Eloquent vertuschte Überforderung
Mittwoch, 17. September 2014
Morgen hat Gauck die Hälfte seiner Amtszeit hinter sich gebracht. Eine Betrachtung.
Sein Amtsantritt war verbunden mit dem Lob fast aller Medien. Hier komme ein Bürgerpräsident, erklärten sie den Menschen. Einer, der Finger in Wunden lege, die Sorgen der Leute kenne und frisch sei, weil er dem Politikbetrieb nicht sehr nahe stehe. Nichts davon hat sich dann verwirklicht. Die Erwartungen verpufften. Das war nicht überraschend. Kritiker haben vorher schon darauf hingewiesen, wie der Mann funktioniert. Und so redete er an vielem vorbei und schwätzte meist nur die politische Agenda der Regierungsparteien nach. Mag sein, dass er das Amt sprachlich auf einen Höhepunkt geführt hat. Inhaltlich ist dieser Präsident aber ein Tiefpunkt.
Das Thema seiner Präsidentschaft, so ahnte man es schon bei Amtsantritt vor zweieinhalb Jahren, sei wohl die Freiheit. Er selber spricht gerne von der »Freiheit in Verantwortung«. Und zugegeben, davon sprach er oft. Aber seine Leitlinie ist sie nicht. Das große Thema seiner Ära ist eher eine Mixtur aus ökonomischer Ahnungslosigkeit, alltäglichem Unwissen und multilateraler Einfältigkeit. Wenn man ihm schon Freiheit als Thema unterstellen will, dann höchstens die Freiheit, die er sich nimmt, um seine Unkenntnis mit feschen Worten unter die Leute zu bringen.
Gauck ist unbeständig und flatterhaft.
Seine Präsidentschaft ist eine Präsidentschaft des Muckertums. Er lobt stets die Proteste der Ostdeutschen gegen das System des real existierenden Sozialismus, hielt aber die Proteste von Occupy gegen den realen Kapitalismus für lächerlich. Er spricht in Sonntagsreden pathetisch von der verantwortungsvollen Freiheit, nannte aber die gewhistleblowerte Verantwortung für Freiheit kleinkariert einen »puren Verrat«. Er spricht von der Bewahrung der Schöpfung, war aber gegen einen voreiligen Atomausstieg und nannte die Energiewende verächtlich eine »planwirtschaftliche Verordnung«. Diese Liste der Doppelmoral ist beliebig erweiterbar. Dieses Unbeständige ist ein wesentliches Merkmal seiner Präsidentschaft. Eine Leitlinie geradezu.
Gauck ist ökonomisch naiv.
Er entblößt sich im regelmäßigen Turnus als Verfechter der neoliberalen Lehre. »Freiheit in der Gesellschaft und Freiheit in der Wirtschaft gehören zusammen«, verkündete er stolz am Jahresanfang. Dass sich beide Positionen in den letzten Jahren immer weiter voneinander entfernt haben, muss ihm entgangen sein. Je mehr Freiheit die Märkte erlangten, desto mehr litt die Demokratie und die Partizipation. Er aber vertritt die Ansicht, dass der Markt die Schmiede des demokratischen Gedankens ist. Wie alle, die vom Neoliberalismus geblendet sind, glaubt er die Teilhabe der Menschen am Grad des Konsums messen zu können. Aber Demokratie kann man nicht kaufen. Sie wird hingegen mit dieser Ökonomie verkauft. Privatisierungen verlaufen im Regelfall undemokratisch und bringen einen Verlust an Lebensqualität mit sich. Man schaue nur mal in privatisierte Kliniken oder bestaune mal das Rentensystem, das systematisch »liberalisiert« wurde.
Dieser Bundespräsident verwickelt sich nicht in makroökonomische Spitzfindigkeiten, gibt keine Analysen von sich. Er weiß genau, dass er davon keine Ahnung hat. Er liefert nur die eloquente Untermalung dieser Ökonomie. Übermittelt schöne Worte für ein System, das hässliche Seiten hat. Sein wortgewandter Nonsens ist die Begleitmusik dieser nihilistischen Weltanschauung.
Gauck ist elitär und antidemokratisch.
