Die Linke wertet die Posse leider auf
Donnerstag, 1. März 2012
Die Linke agiert oft unglücklich. Das wurde schon häufiger festgestellt. Die Nominierung Klarsfelds zur Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin ist ein solcher Fehler. Klarsfeld ist, wenn wir genau sein wollen, auch nicht die Kandidatin für das Amt, sie ist lediglich Kontrahentenkandidatin für den Kandidaten, der die Präsidentschaft schon sicher hat - höhere Gewalt ausgeschlossen, versteht sich. Und genau dieser Umstand macht die Entscheidung so unglücklich.
Gute Wahl, aber...
Nicht falsch verstehen: Klarsfeld ist eine gelungene Wahl. Als engagierte Aufklärerin von NS-Verbrechen und publizistische Polizistin, die bei der Habhaftwerdung von nationalsozialistischen Staatskriminellen mitwirkte, ist sie geradezu prädestiniert für das höchste Amt im Lande. Und Die Linke hat damit in Zeiten, da rechter Untergrundterror, geduldet (und unterstützt?) vom Verfassungsschutz, diese Republik erschüttert, ein unzweideutiges Zeichen gesetzt. Eine Frau, die ihr Leben in den Dienst der juristischen Aufarbeitung des Nationalsozialismus stellte, ist eine Kampfansage an das rechte Gewaltpotenzial im Lande. Klarsfelds Zivilcourage, bildhaft geworden in der Ohrfeige, die sie dem Kiesinger aufstrich, schreckt sicher manchen Konservativen ab, ist jedoch auch Beleg für ihre Standhaftigkeit.
Kurz und gut, Beate Klarsfeld ist keine schlechte Wahl. Aber Die Linke hätte dennoch gut daran getan, niemanden zu nominieren. Aus taktischen Gründen, wenn man so will. Denn hätte Gauck an jenem 18. März keinen Kontrahenten: die Prozedur würde noch peinlicher aussehen, als sie es ohnehin schon ist. Dann wäre manifest, dass da der Kandidat der neoliberalen Einheitsfront ins Amt kooptiert wird - die Bundesversammlung würde zu Farce, zur Lachnummer. Würde eine Wahl, die so oder so für Gauck entschieden würde; selbst wenn die Mehrzahl der Mitglieder sich (hypothetisch) der Stimme enthielten, die einfache Mehrheit im dritten Wahlgang genügte. Der Kandidat, der mehr als zwei Drittel seines Lebens nicht frei wählen konnte, würde als Sieger aus einer Wahl kommen, in der es keine andere Wahl als ihn gab.
Die Linke postdemokratisch?
Klarsfeld Nominierung nimmt diesem präsidialen Coup der neoliberalen Parteien etwas an Lächerlichkeit. Ohne ihre Nominierung wäre das TINA-Prinzip (There is no alternative) viel deutlicher ausgefallen. Die Linke nimmt diese Deutlichkeit aus dem Blickfeld. Das ist tatsächlich abermals Beleg dafür, dass sie von taktischen Manövern nichts versteht. Es scheint fast so, als wollte sie sich beweisen, als wollten ihre Köpfe zeigen, dass auch sie gute Demokraten bundesrepublikanischer Prägung sind, pflichtschuldige Parlamentarier - dabei spielen sie das pervertierte Spiel derer, gegen die sie eigentlich opponieren. Die Linke meutert sonst gegen die Konzern-Demokratie, gegen dieses seltsam gewordene Gemeinwesen, in der Kommissionen und von Unternehmen bezahlte Anwälte ganze Gesetzestexte entwerfen - in der beispielsweise nicht Ministerialbeamte, sondern Banken die Rettungsrunden und das Krisenmanagement führen - in der die Politik ihr Primat der Ökonomie übertragen hat, um mehr oder minder nur noch als moralisierende, manchmal bei Jauch tadelnde, manchmal bei Plasberg lobende Instanz zu wirken. Kürzer gesagt, Die Linke hat die Postdemokratie erkannt und beschreibt sie eindrücklich - spielt dann jedoch postdemokratischen Ränkeschmieden in die Hände, adelt diese Posse von einer Bundesversammlung mit einer Gegenkandidatin.
