch einfach mal die Simpsons einschalten und mich entspannen.
Was mir auffällt ist die Unfähigkeit deutscher Sender im Allgemeinen gute Unterhaltungsformate zu produzieren, seien es Shows (Raab-Produktionen zum Teil mal Außen vor gelassen), Serien oder Filme. Wenn etwas im Prinzip gut ist, ist es meist ein handwerklich schlecht umgesetzter Einkauf aus dem Ausland.

Anonym 26. Januar 2012 um 14:17  

Auch eine Art Mikrokosmos:

"Das Unternehmen hat außerdem einige neue Funktionen eingeführt. So gibt es in Zukunft Kategorien wie "Neues Kind", "Gewichtsverlust" oder "Erster Kuss". Laut Facebook-Gründer Mark Zuckerberg erzählt die Chronik damit "die ganze Geschichte eines Lebens auf einer Seite"."
http://www.tagesschau.de/inland/facebook258.html

der Herr Karl

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