Vielleicht weiß er auch gar nichts über etwaige Notstände, die der »freie Markt« verursacht. Als Mann der Eliten ist er vielen Alltagssorgen ledig. Überhaupt hat man bei ihm stets den Eindruck, dass er Bürgerbegehren als etwas Lästiges abtut. Demonstrieren zum Beispiel Leute in Frankfurt vor den Tempeln der neoliberalen Weltordnung, nennt er diese Leute lächerlich. Hier schimmert ein calvinistischer Zug durch, der Prediger, der stets einen Drang dazu hat, seine Schäfchen einzulullen, sie daran zu erinnern, dass sie sich an dem Platz, an dem sie von einer höheren Macht hingestellt wurden, auch einfügen sollen. Proteste laufen dieser Logik entgegen, denn sie sind Ausdruck dafür, dass man seinen Platz nicht so wortlos einnimmt. Diese normalen Menschen haben »an sich zu halten«. Wer das nicht tut, verletzt die Regeln seines Weltbildes. Genauso reagierte er, als eine Mehrheit für die Aufnahme von Edward Snowden war. Was erlaubten sich diese Menschen ein Urteil darüber abzugeben? Doch diese Haltung ist bei ihm nicht neu. Schon vor seiner Präsidentschaft giftete er die Kritiker der Agenda 2010 an, die unter dem Namen »Montagsdemos« protestierten. Diesen Namen hätte er wohl gerne markenrechtlich geschützt.
Dieser elitäre Dünkel, der »normalen Bürgern« verächtlich kommt, lebt sich noch auf eine andere Weise aus. Gauck würde gerne mehr Unternehmer im Bundestag sitzen sehen. Er ist Anhänger einer »Technokratie des Geldbeutels«. Es stört ihn weitaus weniger, dass so gut wie keine Abgeordneten aus der Arbeiterschaft im Parlament sitzen. Hier kommt die elitäre Blassiertheit mit seinem ökonomischen Verständnis zusammen. Sein Ideal ist ein Staat, in dem der »bessere Mensch« über die »Normalos« regiert und zugleich auch noch Fachmann innerhalb der herrschenden Ökonomie ist. Oder wenigstens wie ein Fachmann aussieht. Denn wenn man den Staat mit den Maximen einer Unternehmensführung leitete, würde er angeblich effizienter und besser.
Gauck ist politisch kurzsichtig und fahrlässig.
Besonders gut konnte man seine politische Kurzsichtigkeit, die schon geradezu fahrlässig wirkt, in den letzten Monaten erkennen. Dauernd plädiert er für Waffeneinsätze und starke deutsche Militärpolitik. Mittlerweile nutzt er jeden Anlass, um seinen Missionierung zur Mobilmachung unter die Leute zu bringen. Selbst Gedenkveranstaltungen reißt er an sich, um die ohnehin schwierige politische Lage in Osteuropa nochmals zu verschlimmern. Zu glauben, dass eine Europäische Union unter Waffen dem Kontinent den Frieden sichert, ist ein Akt fataler Kurzsichtigkeit. Im ersten Moment mag eine solche europäische Waffenbrüderschaft ein Patt schaffen. Aber Gauck verwechselt diesen Stillstand mit Frieden. Langfristig kann das kein Weg sein.
In dieser Kurzsichtigkeit steckt von allen Makeln seines Charakters etwas. Da ist natürlich die ökonomische Komponente, denn der Osten wäre ein feiner Markt für die Europäische Union und Deutschland. Vermutlich hat er sich das einflüstern lassen. Dazu kommt ein Missionseifer, der schon fast Züge eines religiösen Wahns trägt. Und es ist das elitäre Sendungsbewusstsein, dass sich hier übernational betätigt und den »wilden Völkern« zeigen will, wie es richtig funktioniert. Gauck ist aber nicht nur in dieser Angelegenheit kurzsichtig, sondern wirkt in vielen Bereichen eher wie jemand, der von Mittag bis zwölf Uhr denkt. Sei es in Sachen Sozialstaat, Überwachung oder Islam in Deutschland. Er hetzt zwar nicht gegen Moslems, aber den Islam sieht er durchaus als Schule radikaler Affekte an. Und zu Deutschland gehört er auch nicht. Er bezieht sich dabei auf die abendländische Geschichte, die aber durchaus nicht so islamfrei ist, wie das ihre Erzähler gerne behaupten.