Das hat Klarsfeld nicht verdient, als symbolische Gegenkandidatin in einem längst entschiedenen Kasperletheater verheizt zu werden. Und diese Aufwertung durch Gegenkandidatur hat dieser Witz, der unter dem Namen Bundesversammlung firmiert, schon gar nicht verdient. Wieder mal scheint Die Linke äußerst ungeschickt und letztlich systemtragend...
Gute Wahl, aber...
Nicht falsch verstehen: Klarsfeld ist eine gelungene Wahl. Als engagierte Aufklärerin von NS-Verbrechen und publizistische Polizistin, die bei der Habhaftwerdung von nationalsozialistischen Staatskriminellen mitwirkte, ist sie geradezu prädestiniert für das höchste Amt im Lande. Und Die Linke hat damit in Zeiten, da rechter Untergrundterror, geduldet (und unterstützt?) vom Verfassungsschutz, diese Republik erschüttert, ein unzweideutiges Zeichen gesetzt. Eine Frau, die ihr Leben in den Dienst der juristischen Aufarbeitung des Nationalsozialismus stellte, ist eine Kampfansage an das rechte Gewaltpotenzial im Lande. Klarsfelds Zivilcourage, bildhaft geworden in der Ohrfeige, die sie dem Kiesinger aufstrich, schreckt sicher manchen Konservativen ab, ist jedoch auch Beleg für ihre Standhaftigkeit.
Kurz und gut, Beate Klarsfeld ist keine schlechte Wahl. Aber Die Linke hätte dennoch gut daran getan, niemanden zu nominieren. Aus taktischen Gründen, wenn man so will. Denn hätte Gauck an jenem 18. März keinen Kontrahenten: die Prozedur würde noch peinlicher aussehen, als sie es ohnehin schon ist. Dann wäre manifest, dass da der Kandidat der neoliberalen Einheitsfront ins Amt kooptiert wird - die Bundesversammlung würde zu Farce, zur Lachnummer. Würde eine Wahl, die so oder so für Gauck entschieden würde; selbst wenn die Mehrzahl der Mitglieder sich (hypothetisch) der Stimme enthielten, die einfache Mehrheit im dritten Wahlgang genügte. Der Kandidat, der mehr als zwei Drittel seines Lebens nicht frei wählen konnte, würde als Sieger aus einer Wahl kommen, in der es keine andere Wahl als ihn gab.
Die Linke postdemokratisch?
Klarsfeld Nominierung nimmt diesem präsidialen Coup der neoliberalen Parteien etwas an Lächerlichkeit. Ohne ihre Nominierung wäre das TINA-Prinzip (There is no alternative) viel deutlicher ausgefallen. Die Linke nimmt diese Deutlichkeit aus dem Blickfeld. Das ist tatsächlich abermals Beleg dafür, dass sie von taktischen Manövern nichts versteht. Es scheint fast so, als wollte sie sich beweisen, als wollten ihre Köpfe zeigen, dass auch sie gute Demokraten bundesrepublikanischer Prägung sind, pflichtschuldige Parlamentarier - dabei spielen sie das pervertierte Spiel derer, gegen die sie eigentlich opponieren. Die Linke meutert sonst gegen die Konzern-Demokratie, gegen dieses seltsam gewordene Gemeinwesen, in der Kommissionen und von Unternehmen bezahlte Anwälte ganze Gesetzestexte entwerfen - in der beispielsweise nicht Ministerialbeamte, sondern Banken die Rettungsrunden und das Krisenmanagement führen - in der die Politik ihr Primat der Ökonomie übertragen hat, um mehr oder minder nur noch als moralisierende, manchmal bei Jauch tadelnde, manchmal bei Plasberg lobende Instanz zu wirken. Kürzer gesagt, Die Linke hat die Postdemokratie erkannt und beschreibt sie eindrücklich - spielt dann jedoch postdemokratischen Ränkeschmieden in die Hände, adelt diese Posse von einer Bundesversammlung mit einer Gegenkandidatin.
