Das eingeschnappte Lebensgefühl
Freitag, 9. Dezember 2011
Liest man die Diekmännische, und überfliegt man hierbei auch nur die Aufmacher und Überschriften, so kann leicht der Eindruck entstehen, dass Deutschland ein stets verschmähtes, verlachtes, verspottetes, verarschtes, bedrohtes, ausgebeutetes und despektierlich behandeltes Land ist. Und der Deutsche, er ist der verschmähte, verlachte, verspottete usw. Vertreter seines Landes.
Deutschland contra...
Die Diekmännische Tageszeitung meidet das Bindewort - es gibt kein Und, es gibt nur Gegen; kein Deutschland und die anderen, lediglich ein Deutschland gegen die anderen. Deutschland scheint auf diesen Seiten keinen sicheren und anerkannten Platz in der Welt zu haben; es muß beständig gegen die Verdrängung von diesem Platze kämpfen. Bis in jedes kleinste und belangloseste Ressort ist der Furor, die Welt sei gegen das Deutsche, spürbar. So kann es passieren, dass man alleine an einem Tag vorgesetzt bekommt, dass die EU Deutschlands Exportüberschüsse für bedenklich hält ("Warum gönnt man uns den Erfolg nicht?"), eine deutsche Mannschaft im Europacup verpfiffen wurde ("Was hat der Schiri gegen deutsche Mannschaften?"), irgendein deutscher Funktionär auf Europaebene durch einen anderen Funktionär anderer Nationalität ausgetauscht wurde ("Warum wollen die keinen Deutschen mehr im Amt?") und ein peripheres EU-Land Deutschland dazu verpflichten will, auch Flüchtlinge aufzunehmen, um selbst entlastet zu werden ("Müssen denn immer wir bezahlen?").
Deutschland, einig Opferland. Das Deutschland, das uns die berühmte Tageszeitung abbildet, es ist wehleidig, weinerlich, strotzt vor Selbstmitleid. Aber es zieht sich nicht zurück, es bläst zum Gegenangriff, schreit die Ungerechtigkeit laut hinaus. Jeder soll das Unrecht hören...
Eingeschnapptes Lebensgefühl
Als Journalist unter Diekmann, vermutlich war es unter dessen Vorgängern nicht gravierend anders, muß man verinnerlichen, aus einem Land zu berichten, dass von jeher an die Wand gedrückt wird. Larmoyanz ist das tägliche Brot. Keiner mag uns!, ist die Parole, die weinerlich umformuliert lautet: "Warum mag uns nur keiner?" Der Journalist fragt beleidigt, er versteht die Welt im wahrsten Sinne der Redewendung nicht mehr, deshalb hinterfragt er das Gestrüpp an Diskriminierung, Undankbarkeit und Verunglimpfung. Es ist doch nicht normal, dass uns Europa so verabscheut. Der Neid ist dann die Ausrede: man beneidet uns, man gönnt uns nichts. Er ist es, der Europa gegen Deutschland stellt - manchmal sogar die ganze Welt, wenn beispielsweise in einem WM-Endrundenspiel mal wieder ein Einwurf für Deutschland nicht gegeben wurde, der vermutlich aber ganz sicher den Siegtreffer gebracht hätte. Spottet die Welt über eine Nationalelf, die ohne Glanzpunkte und mit viel Glück ins WM-Finale stolpert, man denke hierbei an das Turnier in Japan und Südkorea, so ist man eingeschnappt, weil einem diese Welt nicht mal den Titel gönnt.
BILD zu lesen bedeutet ein bestimmtes Lebensgefühl zu konsumieren. Dieses Lebensgefühl heißt: Wir gegen die Welt! Und der Journalist hat es dem Konsumenten zu vermitteln. Er ist das Medium zwischen ungerechter Welt und immer benachteiligtem Deutschland. Er formuliert die Verarschung, mit der man als Deutscher von Geburt an konfrontiert ist. Das savoir vivre, das Verstehen-zu-leben des Deutschen ist nicht Genuss oder Gemütlichkeit oder Gelassenheit - es ist das unterschwellige Bewusstsein, einem Volk zugehörig zu sein, das beharrlich veräppelt, betrogen und ausgelacht wird. Zumindest meint das die Redaktion besagter Zeitung.
