Der Herbst des Lebens im sozialen Winter
Montag, 14. November 2016
Die Union gibt sich mal wieder progressiv in Sachen Rente. Sie findet, man sollte sie an die Lebenserwartung koppeln. Das klingt vielleicht nicht gleich richtig gut, weil Rentenreform ja immer Mehrarbeit bedeutete in den letzten Jahren. Aber der Vorschlag tut wenigstens so, als gründe er auf rationale Prozesse, als wäre er eine Art von Vernunftskompromiss. Das hört sich jedenfalls mal wieder wohldurchdacht an, denn wenn die Menschen älter werden, können sie ja von der gewonnenen Zeit auch noch ein bisschen in einen Arbeitsplatz stecken. Klingt logisch, oder nicht? Aber von welcher Lebenserwartung spricht die Union eigentlich da? Von einer generellen? Aber alle werden doch gar nicht so alt, wie es durchschnittlich ermittelt wird. Das ist nicht nur Glück oder Gesundheit und somit der genetischen Lotterie geschuldet, sondern hat insbesondere soziale Gründe.
Wenn man den Renteneintritt an die Lebenserwartung aller koppelt, dann ist das unfair gegenüber den Gesellschaftsschichten und Berufsgruppen, die keinen oder nur wenig Zugewinn verzeichnen. Wir sprechen hier von den so genannten »unteren Statusgruppen«. Außerdem muss die Frage erlaubt sein, was die Rentenreformer zu tun gedenken, falls die Lebenserwartung zurückgeht: Wird man dann das Eintrittsalter wieder vorverlegen? Es gibt eben immer noch biologische Grenzen, man kann nicht so vermessen sein zu glauben, dass da ständig Lebensjahre gewonnen werden können. Diese ominöse Berechnungen eines Kölner Wirtschaftswissenschaftlers, die letzte Woche durch die Medien gingen und die uns alle wissen ließen, dass die im Jahr 2016 geborenen Menschen je nach Geschlecht zwischen 90 und 93 Jahre im Durchschnitt werden würden, kann man nur als plumpe Meinungsmache begreifen.Doch just in dem Moment stürzte sich die konservative Presse auf die Zahlen und zog Schlüsse: Längere Lebensarbeitszeit. Dass einer solchen Zukunftsdeuterei nicht der Hauch seriöser Wissenschaft umweht, ignoriert man gerne mal, wenn man so eine publizistische Mission hat. Woher will der Mann wissen, was in Zukunft geschieht und wie das durchschnittliche Lebensalter im Jahre 2106 aussieht? Was da alles dazwischenkommen kann ...
Die Union treibt es aber ganz ähnlich, wenn sie auf Grundlage einer beständig steigernden Lebenserwartung so tut, als müsse man da Anpassungen schaffen. Sie ignoriert dabei wesentlich zwei Aspekte: Dass nämlich der Zugewinn an Lebenserwartung in Schichten mit niedrigem Einkommen sich weitaus langsamer vollzieht, als der Mittelwert das auf den ersten Blick verspricht. Und zweitens gibt es jedenfalls in den Vereinigten Staaten den Trend einer sinkenden Lebenserwartung. Über Deutschland weiß man von so einer Entwicklung momentan nur wenig. Es fehlen aber auch Zahlen nach sozialer Staffelung.
Studien über die steigende Lebenserwartung gibt es in diesem Lande viele. Jedes Institut, das was auf sich hält, dürfte wohl Zahlenreihen und erklärende Worte dazu anbieten. Solche Studien werden schließlich benötigt, will man die Rente nach Vorstellungen bestimmter sparpolitischer Konzepte umarbeiten. Siehe oben. Wissenschaftliche Arbeiten zu den Lebenserwartungen je nach sozialer Schicht sind hingegen rar. Grundsätzlich kommen aber alle dieser seltenen Arbeiten auf einen gemeinsamen Nenner: Die soziale Ungleichheit schafft ungleiche Lebenszeit. Im Detail ist es aber nicht nur die unterschiedliche Endlichkeit verschiedener sozialer Gruppen, die dort beleuchtet werden. Auch der gesundheitliche Zustand in den Jahren vor dem Tod unterscheidet sich je nach Schichtzugehörigkeit.
