Später Dank
Mittwoch, 10. Juni 2015
Nochmal recht herzlichen Dank an GuttenPlag Wiki. Man kann es eigentlich nicht oft genug sagen. Und je öfter er jetzt als »Elder Statesman« den Mund aufmacht, desto dankbarer muss man sein. Danke, dass ihr seine politische Karriere verhindert habt. Hoffentlich nachhaltig.
Denn was der Mann absondert, zeigt nur, dass man da in der Union mit einem Mann zündelte, dessen Ausrichtung mit »konservativ« wahrscheinlich noch als »zu links« definiert wurde. Kürzlich erklärte er seiner Haus- und Hofpostille, dass beim Treffen der G7 einige Gutmenschen am Rande demonstrierten. (Nee, einen Link setzen wir hier mal nicht. Aus Gründen des guten Geschmacks.) Gutmenschen. Das ist die Sprache der Neonazis. Aber der Mann, der Bundesminister war, nimmt dieses verunglimpfende Wort in seinen Text auf, als sei nichts dabei. Der Gutmensch ist einer, dem man nachsagt, dass er seinen Humanismus und seinen Altruismus in der harten Wirklichkeit völlig falsch anwendet. Er ist ein gefährlicher Schwächling, der die Ordnung stört. Es handelt sich um einen Begriff, der diejenigen, die im Zuge anderer Prämissen als Machtgeilheit oder Profitorientierung handeln, als nicht richtig überlebensfähig verunglimpfen soll.
Laut Deutschen Journalisten-Verband geht das Wort auf die Nationalsozialisten zurück. Den Anhängern des Kardinal Graf Galens, der gegen die Vernichtung so genannten lebensunwerten Lebens predigte, sagte man Gutmenschentum nach. Wirklich erstaunlich, dass einer, den sie zum Bundeskanzler machen wollten, heute dieses Unwort benutzt, als sei nichts daran. Bei den Abendlandsern kommt eine solche Ausdrucksweise gut an. Und das aus dem Munde eines Doktors. Na ja, fast ...
Härte gegenüber Putin mahnt er außerdem an. Von einem Atlantiker ist freilich gar nichts anderes zu erwarten. Aber dass er Putin als trotziges und rülpsendes Kind karikiert, dem man mal ordentlich den Hosenboden versohlen sollte, das wirft ein erschreckendes Bild auf die Weltsicht des Ex-Doktors ab. Ist die Welt ein Kindergarten und politische Zusammenhänge vergleichbar mit den Ereignissen einer Kindestagesstätte? Wenn einer loslegt, die Welt mit solchen Vergleichen erläutern zu wollen, muss man in Lauerstellung gehen. Das ist nicht nur dumm - das ist hochgradig bagatellisierend. Denn mit Gouvernantenmethoden lassen sich europäische Probleme nicht beheben. Man sperrt kein nerviges Kind aus, sondern einen Repräsentanten eines Landes, das von der Fläche mehrfach Europa in sich aufnehmen könnte. Wer den exklusiven Westen mit Infantilitäten gleichsetzt, der verwechselt Kriegstreiberei mit einem Kinderspiel und offenbart sein Kindergartenniveau. Und dieser Mann war Minister und wollte noch höher hinaus. GuttenPlag Wiki, vielen lieben Dank. Man kann es wahrlich nicht oft genug wiederholen.
Trittin, der jetzt gegen G7-Treffen ist, unterstellt der ehemalige Minister nun, er habe damals selbst G7-Treffen mitorganisiert. Und damit sind wir angelangt in 1984. Saß der Mann dem Miniwahr vor? Scheint so, denn bis vor kurzen gab es noch keine G7. Den einen haben sie abgetrieben; da warens nur noch Sieben. Aber das hat er einfach ausgeblendet. Wie ein wahrer Miniwahr-Angestellter tilgt er die Vergangenheit und tut so, als habe Putin und Russland nie dort existiert. Was, Ostasien war unser Freund? Quatsch, Ozeanien war es. Immer schon. Und mit Ostasien waren wir im Krieg. Es war nie anders.