Gauck ist der falsche Präsident in einer schwierigen Zeit.
Von diesem Bundespräsidenten wird wenig Substanzielles übrigbleiben. Mal abgesehen von der Aushöhlung eines Amtes, das nicht mehr überparteilich wahrgenommen, sondern als verlängerter Arm der Tages- und Wirtschaftspolitik verstanden werden wird. Viele Medien lassen nur noch selten ein gutes Haar an ihm. Es ist fast so, als habe man von seinem Gehabe die Nase voll. In meinem Bekanntenkreis höre ich zwar selten etwas zu Gauck, wenn aber doch, sind es meist hämische Worte. Einer nannte ihn einen »unympathischen Quasselkasper ohne Charisma«. Er wird als eitel und abgehoben wahrgenommen. Zuletzt auch als Kriegstreiber, der besser mal den Mund halten sollte. Er scheint isoliert und man kann annehmen, dass - entgegen anderslautender Meldungen, die man dieser Tage so liest - eine zweite Amtszeit von einer breiten Mehrheit nicht befürwortet würde.
Ist er der schlechteste Bundespräsident aller Zeiten? Man kann Äpfel und Birnen, Lübkes und Gaucks nicht vergleichen. Das wäre nicht statthaft. Lübke kam aus einer anderen Zeit und saß diesem Land auch zu einer anderen Zeit vor. Aber Gauck scheint zumindest wie Lübke aus seiner Zeit gefallen. Er ist ein Transparenzvereitler in Tagen, da die Bürger Transparenz für wichtig halten. Er ist ein Militarist in einer Ära, da man am Frieden festhalten möchte. Und er ist ein sozialstaatlicher Anti-Etatist in einer Epoche, die eine neue Massenarmut schafft. Kurzum, er ist ein Präsident von gestern, der im Heute überfordert ist und diese Überforderung mit eloquenter Rhetorik vertuscht.
Das Thema seiner Präsidentschaft, so ahnte man es schon bei Amtsantritt vor zweieinhalb Jahren, sei wohl die Freiheit. Er selber spricht gerne von der »Freiheit in Verantwortung«. Und zugegeben, davon sprach er oft. Aber seine Leitlinie ist sie nicht. Das große Thema seiner Ära ist eher eine Mixtur aus ökonomischer Ahnungslosigkeit, alltäglichem Unwissen und multilateraler Einfältigkeit. Wenn man ihm schon Freiheit als Thema unterstellen will, dann höchstens die Freiheit, die er sich nimmt, um seine Unkenntnis mit feschen Worten unter die Leute zu bringen.
Gauck ist unbeständig und flatterhaft.
Seine Präsidentschaft ist eine Präsidentschaft des Muckertums. Er lobt stets die Proteste der Ostdeutschen gegen das System des real existierenden Sozialismus, hielt aber die Proteste von Occupy gegen den realen Kapitalismus für lächerlich. Er spricht in Sonntagsreden pathetisch von der verantwortungsvollen Freiheit, nannte aber die gewhistleblowerte Verantwortung für Freiheit kleinkariert einen »puren Verrat«. Er spricht von der Bewahrung der Schöpfung, war aber gegen einen voreiligen Atomausstieg und nannte die Energiewende verächtlich eine »planwirtschaftliche Verordnung«. Diese Liste der Doppelmoral ist beliebig erweiterbar. Dieses Unbeständige ist ein wesentliches Merkmal seiner Präsidentschaft. Eine Leitlinie geradezu.
Gauck ist ökonomisch naiv.
Er entblößt sich im regelmäßigen Turnus als Verfechter der neoliberalen Lehre. »Freiheit in der Gesellschaft und Freiheit in der Wirtschaft gehören zusammen«, verkündete er stolz am Jahresanfang. Dass sich beide Positionen in den letzten Jahren immer weiter voneinander entfernt haben, muss ihm entgangen sein. Je mehr Freiheit die Märkte erlangten, desto mehr litt die Demokratie und die Partizipation. Er aber vertritt die Ansicht, dass der Markt die Schmiede des demokratischen Gedankens ist. Wie alle, die vom Neoliberalismus geblendet sind, glaubt er die Teilhabe der Menschen am Grad des Konsums messen zu können. Aber Demokratie kann man nicht kaufen. Sie wird hingegen mit dieser Ökonomie verkauft. Privatisierungen verlaufen im Regelfall undemokratisch und bringen einen Verlust an Lebensqualität mit sich. Man schaue nur mal in privatisierte Kliniken oder bestaune mal das Rentensystem, das systematisch »liberalisiert« wurde.