Als Beispiel soll nur kurz die Studie von Thomas Lampert, Lars Eric Kroll und Annalena Dunkelberg aus dem Jahre 2007 behandelt werden. Ihre Arbeit basiert auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und den Periodentafeln des Statistischen Bundesamtes. Sie vergleichen eingangs die Situation in verschiedenen europäischen Ländern und kommen zu der Einschätzung, dass »die Chancen auf ein langes und gesundes Leben auch in den reichen Ländern einschließlich der europäischen Wohlfahrtsstaaten höchst ungleich verteilt sind«. Im Zeitraum zwischen 1995 und 2005 betrug die Lebenserwartung eines Mannes durchschnittlich etwas mehr als 70 Jahre, sofern er zu untersten Statusgruppe gehörte, also unter Armut oder Armutsrisiko litt. Ein Mann, der der Gruppe von Menschen in »relativer Wohlhabenheit« angehört, hatte hingegen Aussicht mehr als 81 Jahre alt zu werden. Zwischen den Frauen verschiedener Statusgruppen waren die Unterschiede zwar etwas knapper, aber der Trend blieb offensichtlich. Drastisch gesagt: Das Einkommen bestimmte die Lebensdauer. Die so genannte »gesunde Lebenserwartung« betrug bei niedriger Statusgruppe nicht mal 57 Jahre, während die wohlhabende Statusgruppe mit 71 Jahren bei guter Gesundheit rechnen konnte. Man könnte auch sagen, dass Wohlhabende länger gesund sind, als Menschen mit Armutsrisiko überhaupt leben.
Die hier nur kurz angerissenen Entwicklungen sind einige Jahre alt. Sie stammen aus einer Zeit ohne Hartz IV und damit ohne Armutsverschärfung. Lampert, Kroll und Dunkelberg gaben schon damals zu bedenken, dass die Sozialpolitik, die nun zum »Modell des aktivierenden Sozialstaates« tendieren würde, Folgen haben könnte: »Infolgedessen könnte es zu einer weiteren Ausweitung der sozialen und gesundheitlichen Ungleichheit kommen.« Man kann durchaus annehmen, dass das Auseinanderdriften der Mortalitätsrisiken eine noch größere Kluft hat entstehen lassen.
Natürlich bewegen wir uns auch im Rahmen dieser Studien noch im Zustand des Zuwachses. Die Lebenserwartung unterscheidet sich zwar je nach Sozialstatus massiv, aber Rückgänge an Lebenserwartung sind bestenfalls kurzfristige Erscheinungen in Zahlenreihen und das auch noch im Kommabereich. In den Vereinigten Staaten hat man aber letztes Jahr festgestellt, dass es sogar einen Rückgang der Lebenserwartung gibt. Das betrifft dort die Arbeiterklasse, die sich selbst - und je nach Branche stimmt das wohl - als Mittelschicht ihrer Nation empfindet. Es gäbe wohl viele Ursachen dafür: Alkohol, fettes Essen, Drogen und Suizide. Allerdings wurde auch berichtet, dass viele Amerikaner regelmäßig Tabletten gegen Schmerzen und Depressionen einnehmen würden. Man darf davon ausgehen, dass der immer stärkere Druck auf die niedrigen Einkommenschichten dazu führt, dass sich Arbeitnehmer einsatzfähig dopen, ohne sich die langfristigen Konsequenzen eines solch fahrlässigen Verhaltens bewusst zu machen. Die teils miserable Situation der gesundheitlichen Versorgung gibt den dortigen Arbeitnehmern freilich nur wenig alternative Handlungsoptionen an die Hand.
Wer also heute so tut, als sei es ein großer Fortschritt, wenn man den Renteneintritt an die Lebenserwartung koppelt, der verallgemeinert. Der tut so, als seien von den großen Zuwächsen bei den späten Lebensjahren jeder betroffen, als sei der Durchschnitt ein Mittelwert aus relativ gleichen Einzelwerten. Das stimmt aber nicht. Der Mittelwert setzt sich aus Zahlen unterschiedlicher Höhen zusammen. Wenn man jetzt also beschließen sollte, aufgrund der durchschnittlichen Lebenserwartung von 78 Jahren bei Männern und 83 Jahren bei Frauen, das Eintrittsalter auf das 69. Lebensjahr zu fixieren, dann unterschlägt man hier ganz bewusst, dass vom Armut betroffene Menschen schon fast am Ende ihrer durchschnittlichen Lebensdauer stehen. Von ihrer ungünstigen gesundheitlichen Verfassung in den Jahren vor dem Tod mal ganz zu schweigen. Nur die höhere Statusgruppe hätte ab dem 69. Lebensjahr noch Aussicht auf mehr als ein Jahrzehnt als Rentner. Die verschärfenden Verwerfungen, die die herrschende Sozialpolitik erzeugte, werden wir vielleicht erst in einigen Jahren feststellen können.
