Blair Witch für die Geschworenen
Donnerstag, 30. April 2015
US-Amerikanische Bürgerrechtler bringen die Body-Cam als Weg gegen die
eskalierende Polizeigewalt ins Spiel. Das ist ein verzweifeltes
Begehren. Denn Kameraüberwachung hat noch nie Gewalt vereitelt. Und die
auf der Schulter sitzende Kamera verschleiert mehr als sie offenbart.
Manchmal ist man verzweifelt und dann glaubt man an Dinge, die man unter rationalen Aspekten ablehnen würde. Angesichts der Polizeigewalt gegenüber Schwarzen in den Vereinigten Staaten kann man natürlich verzweifeln. Und dann kommen Ideen auf, die kontraproduktiv sein können. So wie die Body-Cam, die Bürgerrechtler jetzt als Chance sehen, um tödliche Schüsse auf schwarze Bürger zu vereiteln. Denn wenn der Polizist einen kleinen Überwachungsapparat auf der Schulter montiert hat, dann wird er sich ja sicherlich überlegen, was er da mit seiner in Uniform ausgestatteten Macht anstellt. Wer lässt sich schon dabei filmen, wie er einen unbewaffneten Teenager in den Rücken schießt? Oder einen wehrlosen Alten drangsaliert? So jedenfalls der Ansatz und die Theorie, die die Bürgerrechtler da haben.
2 Kommentare:
Die ganze Bodycam-Geschichte ist nichts weiter als ein weiterer untauglicher Versuch, sich dem moralischen und sozialen – durch Ungleichheir herbeigeführten – Zerfall der Gesellschaft mit technischen Mitteln entgegen zu stemmen.
Als S-21Veteran kann ich dieses Vorhaben nur begrüßen. Allerdings muss diese Cam extremst manipulationssicher sein und unmittelbar nach Vorkommnissen durch unabhängige Gremien sichergestellt und ausgewertet werden. Der Justiz/Ermittlungsbehörden war auch in Stuttgart nicht zu trauen. Allerdings würde schon das Wissen um die Aufzeichnung dazu führen dass die Kameras im entscheidende Moment leider verdeckt warrn oder in eine falsche Richtung zeigen. Wer keinen Anstand besitzt ist deshalb nicht auch automatisch blöd!
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