Im Osten nichts Gutes
Mittwoch, 27. März 2013
Die Massen des Ostens waren stets die Furcht des Bürgers deutscher Landen. Die Tartaren waren es vor langer Zeit. Vor Jahrzehnten fürchtete man sich besonders vor den Ostjuden. Und die aktuelle Geschichte mit den Roma gleicht in vielen Facetten der Panik, die schon viele Jahre vor Hitler bezüglich dieser Ostjuden verbreitet wurde.
Gleichzeitig sind die wirtschaftlichen Absichten, die man mit der Forcierung der Osterweiterung der Europäischen Union befriedigen wollte, schon in jenem berühmten Drang nach Osten historisch angelegt. Der Lebensraum, der dazumal begehrt war, benötigt heute keine territoriale Absteckung mehr, es reicht die Eingliederung in die Handelsbilanz, also die Definition als gemeinsamer Wirtschaftsraum.
Insofern ist dieses Dilemma, das wir heute zwischen Zuzug von Menschen aus Osteuropa, speziell der Roma, und der willkommenen Handelszone in eben diesem Osten, kein Widerspruch dieser deutschen Gesellschaft, sondern nur die aktuelle Ausformung einer historischen Kontinuität.
Diese geschichtliche Stetigkeit gipfelte einstmals darin, dass selbst die Jüdische Nationalunion 1933 ein Einreiseverbot für Ostjuden befürwortete. Nebenher warb man für die neue Regierung unter Hitler, die dieses Verbot selbstverständlich gleichfalls für existenziell erachtete. Schon zuvor haben sich jüdische Eliten bei etwaigen Reichskanzlern wegen des Zuzugs aschkenasischer Juden beschwert. So berichtet zumindest John Toland von der typisch deutschen Angst vor dem Osten. Noch mahnen Roma-Verbände den Rassismus an, mit dem man osteuropäische Roma hierzulande begrüßt. Die ersten Roma, die vor ihren "Geschwistern" aus dem Osten warnen, werden sicher bald den Boulevard säumen.
Der Osten, der aus deutscher Sicht gleich nach Deutschland beginnt, war zeitgleich eine Ferne, nach der man sich sehnte, obgleich die Menschen aus diesen Gefilden, wenn sie Deutschland zu nahe kamen, stets als eklige Gestalten galten. Osteuropa ist für das deutsche Bewusstsein nicht erst seitdem der Eiserne Vorhang aufgerollt wurde eine Region der Verschlagenheit. Nicht erst seither gelten Osteuropäer als gewalttätig und kriminell. Das ist deutsche Tradition, antislawische Folklore, die egalitär alles aus dem Osten, ob slawisch oder nicht, abkanzelt. Man meint geradezu, es gehöre zum deutschen Erfahrungsschatz, irgendwann mal schlechte Erlebnisse mit dem Osten gehabt haben zu müssen.
Diese Diskrepanz zwischen Drang nach Osten und Ablehnung der Menschen des Ostens ist keine. Denn beides schließt sich nicht aus, sondern gegenteilig, bedingt sich. Weil der Osteuropäer so verschlagen ist, weil er keine Organisation kennt, keine Milde und keinen Fleiß, drängt es das Deutsche dorthin. Wenn man dabei pekuniären Gewinn einstreicht: Umso besser! Das nennt man heute Win-Win-Situation. Früher nannte es sich Deutschorden und trug ein schwarzes Kreuz auf der Brust.
Mit dem Kreuz kamen sie über den Osten und ein Kreuz sei es heute noch mit diesen Osteuropäern. Wenn man hierzulande von Polen, Tschechen oder Rumänen hört, rümpft man die Nase. Das sind nicht nur Ausländer, es sind Menschen spezieller Sorte. Man sagt nicht mehr Untermenschen und vermutlich meint man das auch nicht mehr, wenn man Osteuropäern eine Disposition zum gewaltsamen Raub und Mord attestiert. Aber dieses braune Theorem schwingt leise mit.