Das hat Klarsfeld nicht verdient, als symbolische Gegenkandidatin in einem längst entschiedenen Kasperletheater verheizt zu werden. Und diese Aufwertung durch Gegenkandidatur hat dieser Witz, der unter dem Namen Bundesversammlung firmiert, schon gar nicht verdient. Wieder mal scheint Die Linke äußerst ungeschickt und letztlich systemtragend...
23 Kommentare:
Schade, dass Sie übersehen haben, für was Frau Klarsfeld noch steht. Sie steht für bedingungslose Treue zu Israel sowie den Afghanistan- und den Irak-Krieg. Außerdem trommelt sie fleißig mit für einen bevorstehenden Angriff auf den Iran.
Mit der Aufstellung von Klarsfeld hat sich die "Linke" endgültig den Kriegstreibern unterworfen.
Woher nehmen Sie die Überzeugung, ein Verzicht auf eine alternative Kandidatur würde der Bundesversammlung etwas an Lächerlichkeit nehmen? Die Medien hätte ein Boykott dieser Wahl kaum interessiert. Höchstens spöttische Kommentare über die beleidigte Leberwurst-Partei wären dabei herausgekommen, die sich schmollend zurückzieht, weil keiner mit ihr spielen will und sie nicht gefragt wurde. Als Systemkritik wäre dies sicher nicht durch die Presse gegangen. Den richtigen systemkritischen Reflex und Zivilcourage hat Beate Klarsfeld mit ihrer Ohrfeige bewiesen. Nicht nur ein Symbol für gelebten Antifaschismus, sondern auch eine rebellische Geste gegen einen Staat und seine Repräsentanten.
Was hätte wohl Karl Liebknecht zu dem Vorschlag gesagt, die Abstimmung über die Kriegskredite zu boykottieren, da eh alle Parteien "postdemokratisch" dafür waren, also TINA sahen? Was wäre in der Geschichtsschreibung von diesem widerständigen Akt übrig geblieben? Vielleicht eine Zeile wie, hat aus Protest nicht teilgenommen?
Dass SZ (Denkler), Welt (Broder) und weitere andere mit Schaum vor dem Mund gegen die Kandidatur giften, dass sie für ihren Stigamtisierungsfeldzug gegen die Linke in die untersten Schubladen der Abteilung Agitation und Propaganda greifen, ist für mich ein sicheres Indiz, dass es ein Volltreffer war, diese Kandidatin aufzustellen.
Allein der Vergleich der Kandidat_innen, die Diskussion über ihr Lebenswerk, sind ein Gewinn. Das Thema ist inzwischen emotional hoch aufgeladen, aber nicht so, wie es die Springer-Krönungsabteilung geplant hatte. Egal wie dabei über die Linke geschrieben wird, hier zählt all news is good news.
Es ist auch ein weiteres wichtiges Signal an die Anhängerschaft der Linken. Klarsfeld mag keine Parteigängerin der Linken sein, aber Gauck ist ein rechtskonservatives No-Go. Eine so deutliche Polarisierung mag für manchen Wahlkämpfer ein Albtraum sein, der sich eine Fokussierung auf die soziale Frage gewünscht hätte. Die jetzt entfesselte Diskussion ist jedoch nur mit der Kandidatur Klarsfelds denkbar, dafür bin ich unendlich dankbar. Und die soziale Frage und Klarsfelds Antworten darauf werden ein Thema sein. Das ist gut, so oder so.
Diese Republik wird mit einem Präsidenten Gauck noch böse Überraschungen erleben. Da soll niemand behaupten, es hätte keine Alternative gegeben.