Iniquité, Imbécillité, Fraternité
Mitglied dieses auserwählten Volkes zu sein, das schmiedet eine Schicksalsgemeinschaft. Was das BILD-Volk zusammenhält, diese dumpfe Gewissheit gründlich von Europa, von der Welt verarscht und erniedrigt zu werden, das ist der Kitt. Was sollte sonst die Nation einen? Die immer mehr auseinanderklaffende Einkommensschere? Die Zwei-Klassen-Medizin? Diätenerhöhungen und steigende Managergehälter bei Einsparungen im Sozial- und Gesundheitswesen? Die gemeinsame Empörung gegen die, die uns nichts gönnen, die uns auslachen und ausbeuten, das vereint, das fraternisiert.
Wir empören uns, also sind wir. Erst wenn das Volk von Gnaden Diekmanns gemeinsam entrüstet ist, entsteht das Wir. So betrügt man nicht mehr Deutschland - man betrügt uns. Lacht nicht mehr über Deutschland - wir werden ausgelacht. Du bist Deutschland - wir alle. Zusammen gegen den Rest der Welt, der uns respektlos behandelt. Wir sind alle Brüder im Geiste Diekmanns, wenn wir nur einen gemeinsamen Punkt in der Ferne fixieren, auf den wir unsere weinerliche Entrüstung zielen können.
Deutschland contra...
Die Diekmännische Tageszeitung meidet das Bindewort - es gibt kein Und, es gibt nur Gegen; kein Deutschland und die anderen, lediglich ein Deutschland gegen die anderen. Deutschland scheint auf diesen Seiten keinen sicheren und anerkannten Platz in der Welt zu haben; es muß beständig gegen die Verdrängung von diesem Platze kämpfen. Bis in jedes kleinste und belangloseste Ressort ist der Furor, die Welt sei gegen das Deutsche, spürbar. So kann es passieren, dass man alleine an einem Tag vorgesetzt bekommt, dass die EU Deutschlands Exportüberschüsse für bedenklich hält ("Warum gönnt man uns den Erfolg nicht?"), eine deutsche Mannschaft im Europacup verpfiffen wurde ("Was hat der Schiri gegen deutsche Mannschaften?"), irgendein deutscher Funktionär auf Europaebene durch einen anderen Funktionär anderer Nationalität ausgetauscht wurde ("Warum wollen die keinen Deutschen mehr im Amt?") und ein peripheres EU-Land Deutschland dazu verpflichten will, auch Flüchtlinge aufzunehmen, um selbst entlastet zu werden ("Müssen denn immer wir bezahlen?").
Deutschland, einig Opferland. Das Deutschland, das uns die berühmte Tageszeitung abbildet, es ist wehleidig, weinerlich, strotzt vor Selbstmitleid. Aber es zieht sich nicht zurück, es bläst zum Gegenangriff, schreit die Ungerechtigkeit laut hinaus. Jeder soll das Unrecht hören...
Eingeschnapptes Lebensgefühl
Als Journalist unter Diekmann, vermutlich war es unter dessen Vorgängern nicht gravierend anders, muß man verinnerlichen, aus einem Land zu berichten, dass von jeher an die Wand gedrückt wird. Larmoyanz ist das tägliche Brot. Keiner mag uns!, ist die Parole, die weinerlich umformuliert lautet: "Warum mag uns nur keiner?" Der Journalist fragt beleidigt, er versteht die Welt im wahrsten Sinne der Redewendung nicht mehr, deshalb hinterfragt er das Gestrüpp an Diskriminierung, Undankbarkeit und Verunglimpfung. Es ist doch nicht normal, dass uns Europa so verabscheut. Der Neid ist dann die Ausrede: man beneidet uns, man gönnt uns nichts. Er ist es, der Europa gegen Deutschland stellt - manchmal sogar die ganze Welt, wenn beispielsweise in einem WM-Endrundenspiel mal wieder ein Einwurf für Deutschland nicht gegeben wurde, der vermutlich aber ganz sicher den Siegtreffer gebracht hätte. Spottet die Welt über eine Nationalelf, die ohne Glanzpunkte und mit viel Glück ins WM-Finale stolpert, man denke hierbei an das Turnier in Japan und Südkorea, so ist man eingeschnappt, weil einem diese Welt nicht mal den Titel gönnt.
