Deutschland voll der Gnade

Donnerstag, 9. April 2015

288 Milliarden Euro: So viel Kosten verursachten Wehrmacht und SS aus griechischer Sicht in Griechenland. Die Aufrechnung ist nicht dumm, wie Sigmar Gabriel sagte. Aber es ist wohl auch kein seriöses Mittel, die aktuelle finanzpolitische Situation zu regeln. Trotzdem ist sie sinnvoll.

Man macht es sich zu einfach, die nun in die Waagschale geworfenen Reparationszahlungen als dumm zu titulieren. Wahr ist, dass der Zeitpunkt einer Debatte darüber sehr ungünstig gewählt wurde. Es wirkt ein bisschen so, als zöge sich die griechische Regierung auf den Standpunkt eines schnippischen Kleinkindes zurück, das die Arme verschränkt und sagt: »Du hast aber angefangen!« Es hat was von Ablenkung. Dass sie ausgerechnet dieser Tage zum Sujet werden, kommt sicher nicht von ungefähr. Die deutsche Verantwortung für den letzten Weltkrieg ist nicht zu leugnen. Aber aus reinem Kalkül sollte sie eigentlich nicht missbraucht werden.

2 Kommentare:

Anonym 10. April 2015 um 10:04  

Der gute Martin Schulz sollte sich
dafür einsetzen damit die Griechen
endlich die ihnen zustehenden Reparations Kosten erhalten.Das wäre dann wirkliche Politik.

ulli 14. April 2015 um 11:28  

Zu erwähnen wäre noch, dass man mit der Hilfe für Deutschland nach dem 2.WK auch verhindern wollte, dass die nächste kriegsstiftende Radikalisierung stattfindet.
In Griechenland droht dies nicht, da die rechtsradikale griechische Partei bereits in der Koalition mit der Linken eingebunden ist.

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