Dieser Bundespräsident verwickelt sich nicht in makroökonomische Spitzfindigkeiten, gibt keine Analysen von sich. Er weiß genau, dass er davon keine Ahnung hat. Er liefert nur die eloquente Untermalung dieser Ökonomie. Übermittelt schöne Worte für ein System, das hässliche Seiten hat. Sein wortgewandter Nonsens ist die Begleitmusik dieser nihilistischen Weltanschauung.
Gauck ist elitär und antidemokratisch.
Vielleicht weiß er auch gar nichts über etwaige Notstände, die der »freie Markt« verursacht. Als Mann der Eliten ist er vielen Alltagssorgen ledig. Überhaupt hat man bei ihm stets den Eindruck, dass er Bürgerbegehren als etwas Lästiges abtut. Demonstrieren zum Beispiel Leute in Frankfurt vor den Tempeln der neoliberalen Weltordnung, nennt er diese Leute lächerlich. Hier schimmert ein calvinistischer Zug durch, der Prediger, der stets einen Drang dazu hat, seine Schäfchen einzulullen, sie daran zu erinnern, dass sie sich an dem Platz, an dem sie von einer höheren Macht hingestellt wurden, auch einfügen sollen. Proteste laufen dieser Logik entgegen, denn sie sind Ausdruck dafür, dass man seinen Platz nicht so wortlos einnimmt. Diese normalen Menschen haben »an sich zu halten«. Wer das nicht tut, verletzt die Regeln seines Weltbildes. Genauso reagierte er, als eine Mehrheit für die Aufnahme von Edward Snowden war. Was erlaubten sich diese Menschen ein Urteil darüber abzugeben? Doch diese Haltung ist bei ihm nicht neu. Schon vor seiner Präsidentschaft giftete er die Kritiker der Agenda 2010 an, die unter dem Namen »Montagsdemos« protestierten. Diesen Namen hätte er wohl gerne markenrechtlich geschützt.
Dieser elitäre Dünkel, der »normalen Bürgern« verächtlich kommt, lebt sich noch auf eine andere Weise aus. Gauck würde gerne mehr Unternehmer im Bundestag sitzen sehen. Er ist Anhänger einer »Technokratie des Geldbeutels«. Es stört ihn weitaus weniger, dass so gut wie keine Abgeordneten aus der Arbeiterschaft im Parlament sitzen. Hier kommt die elitäre Blassiertheit mit seinem ökonomischen Verständnis zusammen. Sein Ideal ist ein Staat, in dem der »bessere Mensch« über die »Normalos« regiert und zugleich auch noch Fachmann innerhalb der herrschenden Ökonomie ist. Oder wenigstens wie ein Fachmann aussieht. Denn wenn man den Staat mit den Maximen einer Unternehmensführung leitete, würde er angeblich effizienter und besser.
Gauck ist politisch kurzsichtig und fahrlässig.
Besonders gut konnte man seine politische Kurzsichtigkeit, die schon geradezu fahrlässig wirkt, in den letzten Monaten erkennen. Dauernd plädiert er für Waffeneinsätze und starke deutsche Militärpolitik. Mittlerweile nutzt er jeden Anlass, um seinen Missionierung zur Mobilmachung unter die Leute zu bringen. Selbst Gedenkveranstaltungen reißt er an sich, um die ohnehin schwierige politische Lage in Osteuropa nochmals zu verschlimmern. Zu glauben, dass eine Europäische Union unter Waffen dem Kontinent den Frieden sichert, ist ein Akt fataler Kurzsichtigkeit. Im ersten Moment mag eine solche europäische Waffenbrüderschaft ein Patt schaffen. Aber Gauck verwechselt diesen Stillstand mit Frieden. Langfristig kann das kein Weg sein.
