Anmerkungen zu Bergoglio
Donnerstag, 21. März 2013
Was an den Vorwürfen dran ist, Bergoglio habe mit der argentinischen Junta zu tun gehabt, kann ich nicht beantworten. Falls es überhaupt jemand beantworten kann. In Südamerika, wie überall post dictatura, ist es allerdings nicht unüblich, jemanden aus welchen Gründen auch immer, mit einer Nähe zu den Machthabern auszustatten. Deutschland erlebt dieses Phänomen auf seine Art, wenn es darum geht, bestimmte Menschen zu StaSi-Mitarbeitern aus Leidenschaft zu erklären oder zu persönlichen Kumpanen irgendeines DDR-Bonzen.
Das ist nur der eine Kritikpunkt, den linke und "linke" Medien Papst Franz vorwerfen. Der andere ist seine Unnachgiebigkeit in Sachen Homoehe und Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare. Was hat man eigentlich erwartet? Einen Revoluzzer? Jemand, der alles was der Katholizismus bis jetzt für richtig hielt, umwirft und bei Null anfängt? Und selbst ich, der ich mich als links oder linksliberaler Mensch einstufe, bin mir nicht schlüssig in Fragen des Adoptionsrechts für homosexuelle Paare. Mag sein, dass da meine katholische Sozialisierung mitspielt, kann aber auch sein, dass es vielleicht doch vernunftbasierte Skepsis ist. Ob ich das biologistische Argument, wonach gleichgeschlechtliche Paare keine Kinder zeugen können, hier anbringen soll, bleibt zweifelhaft. Andernorts lasse ich es ja auch nicht gelten. Der Mensch kann im Arrangement seines Lebens in der Gesellschaft nicht auf Biologie reduziert werden. Das lehrte mich der Existenzialismus. Sind es also folglich Ressentiments? Gegen Homosexuelle sicher nicht. Das ist aber hier nicht das Thema und ich habe zu wenig Ahnung von der Materie, um mir eine qualifizierte Meinung ausgestalten zu wollen.
Mich beschleicht das Gefühl, dass sich die Katholische Kirche jetzt mal jemanden vorgesetzt hat, der annehmbar ist, zwar durchaus konservativ, aber dies in gebotener Bescheidenheit und mit Anstand und Würde - und trotzdem (oder deswegen?) will man es dringend schlechtreden.
Und was hat denn eigentlich die ansonsten so unspirituelle, teils nicht mal katholische Öffentlichkeit für ein seltsames Interesse daran, ob beispielsweise Frauen ordinieren dürfen oder nicht? Mir persönlich sind diese innerkirchlichen Fragen völlig einerlei, ich halte sie nicht für weittragend genug oder gar für eine Angelegenheit der Gerechtigkeit. Das sind innerkirchliche Prozesse, die mich wenig betreffen und die auch all jene, die die Katholische Kirche für total mittelalterlich halten, kaum interessieren dürften - außer natürlich, um der Institution zu spotten. Wichtig ist mir, ob eine Weltkirche dazu bereit ist, die soziale Frage, als die brennendste Frage unserer Tage, immer und immer wieder zu thematisieren. Vielleicht ist dieser Papst hierzu sogar der richtige Mann. Mir kommt es vor, als schiebt man dieses Gerede von der innerkirchlichen Reform, die er nun eilig anschieben sollte, damit die Katholische Kirche wettbewerbsfähig (sic!) bleibt, nur dazu vor, um einen etwaigen sozialen Anspruch der Kirchenspitze ins Hintertreffen geraten zu lassen.
Ich glaube nicht an Gott und die Kirchen gehen mit vielen, was ich denke und annehme, nicht konform. Was mich wirklich ärgert ist dieses linke Lebensgefühl, das voller Arroganz gegen Religion auftritt. Ein Lebensgefühl, das einerseits den homo islamicus zu einem Menschen aus Mohammads Zeiten erklärt und andererseits die Katholische Kirche mit dem Begriff Kinderfickerbande entwürdigt. Bei aller notwendigen Kritik an Glaubensgebäuden, ein solches Glattbügeln ist dumm, lebensfremd und totalitär. Mir ist ein bescheidener Konservativer, egal ob jetzt dieser Papst oder ein Abgeordneter, viel lieber, als dieser Hardlinerei, die von Linken und "Linken" betrieben wird.
Dieser Mann hat sich noch nicht bewiesen. Was er jedoch spricht, klingt anders als alles, was man in den letzten Jahren von der vatikanischen Senilität gehört hat. Da spricht einer von armer Kirche und von einer Kirche für die Armen. Bergoglio ist von der Befreiungstheologie angehaucht, auch wenn er nicht zu einem expliziten Vertreter dieser exegetischen Schule gehört. Was er spricht, wie gesagt, klingt anders. Mit der Kurie hatte er bis dato kaum Kontakt, sodass man annehmen darf, dass er kein Apparatschik ist. Was er tun wird, bleibt gleichwohl freilich beschränkt, denn das Amt des Papstes hat keine globale Exekutivkraft.
