Wer mit Moral rechnet, braucht mit Moral nicht zu rechnen
Donnerstag, 15. Januar 2015
Der ifo-Chef stellt Kosten-Nutzen-Rechnungen über Migranten an und
»Spiegel Online« widerlegt ihn mit einem Faktencheck. Das lässt tief
blicken. Denn beide Seiten mathematisieren über die Daseinsberechtigung
von Menschen. Der Zeitgeist ist ein Utilitarist.
Da haben sie es dem Professor aber ordentlich gegeben. Mit den eigenen
Waffen, haben sie ihn niedergestreckt. Der hatte gesagt, dass Migranten
mehr kosten, als sie bringen. Anders gesagt: Zuwanderer rechneten sich
überhaupt nicht. Das ist natürlich bester Schmierstoff auf den Mühlen
der ganzen Abendlandser, die jetzt patriotisch ihre Heimat säubern
wollen. Ein Argument für ihren Straßenkampf gewissermaßen. Aber »Spiegel Online« nahm es
auf und entkräftete es. Nahm die Zahlen und die Methode unter die Lupe
und kam zu dem Urteil, dass sich dessen Rechenmodell nicht
aufrechterhalten lässt. Das liest sich nach einer guten Nachricht. Und
nach Aufklärung. Jedenfalls dachte ich mir das kurz, als ich den Artikel
las. Irgendwas gefiel mir aber nicht. Ich wusste nur noch nicht, was es
war.
2 Kommentare:
Der gewöhnliche Fremdenhasser (homo xenophobus) würde sagen, es ginge nicht um die Daseins- sondern um die Hierseinsberechtigung :(
Wundert's irgendeinen? Bei den "faulen, bildungsfernen Hartzern" hat es angefangen. Für Hartzer ist selbst das "normale" Existenzminimum noch zu gut. Die (man kann sie ja schlecht rauswerfen) zu kasernieren, ist wohl der nächste Schritt.
Wenn jetzt seitens der Politiker und Medien gesellschaftlicher Zusammenhalt und "Besinnung auf unsere Werte" postuliert werden, klingt das für mich wie Pfeifen nachts im Wald...
Der Sinn des Lebens ist offensichtlich dazu verkommen,
von Knallchargen wie Nennprofessor
Sinn als sinnvolle Existenz anerkannt zu werden. Was er kann, kann ich auch: der Mann ist sowas von sinnlos, dass man ihn nach seiner eigenen (Un-)Logik einschläfern müsste.
Wenden diese Vogelscheuchen jemals ihre Schweinegedanken (sorry,liebe Schweine!)auf und an sich selbst an?
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