Der Osten sei rauh und kalt, die Menschen des Ostens Produkt dieser Zerklüftung. Ein Hauch Asien, Sibirien, Mongolei sei ist Osteuropa schon spürbar, sagt man noch heute. Vermutlich ein Ressentiment mit einem Erfahrungsgehalt, der so alt ist, das er nicht mehr wahr sein kann - denn die Tartaren wüten schon seit Jahrhunderten nicht mehr im Osten und Strukturen haben sie aufgrund ihres Nomadentums so gut wie keine hinterlassen. Die Steppe fange gleich hinter Pommern und Nieder- und Oberschlesien an, hat man zu Zeiten des RMVP behauptet. So ungefähr glaubt man das heute noch.
Man spricht vom Zarentum und der Ochrana, von Lenin, von Stalin, von der blutigen Geschichte Osteuropas, das bis nach Asien hineinragt und geistesgeschichtlich demnach mehr asiatisch, mehr osmanisch, als europäisch sei. Gnade sei keine osteuropäische Eigenschaft, die Historie belege das eindrücklich. So einseitig sind die Eindrücke, so ahnungslos!
Im Osten nichts Gutes, meinen wir zu wissen. Nur das Land, der Markt, kann gut genutzt und verwertet werden. Aber die Menschen? Den Osten irgendwie zu kultivieren, das ist das Sendungsbewusstsein so vieler Jahre schon. Mag sein, dass man sich dabei denkt, dass ein kultivierter Osten auch kultivierte Osteuropäer mit sich bringen würde, dass der Lebensraum oder wahlweise der Wirtschaftsraum im Osten unter Kuratel eines Kulturvolkes anständig sozialisieren würde. Die osteuropäischen Kulturräume und Geistesschulen, die es ja gibt, nimmt man hierfür beharrlich nicht zur Kenntnis.
Was wissen wir denn über die Menschen aus dem Osten Europas wirklich? Eine Annäherung an westliche Nachbarn hat es gegeben. Ihre Lebenswirklichkeit, ihre gesellschaftlichen Verknüpfungen akzeptiert man hierzulande mehr oder weniger. Dem Osten hat man sich so wenig gewidmet, dass man heute noch an Vorurteilen festhält, die schon vor Jahrzehnten überkommen waren. Das Untermenschentum schimmert noch immer hervor. Wenn jemand mit osteuropäischen Akzent Deutsch spricht, wird man schneller skeptisch und nestelt an der Gesäßtasche herum - fühlen ob das Portemonnaie noch da ist. Und zeigt uns Aktenzeichen XY nicht immer wieder Täter, die durch slawischen Einschlag im radebrechenden Deutsch auffallen? Ist das kein Beweis für die These?
Osteuropa als Gewaltregion voller Gewaltmenschen, die unter den Klängen von Klezmermusik und den tiefen Stimmen gigantischer Männerchöre wüten? Wie kommt man dazu, Menschen einer Sphäre derart kollektiv zu kriminalisieren? Welche Arroganz und welcher Chauvinismus müssen dahinterstecken? Jetzt fürchtet man die Roma, die so gar nicht "zu uns" passen. Vor Jahren waren es die Rumänen, etwas später die Polen und Tschechen. Alle haben nicht nach Deutschland gepasst, weil sie den Deutschen nicht gepasst haben. Rumänen, Polen, Tschechen, Roma: Alles eine Brühe für die deutsche Wahrnehmung. Wen kümmert es da noch, dass Polen eine Sprache sprechen, die mit keiner benachbarten auch nur ähnlich ist?
Die Roma sind nur die aktuellen Opfer dieser historischen Abneigung gegenüber den Osteuropäern - und die Osterweiterung der EU ist gleichzeitig nur die aktuelle Gestaltung der historischen Faszination für den osteuropäischen Raum.
Gleichzeitig sind die wirtschaftlichen Absichten, die man mit der Forcierung der Osterweiterung der Europäischen Union befriedigen wollte, schon in jenem berühmten Drang nach Osten historisch angelegt. Der Lebensraum, der dazumal begehrt war, benötigt heute keine territoriale Absteckung mehr, es reicht die Eingliederung in die Handelsbilanz, also die Definition als gemeinsamer Wirtschaftsraum.