Es ist, als sei der Kulturkampf Bismarcks vom protestantischen Konservatismus auf die atheistische Linke übertragen worden, als litte man links nun an denselben Affekten gegen das Ultramontane wie jenes protestantische deutsche Reich des 19. Jahrhunderts. Damals glaubte man, die Katholiken würden von einer fremden Autorität geführt, eine Parallelgesellschaft im Reiche betreiben. Diese fremde Autorität wittert man noch immer, wenn diese Kirche nicht Staats- und Bürgerkirche sein will, an konfessionellen Eigenarten festhält und an institutionellen Ansichten klammert, die man zwar nicht teilen muss, die man aber auch nicht unter Druck setzen kann, wenn sie einem nicht passen. Dass die Kirche modern werden muss, hört man oft als Anregung. Genau das will sie nicht, sie soll nach Ansicht ihrer Vertreter eben nicht angepasst sein an den Zeitgeist. Der Protestantismus hat das zuweilen ganz anders gesehen; unter Bischof Huber hat man sich zur ganz realpolitisch Agenda 2010 bekannt und die Verbetriebswirtschaftung des Seelenheils postuliert. Ist das der Plan, den eine moderne Kirche haben sollte?
Man kann vom Gepapste halten, was man will. Die Show, die darum gemacht wird, und gerade auch von kirchenfernen Medien gemacht wird, ist manchmal schwer erträglich. Der Papst ist ein Popstar. Ratzinger in Deutschland einst mehr, als es jetzt und künftig Begoglio sein sein wird in diesem Lande. Dennoch ist das Lapidare, mit der einige Linke und "Linke" Hand in Hand mit dem bürgerlichen Protestantismus auf den neuen Vertreter des Katholizismus reagieren, völlig unangebracht. Da gibt es Vorwürfe, er habe der Diktatur zugespielt, was nie bewiesen wurde - das alleine reicht aus um zu behaupten, man hätte schon wieder einen fadenscheinigen Charakter ins Amt gehoben. Vorher kannte man Bergoglio gar nicht, aber kaum hörte man von seiner möglichen Vorgeschichte, tat man schon so, als wisse man, mit wem man es zu tun habe. Mir schien, dass die Tickermeldungen bei Facebook schon voller Despektierlichkeit waren, als das Wort Militärregierung auch nur fiel.
Ratzinger war konservativ, was Franz angeblich auch sein soll. Aber was bedeutet das schon? Sind nicht auch Linke konservativ, wenn sie im Gegensatz zu den neoliberal angehauchten Konservativen darauf aus sind, den Sozialstaat zu erhalten, zu conservare? Ist es nicht auch konservativ, wenn man als Progressiver heiratet und einem Familienmodell anhaftet, von dem man vor vier Jahrzehnten schon sagte, es sei ein Modell der künstlichen Rollenverteilung und Unterdrückung? Ist eine Familienpolitik, die Kinder ermöglicht und Familienleben bezahlbar halten will, nicht auch konservativ?
Ratzinger konnte man leicht kritisieren, seine Positionen waren teilweise mittelalterlich, alleine wenn man nur sein Faible für die Exorzistenausbildung betrachtet. Den weltlichen Ermittlungsbehörden stand er eher im Weg. Gleichwohl war er nicht immer grundsätzlich falsch positioniert, nicht alle seine Werte waren rückständig, vieles war wertkonservativ im besten Sinne. Seine Rede im Bundestag, wenngleich ich damals dachte und noch so denke, es sollte dort kein spiritueller Führer sprechen, war anständig und ein Stachel im Fleisch des Selbstbetruges, wonach Mehrheitsentscheidungen immer mehr oder minder richtig seien. Und sein Rücktritt, bei aller Kritik, war doch etwas, wofür man Respekt aufbringen musste. Zu sagen: Ich kann nicht mehr, mir fehlt die Kraft - das ist nicht wenig mutig.
Die Vorwürfe mit der gespaltenen Ökumene kümmern mich persönlich weniger. Aus katholischer Sicht ist diese Haltung sogar nachvollziehbar. Der Protestantismus macht es sich zuweilen sehr einfach, wenn er sich an der realen Welt ausrichtet. Siehe Agenda 2010 und Huber; siehe etwaige Aussagen zur Gentechnik.
Vielleicht habe ich den Ratzinger-Papst oft zu harsch bewertet. Innerlich war ich mir immer darüber im Klaren, dass er zwar nicht auf einer Linie mit mir liegt, aber auch nicht der klassische "Feind" ist. Bei Franz ist mir das viel bewusster. Er wird, je nach Länge seines Pontifikates, viel Unsinn reden, nehme ich an. Bei der Homoehe wird er sich verbrennen, wird die Kritik auch derer kassieren, die die soziale Frage - wie er ja auch - für existenziell halten.
Die apriorische Kritik an einem Papst, der zwar konservativ ist, der aber die Nähe zu den Menschen in Not und Armut nie verloren hat, ist allerdings völlig unangemessen. Natürlich darf er kritisiert werden. Muss er sogar. Aber was ist das für eine Mentalität, ohne Kenntnis von einer Person schon seinen Charakter erkannt haben zu wollen? Man muss deshalb nicht gläubig werden, aber dieser Papst könnte ein spiritueller Verbündeter gegen Ausbeutung und Plünderung sein. Kein Anpacker, aber eine moralische Instanz.
Auch wenn mich sein dauernder Drang zum Gebet störte, so fand ich seinen ersten Auftritt bescheiden und angenehm. Manche nannten ihn daher einen Wolf im Schafspelz. Wie müsste ein Papst eigentlich auftreten, um auch in der linken Lebenswirklichkeit anerkannt zu werden? Ich glaube, er könnte machen was er will, man wird ihn nie anerkennen. Die intellektuelle Einstellung des Ratzinger wurde verachtet und die jetzt auftretende sympathische Schüchternheit ebenfalls. Ich halte das ganze Gezeter von links und "links" für selbstgerecht und arrogant.