Die Lebenserwartung gibt es also gar nicht. In Zeiten, da man so tut, als gäbe es keine Klassen mehr, tut man aber natürlich so, als gäbe es die eine Lebenserwartung für uns alle. Das gehört zum Programm. Wer eine Modifikation des Renteneintrittsalters nach diesem Kriterium anstrebt, der möchte die Rente elitensicher machen, sie vor dem Zugriff ärmerer Menschen bewahren. Es ist unsoziale Politik, die uns als sozialer Kompromiss verkauft werden soll.
Wenn man den Renteneintritt an die Lebenserwartung aller koppelt, dann ist das unfair gegenüber den Gesellschaftsschichten und Berufsgruppen, die keinen oder nur wenig Zugewinn verzeichnen. Wir sprechen hier von den so genannten »unteren Statusgruppen«. Außerdem muss die Frage erlaubt sein, was die Rentenreformer zu tun gedenken, falls die Lebenserwartung zurückgeht: Wird man dann das Eintrittsalter wieder vorverlegen? Es gibt eben immer noch biologische Grenzen, man kann nicht so vermessen sein zu glauben, dass da ständig Lebensjahre gewonnen werden können. Diese ominöse Berechnungen eines Kölner Wirtschaftswissenschaftlers, die letzte Woche durch die Medien gingen und die uns alle wissen ließen, dass die im Jahr 2016 geborenen Menschen je nach Geschlecht zwischen 90 und 93 Jahre im Durchschnitt werden würden, kann man nur als plumpe Meinungsmache begreifen.Doch just in dem Moment stürzte sich die konservative Presse auf die Zahlen und zog Schlüsse: Längere Lebensarbeitszeit. Dass einer solchen Zukunftsdeuterei nicht der Hauch seriöser Wissenschaft umweht, ignoriert man gerne mal, wenn man so eine publizistische Mission hat. Woher will der Mann wissen, was in Zukunft geschieht und wie das durchschnittliche Lebensalter im Jahre 2106 aussieht? Was da alles dazwischenkommen kann ...
Die Union treibt es aber ganz ähnlich, wenn sie auf Grundlage einer beständig steigernden Lebenserwartung so tut, als müsse man da Anpassungen schaffen. Sie ignoriert dabei wesentlich zwei Aspekte: Dass nämlich der Zugewinn an Lebenserwartung in Schichten mit niedrigem Einkommen sich weitaus langsamer vollzieht, als der Mittelwert das auf den ersten Blick verspricht. Und zweitens gibt es jedenfalls in den Vereinigten Staaten den Trend einer sinkenden Lebenserwartung. Über Deutschland weiß man von so einer Entwicklung momentan nur wenig. Es fehlen aber auch Zahlen nach sozialer Staffelung.
Studien über die steigende Lebenserwartung gibt es in diesem Lande viele. Jedes Institut, das was auf sich hält, dürfte wohl Zahlenreihen und erklärende Worte dazu anbieten. Solche Studien werden schließlich benötigt, will man die Rente nach Vorstellungen bestimmter sparpolitischer Konzepte umarbeiten. Siehe oben. Wissenschaftliche Arbeiten zu den Lebenserwartungen je nach sozialer Schicht sind hingegen rar. Grundsätzlich kommen aber alle dieser seltenen Arbeiten auf einen gemeinsamen Nenner: Die soziale Ungleichheit schafft ungleiche Lebenszeit. Im Detail ist es aber nicht nur die unterschiedliche Endlichkeit verschiedener sozialer Gruppen, die dort beleuchtet werden. Auch der gesundheitliche Zustand in den Jahren vor dem Tod unterscheidet sich je nach Schichtzugehörigkeit.