Insofern ist dieses Dilemma, das wir heute zwischen Zuzug von Menschen aus Osteuropa, speziell der Roma, und der willkommenen Handelszone in eben diesem Osten, kein Widerspruch dieser deutschen Gesellschaft, sondern nur die aktuelle Ausformung einer historischen Kontinuität.
Diese geschichtliche Stetigkeit gipfelte einstmals darin, dass selbst die Jüdische Nationalunion 1933 ein Einreiseverbot für Ostjuden befürwortete. Nebenher warb man für die neue Regierung unter Hitler, die dieses Verbot selbstverständlich gleichfalls für existenziell erachtete. Schon zuvor haben sich jüdische Eliten bei etwaigen Reichskanzlern wegen des Zuzugs aschkenasischer Juden beschwert. So berichtet zumindest John Toland von der typisch deutschen Angst vor dem Osten. Noch mahnen Roma-Verbände den Rassismus an, mit dem man osteuropäische Roma hierzulande begrüßt. Die ersten Roma, die vor ihren "Geschwistern" aus dem Osten warnen, werden sicher bald den Boulevard säumen.
Der Osten, der aus deutscher Sicht gleich nach Deutschland beginnt, war zeitgleich eine Ferne, nach der man sich sehnte, obgleich die Menschen aus diesen Gefilden, wenn sie Deutschland zu nahe kamen, stets als eklige Gestalten galten. Osteuropa ist für das deutsche Bewusstsein nicht erst seitdem der Eiserne Vorhang aufgerollt wurde eine Region der Verschlagenheit. Nicht erst seither gelten Osteuropäer als gewalttätig und kriminell. Das ist deutsche Tradition, antislawische Folklore, die egalitär alles aus dem Osten, ob slawisch oder nicht, abkanzelt. Man meint geradezu, es gehöre zum deutschen Erfahrungsschatz, irgendwann mal schlechte Erlebnisse mit dem Osten gehabt haben zu müssen.
Diese Diskrepanz zwischen Drang nach Osten und Ablehnung der Menschen des Ostens ist keine. Denn beides schließt sich nicht aus, sondern gegenteilig, bedingt sich. Weil der Osteuropäer so verschlagen ist, weil er keine Organisation kennt, keine Milde und keinen Fleiß, drängt es das Deutsche dorthin. Wenn man dabei pekuniären Gewinn einstreicht: Umso besser! Das nennt man heute Win-Win-Situation. Früher nannte es sich Deutschorden und trug ein schwarzes Kreuz auf der Brust.
Mit dem Kreuz kamen sie über den Osten und ein Kreuz sei es heute noch mit diesen Osteuropäern. Wenn man hierzulande von Polen, Tschechen oder Rumänen hört, rümpft man die Nase. Das sind nicht nur Ausländer, es sind Menschen spezieller Sorte. Man sagt nicht mehr Untermenschen und vermutlich meint man das auch nicht mehr, wenn man Osteuropäern eine Disposition zum gewaltsamen Raub und Mord attestiert. Aber dieses braune Theorem schwingt leise mit.
Der Osten sei rauh und kalt, die Menschen des Ostens Produkt dieser Zerklüftung. Ein Hauch Asien, Sibirien, Mongolei sei ist Osteuropa schon spürbar, sagt man noch heute. Vermutlich ein Ressentiment mit einem Erfahrungsgehalt, der so alt ist, das er nicht mehr wahr sein kann - denn die Tartaren wüten schon seit Jahrhunderten nicht mehr im Osten und Strukturen haben sie aufgrund ihres Nomadentums so gut wie keine hinterlassen. Die Steppe fange gleich hinter Pommern und Nieder- und Oberschlesien an, hat man zu Zeiten des RMVP behauptet. So ungefähr glaubt man das heute noch.