Das ist nur der eine Kritikpunkt, den linke und "linke" Medien Papst Franz vorwerfen. Der andere ist seine Unnachgiebigkeit in Sachen Homoehe und Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare. Was hat man eigentlich erwartet? Einen Revoluzzer? Jemand, der alles was der Katholizismus bis jetzt für richtig hielt, umwirft und bei Null anfängt? Und selbst ich, der ich mich als links oder linksliberaler Mensch einstufe, bin mir nicht schlüssig in Fragen des Adoptionsrechts für homosexuelle Paare. Mag sein, dass da meine katholische Sozialisierung mitspielt, kann aber auch sein, dass es vielleicht doch vernunftbasierte Skepsis ist. Ob ich das biologistische Argument, wonach gleichgeschlechtliche Paare keine Kinder zeugen können, hier anbringen soll, bleibt zweifelhaft. Andernorts lasse ich es ja auch nicht gelten. Der Mensch kann im Arrangement seines Lebens in der Gesellschaft nicht auf Biologie reduziert werden. Das lehrte mich der Existenzialismus. Sind es also folglich Ressentiments? Gegen Homosexuelle sicher nicht. Das ist aber hier nicht das Thema und ich habe zu wenig Ahnung von der Materie, um mir eine qualifizierte Meinung ausgestalten zu wollen.
Mich beschleicht das Gefühl, dass sich die Katholische Kirche jetzt mal jemanden vorgesetzt hat, der annehmbar ist, zwar durchaus konservativ, aber dies in gebotener Bescheidenheit und mit Anstand und Würde - und trotzdem (oder deswegen?) will man es dringend schlechtreden.
Und was hat denn eigentlich die ansonsten so unspirituelle, teils nicht mal katholische Öffentlichkeit für ein seltsames Interesse daran, ob beispielsweise Frauen ordinieren dürfen oder nicht? Mir persönlich sind diese innerkirchlichen Fragen völlig einerlei, ich halte sie nicht für weittragend genug oder gar für eine Angelegenheit der Gerechtigkeit. Das sind innerkirchliche Prozesse, die mich wenig betreffen und die auch all jene, die die Katholische Kirche für total mittelalterlich halten, kaum interessieren dürften - außer natürlich, um der Institution zu spotten. Wichtig ist mir, ob eine Weltkirche dazu bereit ist, die soziale Frage, als die brennendste Frage unserer Tage, immer und immer wieder zu thematisieren. Vielleicht ist dieser Papst hierzu sogar der richtige Mann. Mir kommt es vor, als schiebt man dieses Gerede von der innerkirchlichen Reform, die er nun eilig anschieben sollte, damit die Katholische Kirche wettbewerbsfähig (sic!) bleibt, nur dazu vor, um einen etwaigen sozialen Anspruch der Kirchenspitze ins Hintertreffen geraten zu lassen.
Ich glaube nicht an Gott und die Kirchen gehen mit vielen, was ich denke und annehme, nicht konform. Was mich wirklich ärgert ist dieses linke Lebensgefühl, das voller Arroganz gegen Religion auftritt. Ein Lebensgefühl, das einerseits den homo islamicus zu einem Menschen aus Mohammads Zeiten erklärt und andererseits die Katholische Kirche mit dem Begriff Kinderfickerbande entwürdigt. Bei aller notwendigen Kritik an Glaubensgebäuden, ein solches Glattbügeln ist dumm, lebensfremd und totalitär. Mir ist ein bescheidener Konservativer, egal ob jetzt dieser Papst oder ein Abgeordneter, viel lieber, als dieser Hardlinerei, die von Linken und "Linken" betrieben wird.
Dieser Mann hat sich noch nicht bewiesen. Was er jedoch spricht, klingt anders als alles, was man in den letzten Jahren von der vatikanischen Senilität gehört hat. Da spricht einer von armer Kirche und von einer Kirche für die Armen. Bergoglio ist von der Befreiungstheologie angehaucht, auch wenn er nicht zu einem expliziten Vertreter dieser exegetischen Schule gehört. Was er spricht, wie gesagt, klingt anders. Mit der Kurie hatte er bis dato kaum Kontakt, sodass man annehmen darf, dass er kein Apparatschik ist. Was er tun wird, bleibt gleichwohl freilich beschränkt, denn das Amt des Papstes hat keine globale Exekutivkraft.
Es ist, als sei der Kulturkampf Bismarcks vom protestantischen Konservatismus auf die atheistische Linke übertragen worden, als litte man links nun an denselben Affekten gegen das Ultramontane wie jenes protestantische deutsche Reich des 19. Jahrhunderts. Damals glaubte man, die Katholiken würden von einer fremden Autorität geführt, eine Parallelgesellschaft im Reiche betreiben. Diese fremde Autorität wittert man noch immer, wenn diese Kirche nicht Staats- und Bürgerkirche sein will, an konfessionellen Eigenarten festhält und an institutionellen Ansichten klammert, die man zwar nicht teilen muss, die man aber auch nicht unter Druck setzen kann, wenn sie einem nicht passen. Dass die Kirche modern werden muss, hört man oft als Anregung. Genau das will sie nicht, sie soll nach Ansicht ihrer Vertreter eben nicht angepasst sein an den Zeitgeist. Der Protestantismus hat das zuweilen ganz anders gesehen; unter Bischof Huber hat man sich zur ganz realpolitisch Agenda 2010 bekannt und die Verbetriebswirtschaftung des Seelenheils postuliert. Ist das der Plan, den eine moderne Kirche haben sollte?