In dieser Kurzsichtigkeit steckt von allen Makeln seines Charakters etwas. Da ist natürlich die ökonomische Komponente, denn der Osten wäre ein feiner Markt für die Europäische Union und Deutschland. Vermutlich hat er sich das einflüstern lassen. Dazu kommt ein Missionseifer, der schon fast Züge eines religiösen Wahns trägt. Und es ist das elitäre Sendungsbewusstsein, dass sich hier übernational betätigt und den »wilden Völkern« zeigen will, wie es richtig funktioniert. Gauck ist aber nicht nur in dieser Angelegenheit kurzsichtig, sondern wirkt in vielen Bereichen eher wie jemand, der von Mittag bis zwölf Uhr denkt. Sei es in Sachen Sozialstaat, Überwachung oder Islam in Deutschland. Er hetzt zwar nicht gegen Moslems, aber den Islam sieht er durchaus als Schule radikaler Affekte an. Und zu Deutschland gehört er auch nicht. Er bezieht sich dabei auf die abendländische Geschichte, die aber durchaus nicht so islamfrei ist, wie das ihre Erzähler gerne behaupten.
Gauck ist der falsche Präsident in einer schwierigen Zeit.
Von diesem Bundespräsidenten wird wenig Substanzielles übrigbleiben. Mal abgesehen von der Aushöhlung eines Amtes, das nicht mehr überparteilich wahrgenommen, sondern als verlängerter Arm der Tages- und Wirtschaftspolitik verstanden werden wird. Viele Medien lassen nur noch selten ein gutes Haar an ihm. Es ist fast so, als habe man von seinem Gehabe die Nase voll. In meinem Bekanntenkreis höre ich zwar selten etwas zu Gauck, wenn aber doch, sind es meist hämische Worte. Einer nannte ihn einen »unympathischen Quasselkasper ohne Charisma«. Er wird als eitel und abgehoben wahrgenommen. Zuletzt auch als Kriegstreiber, der besser mal den Mund halten sollte. Er scheint isoliert und man kann annehmen, dass - entgegen anderslautender Meldungen, die man dieser Tage so liest - eine zweite Amtszeit von einer breiten Mehrheit nicht befürwortet würde.
Ist er der schlechteste Bundespräsident aller Zeiten? Man kann Äpfel und Birnen, Lübkes und Gaucks nicht vergleichen. Das wäre nicht statthaft. Lübke kam aus einer anderen Zeit und saß diesem Land auch zu einer anderen Zeit vor. Aber Gauck scheint zumindest wie Lübke aus seiner Zeit gefallen. Er ist ein Transparenzvereitler in Tagen, da die Bürger Transparenz für wichtig halten. Er ist ein Militarist in einer Ära, da man am Frieden festhalten möchte. Und er ist ein sozialstaatlicher Anti-Etatist in einer Epoche, die eine neue Massenarmut schafft. Kurzum, er ist ein Präsident von gestern, der im Heute überfordert ist und diese Überforderung mit eloquenter Rhetorik vertuscht.
13 Kommentare:
Ha, GEGEN, guck mal da: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/joachim-gauck-bundespraesident-ist-zweieinhalb-jahre-im-amt-a-990637.html die sind dafür. Nicht anders zu erwarten. Spiegeltrinker lesen nicht mehr. Oder Spiegelleser trinken mehr (um das Gelesene ertragen zu können).Oder wie war das? Ich find fast, Gauck kommt noch zu gut weg in Deinem Artikel. Manchmal erwisch ich mich dabei, daß ich den Wulff wiederhaben möchte. Klingt komisch, ist aber so.
Bravo!! Du hast mir aus der Seele gesprochen.
Ein sehr gut geschriebener Artikel, ich kann dem voll und ganz zuschreiben.
»...Mag sein, dass er das Amt sprachlich auf einen Höhepunkt geführt hat...«
Barmabrasieren als Höhepunkt?
Du erinnerst Dich vielleicht noch an Richard von Weizsäcker. Damals war der sprachliche und intellektuelle Höhepunkt des Bundespräsidenten!
Der eigentliche Widerspruch, der mit Gauck verbunden ist, wird eigentlich kaum thematisiert: Herumgereicht wurde er ja als "Bürgerrechtler", was an sich bereits als Affront gegenüber Bürgerrechtlern gewertet werden darf. (Mensch vergleiche mal Gauck mit Leuten wie Schorlemmer.)