Dem muss ich mich leider anschliessen. Und dann das noch:
“Wir unterstützen Sarkozy, das sage ich offen.”
Beate Klarsfeld am Mittwoch in Berlin beim ersten öffentlichen Auftritt zu ihrer Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten mit Blick auf den derzeitigen Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich (jW, Zitat des Tages)
Peinlich. Nein, keine gute Wahl. Du hast aber natürlich recht mit der Feststellung, dass die Nominierung einer reinen Zählkandidatin die 'Posse' nur unnötig aufwertet. Weniger wäre auch hier mal wieder mehr gewesen.
Mein Eindruck ist - hier wie überall- eher dass es keine "richtigen" Entscheidungen gibt. Die negative Presse ist der Linken sicher, egal ob sie einen eigenen Kandidaten/ eine eigene Kandidatin aufstellt oder sich einfach nur enthält. Dennoch finde ich das Signal Klarsfeld gut. Denn wie der Autor schon richtig anmerkt, in einer Zeit in der man beginnt zu erkennen dass nationalistische Tendenzen auf dem Vormarsch sind...
Im übrigen ging es zu keiner Zeit darum einen Bundespräsidenten zu wollen der ausschließlich linke Positionen vertritt, das wäre auch zu viel verlangt. Aber eine moralische Instanz sollte es halt schon sein und das kann Beate Klarsfeld allemal verkörpern.
Und im Zusammenhang mit der angeblichen Kriegstreiberei musste ich mir doch nun endlich mal diese Stop the Bomb Seite ansehen- kann aber die stelle wo zum Angriff auf den Iran geblasen wird nicht finden. Vielleicht ist mir einer der Anonymen Herren oder Damen dabei behilflich?
DIE LINKE agiert nicht "unglücklich", sie ist auch nicht ungeschickt.
Was DIE LINKE abliefert, ist an Dilettantismus nicht mehr zu überbieten. Ich möchte immer öfter irgend ein schweres Wurfgeschoss ins TV-Gerät schleudern, wenn ich in den einschlägigen Quatschbuden mitverfolgen muss, wie Vertreter der LINKEn zu all dem Bullshit nur brav lächeln und allenfalls mit Allgemeinplätzchen "kontern". So wird ein ums andere Mal jede Steilvorlage verkackt.
In diesem Sinne sind sie tatsächlich systemtragend.
Wenn ich mir die Linke in den letzten Jahren betrachte, komme ich immer mehr zu der Überzeugung, dass diese Partei mit noch mehr V-Leuten durchsetzt ist als die NPD. So viel Chaos, so viele Personalquerelen, so viele Gegensätze geben zu denken. Ein Trost: Immerhin würde diese Hypothese ein Verbot verhindern...
Ich sehe das anders. Gerade die Nominierung von Frau Klarsfeld ist eine Ohrfeige gegen die neoliberale Einheitspartei. Hier steht Zivilcourage gegen Karrierismus.
http://kehraus.blogspot.com/2012/02/ohrfeige-20.html
Das Schöne, lieber Kehraus, ist doch, dass eine Sache aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen werden kann. Du hast mit Deiner Sichtweise wahrscheinlich so recht, wie ich mit meiner - oder beide liegen wir falsch...
Diese „Wahl“, die keine ist, sollte man nicht dadurch adeln , daß man eine daraus macht. Selbst wenn man die wie üblich ungeschickte mediale Reaktion der Linken für einen Moment vergisst: Der sogenannte Konsenskandidat stellt sich für mich als Panikreaktion dar. Der Kater, der dieser Entscheidung in Festtagslaune ankündigt, könnte sich schneller als erwartet einstellen, verfolgt man die Gedankengänge J.Gaucks, die bis jetzt an die Öffentlichkeit geraten sind.