Man kann vom Gepapste halten, was man will. Die Show, die darum gemacht wird, und gerade auch von kirchenfernen Medien gemacht wird, ist manchmal schwer erträglich. Der Papst ist ein Popstar. Ratzinger in Deutschland einst mehr, als es jetzt und künftig Begoglio sein sein wird in diesem Lande. Dennoch ist das Lapidare, mit der einige Linke und "Linke" Hand in Hand mit dem bürgerlichen Protestantismus auf den neuen Vertreter des Katholizismus reagieren, völlig unangebracht. Da gibt es Vorwürfe, er habe der Diktatur zugespielt, was nie bewiesen wurde - das alleine reicht aus um zu behaupten, man hätte schon wieder einen fadenscheinigen Charakter ins Amt gehoben. Vorher kannte man Bergoglio gar nicht, aber kaum hörte man von seiner möglichen Vorgeschichte, tat man schon so, als wisse man, mit wem man es zu tun habe. Mir schien, dass die Tickermeldungen bei Facebook schon voller Despektierlichkeit waren, als das Wort Militärregierung auch nur fiel.
Ratzinger war konservativ, was Franz angeblich auch sein soll. Aber was bedeutet das schon? Sind nicht auch Linke konservativ, wenn sie im Gegensatz zu den neoliberal angehauchten Konservativen darauf aus sind, den Sozialstaat zu erhalten, zu conservare? Ist es nicht auch konservativ, wenn man als Progressiver heiratet und einem Familienmodell anhaftet, von dem man vor vier Jahrzehnten schon sagte, es sei ein Modell der künstlichen Rollenverteilung und Unterdrückung? Ist eine Familienpolitik, die Kinder ermöglicht und Familienleben bezahlbar halten will, nicht auch konservativ?
Ratzinger konnte man leicht kritisieren, seine Positionen waren teilweise mittelalterlich, alleine wenn man nur sein Faible für die Exorzistenausbildung betrachtet. Den weltlichen Ermittlungsbehörden stand er eher im Weg. Gleichwohl war er nicht immer grundsätzlich falsch positioniert, nicht alle seine Werte waren rückständig, vieles war wertkonservativ im besten Sinne. Seine Rede im Bundestag, wenngleich ich damals dachte und noch so denke, es sollte dort kein spiritueller Führer sprechen, war anständig und ein Stachel im Fleisch des Selbstbetruges, wonach Mehrheitsentscheidungen immer mehr oder minder richtig seien. Und sein Rücktritt, bei aller Kritik, war doch etwas, wofür man Respekt aufbringen musste. Zu sagen: Ich kann nicht mehr, mir fehlt die Kraft - das ist nicht wenig mutig.
Die Vorwürfe mit der gespaltenen Ökumene kümmern mich persönlich weniger. Aus katholischer Sicht ist diese Haltung sogar nachvollziehbar. Der Protestantismus macht es sich zuweilen sehr einfach, wenn er sich an der realen Welt ausrichtet. Siehe Agenda 2010 und Huber; siehe etwaige Aussagen zur Gentechnik.
Vielleicht habe ich den Ratzinger-Papst oft zu harsch bewertet. Innerlich war ich mir immer darüber im Klaren, dass er zwar nicht auf einer Linie mit mir liegt, aber auch nicht der klassische "Feind" ist. Bei Franz ist mir das viel bewusster. Er wird, je nach Länge seines Pontifikates, viel Unsinn reden, nehme ich an. Bei der Homoehe wird er sich verbrennen, wird die Kritik auch derer kassieren, die die soziale Frage - wie er ja auch - für existenziell halten.
Die apriorische Kritik an einem Papst, der zwar konservativ ist, der aber die Nähe zu den Menschen in Not und Armut nie verloren hat, ist allerdings völlig unangemessen. Natürlich darf er kritisiert werden. Muss er sogar. Aber was ist das für eine Mentalität, ohne Kenntnis von einer Person schon seinen Charakter erkannt haben zu wollen? Man muss deshalb nicht gläubig werden, aber dieser Papst könnte ein spiritueller Verbündeter gegen Ausbeutung und Plünderung sein. Kein Anpacker, aber eine moralische Instanz.
Auch wenn mich sein dauernder Drang zum Gebet störte, so fand ich seinen ersten Auftritt bescheiden und angenehm. Manche nannten ihn daher einen Wolf im Schafspelz. Wie müsste ein Papst eigentlich auftreten, um auch in der linken Lebenswirklichkeit anerkannt zu werden? Ich glaube, er könnte machen was er will, man wird ihn nie anerkennen. Die intellektuelle Einstellung des Ratzinger wurde verachtet und die jetzt auftretende sympathische Schüchternheit ebenfalls. Ich halte das ganze Gezeter von links und "links" für selbstgerecht und arrogant.
17 Kommentare:
"[...]Ich halte das ganze Gezeter von links und "links" für selbstgerecht und arrogant[...]"
Mich anschließ, nur in einem Punkt bleibe ich skeptisch - Ist der Papst ein Freund der Befreiungstheologie? Ich hab da was - von "linken" evtl? - anderes gehört - Er gehört mit zu den Feinden der Befreiungstheologie, und spricht nur verbal für die Armen.
Ich halte es mit dem Papst wie mit jedem anderen Politiker (ja, auch der Papst ist Politiker) - "An ihren Taten sollt ihr Sie messen, nicht an ihren Worten." (Zitat aus der Erinnerung NT Jesus Chr.)....
Was den Verrat an Befreiungstheologen während der argentinischen Militärdiktatur angeht, denn Bergoglio angeblich begangen haben soll - Eine Jugendsünde evtl.? Hat er längst bereut? Wäre zu wünschen übrig, die Zeit wird es zeigen.....
