... und sind so klug als wie zuvor
Mittwoch, 13. Juni 2012
Wie mittelalterlich geprägte Unfreie in der sich formierenden Frührenaissance benehmen wir uns. Lauschen den Berichten, die uns Abenteurer aus der Neuen Welt vermitteln und staunen bass darüber. Kopfschüttelnd meist, manchmal ratlos. Denn es sind Meldungen über Wilde, über Gesellschaften, die wir als primitiv erachten. Wie einst unsere Ahnen sitzen wir in der Stube, horchen dem, was uns jemand erzählt, was der erzählt bekam von einem, der es erzählt bekam von jemanden, der einem echten Seefahrer begegnet war. Heute übernehmen diese vermittelnde Funktion meist Journalisten.
Damals horchten sie den Geschichten von dunklen, gegerbten Männern, die in ihrer Wildheit jede Kulturleistung versagten - sie spitzten tollkühnen Märchen von Gemeinwesen, die keine Struktur, keine Organisation kannten, in denen die ungezügelte Sittenlosigkeit täglich vorstellig wurde - sie vernahmen Erzählungen von brachialen Riten und brutalen Traditionen. Es waren Reiseberichte über Menschen - dessen war man sich bewusst. Schon 1537 wurden sie in einer Bulle Papst Pauls III. als veros homines bezeichnet. Sie wurden als Menschen erkannt. Und exakt dieser Umstand machte die Geschichten ja so spannend, so bestürzend und zu einem fast schon boulevardesken Ringelreigen. Wie konnte man als Mensch nur so leben?
Es waren Geschichten aus einer fernen Welt. Einer Welt, die der Europäer nicht kannte, die man ihm als Erzählung darbrachte. Mit dem Kommunikationsmittel jener Zeit - und das war nun mal hauptsächlich die mündlich überlieferte Erzählung. Aus fernen Welten bekommen wir noch heute Geschichten von Wilden ohne Kultur, ohne sittliches Gemeinwesen vorgesetzt. Damals kamen sie aus der Neuen Welt - heute kommen sie aus dem Mittleren Osten. Früher Indianer - heute Muslime. Einst vermengte man Kariben mit Azteken mit Algonkin - heute sind Sunniten und Ismailiten und Wahhabiten derselbe Brei. Es gibt keine Unterscheidung, nur die eine Gemeinsamkeit: als Schauermärchen fungieren zu dürfen.
"Seit drei oder vier Jahrhunderten haben die Einwohner von Europa alle übrigen Teile der Welt zu überschwemmen angefangen und immer neue Sammlungen von Reisebeschreibungen und Reisegeschichten herausgegeben. Dennoch, glaube ich, sind uns keine anderen Menschen bekannt als die Europäer. Ja, die lächerlichen Vorurteile, die sogar bei gelehrten Leuten nicht selten gefunden werden, daß fast jeder mit der Prahlerei, den Menschen zu studieren, nichts mehr als seine Landsleute studiert", schreibt Rousseau in seiner Preisschrift "Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen". Es ist die zungenfertige Erklärung für das, was wir heute Eurozentrismus nennen.
Schauermärchen erzeugen gegenteilige Radikalismen. Rousseau hat einen solche fabriziert. Die Legende des bon sauvage, des edlen Wilden, an der heute noch mancher Naturalist und Wurzelsepp ideologisch festpappt. Doch das ist ein Irrtum, wie auch die Gegenseite an Irrtümlichkeit litt. Bessere Gesellschaft, schlechtere Gesellschaft - Ethnologie ist keine Morallehre. Und Moral ist stets die Essenz sozio-ökonomischer Gegebenheiten; Moral und/oder Religion ist der geistige Überbau hierzu. Gleichwohl hat das Entgegensetzen gegen den schadhaften Radikalismus des Schaudernmachens, indem man ein allgemeines Lob entwirft, durchaus seine Berechtigung. Tacitus hat schon den Römern ein verklärtes Germanenbild geschenkt.