Als Beispiel soll nur kurz die Studie von Thomas Lampert, Lars Eric Kroll und Annalena Dunkelberg aus dem Jahre 2007 behandelt werden. Ihre Arbeit basiert auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und den Periodentafeln des Statistischen Bundesamtes. Sie vergleichen eingangs die Situation in verschiedenen europäischen Ländern und kommen zu der Einschätzung, dass »die Chancen auf ein langes und gesundes Leben auch in den reichen Ländern einschließlich der europäischen Wohlfahrtsstaaten höchst ungleich verteilt sind«. Im Zeitraum zwischen 1995 und 2005 betrug die Lebenserwartung eines Mannes durchschnittlich etwas mehr als 70 Jahre, sofern er zu untersten Statusgruppe gehörte, also unter Armut oder Armutsrisiko litt. Ein Mann, der der Gruppe von Menschen in »relativer Wohlhabenheit« angehört, hatte hingegen Aussicht mehr als 81 Jahre alt zu werden. Zwischen den Frauen verschiedener Statusgruppen waren die Unterschiede zwar etwas knapper, aber der Trend blieb offensichtlich. Drastisch gesagt: Das Einkommen bestimmte die Lebensdauer. Die so genannte »gesunde Lebenserwartung« betrug bei niedriger Statusgruppe nicht mal 57 Jahre, während die wohlhabende Statusgruppe mit 71 Jahren bei guter Gesundheit rechnen konnte. Man könnte auch sagen, dass Wohlhabende länger gesund sind, als Menschen mit Armutsrisiko überhaupt leben.
Die hier nur kurz angerissenen Entwicklungen sind einige Jahre alt. Sie stammen aus einer Zeit ohne Hartz IV und damit ohne Armutsverschärfung. Lampert, Kroll und Dunkelberg gaben schon damals zu bedenken, dass die Sozialpolitik, die nun zum »Modell des aktivierenden Sozialstaates« tendieren würde, Folgen haben könnte: »Infolgedessen könnte es zu einer weiteren Ausweitung der sozialen und gesundheitlichen Ungleichheit kommen.« Man kann durchaus annehmen, dass das Auseinanderdriften der Mortalitätsrisiken eine noch größere Kluft hat entstehen lassen.
Natürlich bewegen wir uns auch im Rahmen dieser Studien noch im Zustand des Zuwachses. Die Lebenserwartung unterscheidet sich zwar je nach Sozialstatus massiv, aber Rückgänge an Lebenserwartung sind bestenfalls kurzfristige Erscheinungen in Zahlenreihen und das auch noch im Kommabereich. In den Vereinigten Staaten hat man aber letztes Jahr festgestellt, dass es sogar einen Rückgang der Lebenserwartung gibt. Das betrifft dort die Arbeiterklasse, die sich selbst - und je nach Branche stimmt das wohl - als Mittelschicht ihrer Nation empfindet. Es gäbe wohl viele Ursachen dafür: Alkohol, fettes Essen, Drogen und Suizide. Allerdings wurde auch berichtet, dass viele Amerikaner regelmäßig Tabletten gegen Schmerzen und Depressionen einnehmen würden. Man darf davon ausgehen, dass der immer stärkere Druck auf die niedrigen Einkommenschichten dazu führt, dass sich Arbeitnehmer einsatzfähig dopen, ohne sich die langfristigen Konsequenzen eines solch fahrlässigen Verhaltens bewusst zu machen. Die teils miserable Situation der gesundheitlichen Versorgung gibt den dortigen Arbeitnehmern freilich nur wenig alternative Handlungsoptionen an die Hand.
Wer also heute so tut, als sei es ein großer Fortschritt, wenn man den Renteneintritt an die Lebenserwartung koppelt, der verallgemeinert. Der tut so, als seien von den großen Zuwächsen bei den späten Lebensjahren jeder betroffen, als sei der Durchschnitt ein Mittelwert aus relativ gleichen Einzelwerten. Das stimmt aber nicht. Der Mittelwert setzt sich aus Zahlen unterschiedlicher Höhen zusammen. Wenn man jetzt also beschließen sollte, aufgrund der durchschnittlichen Lebenserwartung von 78 Jahren bei Männern und 83 Jahren bei Frauen, das Eintrittsalter auf das 69. Lebensjahr zu fixieren, dann unterschlägt man hier ganz bewusst, dass vom Armut betroffene Menschen schon fast am Ende ihrer durchschnittlichen Lebensdauer stehen. Von ihrer ungünstigen gesundheitlichen Verfassung in den Jahren vor dem Tod mal ganz zu schweigen. Nur die höhere Statusgruppe hätte ab dem 69. Lebensjahr noch Aussicht auf mehr als ein Jahrzehnt als Rentner. Die verschärfenden Verwerfungen, die die herrschende Sozialpolitik erzeugte, werden wir vielleicht erst in einigen Jahren feststellen können.