Es soll ja auch das Gerücht geben, dass Bergoglio schon damals im Gespräch war, als Benedikt XVI statt seiner Papst wurde....Man wählte Ratzinger statt Bergoglio (damals) als das "kleinere Übel".....
....Tja, gibt das nicht zu denken?....
Amüsierte Grüße
Bernie
PS: Quellen z.B. hier zu finden Humanistischer Pressedienst (HPD):
http://hpd.de/node/15389
Ergänzung:
So eben dachte ich noch "Worte allein machen nicht satt", und was ich derzeit vom Papst Franziskus gehört habe sind eben nur das "Worte".....
Was den Namen angeht, den er sich, in Selbstanmaßung gegeben hat, Franziskus, hier findet man auch was über den echten Franziskus:
"[...]Kommentar - Habemus Papam Franziskus
ST.JOHANN. (hpd) Der neue Papst hat sich nach dem Heiligen Franziskus benannt. Ist das ein Grund, an einen Wandel der Katholischen Kirche in ihrem Verhältnis zu Tieren zu glauben? Immerhin gilt Franziskus auch als „Tierschutzheiliger“.
Wann immer die besondere Tierfreundlichkeit des Christentums und insbesondere der katholischen Kirche hervorgehoben werden soll, kommt über kurz oder lang die Rede auf den Heiligen Franziskus, jenen jungen Mann aus dem mittelitalienischen Assisi, der mit den Tieren habe reden können.
Tatsächlich weiß niemand, was dem 24jährigen Giovanni Battista Bernardone - so der bürgerliche Name des späteren Heiligen - im Frühsommer des Jahres 1206 widerfahren war, dass er seinem unbeschwerten Leben als Sohn und Erbe einer wohlhabenden Bürgerfamilie entsagte, sich den Schädel rasierte und hinfort als Franziskus der Wandermönch unterwegs war. Jedenfalls zerstritt er sich mit seiner Familie und lief von nun an bevorzugt nackt durch die Gegend.
Er begründete den „Orden der Minderen Brüder“, der sich, bettelnd und Buße predigend, ganz dem biblischen Vorbilde Jesu verschrieb. Schon zwei Jahre nach seinem Tod im Jahre 1226 wurde Franziskus von Papst Gregor IX. heiliggesprochen. Mit einem Heiligen, der zu Lebzeiten auf jede irdische Habe verzichtet hatte, ließ sich gut die eigene Habgier und Verschwendungssucht kaschieren[...]"
Quelle und kompletter Text:
http://hpd.de/node/15361
...im erwähnten Text kann man auch nachlesen was "meine" römisch-katholische Kirche aus dem echten Franziskus im Lauf der Jahrhunderte gemacht hat, und da wundert es einem dann gar nicht mehr, dass ein gewisser Herr Bergoglio sich heute
Franziskus I. nennen darf, ohne rot zu werden, ob dieser Vermessenheit.....Oder hat er gar auf alle weltlichen, und kirchlichen Güter verzichtet, und diese den modernen "Pharisiäern" der katholischen Kirche vor die Füße geworfen, und ist nackt von dannen gezogen...um Jünger zu suchen....wie der echte Franziskus.....?
Amüsierter Gruß
Bernie
(römisch-katholisch sozialisiert großgeworden, mit einer Großmutter, die ein Heiligenbuch über den echten Franziskus von Asissi hatte - mit schönen Bildern drin, vom echten Franziskus....)
Irgendwie muss ich an einen Kommetar denken, den ich letzte Woche irgendwo aufgeschnappt habe: Wenn die Kardinäle eine polygam lebende, lesbische Rollstuhlfahrerin zur Päpstin wählen würden, dann würden sich bestimmt einige darüber empören, dass man keine Atheistin gewählt hat.
ANMERKER MEINT:
Diesmal hängst Du Dich ja ganz schön rein, Roberto. Sicher ist es richtig auch diesem Papst Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und erst mal abzuwarten, was da auf die Welt zukommt. Dennoch stimmt mich der Hype, der um ihn gemacht wurde und wird, und das auch im zur Hälfte protestantischen Deutschland, nachdenklich. Wird da ein "Erlöser" medial gefeiert, der zur Entlastung gar Entschuldigung für eigenes Versagen, z. B. im Hinblick auf das Prekariat in unserer Gesellschaft, dienen soll, und zwar auch den Mainstreamjournalisten, die die Inauguration diese Papstes mit einem Mediendonner versehen haben wie selten. Werden da eigene Unfähigkeiten in eine Person projiziert, die eigentlich politisch engagiert angegangen werden müssten? Auch die Überbauwirkung sollte nicht außer acht gelassen werden: Ein Papst, der den Armen nahe ist, ist dies natürlich allen Armen, auch denen in unserem Land, also gut für die Seele, quasi Balsam. Aber genügt Balsam, um aktiv zu werden gegen Ungerechtigkeit oder ist er erfahrungsgemäß nicht eher ein weiterer Verhinderer von Aktivität gegen Unterdrückung. Lassen wir uns also überraschen, ob Franziskus das Armutsthema so in die Welt trägt, dass die Armen nicht nur "getröstet" werden sondern auch aufbegehren.
MEINT ANMERKER
Zum Thema Kinder und homosexuelle Paare möchte ich auf den Brief von Elizabeth Burt hinweisen:
http://naturalismus.soup.io/post/300735286/Bild
Die Kirche hat aber ein ganz anderes Problem: sie ist in Schwierigkeiten, denn sie hat ihre Glaubwürdigkeit verloren.