Aber gut, nehmen wir's einfach hin. Dann bleibt immer noch der Anspruch, der mit dem Begriff "Bürgerrechtler" verbunden ist. Und ja, selbst wenn der sich auch liberal auslegen lässt: da passt Vieles nicht beim Gauck. Insbesondere nicht seine - wie im Text richtig herausgestellt - elitäre Blassiertheit.
Zitat aus'm Text: "Vielleicht weiß er auch gar nichts über etwaige Notstände, die der »freie Markt« verursacht."
Die Frage ist doch: Nicht wissen können oder wollen? Ich tippe auf Letzteres.
Und damit rückt er nun wirklich auffällig nahe an den Geist der ehemaligen DDR-Elite heran.
Es wirklich peinlich, beleidigend und ... ach, da fehlen einem die Worte ... , dass Gauck als ehemaliger DDR-"Bürgerrechtler" sich so prima in eine Elite einpasst hat, die wie damals in der DDR die soziale Wirklichkeit nicht zur Kenntnis nehmen wollte und nur Phrasen drosch. Gauck ist schlicht ein unverbesserlicher, propagandistischer bis zynischer Ideologe.
Der Artikel beschreibt recht treffend den irrlichternden "Kriegsgauck". Aber eigentlich passt der Typ ganz gut zum Rest der sogenannten Polteliten wie Merkel, Gabriel, Steinmeier, Seehofer, Schäuble usw. Manchmal denke ich: Sack auf, alle rein und dann .....
Nein, nein, nein.
Du unterschätzt diesen Mann kolossal wenn Du ihn als naiven, flatterhaften Mensch darstellst der keine Ahnung davon hat wie es den "Bürgern da draußen" so geht.
Zu beginn seiner Amtszeit wurden 60 Jahre Grundgesetz gefeiert. Sein Credo damals: Freiheit schafft Gewinner und Verlierer. Ihr könnt Euch entscheiden. Eine gerechte Gesellschaft oder eine Freie (das war exakt seine Argumentation bei Maybrit Illner!). Die Art wie er Freiheit mit bedingungslosem Wettbewerb gleich setzt ist gewollt. Das ist eine klare Agenda, der er konsequent folgt.
Ebenso seine Aussagen zur "Wehrhaftigkeit". Das "wir Bürger" zu sehr nach Glück streben und keine Opfer (sprich Kriegstote) mehr akzeptieren wollen. Mütter sollen gefälligst wieder mit Freude ihre Söhne dem Wohle der Nation opfern, anders kann man das nicht verstehen. Und genau so ist das auch gemeint!
Nein, dieser Präsident weis genau was für eine Gesellschaft er will und was für Konsequenzen das hat. Und sprachlich verpackt er diese Menschenverachtung in eine pastorale Sülze die vor Fett und Zucker trieft.
Für mich ist Gauck der widerwärtigste Politiker der letzten dreißig Jahre. Und das schlimme ist: dieser Herr bekommt garantiert eine zweite Amtszeit. Soll heißen, die vermutete Hälfte der Amtszeit ist womöglich erst ein Viertel...HILFE!
Großartiger Text. Allerdings hätte ich mir die Gedanken um Gauck gar nicht gemacht. Grußonkel bleibt Grußonkel oder in diesem Fall ein "verlängerter Arm der Tages- und Wirtschaftspolitik".
Interessanter sind andere Figuren. Zum Beispiel Journalisten, die offenbar in transatlantischen Think Tanks organisiert, an den Reden Gaucks mitgeschrieben haben und sich jetzt, wie der Fall Bittner/Joffe von der Zeit zeigt, juristisch gegen die Pressefreiheit zur Wehr setzen.
Interessant sind auch Vorgänge, wie die kritisierte Rede Gaucks in Danzig, deren Passagen bereits in deutschen Medien auftauchten, noch bevor der Präsidentendarsteller diese hielt.
Und was ist mit SPD und Grünen, die damals Rösler folgend Gauck vorschlugen und glaubten, mit diesem Schachzug Merkel eine Gallenkolik bescheren zu können? Wie ungewaschen müssen die sich jetzt fühlen.