Man spricht vom Zarentum und der Ochrana, von Lenin, von Stalin, von der blutigen Geschichte Osteuropas, das bis nach Asien hineinragt und geistesgeschichtlich demnach mehr asiatisch, mehr osmanisch, als europäisch sei. Gnade sei keine osteuropäische Eigenschaft, die Historie belege das eindrücklich. So einseitig sind die Eindrücke, so ahnungslos!
Im Osten nichts Gutes, meinen wir zu wissen. Nur das Land, der Markt, kann gut genutzt und verwertet werden. Aber die Menschen? Den Osten irgendwie zu kultivieren, das ist das Sendungsbewusstsein so vieler Jahre schon. Mag sein, dass man sich dabei denkt, dass ein kultivierter Osten auch kultivierte Osteuropäer mit sich bringen würde, dass der Lebensraum oder wahlweise der Wirtschaftsraum im Osten unter Kuratel eines Kulturvolkes anständig sozialisieren würde. Die osteuropäischen Kulturräume und Geistesschulen, die es ja gibt, nimmt man hierfür beharrlich nicht zur Kenntnis.
Was wissen wir denn über die Menschen aus dem Osten Europas wirklich? Eine Annäherung an westliche Nachbarn hat es gegeben. Ihre Lebenswirklichkeit, ihre gesellschaftlichen Verknüpfungen akzeptiert man hierzulande mehr oder weniger. Dem Osten hat man sich so wenig gewidmet, dass man heute noch an Vorurteilen festhält, die schon vor Jahrzehnten überkommen waren. Das Untermenschentum schimmert noch immer hervor. Wenn jemand mit osteuropäischen Akzent Deutsch spricht, wird man schneller skeptisch und nestelt an der Gesäßtasche herum - fühlen ob das Portemonnaie noch da ist. Und zeigt uns Aktenzeichen XY nicht immer wieder Täter, die durch slawischen Einschlag im radebrechenden Deutsch auffallen? Ist das kein Beweis für die These?
Osteuropa als Gewaltregion voller Gewaltmenschen, die unter den Klängen von Klezmermusik und den tiefen Stimmen gigantischer Männerchöre wüten? Wie kommt man dazu, Menschen einer Sphäre derart kollektiv zu kriminalisieren? Welche Arroganz und welcher Chauvinismus müssen dahinterstecken? Jetzt fürchtet man die Roma, die so gar nicht "zu uns" passen. Vor Jahren waren es die Rumänen, etwas später die Polen und Tschechen. Alle haben nicht nach Deutschland gepasst, weil sie den Deutschen nicht gepasst haben. Rumänen, Polen, Tschechen, Roma: Alles eine Brühe für die deutsche Wahrnehmung. Wen kümmert es da noch, dass Polen eine Sprache sprechen, die mit keiner benachbarten auch nur ähnlich ist?
Die Roma sind nur die aktuellen Opfer dieser historischen Abneigung gegenüber den Osteuropäern - und die Osterweiterung der EU ist gleichzeitig nur die aktuelle Gestaltung der historischen Faszination für den osteuropäischen Raum.
3 Kommentare:
Xenophobe Anwandlungen sind Bestandteil vor allem des deutschen Gemüts. Die Nazis haben den Kampf und die Vernichtung des „Artfremden“ par excelence zur Staatsräson erhoben. Die Folgen sind bekannt. Heute ist alles sehr viel moderater wie eben in der Weimarer Republik.
Die Xenophobie ist aber nur eine Geschichte. Die andere ist, das sie sich sehr gut instrumentalisieren lässt für andere Zwecke und Ziele, die nicht an die große Glocke gehängt werden. Und im Übrigen sollten wir uns vor dem Hintergrund unserer Geschichte („Drittes Reich“) wahrhaftig in mehr Demut üben.
@Roberto J. de Lapuente
"[...]Die ersten Roma, die vor ihren "Geschwistern" aus dem Osten warnen, werden sicher bald den Boulevard säumen[...]"
Von Roma weiß ich das nicht, aber von Cinti, die nicht zu den Roma gehören wollen, ebenso wie Jenische, die sich verbitten zu den Roma zu gehören schon.