Letztlich ist der Mann dann auch noch enttäuscht, dass die Leute nicht gegen Trittin, sondern gegen die G7 auf die Straße gehen. Gegen die Hungermacher, die Ausbeuter, die Profiteure, die Kriegsinkaufnehmer. Unglaublich dergleichen, oder nicht? Wie gesagt, nochmals herzlichen Dank, dass der Typ nur noch beschissene Kommentare in Zeitungen schreiben darf. Mehr wäre ein Debakel. Und mit der Merkel schlagen wir uns schon desaströs genug. Es muss ja nicht immer schlimmer kommen, als es eh schon ist.
Denn was der Mann absondert, zeigt nur, dass man da in der Union mit einem Mann zündelte, dessen Ausrichtung mit »konservativ« wahrscheinlich noch als »zu links« definiert wurde. Kürzlich erklärte er seiner Haus- und Hofpostille, dass beim Treffen der G7 einige Gutmenschen am Rande demonstrierten. (Nee, einen Link setzen wir hier mal nicht. Aus Gründen des guten Geschmacks.) Gutmenschen. Das ist die Sprache der Neonazis. Aber der Mann, der Bundesminister war, nimmt dieses verunglimpfende Wort in seinen Text auf, als sei nichts dabei. Der Gutmensch ist einer, dem man nachsagt, dass er seinen Humanismus und seinen Altruismus in der harten Wirklichkeit völlig falsch anwendet. Er ist ein gefährlicher Schwächling, der die Ordnung stört. Es handelt sich um einen Begriff, der diejenigen, die im Zuge anderer Prämissen als Machtgeilheit oder Profitorientierung handeln, als nicht richtig überlebensfähig verunglimpfen soll.
Laut Deutschen Journalisten-Verband geht das Wort auf die Nationalsozialisten zurück. Den Anhängern des Kardinal Graf Galens, der gegen die Vernichtung so genannten lebensunwerten Lebens predigte, sagte man Gutmenschentum nach. Wirklich erstaunlich, dass einer, den sie zum Bundeskanzler machen wollten, heute dieses Unwort benutzt, als sei nichts daran. Bei den Abendlandsern kommt eine solche Ausdrucksweise gut an. Und das aus dem Munde eines Doktors. Na ja, fast ...
Härte gegenüber Putin mahnt er außerdem an. Von einem Atlantiker ist freilich gar nichts anderes zu erwarten. Aber dass er Putin als trotziges und rülpsendes Kind karikiert, dem man mal ordentlich den Hosenboden versohlen sollte, das wirft ein erschreckendes Bild auf die Weltsicht des Ex-Doktors ab. Ist die Welt ein Kindergarten und politische Zusammenhänge vergleichbar mit den Ereignissen einer Kindestagesstätte? Wenn einer loslegt, die Welt mit solchen Vergleichen erläutern zu wollen, muss man in Lauerstellung gehen. Das ist nicht nur dumm - das ist hochgradig bagatellisierend. Denn mit Gouvernantenmethoden lassen sich europäische Probleme nicht beheben. Man sperrt kein nerviges Kind aus, sondern einen Repräsentanten eines Landes, das von der Fläche mehrfach Europa in sich aufnehmen könnte. Wer den exklusiven Westen mit Infantilitäten gleichsetzt, der verwechselt Kriegstreiberei mit einem Kinderspiel und offenbart sein Kindergartenniveau. Und dieser Mann war Minister und wollte noch höher hinaus. GuttenPlag Wiki, vielen lieben Dank. Man kann es wahrlich nicht oft genug wiederholen.