BILD zu lesen bedeutet ein bestimmtes Lebensgefühl zu konsumieren. Dieses Lebensgefühl heißt: Wir gegen die Welt! Und der Journalist hat es dem Konsumenten zu vermitteln. Er ist das Medium zwischen ungerechter Welt und immer benachteiligtem Deutschland. Er formuliert die Verarschung, mit der man als Deutscher von Geburt an konfrontiert ist. Das savoir vivre, das Verstehen-zu-leben des Deutschen ist nicht Genuss oder Gemütlichkeit oder Gelassenheit - es ist das unterschwellige Bewusstsein, einem Volk zugehörig zu sein, das beharrlich veräppelt, betrogen und ausgelacht wird. Zumindest meint das die Redaktion besagter Zeitung.
Iniquité, Imbécillité, Fraternité
Mitglied dieses auserwählten Volkes zu sein, das schmiedet eine Schicksalsgemeinschaft. Was das BILD-Volk zusammenhält, diese dumpfe Gewissheit gründlich von Europa, von der Welt verarscht und erniedrigt zu werden, das ist der Kitt. Was sollte sonst die Nation einen? Die immer mehr auseinanderklaffende Einkommensschere? Die Zwei-Klassen-Medizin? Diätenerhöhungen und steigende Managergehälter bei Einsparungen im Sozial- und Gesundheitswesen? Die gemeinsame Empörung gegen die, die uns nichts gönnen, die uns auslachen und ausbeuten, das vereint, das fraternisiert.
Wir empören uns, also sind wir. Erst wenn das Volk von Gnaden Diekmanns gemeinsam entrüstet ist, entsteht das Wir. So betrügt man nicht mehr Deutschland - man betrügt uns. Lacht nicht mehr über Deutschland - wir werden ausgelacht. Du bist Deutschland - wir alle. Zusammen gegen den Rest der Welt, der uns respektlos behandelt. Wir sind alle Brüder im Geiste Diekmanns, wenn wir nur einen gemeinsamen Punkt in der Ferne fixieren, auf den wir unsere weinerliche Entrüstung zielen können.
13 Kommentare:
"und dann kann man als Guter und dei Augen voll Sand, in die heiligen Kriege ziehn" (Konstantin Wecker)
Die Frage ist doch, warum nur?
Sind das alles nur Zufälle? Was hat der einzelne Journalist davon?
Wird dies zentral gesteuert? und wenn ja wer? und warum? Sind nur so, große Auflagen zu erreichen?
Gruß Spartaner
Und so klang das vor 65 Jahren: 'Mein deutsches Volk, wenn so die Welt gegen uns steht, dann müssen wir um so mehr zu einer Einheit werden'
On the nose, mal wieder! Es ist das Ressentiment der sich zu kurz gekommen fühlenden, das in D-Land hervorragend verfängt. Deshalb lässt sich damit so wunderbar Auflage machen. Das, und nur das, hat die Journaille davon, der so sozialromantisches Gewäsch wie gesellschaftliche Verantwortung schon längst am A***h vorbei geht.
Ein ganz klasse Artikel, danke Roberto.
Diese reine Propagandasprache der Blödzeitung ist nach dem gleichen Grunschema aufgebaut, wie die Werbung. Darüber hinaus basiert sie noch auf der Ausdrucksweise (zur Verblendung des Volkes) im Dritten Reich. -
Das Individuelle wird kollektiviert und umgekehrt. Mit diesem Sprachstil wird erreicht, daß über alle wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen eine unkritische Öffentlichkeit hergestellt wird.- Und so läßt sich dann die Masse beliebig manipulieren.(kneten,knechten,dirigieren usw.)
Es ist absichtlich und auf den Punkt gebracht, eine verschleierte
Machtausübung !
