Deutschland, du Opfer!

Donnerstag, 26. Mai 2016

Nicht Fleiß, Pünktlichkeit oder weiße Socken in Sandalen sind die primären Integrationsparameter in diesem Lande. Der Jammer und das stete Gefühl betrogen worden zu sein sind deutsche Tugenden der Berliner Republik.

»Am besten gar nicht mehr hinfahren«, schrieb ein erboster Kommentator irgendwo bei Facebook und bezog sich auf den Eurovision Song Contest. Ein abgekartetes Spiel zwischen den Osteuropäern sei das nämlich. Andere sahen nicht ein, dass Deutschland dieses Event mit so viel Geld ausstattet, nur um am Schluss gedemütigt zu werden. Als eine Kommentatorin einwarf, man sollte vielleicht auch mal mit etwas Distanz die Qualität des deutschen Beitrages hinterfragen, fing sie sich gleich einige verbale Ohrfeigen ein. Dann ging das Schaulaufen der Jämmerlinge weiter. Sie weinten dem an ihnen begangenen Betrug wortreich nach und waren sich einig, künftig nicht mehr mitspielen zu wollen. Und falls Deutschland doch so blöd wäre, auch im kommenden Jahr einen Beitrag zu entsenden, so wollten sie zumindest nicht mehr den Fernseher anschalten. Früher verschränkte man beleidigt die Arme, wenn man schmollte. Heute hämmert man auf eine Tastatur.

1 Kommentare:

maguscarolus 29. Mai 2016 um 15:40  

Letztlich war auch der Hitler–Faschismus nichts Anderes als so eine typische deutsche Selbstgerechtigkeit. Die unüberlegten und unausgewogenen Sanktionen gegen den Kriegsverlierer Deutschland und die anschließende Weltwirtschaftskrise mit ihren katastrophalen sozialen Folgen führten im deutschen Bürger - und Kleinbürgertum zu einer ebensolchen Opfermentalität und schwelenden Hass gegen "die da oben" und "die Anderen", die "uns" das angetan haben.

Die Deutschen sind ganz offensichtlich ein Volk, das sich immer wieder nach demselben Muster verführen und verderben lässt, vielleicht, weil es schon so verdorben ist.

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