Trittin, der jetzt gegen G7-Treffen ist, unterstellt der ehemalige Minister nun, er habe damals selbst G7-Treffen mitorganisiert. Und damit sind wir angelangt in 1984. Saß der Mann dem Miniwahr vor? Scheint so, denn bis vor kurzen gab es noch keine G7. Den einen haben sie abgetrieben; da warens nur noch Sieben. Aber das hat er einfach ausgeblendet. Wie ein wahrer Miniwahr-Angestellter tilgt er die Vergangenheit und tut so, als habe Putin und Russland nie dort existiert. Was, Ostasien war unser Freund? Quatsch, Ozeanien war es. Immer schon. Und mit Ostasien waren wir im Krieg. Es war nie anders.
Letztlich ist der Mann dann auch noch enttäuscht, dass die Leute nicht gegen Trittin, sondern gegen die G7 auf die Straße gehen. Gegen die Hungermacher, die Ausbeuter, die Profiteure, die Kriegsinkaufnehmer. Unglaublich dergleichen, oder nicht? Wie gesagt, nochmals herzlichen Dank, dass der Typ nur noch beschissene Kommentare in Zeitungen schreiben darf. Mehr wäre ein Debakel. Und mit der Merkel schlagen wir uns schon desaströs genug. Es muss ja nicht immer schlimmer kommen, als es eh schon ist.
6 Kommentare:
Tja, ehrlich gesagt, mir hätte gewundert, wenn der Bundesminister a.D. solche Wörter nicht benutzt hätte...
Es sind nicht so sehr Guttenbergs verschrobene Ansichten die mir Sorge bereiten, als vielmehr die Tatsache, daß der erbärmliche Unsinn den er immer wieder verbreitet immer noch auf soviel „fruchtbaren Boden“ fällt, auf dem so kaum je Interesse und Mut zu Neuem und damit auch kaum je echte Veränderungsbereitschaft entstehen kann. Dabei ist es meiner Ansicht nach falsch, dem „Phänomen“ Guttenberg soviel Aufmerksamkeit zu schenken. Er und so einige andere Zeitgenossen haben ihr geistig offenbar vollkommen träges Publikum allem Anschein nach so fest im Griff, daß der Versuch diese Menschen zu kritischem Denken anzuregen dem Versuch gleichkommt, aus einer außerordentlich klebrigen und zähen Masse eine Kugel zu formen und zu rollen, diese aber – kaum daß sie einmal nur für kurze Zeit stillsteht an unterster Stelle dann auch immer wieder schon eine immer breiter und somit größer werdende Fläche bildet und damit sämtlicher (geistiger) Beweglichkeit auch sofort schon wieder Hohn spricht. Und weiter, - viele solche Bremsklötze sind es, die sich uns auf dem Weg zu einem neuen besseren Leben in den Weg stellen, wir sollten daher die eingefahrenen Schienen auf denen sie gewöhnlich liegen besser verlassen und und andere, beträchtlich hindernisfreiere und somit besser geeignete Wege suchen, um unsere Ziele stets auch vor Augen zu behalten und dann schließlich auch - zu erreichen.
Wer sich dafür interessiert die Ursachen unseres heutigen „rasenden Stillstands“ genauer zu verstehen, kann dazu das meiner Ansicht nach ausgezeichnete Buch von Erich Fromm mit dem Titel „Die Furcht vor der Freiheit“ lesen; weitaus wichtiger aber ist es heute, sich von den Hindernissen die sich uns in den Weg stellen nicht beirren zu lassen und sich selbst immer wieder mutig, entschlossen und umsichtig den Weg zu einem neuen und besseren Leben zu bahnen. - Sich auf diesem Weg von der Gelähmtheit vieler Anderer nicht auch noch selbst lähmen zu lassen, das ist dabei gewiß immer wieder auch - von entscheidender Bedeutung!
W. Oesters (zeitkrit. Website: achtgegeben.de)
Niedlich fand ich auch die Reaktion der Bild, die einfach immer noch nicht einsehen will, dass ihr Young Leader dem deutschen Volk nicht mehr zu verkaufen ist.