"Müssen denn immer wir bezahlen?" Ja wir müssen immer noch bezahlen. Wer glaubt, dass ein von den Deutschen angezettelter 2. Weltkrieg und ein unfassbares Morden im eigenen Lande, an der Peripherie und weit darüber hinaus, mal eben vergessen ist, der ist naiv. So eine Hasswelle hat über etliche Generationen hinaus eine Nachwirkung. Wird sind nun mal eine Generation, die aus einem Volk von Mördern entstanden sind, einige sind ja noch unter uns. So sehen es die von uns Geschändeten natürlich auch. Bei allem Respekt vor der Leistung der Deutschen Bevölkerung in der Entwicklung, Forschung und Wirtschaft (In der Außenpolitik sind ja gerade die Delletanten am Werk), sie erzeugt natürlich Neid und deswegen hilft da eben nur etwas Bescheidenheit und ein ehrliches Bemühen um Solidarität unter uns und mit den anderen Völkern.
Warum? Weil das große Geschäft mit Angst und Populismus zu machen ist. Erst Schlagzeilen die erschrecken und verunsichern. Dann will der Michel wissen wie das sein kann und liest den Schund. Der Deutsche ist aber leider von Natur aus zukunftsängstig, skeptisch und pessimistisch. Wir waren schon immer umzingelt von Feinden die uns Böses wollen. Dazu hat ein durchschnittlicher Österreicher vor reichlich 80 Jahren mal ein Buch geschrieben. Die BILD erfindet doch nichts selber :)
Erstaunlich, dass seit 40, 50 Jahren immer wieder erneut festgestellt wird, dass die Blödzeitung ein Drecksblatt ist. Man weiß es. Jeder weiß es, auch die Macher dieses Produkts. Als: endlich das Zeugs einstampfen, zu Tode verklagen, vernichten... oder endlich die immer gleichen richtigen aber nutzlosen Tiraden einstellen, also totschweigen.
nee, das geht auch nicht?
Da dann nicht.
Was tun? fragt Frau Kuhn.
- Frau Kuhn
Die "Blödmaschine" (Seeßlen/Metz) BILD erklärt dem deutschen Michel die Welt. Die ganze Welt ist gegen Deutschland, nur die "Freiheits"kämpfer aus (Patriot-Act-Wall-Street-)USA, (City-of-London-)Großbritannien und (Altes-Testament-Zionismus-)Israel ("Die hl. Dreifaltigkeit des Satans" hätte man das in der Luther-Sprache des 16. Jahrhunderts genannt.)sind Deutschlands Freunde (tatsächlich sind es "False Friends"). Das ist die völlige Verdrehung der Wirklichkeit um 180 Grad. Deutschland wird von diesem Pack seit 1945 ausgeplündert. Aber wenn man dies in der Öffentlichkeit sagt, ist man ein Nazi. Das ist das Ergebnis einer über 60jährigen Gehirnwäsche. Die Geschichte schreiben bekanntlich immer die Sieger - der Kriegsverbrecher Churchill z.B. bekommt für sein Machwerk über den WK2 den Literartur(!!!)-Nobelpreis.
Alle dreckigen US-Kriege seit den 1990er Jahren (Bush Seniors "New World Order") wären ohne die Militärbasen in Deutschland undurchführbar gewesen. Wir sind kein freies Land. Wir sind allenfalls der 51. Bundesstaat der USA. Warum wird Gutti von BILD so protegiert? Weil der ein sog. Atlantiker ist, d.h. ein "Vaterlandsverräter".(So hätte man früher gesagt - also ein Politiker der nicht die deutschen Interessen vertritt, sondern die imperialistischen Interessen der USA. Warum sonst der Umbau einer nationalen Verteidigungsarmee in eine Berufsarmee, die weltweit einsatzfähig ist?)
Von deutschem Boden geht Krieg aus
Die Funktion der ausländischen Militärstützpunkte
von Hans-Peter Richter:
http://www.wissenschaft-und-frieden.de/seite.php?dossierID=063
http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2011/05/alle-kriege-gehen-von-deutschen-boden.html
Deutschland verschenkt U-Boote an Zionismus-Israel - um den 3. Weltkrieg zu starten(?):
http://de.wikipedia.org/wiki/Dolphin-Klasse
Anton Reiser
Ich glaub' nicht, daß die so denken. Sie sind keine Nationalisten, sie haben auch keine Ressentiments. Das paßt alles nicht zur Grundkonstitution dieses Auswurfs der Menschheit. Sie schreiben grundsätzlich so, daß es ihnen Geld und Macht mehrt.
