Eine utilitaristische Betrachtungsweise des Drogenkonsums
Sonntag, 6. März 2016
Rücktritt nach Drogenfund. So endete letzte Woche die politische Karriere des Volker Beck. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Doch wem hat er eigentlich geschadet? Andere haben massiv geschädigt und werden weder mit Spott noch mit Rücktritt entlohnt.
Nun haben sie also »Substanzen« bei jenem Herrn Beck gefunden, der stets die Ansicht hegte, dass die »Kriminalisierungspolitik von Drogenkonsumenten« gescheitert sei. Jetzt wird er selbst kriminalisiert. Er war nur konsequent – und deshalb stellt sich nun mehr als in anderen ähnlich gearteten Fällen die Frage: Wen hat der Mann eigentlich geschadet? Das ist ja eine der grundsätzlichen Fragen, die Befürworter einer laxeren Drogenpolitik in den Diskurs werfen. Was spricht gegen Legalisierung, wenn selbige zu einer Entkriminalisierung und zu weniger kriminellen Einzelschritten bei der Beschaffung und beim Konsum führen? Ein leichterer Zugang zu bestimmten Substanzen nimmt Dealern und Produzenten den Markt, bremst den kriminellen Wettbewerb und macht Konsumenten sukzessive zu Menschen, die nicht mehr in den düsteren Nischen der Gesellschaft abtauchen müssen, um nicht von einer Moral torpediert zu werden, die auch noch den Richterspruch hinter sich weiß.
1 Kommentare:
Stimmt genau.
Apropo, mir kommt die Sache, kurz vor wichtigen Landtagswahlentscheidungen, nicht nur für die Grünen, reichlich "amerikanisch" vor - Auch die Politik, in .de wird immer verruchter und verrohter.
Herr Beck hätte sicher längst weg gehört, aus anderen Gründen - weg mit "HartzIV-Verbrechern"-, wie Du sicher richtig schreibst, aber seltsamer Weise wie gerade erwähnt kommen solche Drogen-Dinge neuerdings, wie im Land des großen Bruders USA wo auch gerade schmutziger Wahlkampf ist, immer kurz vor wichtigen Entscheidungen raus.
Meine Frage: "Wem nützt dies" errübrigt sich wohl von alleine.
Übrigens, dass auch der Alltag in Deutschland immer verrohter wird erlebe ich gerade am eigenen Leib der ich ein Geschäft führe, wo kein Geschwisterteil mehr mithelfen will und das, nicht nur deswegen, vor dem "Aus" steht, incl. Schulden die auf uns bei Insolvenz zukommen.
Ich erzählte dies gestern einer Nachbarin, und bekam prompt, kein Mitgefühl sondern etwas anderes, dass mich denn doch fatal an Heinrich Himmlers SS-Mörder-Spruch vom "Und wenn 100 Tote daliegen, dass macht uns nur härter erinnerte" - bin immer noch entsetzt, da derartiges Unerbarmen und fehlendes Mitgefühl von einer grün-wählenden Nachbarin....kein Wunder, dass NPD, AFD, REP & Konsorten in BW Aufwind wittern bei derartig neoliberal-recht(sextremer) Denke gegenüber gesellschaftlicher Rechtsdenke im normalen Umgang miteinander.
Zynischer Gruß
Bernie
PS: Soll ich noch erwähnen, dass die Frau meine Geschwister als "arme Opfer" darstellte während ich "böse" bin nur weil ich das Geschäft am Liebsten am Leben halten will? Na ja, auch egal, ich hab ein Attest und damit geh ich mich demnächst langzeitarbeitslos melden, da ich - mit dem geringen Verdienst von 500,-- Euro Brutto - automatisch in ALG II statt ALG I falle. Seit gestern weiß ich auch was ich verdienen hätte sollen - all die 15 Jahre lang. Mindestlohn von 8,50 Euro/h wäre drin gewesen, aber auch egal....bin ja "der Böse" nicht "der Ausgebeutete" laut Nachbarschaft - auf die ich pfeiffe seit gestern....
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