Die Grundlage der Unterjochung der "Wilden" war der Schauder. Für kategorische Imperative war da kein Platz mehr. Wer gegen die rohe Wildheit, gegen Gesellschaften ohne sittliche Grundtendenzen und archaische Ritenpflege zu Felde zieht, benötigte vermutlich keinen humanistischen Ansatz. Nur aus der Ferne wurden die Konquistatoren kritisiert - Leute wie Martyr, Las Casas oder Oviedo äußerten sich kritisch gegen die Machenschaften der Eroberer. Was unter letzteren natürlich nicht wohl gelitten war. Schreibtischgelehrte können leicht kritisch sein, schimpften sie beim Konquistatoren-Treff in Hispaniola, die Klugscheißer wüssten nicht, wie es in der Neuen Welt wirklich sei, wieviel Angst man erleiden müsse, dieser teuflischen Fremdheit so nahe zu sein. Wie ähnlich sie uns waren - damals in der Neuen Welt; heute sind sie in Afghanistan, im Irak.
Damals kramten die Konquistatoren beim Erstkontakt ein Schriftstück hervor. Requerimiento, Mahnung also, nannte sich das. Man verlas es ohne Dolmetsch. Die "Mitteilung" an die Indianer war, dass sie nun Untertanen der spanischen Krone und des Papstes seien - Unbotmäßigkeit würde grausam bestraft. Der Kolonialhistoriker Friederici zum requerimiento: "Auf das Seltsam-Lächerliche und Erstaunlich-Törichte dieses Manifestes Leuten gegenüber, die man zum ersten Male sah, mit denen man sich gegenseitig in keiner Weise verständigen konnte und die keinerlei Gefühl oder Ahnung von des andern Weltanschauung und Gedankengang hatten, braucht nur hingewiesen werden." Wie ähnlich wir uns waren - auch wir haben unsere requerimientos. Auch wir verlesen Schriftstücke ohne auch nur zu ahnen, wie "des andern Weltanschauung und Gedankengang" gestrickt ist, woher er geistesgeschichtlich kommt, welche Prämissen die dortige Zivilisation aufweist. Ein Stück westliche Welt für alle Weltregionen - wie damals, als ein Stück Spanien und Katholizismus, später dann auch ein Stück England oder Holland und Protestantismus für die Welt geplant war.
Fortschritte haben wir zweifelsohne gemacht. Briefe benötigen keine Wochen mehr in die "Zivilisation" - wir haben sogar Bilder, die direkt aus den Landen der Fremdheit zu uns kommen - und wir hören deren Stimmen, wenn wir sie mal zur Sprache kommen lassen. Technische Fortschritt - intellektuelle wenige. Wir sitzen wie mittelalterliche Gestalten vor unserer Technik, lauschen und spähen - und orakeln. Wir sind so klug als wie zuvor - und das technisch besser ausgestattet. Fortschritt ist vermutlich nur, die ständig gärende intellektuelle Rückständigkeit technologisch zu modernisieren...
Damals horchten sie den Geschichten von dunklen, gegerbten Männern, die in ihrer Wildheit jede Kulturleistung versagten - sie spitzten tollkühnen Märchen von Gemeinwesen, die keine Struktur, keine Organisation kannten, in denen die ungezügelte Sittenlosigkeit täglich vorstellig wurde - sie vernahmen Erzählungen von brachialen Riten und brutalen Traditionen. Es waren Reiseberichte über Menschen - dessen war man sich bewusst. Schon 1537 wurden sie in einer Bulle Papst Pauls III. als veros homines bezeichnet. Sie wurden als Menschen erkannt. Und exakt dieser Umstand machte die Geschichten ja so spannend, so bestürzend und zu einem fast schon boulevardesken Ringelreigen. Wie konnte man als Mensch nur so leben?
Es waren Geschichten aus einer fernen Welt. Einer Welt, die der Europäer nicht kannte, die man ihm als Erzählung darbrachte. Mit dem Kommunikationsmittel jener Zeit - und das war nun mal hauptsächlich die mündlich überlieferte Erzählung. Aus fernen Welten bekommen wir noch heute Geschichten von Wilden ohne Kultur, ohne sittliches Gemeinwesen vorgesetzt. Damals kamen sie aus der Neuen Welt - heute kommen sie aus dem Mittleren Osten. Früher Indianer - heute Muslime. Einst vermengte man Kariben mit Azteken mit Algonkin - heute sind Sunniten und Ismailiten und Wahhabiten derselbe Brei. Es gibt keine Unterscheidung, nur die eine Gemeinsamkeit: als Schauermärchen fungieren zu dürfen.