Las vor kurzem ein Buch eines eidgenössischen Jenischen, und da beschreibt der, der sich seit Jahrzehnten - eigenen Worten nach -für die Rechte der Jenischen in einer eigens dafür gegründeten Organisation einsetzt (z.B. für die Entschädigung ehemaliger "Verdingkinder") die Vorurteile die Jenische gegen andere "Zigeuner" haben.
Es scheint wohl wahr zu sein, dass kein Mensch von Vorurteilen frei ist - weder ein Roma, noch ein Cinti noch ein Jenischer, und schon gar nicht Deutsche.
Du hast es sehr treffend beschrieben, aber ich als alter Pessimist weite es aus, die Vorurteile sind uralte Bestandteile eines jeden Erdenbürgers, und es ist an uns die Dämonen im eigenen Innern zu bekämpfen. Nicht nur die Vorurteile, die du hier sehr zutreffend für dt. Mitbürger beschreibst.
Noch ein Beispiel?
Ich hatte vor Jahren einen afghanischen Mitbewohner, im Studentenwohnheim - anno 1997, ergo Jahre vor der NATO-US-Besetzung seines Landes. Dieser Mitbewohner hatte vehement etwas gegen Türken, und er beschrieb dies mit Vorurteilen, die jeder (Neo-)Nazi unterstreichen würde. Sie würden immer in Rotten auftreten, wenn man Probleme mit einem von ihnen hat - Kommt dir das bekannt vor? Eben, das habe ich das letzte mal von der NPD auf Türken gemünzt gehört.
Sorry, aber ich hab eben die pessimistische Weltsicht, die ich oben - aus eigener Erfahrung - beschreibe, und es ist leider schon lange her, dass ein Hollywood-Star, und perfekter Schauspieler namens Sir Peter Ustinov öffentlich gegen Vorurteile aller Menschen vorging - mit einer Stiftung.
Was aus der geworden ist, weiß ich nicht. Wird wohl nicht mehr existieren, ebensowenig wie der allzu früh verstorbene Sir Peter Ustinov.
Gruß
Bernie
ANMERKER MEINT
Das mit dem Osten ist wirklich eine vertrackte Sache. Es ist so ein bisschen wie mit Afrika und Asien: Sensüchte nach Paradies und Mythen, aber bitte keine Flüchtlinge vor meiner Haustür! In Bezug auf den Osten hieße das dann: Polnische "Fremdarbeiter" ja, aber nur kurzzeitig und dann wieder ab nach Osten.Zum Glück müssen die sich für uns prostituieren. Den Hintergrund für solche immer noch virulenten Haltungen bei uns zeigst du ja messerscharf auf, Roberto. Ich möchte noch auf ein paar weitere Aspekte hinweisen: Die gesamte Historie hindurch, seit dem Kaiserreich bis heute, wurde die Angst vor dem Osten "gepflegt", einer Gegend, in der der "Bolschewismus" gedieh und aus der auch noch die Gefahr des "Sozialismus" dräute - einer Gesellschaftsordnung, von der, wie wir inzwischen wieder eingebleut bekommen, nur das Böse kommt. Putin ist ja, wie unsere Mainstreammedien uns täglich einhämmern, wohl nichts anderes als ein Wiedergänger dieser Gefahren in anderem Gewand, wobei ich sein superautokratisches Gebaren nicht entschuldigen will. Auf jeden Fall lassen sich so die alten Vor/Urteile trefflich weiter pflegen und die germanische Überlegenheit ebenso feiern. Von der sogenannten "Gelben Gefahr" will ich gar nicht erst reden. Vielleicht gibt es aber, nach dem Vorbild Frankreich, doch ein kleines Pflänzchen das den Beton der Voruteile durchbricht, ein Löwenzähnchen sozusagen, und zwar die vielen Intitiativen zur Pflege deutsch-polnischer Freundschaft. Denn es bleibt dabei: Allein Begegnung auf Augenhöhe kann Vorurteile überwinden. Auch im Umgang mit dem "Osten" bedarf es der Graswurzelarbeit. Allein Pessimismus hilft da nicht weiter.
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