Heute weiss jeder, dass Missbrauchshandlungen an Kindern durch Priester keine seltenen Einzelfälle sind, sondern in allen Teilen der Welt mit einer erschreckender Regelmässigkeit aufgedeckt werden.
Die Kirche hat in weiten Teilen aber mit der Aufklärung dieser Verbrechen versagt; in Deutschland streitet sie sich mit dem von ihr eigens beauftragten Forschungsinstitut, weil ihr der Ergebnisbericht nicht gefällt. In den USA hat man sich gerade aussergerichtlich mit den Opferverbänden auf Millionenzahlungen geeinigt.
Die Opfer sind nach wie vor wütend auf die Kirche, denn der zweite Skandal ist, wie Kirchenmänner bis in die Kreise der Kardinäle jahrzehntelang an der Vertuschung mitgewirkt haben. Der US-Opferverband SNAP hat deshalb eine schwarze Liste solcher Kardinäle veröffentlicht.
Die Machenschaften des IOR, der Vatikanbank, die sich im Privatbesitz des Papstes befindet, kommen auch nach und nach ans Tageslicht. Diese Bank wurde letzlich sogar vom internationalen Bankensystem SWIFT zwangsweise abgetrennt, und Anfang diesen Jahres wurde die Abwicklung von Kredit und EC-Kartenverkehr mit dem IOR aufgrund der Geldwäschegesetze von Italiens Zentralbank untersagt.
Die Deutsche Bank ist seither nicht mehr Partner des IOR, sondern jetzt hat die Schweizer Bank Aduno diese Rolle übernommen; zudem bekam das IOR mit Ernst von Freyberg einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden.
Die Aufarbeitung dieser Skandale hinkt aber ebenfalls, die “Vatileaks”-Prozesse waren erkennbar eine Farce; der vormalige Papst, Joseph Ratzinger, hatte gute Gründe, in Anbetracht des Zustandes der katholischen Kirche sein Amt nieder zu legen.
Es wird sich zeigen, ob ausgerechnet ein Jesuit diese Probleme lösen kann. Der Jesuiten-Orden hat ja historisch eine zumindest schwierig zu nennende Position in der Kirchenpolitik – noch nie war ein Jesuit Papst. Dass jener spezielle Jesuit sich nun ausgerechnet nach dem Gründer der franziskanischen Bettelorden benannt hat, mag für die einen ein Symbol der Zurückhaltung sein; aber es ist auch eine durchsichtige PR-Aktion, die so gedeutet werden kann, dass hier eine Verkaufsmasche nach vorne getragen werden soll, die die Person von Jorge Mario Bergoglio SJ jedoch kaum glaubwürdig auszufüllen vermag.
Der neue Papst hat zwar den Vorzug, dass er bisher sicher nicht durch Exzesse aufgefallen ist. Auch ist die Wahl eines Südamerikaners politisch geschickt, denn so werden nicht nur weder die Italiener, Spanier noch die Deutschen verärgert, sondern es wird in einem der grossen Wachstumsbereiche auf dem Planeten auch ein Zeichen gesetzt, welche Rolle inzwischen der südamerikanische Katholizismus hat.
Jedoch ist auch der Ex-Kardinal Bergoglio SJ nicht unbelastet: während der argentinischen Diktatur ist er weniger durch Widerstand für seine Schäfchen denn durch Kollaboration mit dem Unrechtsregime aufgefallen. Ein Befreiungstheologe ist er sicher nicht.
Ich bin gläubige Katholikin und aus meinem Glauben heraus "Herz-Jesu-Marxistin". Ich hielt mich lange Zeit für links, bin aber nicht links, was beispielsweise die Familienpolitik angeht.
Ich stelle immer wieder fest, dass manche linken Kreise - genau wie von Dir festgestellt, Roberto - es ablehnen, sich auch nur mit mir zu unterhalten. Es ist offenbar unerträglich, dass ich als reaktionär identifizierte Person zu denselben Schlüssen, aber aus anderen Beweggründen komme. Was könnten wir nur alles bewegen, wenn wir uns zusammentun würden?
Ich arbeite für die Katholische Kirche und meine Erfahrungen mit meinem Arbeitgeber sind diametral unterschiedlich zur landläufigen Meinung über die KK. Eine Kollegin meinte kürzlich, dass es wohl kein weiteres großes Unternehmen mit einer solch miesen PR wie bei uns gibt. Ich bin umgeben von engagierten, sehr sozial denkenden und auch kritischen Menschen und ich habe mich wahnsinnig über die Namenswahl unseres neuen Papstes gefreut.
Ich bin der Meinung, dass es nur einen relevanten Gegensatz gibt: den zwischen Arm und Reich. Alles andere ist in meinen Augen ein Ablenkungsmanöver. Über das Frauenpriestertum u.ä. können wir uns unterhalten und streiten, wenn wir die Übermacht des Kapitals überwunden haben und das sage ich als Frau! Mir persönlich brennt die Bekämpfung der Armut (und nicht der Armen) sehr viel mehr unter den Fingernägeln. Ich will, dass die Wirtschaft für den Menschen da ist und nicht umgekehrt! Wir haben alle keine Würde mehr, wir sind doch alle nur noch bestensfalls ein Rohstoff. In der 3. Welt verhungern die Menschen, bei uns werden sie in der Arbeitslosigkeit gedemütigt oder im Erwerbsleben verheizt.
Ich habe schon als Kind nicht kapiert, warum Don Camillo und Pepone überhaupt streiten. Beide wollen das Beste für die Menschen. Aus unterschiedlichen Gründen, aber was solls?