"Seit drei oder vier Jahrhunderten haben die Einwohner von Europa alle übrigen Teile der Welt zu überschwemmen angefangen und immer neue Sammlungen von Reisebeschreibungen und Reisegeschichten herausgegeben. Dennoch, glaube ich, sind uns keine anderen Menschen bekannt als die Europäer. Ja, die lächerlichen Vorurteile, die sogar bei gelehrten Leuten nicht selten gefunden werden, daß fast jeder mit der Prahlerei, den Menschen zu studieren, nichts mehr als seine Landsleute studiert", schreibt Rousseau in seiner Preisschrift "Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen". Es ist die zungenfertige Erklärung für das, was wir heute Eurozentrismus nennen.
Schauermärchen erzeugen gegenteilige Radikalismen. Rousseau hat einen solche fabriziert. Die Legende des bon sauvage, des edlen Wilden, an der heute noch mancher Naturalist und Wurzelsepp ideologisch festpappt. Doch das ist ein Irrtum, wie auch die Gegenseite an Irrtümlichkeit litt. Bessere Gesellschaft, schlechtere Gesellschaft - Ethnologie ist keine Morallehre. Und Moral ist stets die Essenz sozio-ökonomischer Gegebenheiten; Moral und/oder Religion ist der geistige Überbau hierzu. Gleichwohl hat das Entgegensetzen gegen den schadhaften Radikalismus des Schaudernmachens, indem man ein allgemeines Lob entwirft, durchaus seine Berechtigung. Tacitus hat schon den Römern ein verklärtes Germanenbild geschenkt.
Die Grundlage der Unterjochung der "Wilden" war der Schauder. Für kategorische Imperative war da kein Platz mehr. Wer gegen die rohe Wildheit, gegen Gesellschaften ohne sittliche Grundtendenzen und archaische Ritenpflege zu Felde zieht, benötigte vermutlich keinen humanistischen Ansatz. Nur aus der Ferne wurden die Konquistatoren kritisiert - Leute wie Martyr, Las Casas oder Oviedo äußerten sich kritisch gegen die Machenschaften der Eroberer. Was unter letzteren natürlich nicht wohl gelitten war. Schreibtischgelehrte können leicht kritisch sein, schimpften sie beim Konquistatoren-Treff in Hispaniola, die Klugscheißer wüssten nicht, wie es in der Neuen Welt wirklich sei, wieviel Angst man erleiden müsse, dieser teuflischen Fremdheit so nahe zu sein. Wie ähnlich sie uns waren - damals in der Neuen Welt; heute sind sie in Afghanistan, im Irak.
Damals kramten die Konquistatoren beim Erstkontakt ein Schriftstück hervor. Requerimiento, Mahnung also, nannte sich das. Man verlas es ohne Dolmetsch. Die "Mitteilung" an die Indianer war, dass sie nun Untertanen der spanischen Krone und des Papstes seien - Unbotmäßigkeit würde grausam bestraft. Der Kolonialhistoriker Friederici zum requerimiento: "Auf das Seltsam-Lächerliche und Erstaunlich-Törichte dieses Manifestes Leuten gegenüber, die man zum ersten Male sah, mit denen man sich gegenseitig in keiner Weise verständigen konnte und die keinerlei Gefühl oder Ahnung von des andern Weltanschauung und Gedankengang hatten, braucht nur hingewiesen werden." Wie ähnlich wir uns waren - auch wir haben unsere requerimientos. Auch wir verlesen Schriftstücke ohne auch nur zu ahnen, wie "des andern Weltanschauung und Gedankengang" gestrickt ist, woher er geistesgeschichtlich kommt, welche Prämissen die dortige Zivilisation aufweist. Ein Stück westliche Welt für alle Weltregionen - wie damals, als ein Stück Spanien und Katholizismus, später dann auch ein Stück England oder Holland und Protestantismus für die Welt geplant war.