Die Lebenserwartung gibt es also gar nicht. In Zeiten, da man so tut, als gäbe es keine Klassen mehr, tut man aber natürlich so, als gäbe es die eine Lebenserwartung für uns alle. Das gehört zum Programm. Wer eine Modifikation des Renteneintrittsalters nach diesem Kriterium anstrebt, der möchte die Rente elitensicher machen, sie vor dem Zugriff ärmerer Menschen bewahren. Es ist unsoziale Politik, die uns als sozialer Kompromiss verkauft werden soll.
12 Kommentare:
Längere Lebensarbeitszeit? Woher die Arbeit für verlängerte Arbeitsleben
nehmen, wenn gerade Industrie 4.0 anrollt und die Mehrheit aller klassischer
Arbeitsplätze ausradieren wird? Inzwischen ist es doch so, dass sog. atypische
Arbeitsverhältnisse typisch werden – na gut, dieser Begriff ist eh eine Vokabel
aus dem neoliberalen Bullshit-Bingo ;-)
Nach meinem hundertfachen Eindruck hat die Diskrepanz beim Lebensalter eindeutig mit dem Lebenswandel zu tun und nicht mit dem Einkommen. Der Lebenswandel JENSEITS DER ARBEIT ist bei Menschen niedrigerer Statusklassen im Durchschnitt (!) deutlich ungesünder.
Aber typisch, dass die Linke verfälschend ein Klassenkampf-Politikum daraus zu machen versucht. Auch Sie sind gar nicht interessiert daran, einer Ihnen ideologisch unbequemen Wahrheit auf den Grund zu gehen, Herr Lapuente. Also verbreiten Sie Nebelkerzen-Artikel.
@Gerhard Stock:
Na da wird dann der 64jährige eben schnell zum IT-Fachmann umgeschult.
@ert_ertrus
Nach meinem Eindruck hat der Lebenswandel aber auch viel mit Zeit und Geld zu tun.
Wenn sie den ganzen Tag körperlich hart arbeiten müssen, gehen sie nicht abends noch mal ins Fitnessstudio.
Wenn sie wegen langer Arbeitszeiten und Anfahrtswege kaum Freizeit haben, greifen sie eher zu Fertigessen als frisch zu kochen.
Wenn sie wenig verdienen kaufen sie eher im Discounter als im Bioladen.
@ert_ertrus: Mei, der Lebenswandel, jaja… Natürlich, da verbreiten Sie ja wieder das Klischee des kettenrauchenden, Tütensuppen und Fertigpizza fressenden Unterschichten-Alkoholikers. Natürlich, nur das macht den Unterschied aus. Dass etwa Bauarbeiter in den 70ern noch reihenweise mit Asbest zu tun hatten (und auch heute noch regelmäßig in Altbauten auf Abest treffen), spielt keine Rolle. Oder dass die Unterschicht allgemein mit mehr giftigen Stoffen zu tun bekommt? Vor allem bei der Arbeit? Selbst die Kleidungsverkäuferin? Die Arbeit ist auch oft körperlich anstrengender, dh die Leute schaffen sich wortwörtlich kaputt. Kann ich Ihnen auch aus meinem hundertfachem Eindruck mitteilen. Aber das spielt ja in Ihrer heilen Latte-Macchiato-Oberschichtenwelt keine Rolle.
ert_ertrus,
so einen Quatsch wie Sie kann nur ein Hipster oder
Lohas schreiben. Anscheinend haben Sie in Ihrem
ganzen Leben noch nie eine Fabrik von Innen gesehen
geschweige denn dort gearbeitet. Die Menschen werden
nicht nur dort verheizt, sondern eigentlich in allen
Berufen mit physischem Einsatz, beim heutigen Arbeits-
Pensum erst recht. Fragen Sie mal einen Leiharbeiter
im Niedriglohnsektor. Und diese Sch…maloche wird mit einem
Hungerlohn abgespeist, derf dann beim zuständigen Jc noch
aufgestockt werden muss! Davon geht soviel an allgemeinen
Lebenshaltungskosten weg, dass es für gesunde Ernährung(am
Besten aus dem Bioladen oder aus dem Demeter-Hofladen) nicht
reichen kann! Verschwinden Sie lieber wieder in Ihr Parallel-
Universum und hören Sie, unter geklauten Nicks zu operieren.