@ anonym von 14:25 Uhr:
Ich glaube, Du bis diejenige, die sich immer bei dieser Art von Thema zu Wort meldet. Ich sehe es ziemlich ähnlich wie Du. Ich möchte aber auch immer wieder betonen, welch großer Unterschied zwischen Katholischer Kirche und EKD herrscht. Das geht mir leider viel zu oft unter.
@ Stefan Rose
Wunderbar auf den Punkt gebracht!
anonym@21. März 2013 14:25,
schöner Beitrag!
Eine Lektüreempfehlung zur
leider real existierenden Unversöhnlichkeit zwischen >Linken< Atheisten und religiösen Fundamentalisten:
Chris Hedges – I don´t believe in Atheists.
Es fehlt in dieser Debatte an >missing links< von beiden Seiten,
die ihren Standpkt. zu relativieren bereit sind. Mr. Hedges gehört mit Sicherheit zu diesen >missing links<.
Man sollte auch einen Papst nach seinen Taten beurteilen, und deshalb stimme ich dem Grundsatz nach zu, dass die in den letzten Wochen zu hörenden Frühverurteilungen in die Tonne gehören.
Andererseits bleibt für mich stets zweifelhaft, wozu ein Papst wirklich ermächtigt ist, wie viel von seinen persönlichen Überzeugungen er in seinem Pontifikat politisch umsetzen oder überhaupt zeigen kann, ohne am erbitterten Widerstand seiner innerkirchlichen Opposition zu scheitern.
Er ist also neutral und könnte den Europäischen Diktaturen von Merkel bis Hollande usw.mal gehörig die Meinung geigen.das müsste hinuntergehen bis in die Gottesdienste.Bin selber Katholik und sehr zufrieden mit dieser Wahl aber in der Kirche bei den Gottesdiensten vermisse ich klare Ansagen.Meistens wenn überhaupt werden die gesteuerten Medienberichte eins zu eins übernommen
@anonym von 14:25 Uhr:
Ich hätte da ehrlich gesagt keine Berührungsängste. Aber die meisten Katholen, die ich kenne, reflektieren gar nicht. Sie kennen schon ihren eigenen Verein nicht.
Z.B. ist Dein gerade gewählter Papst mit der Wahl Multimilliardär geworden. Alleine das IOR, die “Vatikanbank”, die nun in sein Privateigentum übergegangen ist, ist Milliarden wert. Und sie ist bekannt für ihre Mafiakontakte und für Geldwäsche.
Das Problem bei Eurem Verein sind sicher nicht die vielen Leute, die sich an der Basis engagieren. Dieser Fisch stinkt deutlich vom Kopfe her. Das Problem ist aber schon, dass die Basis ihr kritisches Denken an der Kircheneingangstür viel zu oft abgibt, und alles, was Kutte anhant und Gold trägt, unreflektiert verehrt.
Anders ist doch gar nicht zu erklären, dass es beispielsweise in den Niederlanden in 60 Jahren mehr missbrauchte Kinder als Priester gab. Kein Scherz, übrigens: die Zahlen sind offiziell. Und ich nehme die Niederlande als Beispiel, weil in diesem Land der katholischen Kirche die Macht fehlt, das vertuschen zu können.
@Volker Birk
Seh ich ganz genauso.
Übrigens, ich hab eine Schwester die römisch-katholische Pfarrsekretärin ist, und die wirklich so naiv ist wie du hier manche römisch-katholische Mitmenschen sehr zutreffend beschreibst.
Die Punkte die du erwähnst sind mir auch nicht unbekannt, und ich frage mich warum die in den dt. Medien weitgehend totgeschwiegen werden - für den Mißbrauchsskandal in den Niederlanden ist Franziskus nicht verantwortlich, aber der wird sicher, ebenso wie der in Deutschland - unter Benedikt XVI - unter den Tisch gekehrt werden - und vergessen werden - zynisch ich weiß, aber so funktioniert eben die römisch-katholische Welt, auch ganz ohne Papst Franziskus (Der Mißbrauchsskandal in NL wurde durch die Papstwahl überschattet, und ist daher in Deutschland noch nicht so bekannt - da schweigen unsere "Kirchenmedien" (Zitat: Albrecht Müller, Nachdenkseiten) lieber, oder bringen eine Papstwahl.....
Was den Multimilliardär angeht, über die Vatikan Bank - das ist auch war, aber auch hier schweigen sich unsere "Kirchenmedien" lieber aus.....
....Trennung von Kirche und Staat ist nämlich in Deutschland faktisch nicht existent, und das Reichskonkordat zwischen Papst und Adolf Hitler gilt bis heute.....weiß davon jemand?....
...eben, man muß da schon mal religionskritische Seiten besuchen, oder aufgeklärte Literatur von Ex-Theologen wie Küng, oder Deschner, kennen, um solche Dinge zu wissen....
...die Mehrheit hat vom - so nenne ich es einmal - "kirchlichen Herrschaftswissen" - keine Ahnung....
...übrigens, die größten Grundbesitzer sind die Kirchen in Deutschland, auch mal so untergegangen - bei der Papstwahl....
...ich meine übrigens auch vom Vatikan ähnliches für Italien gehört zu haben....steinreich eben, und das glatte Gegenteil von Christus oder dem echten, mittelalterlichen, Franziskus auf den sich der neue Papst im Vatikan beruft.....
Alles übrigens auch bei Carsten Frerk "Vermögen der Kirchen in Deutschland" nachzulesen - auf Deutschland bezogen......und leider viel zu wenigen bekannt.....religiös-weltliches Herrschaftswissen eben....