Das Kondensat dieses Bildes kann eigentlich keiner der Parteien gefallen – von der FDP vielleicht abgesehen. Die Art der Nominierung könnte früher oder später auch beim Publikum sauer aufstoßen. Diese Fehlentscheidung und ihr undemokratisches Zustandekommen einfach stehenzulassen, wäre aus taktischer Sicht für die Linke ein Gewinn gewesen.
Beide Kandidaten eint eines: Sie sind alt; sehr alt. Ob ihre Wahrnehmung der Welt im 21. Jahrhundert angekommen ist, darf bezweifelt werden. Hätte diese Wahrnehmung bei der Nominierung eine Rolle gespielt, wäre man z.B. mit Georg Schramm der Wahrheit ein gutes Stück näher gekommen.
Klarsfeld und Gauck: Kandidaten für die Wirtschaftswunderkinder.
>>Denn wie der Autor schon richtig anmerkt, in einer Zeit in der man beginnt zu erkennen dass nationalistische Tendenzen auf dem Vormarsch sind...
...unterstützt die Kandidatin der Linken ausdrücklich und ausgerechnet Sarkozy, der mit Front National-Sprüchen auf Stimmenfang geht.
Nein, ich sehe das anders.
Auch 1898 trat Richard von Weizsäcker zur seiner zweiten Amtszeit ohne Gegenkandidaten an.
Es wird sich wohl niemand - auch in der Nachschau nicht - deshalb über eine "Einheitsfront"
mokieren.
Und selbst bei Wahlen MIT Gegenkandidaten. Gab es überhaupt je eine BP-Wahl, wo der Gewinner
nicht bereits auf Grund der Verteilung der "Wahlleute" vorher feststand?
Gerade in Bezug auf das "Zeichen setzen" finde ich die Nominierung von Frau Klarsfeld
sogar ausgesprochen gelungen. Ist es nicht viel peinlicher für das "Gauck-Lager",
wenn es eine Gegenkanditatin gibt, die wohl EINIGE der Stimmen aus der "Einheitsfront" abzieht?
Denn davon können wir doch wohl ausgehen, dass sie deutlich mehr als die rund 125 Stimmen
der linken Wahlleute bekommt. Nicht nur Ich-werde-mich-oft-über-ihn-ärgern-Trittin ahnt
wohl schon, welches Ei sich Rot-Grün ins Nest gelegt hat, was die jeweils linken Flügel
wohl sehr zum Nachdenken anregt, bevor sie ihre Stimme abgeben.
Diese Peinlichkeit der neoliberalen Einheitsfront ist doch wohl einer Medienhetze vorzuziehen,
die sich im anderen Falle hinterher über eine "LINKE im Schmollwinkel" das Maul zerreißt.
"Wurstfinger"-Syndrom ;-)
Da habe ich wohl 8 und 9 verwechselt.
Beate Klarsfeld hat zwar keine Berichte geliefert und ist kein Spitzel gewesen, hat aber stets Material vom DDR-Geheimdienst bekommen. Bedarf es etwa keiner Reflexion, wie weit die Stasizuarbeit der Naziverbrechens-Erhellung gedient und wo Manipulation Tür und Tor geöffnet waren?
Wäre solches Geheimdienstvertrauen auch gegenüber der amerikanischen CIA oder dem Bundesnachrichtendienst aufgebracht worden? Wohin führte es politisch bei jenen, die sich durch permanente Annahme von Material auch erpressbar machten?
Warum findet man solche Gedanken in dem Ad Sinistram-Text nicht einmal im Ansatz?
Hartmut 1. März 2012 12:01 : wo?
Frau Klarsfeld ist keine linke Kandidatin sondern eine von der Linken vorgeschlagene Gegenkandidatin zu Gauck.
Ganz im Gegensatz zu Gauck, der ein reiner neoliberaler Kandidat ist. Also passend zu den Blockparteien.
In dieser Hinsicht hat die Linke etwas richtig gemacht.