Fortschritte haben wir zweifelsohne gemacht. Briefe benötigen keine Wochen mehr in die "Zivilisation" - wir haben sogar Bilder, die direkt aus den Landen der Fremdheit zu uns kommen - und wir hören deren Stimmen, wenn wir sie mal zur Sprache kommen lassen. Technische Fortschritt - intellektuelle wenige. Wir sitzen wie mittelalterliche Gestalten vor unserer Technik, lauschen und spähen - und orakeln. Wir sind so klug als wie zuvor - und das technisch besser ausgestattet. Fortschritt ist vermutlich nur, die ständig gärende intellektuelle Rückständigkeit technologisch zu modernisieren...
12 Kommentare:
Da fällt mir der Spruch des Tages von Dieter Nuhr während der Fussball-WM 1998 ein (als er noch ein kritischer Comedian war):
“Bei der Fußball-WM habe ich mir Österreich gegen Kamerun angeschaut. Auf der einen Seite Exoten, fremde Kultur, wilde Riten und auf der anderen Seite Kamerun!”
Zu „daß fast jeder mit der Prahlerei, den Menschen zu studieren, nichts mehr als seine Landsleute studiert“: In einer Ausgabe von Brehms Tierleben (1900) wird zunächst der Schiffsarzt Wouter Schouten (1638-1704) über den Orang-Utan folgendermassen wiedergegeben: „Die Javaner behaupten, dass die Affen wohl reden könnten, wenn sie nur wollten, es jedoch nicht thäten, weil sie fürchteten, arbeiten zu müssen. Dass die Waldmenschen aus der Vermischung von Affen und indianischen Weibern entständen, sei ganz sicher.“
...um danach zu erläutern: „Eigentlich sind die Reisebeschreiber an den Übertreibungen, welche sie auftischen, unschuldig; denn sie geben bloss die Erzählungen der Eingeborenen wieder. Diese wussten sich natürlich die Teilnahme der Europäer für unsere Affen zu nutze zu machen, weil sie ihnen solche verkaufen wollten und deshalb ihre Ware nach Kräften priesen, - nicht mehr und nicht minder, als es Tierschausteller bei uns zu Lande auch heute noch thun.“
Dass z.B. die binnenethnologischen RTL-Harz-IV-Dokus so und genau so zustande kommen, wäre doch also eigentlich seit je her Allgemeingut? Was aber wiederum das „unschuldig“ (und nur dieses) ganz einfach unglaubhaft macht. Aber auch diese Erkenntnis wäre doch eigentlich Allgemeingut? Hinter der Maske des vorgeführten Muslim, Hartz Ivlers usw. usf. lugt seit je her der Journalist und Verleger selbst hervor!
Ein weiterer Aspekt:
Damals wie heute versucht man sehr erfolgreich, die 'Wilden' für seine Zwecke gegeneinander auszuspielen. Früher die Indianerstämme, heute Sunniten gegen Schiiten. Wenn die Sunniten dann die 'falschen Muslime' besiegt haben, sind sie selber dran. So funktioniert Kolonialismus!
Naja, ich sehe die Vernetzung der Menschen als großen Fortschritt.
Warum benutzen Sie denn das Netz zur Verbreitung Ihrer Texte? Alternative Informations- (genauso allerdings wie Propganda-)Quellen in Hülle und Fülle. Offizieller Unsinn bleibt weniger denn je unwidersprochen.
Das mit den Muslimen braucht seine Zeit, die Leute lernen zwangsläufig mehr und mehr Muslime persönlich kennen und bilden sich aus erster Hand ein Urteil.
Und "intellektuelle Rückständigkeit" - rückständig wem gegenüber, wer ist der intellektuelle Maßstab? Zu wem muss intellektuell aufgeschlossen werden?
Ich lese z.Zt. Reinhold Schneider: "Las Casas vor Karl V".