Amüsierte
Grüße
Bernie
@Bernie: ich hab halt immer noch die Hoffnung, dass die Katholen mit Hirn mal aufwachen, und sich ein Herz fassen. So kann es doch nicht mehr weitergehen mit ihrem Verein, das sollte doch langsam jedem dort klar sein.
Und wer soll denn die Kirche verändern, wenn nicht die Katholen selber? Ich wüsste nicht, wie ich das als Agnostiker tun sollte.
Aber Teil der katholischen Ideologie ist eben auch die Hörigkeit gegenüber dem Priester- und Bischofstum. Solange das derart im Argen ist, glaube ich nicht an eine Veränderung aus der Kirche heraus.
Da müssten viellecht mal ein paar Millionen Katholen drohen auszutreten – oder austreten, und anbieten, wieder in ihren Verein einzutreten, unter folgenden Bedingungen.
Nur ist mir klar: das wird vermutlich nicht passieren. Wir reden hier über den Verein, dessen Oberhaupt sich mit dem Titel des obersten römischen Heidenpriesters schmückt ("pontifex maximus"), und das seine Position einem historisch einmaligen Grossbetrug verdankt: der angeblichen “Konstantinischen Schenkung” (wer's nicht weiss: ein Blick in die Wikipedia wirkt Wunder).
Ich sage das jetzt nicht als "Linker" oder "Freigeist","Intellektueller" oder sonst jemanden der "üblichen Verdächtigen" die ein Problem mit dem Papst,Kirche usw haben sondern Ich sage das jetzt als Christ der sich permanent mit den Folgen der Taten dieser Satanisten herumschlagen muss wenn Er mit anderen Menschen über seinen Glauben spricht:
Wie kann man denn nur auf die Idee kommen mit solchen Leuten überhaupt zu verhandeln?Oder wie kann man auf die Idee kommen das irgend ein Pabst im Sinne der Armen agieren oder wenigstens sprechen könnte?
Die Typen im Vatikan in ihren teufelsroten Roben mit dem Satans-Obelisk auf dem Petersplatz vor dem Vatikan (Der Obelisk stammt aus dem Circus des Caligula und Nero) sind im besten Falle diabolisch.Die sehen nicht nur so aus wie die Schutztruppen von Darth Vader bei Starwars sondern haben auch noch über Jahrhunderte bewiesen das sie alles tun um dem wahren Christentum als Religion der Armen und Schwachen dauerhaft zu schaden.
Ich muss zugeben Ich bin ein wenig irritiert.Solche Kompromiss-mit-dem-Bösen-Artikel hätte Ich hier nicht erwartet.
Sorry das Ich hier daher komme wie so ein Verschwörungstheoretiker.Bin Ich nämlich nicht.Ich habe mir nur eine Frage gestellt und möchte sie euch auch stellen:Wer hat dem Christentum in seiner 2000-jährigen Geschichte am meisten geschadet?Wer ist dafür verantwortlich das sie die meisten Menschen voller Abscheu abwenden wenn man ihnen "von der Ökumene" erzählen will?
Weil Ich eben Christ bin und am liebsten so leben würde wie es Jesus,seine Jünger und die darauf folgenden Urchristen getan haben muss Ich hier mal diese "unharmonischen Sätze" loswerden.
Der Ex-Theologe, und Kirchenkritiker, Küng warnte beim Rücktritt von Ratizinger, alias Benedikt XVI schon vor einem "Schattenpapst":
"[...]Wechsel im Vatikan
Küng warnt vor Ratzinger als Schattenpapst
Benedikt XVI. wird sich nach seinem Rücktritt nicht zur Ruhe setzen, sondern im Vatikan weiter mitregieren, sagt der Theologe Küng. Dafür gebe es viele Anzeichen[...]"
Quelle und kompletter Text:
http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-03/hans-kueng-papst-schattenpapst
...es scheint her hat wieder einmal, leider muss ich schreiben, recht behalten, wie folgende Nachricht zeigt:
"[...]Benedikt empfängt Franziskus zum historischen Treffen der Päpste[...]"
Quelle und kompletter Text:
http://www.welt.de/newsticker/news3/article114711867/Benedikt-empfaengt-Franziskus-zum-historischen-Treffen-der-Paepste.html
Folgende Überschrift ist verräterisch:
"[...]Ein Papst und ein "Schattenpapst"[...]"
...was will uns die Springer-Presse wohl damit andeuten?
Amüsierter Gruß
Bernie
Ergänzung:
Man könnte auch schreiben, was natürlich die gleichgeschaltete Presse (auch in kirchlichen Dingen) in Deutschland nie tun würde - Ein neuer Papst holt sich Instruktionen beim Amtsvorgänger ab, der als Kardinal Richelieu alias Benedikt XVI die Fäden im Hintergrund zieht.....
Amüsierter Gruß
Bernie
Lateinamerika war jahrhundertelang weitgehend ein Kind der Gegenreformation, weshalb dort ein Katholizismus besonders obskurantistischer Ausprägung praktiziert wurde. In den spanischen Kolonien Amerikas gab es keine Druckereien, die Einwanderung von Menschen aus nichtkatholischen Ländern war verboten, und der Buchhandel war aus Furcht vor protestantischer Ansteckung schärfsten Kontrollen unterworfen. Die Speerspitze der Gegenreformation waren ausdrücklich die Jesuiten, also die Gemeinschaft, in der der neue Papst seine Ausbildung erhielt.
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