Es wäre also viel besser, wenn die Parteien keine Person vorschlagen, die in deren Weltbild passt sondern die Republik umfassend vertritt.
Da hätte man eine in ganz Deutschland populäre Person nehmen können, die am besten keine bestimme politische Gesinnung inne hat.
Aber stattdessen nehmen die Blockparteien einen Kandidaten, der ganz genau ihre Interessen unterstützt. Und das ist einfach gesagt Mist.
wenn man bedenkt, daß frau klarsfeld krieg befürwortet und sich als anhängerin sarkozys outet, dann kann man ihre nominierung als gelungenen coup der "antilinken" in der "linken" betrachten, die ja zu allem bereit sind, wenn es darum geht "politische reife" zu zeigen, um an die fressnäpfe des parlamentarismus zu kommen. nach dem motto: wir machen mit, aber tun euch nicht weh - haben diese gruppierungen ein klares zeichen an rosa-oliv gesandt: mit uns könnt ihr rechnen bzw. - wir sind zu jeder sauerei bereit.
"...Die Linke nimmt diese Deutlichkeit aus dem Blickfeld. Das ist tatsächlich abermals Beleg dafür, dass sie von taktischen Manövern nichts versteht...."
Hier liegst du falsch,
Die Linke versteht sehr wohl etwas von taktischen Manövern....das ist ja das schlimme.
oder glaubst du ernsthaft sie werten die Posse nur auf, weil Sie nicht so schlau sind wie du?
@udo hauert vom 1. März 2012 14:54
Ich habe Weizsäckers zweite Wahl mal eben um 91 Jahre in die Vergangenheit verlegt ;-)
@landbewohner: das lese ich dauernd,aber auf Nachfrage hat nie jemand einen link für mich wo man die Behauptung der Kriegsbefürwortung nachprüfen könnte. Kannst Du mal eine Quelle nennen bitte? Google gibt leiden nix brauchbares her...
Es ist nicht einfach, zur LINKEn Position in dieser Sache Position zu beziehen, das ist mal Fakt. In unserer Ortsgruppe (ich bin LINKEr seit ich denken kann) wird das Thema zwar heiß und durchaus kontrovers diskutiert, aber vorerst nicht komplett in Frage gestellt.
Es ist seltsam, das ständig Stasi- Argumente kommen, um irgendetwas klein zu reden. Ich selbst bin ein Kind der DDR, bekennender Sozialist und Arbeiter. Mir würde aber nie einfallen, Stasi- Informationen zur Naziverfolgung als verwerflich oder gar nicht verwertbar zu begreifen. Dieses Argument zieht bei mir nicht. Sollte Klarsfeld tatsächlich Kriegsbestrebungen unterstützen, wäre ihre Kanditatur eher unglücklich. Bis zum Beweis dieser These bleibe ich aber mal ganz entspannt und sage jedem, der es nicht hören will, welchem Typ Mensch der neue Bundespräsident entspricht. Für das Schnauzehalten haben wir nämlich alle viel zu viel Zeit verschwendet.
Großer Gott... Das heutuge Zusammentreffen von Gauck und der LINKE-Fraktion soll sehr entspannt und von gegenseitigem "Respekt" geprägt gewesens ein. Der Kampf gegen den Antifaschismus einige beide, so heißt es.
Ich denke, der Kampf gegen Gauck muss noch stark verschärft werden...
Hier wird auch noch mal ganz gut dokumentiert, warum Klarsfeld eher die falsche Wahl war und den antideutschen Wir-wollen-an-die-Fleischtöpfe-der-Regierung-"Reformern" der Partei die LINKE in die Hände spielt:
http://www.hintergrund.de/201202281943/politik/inland/offenbarungseid-die-linke-und-die-wahl-des-bundespraesidenten.html
Apropos TINA-Prinzip: Wo sind bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen eigentlich die Alternativen? Wählbar scheinen ja nur die Demokraten zu sein - alternativlos?
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