Ester Seitz oder Klick it like plemplem
Donnerstag, 25. Juni 2015
Lutz Bachmann, Kathrin Oertel und nun Ester Seitz. So heißen die neuen Volkstribune einer Gesinnung, die sich patriotisch gibt, aber letztlich nur vom Stammtisch auf die Bühne drängt. Sie sind inhaltsleer, verbalradikal und vom Typus her Verlierer. Aber sie haben Facebook und Twitter.
Ester Seitz sieht aus wie ein junges Mädchen, dass sich unter Rechtsradikalen verloren hat. Sie pflegt einen naiven Blick und macht nicht den Eindruck einer Frau, die grundsätzlich mit rechter Ideologie hausieren geht. Aber sie tut es. Nach eigenen Aussagen wollte sie die Lutz Bachmann des Westens werden. Denn Pegida habe sie politisch aufgeweckt. Und weil dem so war, meldete sie für den vergangenen Samstag in Frankfurt am Main einen Demonstrationszug für wahrhafte Patrioten an. Der Erfolg blieb zwar aus, aber Ester Seitz ließ sich von den Kameraden feiern. Sie hüllte sich in eine Deutschlandfahne und gab die Jeanne d'Arc der Braunen. Und sie hatte sichtlich Freude dabei. Endlich erhielt sie die Aufmerksamkeit, die sie sich gewünscht hatte. Nicht nur »15 minutes of fame« – ein ganzer Tag gehörte ihr. Auch wenn es letztlich nur etwa 150 Hools und Neonazis waren, die sich auf ihre Einladung hin in der hessischen Metropole einfanden – die Gegendemonstranten waren immerhin auch wegen ihr auf den Straßen.
1 Kommentare:
Hallo Roberto,
ich stimme Dir üblicherweise zu 99,9 % zu, aber heute habe ich was zu meckern. Ich habe mit Pegida nichts am Hut, aber was Du da im ND geschrieben hast, hat mich doch mittelmäßig entsetzt. Es geht nicht um die Kritik an Pegida, sondern um Deinen "Duktus". Wenn man Organisation und die Frau Seitz mit "auf unserer Seite Stehenden" austauscht, ist dies die Art von inhaltsleerer(!) Berichterstattung, die wir - auch Du - mit Recht so an den Mainstreammedien kritisieren. Ein paar Beispiele:
"inhaltsleer, verbalradikal und vom Typus her Verlierer"
Kommt nicht auch Dir exakt diese Wortwahl so bekannt vor? Wie würde wohl "Welt" über eine Demo von HartzIV-Empfängern "berichten"? Warum inhaltsleer? Wo sind Zitate als Beleg der Verbalradikalität? Kennst Du Frau Seitz, um sie als "Verlierer" abzustempeln?
"Ester Seitz sieht aus wie ein junges Mädchen,... Sie pflegt einen naiven Blick"
Was soll das? Wozu dies, wenn nicht um einen Gegensatz zwischen naivem(!?) Auftreten und ihren Ansichten zu konstruieren?
"Sie hüllte sich in eine Deutschlandfahne und gab die Jeanne d'Arc der Braunen"
Welches Label würden FAZ und Co wohl Frau Wagenknecht verpassen?
"Endlich erhielt sie die Aufmerksamkeit, die sie sich gewünscht hatte."
Dann darf also kein "Nobody" sich jemals engagieren, egal ob für eine gute oder eine schlechte Sache, denn er könnte ja eines Tages im Rampenlicht stehen und "erwünschte Aufmerksamkeit" bekommen. Was weißt Du darüber, was sie sich wünscht?
"Volkstribune der Rechten ... keine inhaltlichen Positionen ... politisch gesehen völlige Leerhülsen sind ein intellektuelles Nichts ... Schritt von der Bedeutungslosigkeit hinüber an den Stammtisch ... Populisten und Hetzer"
Genau die Sprache unserer Mainstreammedien - gegenüber wem wohl?
"Sie soll mit einem rechten Hetzer namens Michael Stürzenberger liiert sein"
Ja und Lafontaine ist mit Wagenknecht liiert. Au wei, au wei.
Ich glaube, ich muss das nicht weiter ausführen. Nicht ein Satz zu dem, was sie gesagt hat. Ein Glück nur, dass solche Leute kein ND lesen (und hoffentlich Deinen Artikel nicht bemerken). Das wäre eine Steilvorlage für die, dass WIR(!) uns mit denen nicht inhaltlich auseinander setzen würden (oder können).
Schade Robert, ich glaube mit dem Artikel hast Du denen, die Pegida entgegen treten, einen Bärendienst erwiesen. Und mehr noch würde mir Angst machen, wenn der neoliberale "Duktus" auch schon bei uns Linken Einzug gehalten hätte. Dann werfen wir uns gegenseitig nur noch Schlagworte wie "Verlierer" an den Kopf oder wer mit wem liiert ist und schon deshalb zu verurteilen ist.
Denk mal darüber nach.
Viele Grüße, Hartmut
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