An alle Mitposter – einen solchen gequirlten Bullshit hätte der
authentische e_e nie verzapft!
2106 - so lange wird diese Welt nicht mehr existieren.
Nach einem wirtschaftlichen Zusammenbruch und weltweitem Bürgerkrieg wird es kaum mehr als 1 Mio Menschen geben auf Steinzeitniveau - und ein paar hundert elitäre Morloks in ihren lustbunkern, die dort auch krepieren werden.
Die Fehlentwicklungen der letzten hundert Jahre sind nicht mehr zu korrigieren !
Und wenn ich das Auftreten der menschlichen Eliten sehe, dann ist das auch gut so !
mfg zdago
Anonym von 15.11.16/ 19:51:
wenn wir nicht ein sehr zügiges Wendemanöver hinkriegen, dann wird es so kommen.
Aber es regt sich nicht nur Widerstand, auch in den Wissenschaften erlebt ein
neues (?) Paradigma seine (Wieder-)Geburt – welches das noch Vorherrschende
ad absurdum führt. Natürlich werden sich die elitären Morlocks dagegen wehren:
aber den Endsieg haben sie nur in ihren perversen Träumen erzielt.
Zum letzten Satz im Kommentar: Warum sollte wegen ein paar fauler Kartoffeln (Eliten)
die gesamte Kartoffelernte (Menschheit) vergammeln?
Glaubt ihr wirklich, dass Fitnessstudios ein längeres Leben bringen? Wie viele Politiker gehen da wohl hin, wenn das ein Rezept der oberen Klassen sein soll? Und Asbestprobleme der '70er Jahre als lebensverkürzendes Problem im Jahre 2016 heranzuziehen, zeigt doch, wie sehr es an Argumenten mangelt. Habt ihr mal den Aufgabenkalender und Alltag der US-Präsidentschaftsbewerber gesehen (nicht nur von Hillary und Donald, auch der anderen - und deren Mitarbeiter)? Es gab ja einige Dohus dazu. Jeder Arbeiter - mit gewohnt durchnormiertem Arbeitsleben mit gesetzlich klar definierten Pausen, Belastungsgrenzen für z.B. Gewichtheben bis hin zur Arbeitstemperatur! - würde bei deren Pensum unter absoluter Garantie binnen Tagen zusammenbrechen, selbst wenn man ihnen eine Ausbildung dazu böte. Andersherum glaube ich sehr wohl, dass Politiker nach handwerklicher Ausbildung in diesem Bereich zurecht kämen und damit ein geruhsameres Leben hätten.
Es hilft nicht, sich da etwas vorzumachen.
@Warum sollte wegen ein paar fauler Kartoffeln (Eliten)
die gesamte Kartoffelernte (Menschheit) vergammeln?
Weil die gesamte Menschheit nicht fähig ist, die "Eliten" aufzuhalten.
Wer wissen will, kann es wissen - die meisten verrenken sich den Hals beim wegschauen. Und damit sind die meisten Menschen irrelevant - eine Herde Schafe, die von ein paar räudigen Hunden - Politiker und Juristen - nach belieben zum scheren und schlachten getrieben werden!
Nicht umsonst sucht die NASA Intelligenz im Weltraum - auf der Erde ist letztlich keine zu finden!
Überall n der Geschichte sind es die bösartigsten und skrupellosesten, die die Richtung angeben - ein überleben der Menschheit würd eine dicke Blutspur im Weltraum bedeuten - da ist Tabula Rasa die bessere Lösung !
mfg zdago
Weil die gesamte Menschheit nicht fähig ist, die "Eliten" aufzuhalten?
Nun ja, mit Resignation kann man sie gewiss nicht aufhalten. Eigentlich
eine Binse: wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Das bisherige Geschichtsmuster des legalisierten Rechtes des Stärkeren kann und
muss durchbrochen werden! Den Versuch ist es alle Male wert und überall
entstehen Gegenentwürfe zum Status quo. Ohne die bisherige Fügsamkeit der Mehr-
heiten werden die Eliten? hilflos und lebensunfähig – wie alle Parasiten, denen
man den Wirtsorganismus entzieht.
Hauptsache,man hat kaum Zeit für sich und macht ganz aufopferungsvoll immer schön das,was die Gesellschaft will...Schon scheiße,wenn man selbst keine Energie mehr hat und deswegen so viele andere ausbeuten muss!
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