In nuce

Donnerstag, 7. Februar 2008

"Also wenn ich mir die Zusammensetzung dieser Kommission ansehe, vermisse ich insbesondere beim Blick auf das Resultat fachliche Professionalität bei der Auswahl „unbefangener, im Sozialbereich geschulter“ Personen." - So ein Leser der NachDenkSeiten zur Hartz-Kommission aus dem Jahre 2002. Eine makabere Runde wirtschaftlicher Eliten, die über das Schicksal aussortierter Menschen zu entscheiden hatte. Was diese Hanswurste angerichtet haben, läßt sich beinahe täglich nachlesen. Das postulierte "Fördern und Fordern" zeichnet sich vor allem aus durch Druck, Sanktionen und Erpressungen. BILD hält aber weiterhin die Mär aufrecht, wonach die "generösen Hartz-Reformen" Erwerbslose zur Zufriedenheit verhelfen, weswegen sie für eine neue Stelle nicht mal umziehen würden. Verschwiegen wird - wie immer bei der BILD-Zeitung -, daß die Studie (auf die man sich in dem Hetz-Artikel bezieht) ein fiktives Stellenangebot mit einem Stundenlohn von 6,80 Euro/Stunde anbot. Wer würde ernsthaft seine Heimat verlassen, um einen vielleicht unsicheren Posten anzunehmen? Abgesehen davon: Wie kann man nur verlangen - gleichgültig bei welcher Bezahlung -, daß Menschen ihre Heimat, damit ihre sozialen Bezüge aufgeben? Die Unmenschlichkeit der Hartz-Reformen äußert sich auch daran, daß man dem "Langzeit"arbeitslosen ein natürliches "Recht auf Heimat" verwehren kann, bzw. Artikel 11 GG faktisch außer Kraft gesetzt wird. Freilich wird niemand zwangsdeportiert, alles läuft rein freiheitlich ab: Wer einem Stellenangebot fernab seines Heimatortes nicht nachkommt, hat sich in seinem Freiheitsdrang für sein Zuhause, seine Familie, seine Freunde und Bekannten entschieden, aber gleichzeitig seine Bezüge verloren.

Die LINKE als Ausgeburt rot-grüner Verirrungen: Davon wird in der Öffentlichkeit kaum gesprochen, man verleugnet stattdessen das "eigene Fleisch und Blut". Und gerade die Grünen, die einst selbst stigmatisiert wurden, indem man verkündete, mit "denen sei kein Staat zu machen", zeigen was sie in all den Jahren der Etablierung gelernt haben. Doch die Glaubwürdigkeit der Grünen wird nicht dadurch ramponiert, daß sie nun mit den Finger auf DIE LINKE deuten, wie es einst die etablierten Parteien bei den Grünen taten. Wenn man ernsthaft die Glaubwürdigkeit gefährdet sieht, dann müßte man davon ausgehen, daß die verlachten Grünen von einst, die sattgefressenen Grünen von heute sind. Ditfurth: "Unter dem gleichen Namen verbirgt sich heute ein völlig anderes Projekt."

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