So weit ich weiß, hat diese Firma auch in Polen eine Filiale. Es würde mich nicht wundern, wenn dort das gleiche auf Polnisch und den polnischen Nationalismus bedienend stünde und die Deutschen grundsätzlich das Allerletzte sind. Ich würde mich nicht einmal wundern, wenn die polnischen und die deutschen Artikel von den selben Aufpassern kontrolliert würden, bevor sie in Druck gehen. Kennt sich da einer aus und kann das nachprüfen?
@Ludwig Trepl
Hr. Trepl Sie haben völlig Recht. Diesem Auswurf gehts nur um Aufmerksamkeit, Geld und Macht. Diese Journaille schwanzelt um die "Mächtigen" (eigentlich sind es nur Marionetten) herum, wie pausbäckige Schulbubis einer Schülerzeitung. Man meditiere über das Titelbild von "Hintergrund" Nr. 3/2009.
Heft Nr. 3/2009:
http://www.hintergrund.de/das-heft-inhalt.html
Anton Reiser
Es ist doch so einfach. Die BILD hat zwei Ziele. Erstens: Geld verdienen. Zweitens: eine bestimmte politische Position verbreiten.
Wie funktioniert das am Besten? In dem man der potentiellen Leserschaft ein "Wir-Gefühl" vermittelt. Wie schafft man eine emotionale Bindung zu einer solchen Gruppe? Durch eine Abgrenzung zu "den Anderen".
Das hat schon immer funktioniert. Von den Stammes Strukturen der Frühsteinzeit über die Reiche der Antike bis hin zu Adolf und Co. Wir sind die Guten aber die anderen wollen nicht mit uns spielen oder noch schlimmer: nutzen uns aus (Griechen) oder nochmal schlimmer: wollen uns Böses (Muselmanen).
Voila! Schon hat man den begierigen BILD-Leser, der sich allzu gerne Mit Diekmann und seinen Kollegen über die "Anderen" empört und sich bereitwillig die gemeinsame "Meinung bilden lässt".
Es ist schon kurios. Alle, die man so trifft und so hört lesen nie die BILD und niemand kauft sie. Und trotzdem ist sie das auflagenstärkste Blatt Deutschlands oder sogar Europas. Also wird die BILD von Geistern und Gespenstern gelesen. Um die BILD kommt halt niemand herum. In der Straßenbahn nicht und auch nicht am Arbeitsplatz und in der Schule. Wenn zugegeben wird, dass die BILD gelesen wird, dann nur, "um den Sportteil zu lesen", weil der doch so ausführlich und "ehrlich" ist wie nirgendwo. Ganz besonders schlimm finde ich, wenn BILD zur einzigen Argumentationsgrundlage wird oder ständig auf sie verwiesen wird ("Da, in der Zeitung stehts").
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Punktum: Für mich ist die Boulevardpresse das Krebsgeschwür der Pressefreiheit. Sie bedient ausschließlich Instinkte, den Voyeurismus, die Sensatinsgeilheit, hetzt und schürt Emotionen. Was gibts für BILD schöneres als den jugendlichen U-Bahnschläger mit Migrantenhintergrund oder das kinderschänderische "Schwein", dass wegen der Lasch-Gerichte immer noch frei herumläuft oder wieder freigelassen werden muss.
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BILD will offensichtlich die Todesstrafe, überlässt aber die Forderung derselben ihrer Klientel an den Stammtischen. Oder BILD empört sich über nicht integrierte Migranten oder hetzt über "Unterschichtler" gibt sich aber jetzt, nach den Neonazimorden als DAS Antifadablatt. BILD will scheinbar nicht wissen, dass sie eigentlich den Nazis durch ihre Hetze Nahrung gegeben hat. Hierbei sei auch mal die Sarrazin-Berichterstattung erwähnt.
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Und sehr schön sind oft die Leserbriefe, die ein "mach weiter so BILD" oder "bitte BILD bleib dran" beinhalten. Die kommen mir vor, wie von der Redaktion selbst verfasst. Und wenn, wie bei Guttenberg, niemand mehr der BILD folgen möchte, hält sie immer noch an den untragbaren und entlarvten Dingen fest, bis es wirklich nicht mehr anders geht.
Norbert E.
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