Auf Bildblog wurde die ganze Geschichte gut auf den Punkt gebracht
http://www.bildblog.de/65477/bild-schuetzt-guttenberg-vor-lesermeinung/
„Nach mehr als 300 Kommentaren, von denen ein Großteil Kritik an Guttenberg enthielt, hatte die Redaktion genug: Der Artikel wurde abgeschaltet und neu eingestellt, dieses Mal aber ohne Kommentar-Funktion.“
Sogar Bildleser fallen nicht mehr auf ihn rein.
@ Anonym 10.6. 19:43
Es gibt noch genug Leute, die von Guttenberg und seinem adeligen Getue beeindruckt sind. Die 300, die größtenteils gegen Gutti kommentiert haben, waren vermutlich auch einfach Leute, die sich über sowas erregen können. Allein, dass es 300 Leute für so nötig erachten, Gutti überhaupt zu kommentieren, macht mir Sorge.
Wann immer man denkt, ein Politiker sei dumm, sollte man das Wort "dumm" durch "korrupt" ersetzen. Die wissen sehr genau, was sie tun und sagen und das gilt auch für Guttenberg. Also: Guttenberg hat diese Kommentare mit Absicht gemacht.
Ich bin erstaunt, dass Gutti glaubt, mit derart infantilen Bemerkungen überhaupt bei irgendwem landen zu können. Hält der die Leute wirklich für so blöde?
_________
Bitte denkt euch einen Namen aus und tragt den über "Name/URL" ein, dann ist es leichter, sich auf Kommentare zu beziehen.
Diese lähmende Ignoranz einiger Mitbürger kenne ich nur zu gut. Heute im Seminar gewesen, in dem eine Studentin steif und fest behauptete, dass ein Unterschichtkind keine Netzwerk-Kontakte knüpfen könne und damit auch keinen weitergehenden Bildungserfolg habe, wenn man ihm den Besuch einer Musik- oder Ballettschule ermögliche. Die Begründung lautete, dass die Mütter der Mittelschichtkinder die Mutter des Unterschichtkindes ignorieren würden und letzterer keine Hinweise zur Bildungskarriere geben würden. Das muss man sich mal vorstellen: eine zukünftige Lehrerin behauptet allen Ernstes, Mittelschichteltern würden Unterschichteltern selbst dann noch komplett ignorieren, wenn die Kinder in dieselbe Klasse bzw. in denselben Sportverein gehen.
Das Ganze natürlich mit einer Theorie gerechtfertigt, die zwar nicht allzu schlecht ist, in diesem Fall aber leider zur Verfestigung von ungleichen Bildungschancen dient.
Eine andere angehende Lehrerin behauptete übrigens, sie fände die Ganztagsschule gut, weil sie Mittelschichtkinder davon abhalte, sich durch zusätzliche Bildungsqualifikationen (Musikinstrument, Sportverein, ...) weiter zu qualifizieren. SIC! Auf meine vorsichtige Nachfrage, ob man nicht vielleicht allen Kindern über die Institution Schule die Möglichkeit zum Erwerb zusätzlicher Bildungsqualifikationen geben sollte, schüttelte sie nur den Kopf und meinte, dies ginge nicht.
Wer solche Mitbürger hat, braucht keine Feinde mehr.
Dieser stumpfe Mief ist also mittlerweile auch an Universitäten angekommen.
Hallo,
bitte nicht den Junior-Plagiator unterschätzen! Im Buch "Ihr da oben, wir da unten" von Bert Engelmann und Günter Wallraff wird dargelegt, wes Geistes Kind die Familie zu Guttenberg ist, wie stark sie in der CSU vernetzt ist und wie kritiklos dort mit brauner Vergangenheit umgegangen wird - 1. Auflage 1973!
Die Informationen in diesem Buch haben nichts an Aktualität eingebüßt.
Der Plagiator ist demnach keine Einzelgestalt, die nun in der Versenkung verschwunden ist, sondern logisch-konsequenter Sproß einer politisch bestens verdrahteten Familie!
Ich bin nicht so zuversichtlich, daß uns dieser Rattenfänger erspart geblieben ist.....
Gruß
Mada
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