Schneider läßt einen Konquistadoren O-Ton sprechen:
"Als Pizarro mit dem Atabalipa Inka zum ersten Mal zusammentraf, reichte ein Mönch ... dem Inka ein Meßbuch [in spanischer Sprache!] und sagte, das Evangelium des Herrn sei darin enthalten. Der Inka wendete das Buch um und warf es zur Erde; aus Empörung darüber ergriffen die Spanier die Waffen, und die Indios sind nicht langsamer gewesen als sie. Damit begann der Krieg. So haben wir es gehalten; aber wo immer ich gefochten habe ... habe ich die Indios als einen höchst kriegerischen Feind [!!! - kein Wort verliert der Herrenmensch darüber, was er auf dem Land der Indios zu suchen hat] empfunden, der bei Nacht noch mehr zu fürchten war als bei Tage. Weil die Nacht in den Neuen Indien viel finsterer ist als in Spanien und es dort keine Dämmerung gibt, mußten wir die Kriegshunde halten."
Das ist also die Erklärung für die barbarischen Hunde-Hetzjagden auf die Indios, die in zahlreichen Abbildungen überliefert wurden. Die Indios waren selbst Schuld!!!
Die Krieghunde mutierten inzwischen zu Kriegsdrohnen, aber ansonsten herrscht dieselbe Herrenmenschen-Mentalität.
Anton Reiser
@ Anonym 13. Juni 2012 13:54,
Vernetzung ist ein großer techn. Fortschr., unbenommen. Aber WAS dabei vernetzt wird, ist bedauerlicherweise immer noch die voraufklärerische Auf-/Verfassung der Mehrheit.
Darauf zielt doch Robertos Text ab.
Sepulveda (der Gegenspieler von Las Casas - heutzutage sind das die Intellektuellen, die die Kriege schönreden) spricht (bei Schneider) zu Las Casas:
"Das erste Gesetz sei, Ordnung auf Erden zu schaffen [Wer denkt da nicht an Bush Sen. "New World Order" - das ist Neusprech: "Ordnung" heißt das größtmögliche Chaos anrichten, um dann als "Retter" auftreten zu können - siehe Naomi Klein's "Die Schock-Strategie"]; erst wenn sie begründet sei, gelte die Forderung des christlichen Lebens, der er im übrigen in ihrem ganzen Umfange, im Glauben und in der Hoffnung anerkenne."
Sepulveda's gibt es heutzutage Hunderte (z.B. Gauck, der den Krieg, unter bestimmten (Rohstoffnachschub-)Bedingungen, legitimiert).
Anton Reiser
Zu wem muss intellektuell aufgeschlossen werden?
Nicht zu wem, sondern zu was. Und da lautet die erste Antwort - zu unseren technischen Möglichkeiten. Weiteres siehe Günther Anders 'Die Antiquiertheit des Menschen'...
jedes kind weiß wie bei dem spiel "stille post" nachrichten durch weitergeben total verfälscht werden und nicht umsonst wurden in grauer urzeit die erzählungen der seefahrer als seemannsgarn mit einer portion mißtrauen, den wahrheitsgehalt betreffend, zur kenntnis genommen.
wenn allerdings heutzutage schreiberlinge oder experten zu worte kommen, die niemandem ihre glaubwürdigkeit auch nur ansatzweise bewiesen haben oder sogar durch falsche verlautbarungen aufgefallen sind, werden diese berichte als wahrheiten verkündet und geglaubt. das kann und konnte bisher nur der papst mit seiner unfehlbarkeit toppen.
"Aber WAS dabei vernetzt wird, ist bedauerlicherweise immer noch die voraufklärerische Auf-/Verfassung der Mehrheit."
Das ist doch banal bzw. letztlich Quatsch. Die Mehrheit schreibt schon mal gar keine Artikel, kriegt aber mehr mit als früher aus 1 Tageszeitung + öffentliche rechtliche Sender.
Auch diese ständige Anmaßung, dass man selbst ja aufklärerisch sei und der Rest nicht...
Banal geantwortet: Alles ist relativ.
hier ist alles nur gegen deutschland. es gibt aber auch gute entwicklungen. deutschland wird europameister zb. ist das nichts!
@ Anonym 13. Juni 2012 23:18,
Ihr Beitrag illustriert, dass meine Aussage alles Andere als Quatsch oder Banalität ist.
Nicht die Datenmenge macht die Information, sondern ihre Vernetzung im bordeigenen Biocomputer, im Weltbildapparat.
Einfach mal Kants Essay >Was ist Aufklärung?< lesen.
Aber gerade dort befinden sich die finsteren Ecken, die Aufklärung bis heute noch auszuleuchten hätte!
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