Danke Merkel!

Donnerstag, 3. November 2016

Besorgte Bürger fordern immer lauter das Ende der Kanzlerschaft Merkels und bieten ihre Wut als Alternative gegen die Alternativlose an. Wer vormals von links aus ihren Abschied wollte, wäre jetzt fast froh, wenn sie bliebe.

Über Jahre hinweg war es Linken in diesem Lande klar, dass es eine Alternative zu Merkel geben muss. Diese Frau konnte und durfte einfach nicht die Lösung auf die drängenden Fragen der gegenwärtigen Republik sein. Die Ablösung der Bundeskanzlerin war so eine Art Präambel linker Kritik an ihrer Regierung und Politik. Dass Merkel weg muss, schien eindeutig. Mit dieser Einstellung schaute man auf die Sonntagsfragen, die sich dann an den Sonntagen, an denen es darauf ankam, auch je und je bestätigten: Sie glich einer Unabwählbaren. Während alles um sie wankte, die Sozialdemokraten abbauten, die Liberalen aus dem Bundestag auszogen, stabilisierte sie sich immer wieder neu. Für die Linken bedeutete dies, dass sie noch fester davon überzeugt waren: Die Frau muss endlich weg. Besser früher als später. Denn ihr System war als Alternativlosigkeit über uns gekommen, die wir uns nicht leisten können, sofern wir uns eine halbwegs soziale und demokratische Gesellschaft erhalten wollten.

2 Kommentare:

Ulli 3. November 2016 um 14:36  

Merkel hat die AfD in vieler Hinsicht erst ermöglicht, so mit ihrer ewigen Behauptung von der Alternativelosigkeit. Noch schlimmer ist aber diese allgemeine Fixierung auf die "Mitte", durch die Millionen politisch ausgegrenzt wurden. Roland Koch etwa war vielleicht nicht supersympathisch, hat aber vielen konservativ oder nationalkonservativ eingestellten Leuten einen Platz im CDU-Spektrum angeboten. Man kann ja dagegen sein, dass Hunderttausende Muslime zuwandern. Man kann auch Vorstellungen von deutscher Kultur haben, die nicht auf Homoehe und Multikulti hinauslaufen. Warum nicht? Das ist nicht verboten, es sind legitime Anschauungen, für die es in der CDU aber immer weniger Raum gibt. Genauso erging es den sozial Ausgegrenzten: Die SPD ist zur "Mitte" gerückt und Arme und Arbeitslose galten nun nicht mehr als Menschen mit einer eigenen Würde und Menschlichkeit. Nicht mehr als Opfer eines immer schlechter funktionierenden Wirtschaftssystems, sondern wurden zu Objekten der Hartz-Verwaltung, galten als Faulenzer, Penner und sonstwie Fehlgeleitete, die mit Fördern und Fodern traktiert werden müssen. In der AfD haben sich diese beiden Gruppen - die kulturell und die sozial Ausgegrenzten - zusammengetan, eine mehr als explosive Mischung. Aber das Rezept gegen die AfD muss doch darin bestehen, diesen Menschen wieder einen Raum innerhalb der demokratischen Gesellschaft zu eröffnen.

Anonym 3. November 2016 um 18:03  

Statt eines Kommentars:

Wer hat Merkel groß gemacht? Wie hat Sie es ihm gedankt - als politische Ziehtochter seiner Partei? War es nicht Helmut Kohl (CDU)? Wo ist Kohl heute, und was hat Merkel von ihm gelernt? War Kohl nicht auch 16 - lange - Jahre im Amt? Eine würdige "Tochter" hat der da "großgezogen" - der gute alte aus Bonn.

Zynische Grüße
Bernie

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