Ich glaube, wir Deutschen nehmen unser Staatsoberhaupt, das immer nur ein Ergebnis parteipolitischen Geschachers ist, viel zu wichtig.
...der Kerl ist nun mal ein Pfaffe....und dazu noch einer der von der widerlichsten Sorte......
Sehr geehrter Wolfgang Buck, jedes Volk, hat die Kapos, die es sich durch sein handeln oder nicht handeln Verdient hat. Diese Kreatur, stellt den Mitbewohnern, in der BRD, ein miserables Zeugnis aus. Was hält unsere Mitbewohner ab, so wie die Perser, seine Kapos, in einem völlig Unblutigen und von Millionen auf der Straße Durchgesetzten Umschwung, einfach los zu werden. Man sehe sich nur mal an, wo diese Schlächter, die sie vertrieben haben, Unterstützung und Unterschlupf fanden. Schicken wir unsere Kapos, auch auf die Insel oder gleich, in das unersetzliche , von Gott persönlich, als Herrscher über diesen Planeten eingesetztem Land.
Der Kerl ist einfach grenzenlos korrupt
Dieser Präsident ist mit der schlechteste den Deutschland je gesehen hat. Dieses Pro-Militärgefasel kann man sich nicht länger an tun. Da war mir Wulff ja lieber. Aber noch besser Köhler. Der hat wenigstens die Wahrheit gesprochen als er sagte, das wir unsere Wirtschaftsinteressen militärisch durchsetzen. Was ja im übrigen seinen Kopf gekostet hat. Nein Gauck ist kein Präsident der Bürger sondern eher der Rüstungsindustrie. Und auch kein Mann Gottes. Eher ein "Gotteskrieger". Uns seine Russenphobie zeigt er ja auch täglich in seinen Reden. Aber für die Kriegstreiberei natürlich genau der Richtige. Bin mal gespannt ob das durch die Zensur geht. Vermutlich nicht. Wie so vieles. Ja schöne Demokratie in der wir leben.
Interessanter Artikel, den ich noch für zu schwach halte. Gauck hat noch Zustimmung, weil die Medien ihn "hoch leben lassen."
Gauck ist ein Phrasendrescher und ein Moralist, wenn es um die Herrschaft über die Bevölkerung geht. Sie soll brav und angepasst sein, doch er nimmt sich jede Freiheit und glaubt dabei, dass er allein die Definitionsmacht habe. Wie sonst kann er ungestraft nachweisliche Lügen in die Welt setzen und genau wie Merkel immer wieder von einer Annexion der Krim durch Russland sprechen, was tatsächlich keine war. Eine Sezession war es.
Diese ekelige Doppelmoral als evgl. Pastor in einer wilden Ehe mit einer 20 Jahren jüngeren Frau, wobei seine Noch-Ehefrau irgendwo im Osten lebt und brav den Mund hält.
Ist so ein Mann tatsächlich modern oder einfach nur ein skrupelloser Mensch, der auf jeden Zug, der ihm passt, aufspringt ? Könnte er ja, als Privatmann. Als BP ist er von Anfang an nie der richtige gewesen. Doch warum wurde er vorgeschlagen und gewählt ? Weil es eine große Gruppe von Menschen gibt, die so ein Sozialverhalten, wie Gauck es an den Tag legt für richtig halten. Mit 0-Ahnung von Politik und Diplomatie, war er genau der Richtige, der ihnen nach dem Mund reden wird. Gauck ist ein "verdeckter" Obrigkeisgläubiger.
Ähnliches gilt auch für Merkel. Auch sie kann sich nicht zu ihrem angetrauten Mann bekennen und benutzt immer noch den Namen ihres gesch.Mannes.
Das heißt insgesamt: Gauck ist ein Mann ohne Charakter. Das merkt man nicht sofort an seinen Reden - aber der Verfasser dieses Artikels hat die Doppelbödigkeit und Doppelzüngigkeit durchschaut. So aber sind nur Menschen, die kein Rückrat haben. Sie können überall tätig sein. In der Politik jedoch sind sie für die Bevölkerung ein Desaster und für den Geldadel stammend aus Konzernen, ein Glücksfall.
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