Ohne Fehl am Tadel
Donnerstag, 12. März 2015
Politik ist entweder die Kunst des Machbaren oder der Kampf um die
rechte Ordnung. Oder ganz etwas anderes. Sie scheint heute aber mehr
denn je die Kunst des Tadelns und der Standpauke zu sein.
»Schäuble-Rüffel für Griechen«, war letztens wieder zu lesen. Und
Merkel tadelte Putin, während Kauder damit beschäftigt war, die
Syriza-Regierung zu rügen. Bosbach wetterte bei Jauch gegen die neue
griechische Regierung. Steinmeier machte es seiner Chefin nach und
tadelte – ebenfalls Putin. Gauck kritisierte derweil Erdogan. Rüffeln,
tadeln, rügen, wettern, kritisieren. Ist das aus dem politischen
Alltagsgeschäft geworden? Eine Standpauke, die uns Bürgern zeigen soll,
dass sie es richtig drauf haben, diese Damen und Herren? Ist Politik die
Kunst des Tadelns geworden? Eines Tadelns, bei dem man sich von
Journalisten begleiten lässt, die dann wiederum schreiben: »Oho,
Politiker X hat es dem oder dem mal so ordentlich gegeben«?
3 Kommentare:
Oh Roberto, auf deinem neuen Foto beim Neuen Deutschland siehst du so abgewrackt und kaputt aus ... ich mache mir Sorgen!
Vielen Dank. Sorgen sind gut. Dann denkst du wenigstens an mich.
Dass wir in einen Zeitalter neuen deutschen Imperialismus leben, erkennt man vor allem daran, dass es mitlerweile selbstverständlich geworden ist, dass Politiker der Bundesregierung die Staatschefs anderer Länder behandeln wie kleine Kinder.
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